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Problem-Aussie trotz Hundeschule und gutem Willen


Bärenkind

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Petra W.

Guten Morgen!

Liebe Anja,

guter Plan! ;) Und Danke für den Bericht.

Zweifel nicht an Dir - wir können Menschen und vor allem ihr Verhalten nicht ändern. Und schon gar nicht, wenn wir das "volle Glas" - der eine sieht es halb voll, der andere halb leer - unterschiedlich betrachten.

Auch für mich ist es manchmal schwierig, denn das was ich sehe, sehen die Hundehalter nicht. Und die "kommende Realtität" an die Wand zu malen, ist keine leichte (und auch oft undankbare) Aufgabe.

Mir sagte mal eine ehemalige Kollegin, die als Psychologin arbeitet: "Ich kann den Menschen lediglich ein Angebot machen - ob sie es dann annehmen, liegt nicht in meiner Macht". Diesen Satz sage ich mir auch öfters...........

Liebe Grüße

Petra

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Och Mensch Anja,

du hast ja immer Leute bei dir, die um Hilfe schreien ....

Als erstes ist es mir wichtig zu sagen, dass ein Scheitern - wenn es denn überhaupt dazu kommt - definitiv nicht dein Versagen ist. Wenn es scheitert, wird es an der mangelnden Einsicht der Leute scheitern aber bestimmt nicht an deiner Arbeit.

Das Phänomen mit den Modehunden, egal welcher Hund zum Modehund wird, es artet immer in massenhaft unsachgemäßer Hundehaltung aus. Schade eigentlich, aber die meisten suchen sich den Hund einfach nach dem Süßfaktor aus und nicht nach den Charaktereigenschaften.

Ansonsten wünsche ich die gutes Gelingen und gute Nerven!

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Bärenkind

Auch für mich ist es manchmal schwierig, denn das was ich sehe, sehen die Hundehalter nicht. Und die "kommende Realtität" an die Wand zu malen, ist keine leichte (und auch oft undankbare) Aufgabe.

Da sprichst Du wahre Worte sehr gelassen aus.

Menschen über Drohungen lernen zu lassen, ist Unsinn. "Wenn Ihr das und das nicht umsetzt, dann passiert das und das..." bringt leider nix. Es wird nicht geglaubt und erzeugt negative Emotionen.

Mein Weg ist der, als Übersetzer zu fungieren, also konkrete Situationen in der einen Stunde pro Woche, die ich meine Leute maximal in der Gruppe sehe, heraus zu picken, und sie für ALLE zu erklären.

"Was habt Ihr da gerade gesehen?" ist eine meiner häufig gestelltesten Fragen. Damit wandele ich auf einem schmalen Grat, weil sich Menschen so schnell "vorgeführt " fühlen. Bei anderen sieht man die "Fehler" aber besser als bei sich selbst.

So unterbreche ich oft ein Training und gehe aus dem Konzept heraus, wenn ein Team ein "typisches" Thema zeigt. Ich zeige auf, was beim Hund von der Kommunikation angekommen ist, was er dadurch lernte, und wie die Alternative aussieht. Provoziere die Situation erneut und lasse dann die Alternatve arbeiten. Der Effekt ist IMMER da.

Nur... wieviele von diesen Situationen gibt es im Alltag, wo dann doch wieder weggezogen wird, auf den Hund eingeredet wird, ihm Aufmerksamkeit für "Mist" gegeben wurde, oder oft sogar noch Futter für eine Korrektur?

Das ist das Dilemma.

Mit meinen Prognosen oder Drohungen habe ich leider bisher immer Recht behalten. Ich HASSE es, in diesen Punkten Recht zu haben. Ein zusätliches Padagogik- und Psychologiestudium wäre hilfreich, um als Trainer wirklich gut zu sein. Nur wer kann sich dann noch einen Trainer leisten?

