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Problem-Aussie trotz Hundeschule und gutem Willen


Bärenkind

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Bärenkind

Mein heutiger Besuch machte deutlich, wie wichtig und entscheidend die Maßnahmen im Haus für A. sind.

Heute war man inkonsequent und ließ A. entgegen meiner Beratung im Treppenhaus und bei Oma, die im Obergeschoss wohnt. A. rast dann permanent zwischen Oma und Aussichtsplatz auf der Treppe zur Straße bzw. Eingangstüre hin und her. Er pusht sich damit derartig hoch, dass er einen Stresslevel hat, der ihn wieder viel anfälliger für sein üblichen Symptome macht.

Das konnten wir heute life und in Farbe "bewundern". Die Ruhe, die A. die letzten Tage ausstrahlte, war dahin, er hatte wieder diese aufgerissenen Augen, verdrücke sich an einen Ort, wo er sich ängstlich setzt und alles im Auge behält. Ein Arbeiten am Futterbeutel war undenkbar. Er kam zwar ab und an, während die Familienmitglieder und ich uns das Teil hin und her schmissen, war aber nicht in der Lage, sich auf das Spiel zu konzentrieren, so dass wir ihn beteiligen konnten.

So ließen wir es sein und beschäftigten uns mit einem Tagesplan, der eben auch ganz klare Ruhezeiten für A. bzw. für die Familienmitglieder vorsieht. Also wenn es eine Aktion gab, Spaziergang, Longieren, Spielen, dann wird in der doppelten Zeit hinterher ignoriert und geruht. Zeigt er Aufmerksamkeit heischendes Verhalten, wird er in seine Box geschickt und weiter ignoriert. Sie sollen damit hauptsächlich selbst lernen, dass der Hund nicht permanent Action braucht, sondern er auch Ruhe bekommt, speziell, wenn gerade eben mit ihm etwas gemacht wurde.

Die Stimmung war insgesamt aber sehr positiv, da sie gemerkt haben, wie viel innerhalb einer Woche machbar ist. Morgen vor einer Woche saß ich dort hochnervös und unter einem Mega-Druck zum Krisengespräch. Heute sind wir Lichtjahre weiter.

Nächste Woche sehen wir uns aus organisatorischen Gründen nicht, erst in der Woche darauf am Mittwoch haben wir einen Termin. Für Notfälle bin ich selbstverständlich erreichbar.

LG Anja

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:respekt: Anja ich bewundere dein Engagement, deine Fortschritte

und kann die Fortsetzung kaum erwarten

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  • 2 Wochen später...
Bärenkind

So. Bitte alle anschnallen und tief durchatmen.

Der gute Wille alleine hat mal wieder nicht gereicht.

Die erste Woche ohne mich lief recht gut, man hat sich an den Zeitplan gehalten und alles lief relativ gut, bis die Flieger wieder kamen, A. wieder Erfolg hatte mit aus dem Geschirr flutschen und heim rennen und sich im Stress immer weiter hoch zu putschen. Zusätzlich kam auch noch ein Gewitter.

Letztlich haben sie ihm, ohne es zu merken, zwar den einen Stress weggenommen, aber freundlicherweise dem "armen Hund" woanders eine andere Nische eröffnet, sodass sich die Probleme einfach verlagert hatten. Sie haben also die für mich sichtbaren Dinge abgearbeitet, aber nullkommanull auf die für mich nicht sichtbaren Bereiche umgemünzt. Also letztlich einfach die Basis nicht verstanden bzw. das Verständnis für die Problematik steht immer noch deutlich hinter dem emotionalen Ding zurück. Ich könnte wirklich :wall::wall::wall:

Insgesamt haben sie in diesen 10 Tagen mit dem Hintern eingerissen, was wir die Tage zuvor mit den Händen aufgebaut hatten, als es noch möglich war, mit relativ sanften Mitteln zu arbeiten.

