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Interessante Beobachtung oder: wie nervös macht Mensch den Hund ;-))


Romana

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Romana

Wir haben hier im Haus eine ältere Dame, die Hunde so hält wie es eigentlich für Katzen normaler wäre. Zum Gassigehen um den Block gibt's Leine und Maulkorb, damit der Hund nichts aufnimmt und es keine Probleme mit anderen Hunden und auch sonst keine hundeverursachten Umstände gibt. Daheim ist sie sehr lieb zum Hund, aber in Sachen Ausgang und Freilauf haben ihre Hunde nichts zu lachen.

Nach dem Tod ihres JRT hat sie sich eine Corgie-Dame geholt, die jetzt etwa 10 Monate alt ist. Die Hündin ist extrem freundlich zu Menschen aber ein Ausbund an Unverträglichkeit mit anderen Hunden.

Wenn Hund und Frauchen uns an der Leine entgegenkommen, macht Tiny, meist freilaufend, schon mal von weitem einen Bogen ("Ui, die Unwirsche") und die Corgie-Frau gibt ihre Godzilla-Nummer, gefolgt an der Leine von einem Frauchen mit hilflos-verbissenem Gesicht. Das ist ihr sehr peinlich, denn - wie wir ja wissen - sie will keine Scherereien mit dem Hund.

Heute dann das Erstaunliche: Frauchen stand mit jemand plaudernd auf der Straße, Corgie-Dame an der Leine, ich kam mit Tiny heran. Frauchen sah uns nicht, wohl aber ihr Hund. Und was passierte? NICHTS. Die ansonsten so erregte Hündin stand ganz ruhig da, zwischen 2 Autos und beobachtete uns gaanz ruhig und entspannt, wie wir am Haustor hantierten und dann reingingen (sie hatte also reichlich Zeit, sich zu besinnen dass man ja andere Hunde tüchtig auskläfft).

Noch NIE sind wir unter dermaßen stillen Umständen an ihr vorbeigekommen. Aber auch noch nie, ohne dass ihr Frauchen uns in Erwartung kommenden Getöses mit angespanntem Gesicht entgegenblickte...

Das sollte Leuten mit leinenaggressiven Hunden zu denken geben.

Dass der Mensch dieses Verhalten durch das eigene Verhalten zumindest fördert ist ja irgendwie bekannt - aber dass es SO dermaßen viel ausmacht, wenn das Frauchen locker bleibt (und wahrscheinlich nicht schon unbewusst ander Leine rumzuppelt) hätte ich nun auch nicht gedacht. :D

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Das es viel ausmacht, ja, aber soviel.... :o hätte ich jetzt auch nicht gedacht.

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Tina+Sammy
Das es viel ausmacht, ja, aber soviel.... :o hätte ich jetzt auch nicht gedacht.

Ja, in DIESEM Falle ;)

Wenn Leinenpöbeleien so einfach zu lösen wären, hätten viele jetzige Hundetrainer wohl einen anderen Job ;)

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Romana

Ja, ich war ehrlich erstaunt Susa! :zunge: Diekleine Dame blickte sogar fast interessiert-freundlich her - und das wäre doch für einen Hundin dem Alter das normalere Verhalten, nö?

Ich habe eine recht gute Gesprächsbasis zu der Dame (in Grenzen- sie ist so der Typ pensionierte Schuldirektorin und somit nicht die Art Mensch, mit der ich dicke Freundschaft schließe :D - sie kapselt sich auch von den Nachbarn ab, unsere kleine Gesprächsbasis verdanken wir ausschließlich den Hunden) - aber ich wüsste nicht, wie ich ihr auf höfliche Art das verclickere, was ich längst argwöhne: der Hund wächst für Hundeverhältnisse reichlich verschroben auf (eben wie eine Wohnungskatze, aber mit einem bißchen zwingend nötigem Gassigang oder Sommergarten-Herumlaufen als einzigem Lichtblick) und sie mit ihrem Komplex, nur ja keine Schwierigkeiten wegen dem Hund zu haben und ja nicht unangenehm aufzufallen verschärft die Lage grade deswegen. Ich glaube siezittert innerlich von Peinlickeit, wenn ein anderer Hund kommt. Aber um das aus ihr rauszukriegen braucht eher SIE eine Entspannungstherapie. An dem armen Hund lässtsich da nix herumerziehen, der wäre wohl eh ganz in Ordnung.

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Romana

Ich glaube, oft genug wären Leinenpöbeleien genau über den Menschen zu lösen. Aber mit der Behandlung von nervösen Menschen sind nun mal die Hundetrainer überfordert...