LG Anja

PS Selbstverständlich werde ich hier weiter berichten. Auch, wenn wir scheitern. Das ist das Leben und ich bin die letzte, die hier immer nur schreibt, wenn sie Erfolg hatte.

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Paeuli

Da hast du einiges an Arbeit vor dir, besonders hinsichtlich des "Personals".

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Sandra/Joyce

@Bärenkind.....

Hut ab, für soviel Mühe,die du Dir gegeben hast...... :klatsch:

Da ich selber einen Shepherd besitzte kann ich vieles was du geschrieben hast, sehr gut nachvollziehen....

Mich würde einmal sehr interessieren, warum grade oftmals unerfahrende Leute sich einen Aussie anschaffen, und welcher Züchter Leuten die sich offenbar wenig Gedanken über diese Rasse gemacht haben, diese dann verkaufen.....

Was sind deine Erfahrungen die du an deiner Hundeschule gemacht hast?????

Und merkst du, dass die Aussieschwemme aufgrund der häufigen Probleme etwas abgenommen hat?????

LG, Sandra ;)

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Petra W.

Hallo noch mal!

"Gelassen" - ja, gelassen in den PC getippelt - in der Realtität liege ich dann auch mal nachts und überlege........ UND bin alles andere als gelassen........

Na ja, so bringt mich mein Traumberuf dazu Meditationsübungen, Atemübungen (sehr wichtig, immer schööhhhnnn ein- und auch wieder ausatmen), Gelassenheitsübungen usw. zu machen :D

Und das Hirn bleibt auch fit, denn jedes Team ist wieder anders. Und jedes Mal darf ich neu ansetzen zu erklären.......

Viel Gelassenheit für alle!!!!

Liebe Grüße

Petra

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kuhhund
Und ICH dachte früher, ICH hätte Führungsschwierigkeiten :???

Steffi, genau das hab ich eben auch gedacht. Führung war sicher nicht das, was mir in die Wiege gelegt wurde. Aber anscheinend bin ich doch kein hoffnungsloser Fall.. *hoff*.

;)

Anja, *Hut zieh* ... ich bin sehr gespannt auf weitere Berichte. :)

Grüsslis

Martina mit Cleo & Yuma

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Viele wissen nicht was sie sich antun aber natürlich hätten sie auch mit jeder anderen Rasse diese Probleme haben können aber Fakt ist natürlich das diese Hunde nicht für jeden geeignet sind und man sich einer Herausforderung stellt.

Schade das die Leute nicht wirklich mitarbeiten und ich hoffe das ändert sich jetzt wo sie richtig Probleme haben.

Ich finde es gut was du machst und das ist auch das was einen guten Trainer ausmacht, man fragt bei anderen Trainern nach wenn man nicht mehr weiter weiß, was mit Sicherheit keine Schande ist :respekt:

Ich hoffe das sie jetzt mit an dem Strang ziehen und ihr auf einen Nenner kommt !!

lg Birgit

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cookie

Was mich dabei nur schaudern lässt, ist die Tatsache dass der Hund schon in bestimmten Situationen fest zupackt, aber die es als harmlos darstellen. Mannmannman.

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Bärenkind

Heute war ich wieder dort.

A. hat mich gebissen. Er hat mich nicht verletzt, aber er hat schon fest zugebissen, ein Abschnappen mit zufälligem Treffer war das definitiv nicht. Muss dazu sagen, dass ich das ganz gezielt provoziert habe mit und durch den Futterbeutel, mit dem wir heute fast ausschließlich gearbeitet haben.

Die Problematik war, dass er zwar mit dem Sohn mit dem Teil agiert, nicht aber mit Frauchen und Herrchen. Die lässt er am ausgestreckten Arm verhungern, weil er wohl weiß, dass er auch anders an Futter kommt.