Hauptproblem ist, dass seine Aggressionen gegenüber den Familienmitgliedern eine neue Qualität erreicht haben. Er hat wieder zugebissen und zwar jeden von ihnen. Der Hund sieht fix und fertig aus, findet keine Ruhe und wird an jeder Ecke wieder für sein Tun bestärkt. Inzwischen haben sie Angst vor ihm, was die Arbeit natürlich nicht gerade erleichtert. Mich hat er auch versucht zu beißen, allerdings erfolglos. Ich habe ihn auf den Boden genagelt.

Die Aggressionen treten auf, wenn man z.B. die Hausleine ergreift, um ihn woanders hin zu führen, wenn man ihn am Wegrennen hindern will, wenn man ihn an irgendeinem Aufmerksamkeit heischenden Verhalten hindern möchte, kurz, wann immer etwas nicht nach seiner Nase geht und er zuvor Stress durch Flieger, Gewitter oder Wind hatte.

Die Frage, die sich mir nun stellt,

a) muss es NOCH schlimmer kommen, damit sie wirklich klar werden in ihrer Arbeit mit A.?

B) ist der Zeitpunkt gekommen, nicht mehr zu helfen, sondern zu sagen" euch ist so und durch mich im Moment nicht mehr zu helfen"?

Schade... es hatte so gut angefangen. Und sie hatten echt eine gute Chance.

Traurige Grüße

Anja

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Moony

Das wäre wohl auch zu einfach gewesen, wenn jetzt einfach mal alles weiterhin geklappt hätte. :Oo

Wie bzw. wohin haben sich denn die Probleme verlagert und wie wird er jetzt wieder fürs falsche Verhalten bestätigt? Ist mir nicht ganz klar geworden, interessiert mich aber. :)

Mensch, die Leute müssen doch auch merken, dass die Gesamtsituation beschissen ist...und sie haben doch gemerkt, dass es auch anders geht. Ich versteh das nicht :???

Und wenn man schon Angst vor dem eigenen Hund hat...

a) muss es NOCH schlimmer kommen, damit sie wirklich klar werden in ihrer Arbeit mit A.?

B) ist der Zeitpunkt gekommen, nicht mehr zu helfen, sondern zu sagen" euch ist so und durch mich im Moment nicht mehr zu helfen"?

Die Frage ist, was passiert wenn du nicht mehr hilfst/helfen kannst - denn es liest sich nicht so als ob die Leute fähig wären, Anleitungen dauerhaft vernünftig umzusetzen, von daher würde ein anderer trainer auf Dauer wohl auch nichts bewirken.

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Detlef

Hallo Anja,

erst einmal meine Hochachtung das du dir diese Problematik antust. :respekt:

Da ich selbst Aussie Besitzer bin und außerdem bei uns im Hundeverein die Welpen und Junghunde betreue, in der es auch Aussies gibt, kann ich mir durchaus vorstellen wie die Situation in der Familie ist.

Ich denke, so Leid mir das tut, das es eine Lösung innerhalb der Familie nicht geben wird, weil die Bereitschaft deine Hilfe anzunehmen nur einen bestimmten Zeitraum abdeckt und dann sich der alte Trott wieder einstellt. Die Maßnahmen wirken zwar nach aber nicht auf Zeit, was für mich heißt die Bereitschaft den Hund konsequent zu arbeiten fehlt und somit ist deine Arbeit für die Katz. :(

Die Trennung ist eine Sache von weiteren Vorkommnissen die geschehen werden.

Du hast selbst geschrieben das du es "hasst" Recht zu haben mit dem was du erlebst und du wirst es mit Sicherheit weiter hassen.

Es gibt eine Orga "Aussies in Not" hier gibt es sehr viele erfahrene Aussieleute die bei Problemen sicherlich bereit sind zu Helfen.

Schade :(

Gruß

Detlef & Sky

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Nächste Woche sehen wir uns aus organisatorischen Gründen nicht, erst in der Woche darauf am Mittwoch haben wir einen Termin. Für Notfälle bin ich selbstverständlich erreichbar.