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GsD gibt es auch "Hundetrainer" die eigentlich "Menschentrainer" sind

denn da liegt meist die Wurzel allen Übels ;)

Ein Hundetrainer in einer Hundeschule, der nicht mit Menschen umgehen kann und nicht diplomatisch ist hat eindeutig seinen Beruf verfehlt und sollte besser Hunde für

TV- Filme etc ausbilden. ;)

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Romana

Nuja, aber zwischen "mit Menschen umgehen können" oder "diplomatisch" sein und "angeknackste Menschenseelen heilen" liegt schon ein Unterschied, den ich ganz gern Klavierspielen könnte.;):D

Die ganze Frau ist - warum auch immer - verklemmt, verspannt, sehr "stolz", d.h. auf ihre Reputation und ihr Ansehen bedacht, nach außen hin verschlossen wie eine Auster. Sie will tadellos und respektierlich und ein ordentliches achtbares Mitglied der Gesellschaft sein. Und sie braucht, wie eben jeder Mensch, ein Lebewesen fürs Herz. Sie ist daheim wirklich nett zum Hund, ich hatte zweimal die Ehre, ins Schneckenhaus eingelassen zu werden. Dummerweise müssen diese Hunde nun mal zur Verrichtung dringender Geschäfte hinaus, und die sonst so untadelige Dame ist nun mit der Peinlichkeit konfrontiert, dass sie in Gemeinschaft mit ihrem ziemlich lauten Hund nun gar nicht mehr so untadelig ist. Es KÖNNTE jemand schief schauen oder sich was denken oder gar etwas sagen! Und das macht sie entsetzllich nervös. Wahrscheinlich ist sie schon nervös, wenn sie dem Hund daheim die Leine und den Beisskorb anlegt, aber es muss nun mal sein - denn klarerweise ist sie auch ein sehr ordentlicher und pflichtbewusster Mensch.

Ein Mensch, zu dessen größten Ängsten im Leben es wahrscheinlich gehört, sich zu blamieren. Und mit dem Hund IST sie in ihren Augen blamabel sie entschuldigt sich auch jedesmal, und da hilft es auch nicht, wenn man selbst ganz locker und entspannt und freundlich bleibt - es ist ihr trotzdem furchtbar peinlich, wenn ihr Hund im Hausflur Krawall macht.

Bei so einem Typ Mensch hilft ein bißchen freundliche Ermutigung in einer Hundetrainingsstunde nicht, all diesen Ballast und diese Ängste von Jahrzehnten abzuwerfen und die Dinge einfach mal lockerer zu sehen. Und ganz abgesehen davon: diese Dame kriegt auch kein Trainer unter seine Fittiche, denn der Besuch einer Hundeschule ist in ihrer Lebensplanung schlichtweg nicht vorgesehen. Wozu? Der Hund ist auf alle erdenkliche Weise abgesichert und muss kaum mehr können wie eine Hauskatze, die sich ja auch nie in der Außenwelt bewähren muss.

Man kann einem solchen Menschen nicht sagen: entspann dich einfach! Das höchste der Gefühle ist, dass er es pflichtbewusst versucht und sich angestrengt entspannt - und das klappt halt nicht, denn sich selbst kann sie vielleicht ums Ohr hauen und sich sagen: Alles fertigmachen zum Entspannen- hach wie bin ich entspannt--- aber einen Hund kann man nicht betrügen. ;)

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Torfi

Danke für deine(n) Beitrag Romana. Das es viel ausmacht wusste ich auch, aber, dass es SO viel ausmacht wie Mensch reagiert hätte ich nicht gedacht. :think:

Und nach deiner Einschätzung wird sich die Dame nie ändern können? Oder will sie einfach nicht?

LG

Sarah

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Graefin

Hi!

DAS ist ein Problem was ich mit Minga nur zu gut kannte. Sie hat bei vielen Hunden extrem gepöbelt. Und ich war sicherlich nicht ganz unschuldig daran :Oo

Allerdings ist es wirklich schwer die innere Unruhe abzustellen wenn man genau weiß dass gleich Madame sich gleich wieder in die Leine legt und Theater macht.

Nur einmal hat sie nicht gepöbelt, und das bei einer Hündin die sie eigentlich nicht mag.

Die Situation war Folgende.

Eine gute Bekannte von mir musste zwangsweise ihre Hündin Lucy ins Tierheim geben. Sie wollte gerne wissen wohin sie vermittelt würde wenn es soweit war, das wurde ihr aber verwehrt. Auf einem Spaziergang, gut 5 Monate nachdem die Hündin ins TIerheim kam, sah ich Lucy wieder. Ich war so froh sie zu sehen und wollte unbedingt mit dem Halter sprechen. Dabei vergaß ich total dass Minga Lucy ja eigentlich nicht mochte. Minga fing an zu knurren und ich sagte nur genervt: SCHLUSS JETZT! Ich ließ die Leine fallen und sagte: Bleib!

Ich hab mich ein paar Minuten mit dem HH unterhalten und Lucy geknuddelt. Dann setzte ich meinen Spaziergang fort. Erst da wurde mir bewusst dass Minga gar nicht gepöbelt hatte. :)

Also es liegt wirklich sehr oft am Halter, aber die Nervosität beim Zusammentreffen mit anderen Hunden ist einfach so schwer abzustellen.

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