Da mir die Arbeit über diesen Futterbeutel und das Wechseln der Ressourcenkontrolle vom Hund auf den Menschen an dieser Stelle sehr wichtig ist, habe ich mich da ziemlich rein gekniet und ein Wegnehmen des Beutels von mir gezielt provoziert, um zu sehen, wie niedrig seine Schwelle ist. Er hackte und landete prompt und reflexartig auf dem Kreuz.

Danach ging es im Wesentlichen um das Management der Familienmitglieder, die DIESE Handlung nicht oder nur mit zu hohem Risiko ausführen können.

Die Hausleine erwies sich als Gold wert, da gerade Frauchen, die momentan aus gesundheitlichen Gründen mit das schwächste Glied der Familie ist, eine sichere Management-Methode braucht, um Konflikte zu lösen, an die sie zwangsweise immer wieder geraten werden.

Mit dem Lieblingsspielzeug des Hundes und dem Futterdummie haben wir quasi 2 Stunden lang mit Erklärung der Situation und Austesten verschiedener Varianten daran gearbeitet, Wege aus dem Dilemma zu finden.

Das Schicken in die Box klappt schon besser, aber noch nicht 100%.

Das Ignorieren beim Nachhausekommen klappt noch gar nicht.

Das Kontrollieren, dass Besuch nicht angesprungen wird, klappt auch noch nicht.

Das Ignorieren in kleinen Alltagssituationen wird in kleinen Schritten gefeiert. Dazu ein niedliches Beispiel von Frauchen, die diesen bissigen Hund abgöttisch liebt mit allen seinen Tyranneien...

Gestern um 5.05 Uhr meinte A. "ich waaaahach, wer noooohoch" in dem er die Schlafzimmertüre öffnete und Frauchen weckte. Frauchen schmiss ihn raus und ging wieder ins Bett. Das ging dann bis 5.55 Uhr und wurde exakt wiederholt. Um 7 Uhr erneuter Versuch, der mit Erfolg gekrönt wurde, denn sonntags kann man ja echt um 7 Uhr aufstehen, nicht?

Der ganze Stolz von Frauchen war, dass sie beim ersten und zweiten Mal TATSÄCHLICH NICHT, WIE SONST IMMER, ERST MAL MIT IHM SPIELTE UND SCHMUSTE; BEVOR SIE WIEDER INS BETT GING.

Sagt mir bitte, wie leidensfähig können Menschen sein???? Und ich bin mir sicher, dass das Rausschmeißen nicht wirklich unfreundlich war.

Dennoch bin ich wirklich stolz, dass sie mir davon erzählte und das ihr Erfolgserlebnis in Sachen Ignorieren war. Und das ist jetzt nicht ironisch gemeint.

Der Sohn hat beobachtet, dass A. , wenn er hektisch in sein Zimmer kommt und fordert, bei Nichtbeachten einfach im Zimmer einen Platz sucht, sich hinlegt und schläft. Auch das ist für mich ein Erfolg.

Insgesamt war die Atmosphäre zuversichtlich und entpannt. Herrchen war nicht da, der momentan aufgrund familiärer Gründe die Person der Familie ist, die am allerwenigsten belastbar in Punkto Hundearbeit ist. Das habe ich heute heraus gefunden und werde das respektieren.

Das Thema intrinsische und extrinsische Motivation konnte ich in der Familie gut erklären, weil die Begriffe auch bekannt sind, aber nie im Zusammenhang mit der Hundearbeit gesehen wurden.

Morgen ist Pause, Mittwoch wieder. Da werden wir das Longieren noch mal angehen, was heute ausgeklammert blieb.

Ich bin nicht unzufrieden und weiterhin zuversichtlich. Der Hund wird niemals abgegeben. Niemals. Also bleibt mir nur die Zuversicht ;) .

Vielen Dank an alle, die mir hier Mut zusprechen. Dieser Hund ist wirklich eine Herausforderung, da er eine Intelligenz an den Tag legt, die mir bisher bei keinem Hund begegnet ist und die mir fast unheimlich ist.

LG Anja

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