LG Anja

Was hätte denn noch passieren müssen, damit die Familie erkannt hätte,

dies hier ist ein Notfall :(

Ich möchte nicht in Deiner Haut stecken und entscheiden müssen, dieser Hund

hat in der Familie eine Chance oder nicht. Ein verdammt grosses Stück

Verantwortung, denn wie es jetzt aussieht, ist der Hund eine tickende Zeitbombe. :(

Wenn es bei der Familie nicht bald "klick" macht und sie das gesamte Paket erkennen,

wird dieser Hund immer wieder etwas finden um seine Ängste, Nervosität etc. in

Agressivität umzulenken und es wird bei jedem Mal heftiger werden.

Ich drücke Dich mal

:knuddel

Du hast wirklich gute Arbeit geleistet :respekt:

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Alexandra

Hallo Anja,

ich denke das "Klick" ist da nicht rübergekommen!

Schade, du hast den richtigen Weg gezeigt!

Denke der Hund ist extrem überbelastet, und wird entweder austicken,oder aufgeben!

Wobei ich beide Seiten nicht so prickelnd finde.

Vielleicht wäre ein Gespräch, in dem die Option den Hund in eine andere Familie zu geben angesprochen wird.

Die Menschen tun mir leid, der Hund um vieles mehr.

Bin nur froh das du in diese Familie gekommen bist! :)

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denken sie inzwischen mal an eine Abgabe?

Aber wer will schon so einen Beißer? Auch wenn der bei guten erfahreren Leuten wahrscheinlich gar nicht erst so hochfährt.

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cookie

Och Mensch Anja, lass dich mal ganz fest Drücken.

Ich kenne das Gefühl, wenn die Arbeit wieder eingerissen wird - zwar nicht aus der Arbeit mit Hunden sondern mit Menschen - und es ist einfach Scheiße.

Es hörte sich so gut an nach den ganzen Fortschritten und jetzt so etwas. Sehr sehr schade. Dass Rückschläge kommen müssen, ist jedem klar, aber wieso solch schwerwiegende und welche, die eigentlich zu vermeiden sind :???:Oo Vor allem finde ich es sehr erschreckend, dass das Verständnis nach wie vor anscheinend komplett fehlt.

Meine Erfahrung mit solch Beratungs-Resistenten-Menschen ist leider, dass es erst sehr schwerwiegend kommen muss, bevor sie es einsehen. Du hast mal geschrieben, dass sie wohl sehr sozial denken - in meinen Augen zu sozial - und das aufzubrechen ist schwerste Arbeit und würde in dem Fall auf der Haut des Hundes geschehen. Da steckt augenscheinlich einfach zu viel Wunschdenken nach heiler Welt (wir reden nur leisen miteinander, ich denke mal gesunden Streit wird es in dieser Familie nicht geben - sondern wird alles unter den Teppich gekehrt) ohne Gewalt (meine Interpretation ist, dass auch schon Schreien bzw. konsequentes Durchgreifen gegen den Willen des Hundes schon Gewalt für die Leute ist), dass ein Umdenken und Begreifen der Lage im Moment zumindest unmöglich ist.

Warum ich so negativ bin? Aus Erfahrung - leider. Aber das hilft im Moment nicht.

Ich sehe da eine schwerwiegende Entscheidung auf dich zukommen. Die Leute haben bis jetzt den Ernst der Lage nicht erkannt, sie haben ihre eingetretenen Pfade und inzwischen Angst vor ihrem Hund. Den letzten Punkt finde ich am Schwerstwiegenden. Ich weiß nicht, in wieweit ihr als Trainer schon erlebt habt, dass Menschen ihre Angst vorm eigenen Hund überwunden haben, bitte berichtigt mich also, wenn ich jetzt völlig daneben liege. Aber ich bin der Meinung, dass diese Angst in den seltensten Fällen überwunden wird und die Arbeit mit sich und dem Hund deswegen unmöglich wird.

Dazu kommt dann - wie Alexandra ja auch schon schrieb - die tickende Zeitbombe "Hund". Ich glaube nicht, dass der Hund irgendwann aufgeben wird, der wird weiter austicken ... und dann möchte ich nicht in der Nähe sein. Sehr schade für den Hund ... aber so schwarz sehe ich das leider.

Die Frage, die sich mir nun stellt,

B) ist der Zeitpunkt gekommen, nicht mehr zu helfen, sondern zu sagen" euch ist so und durch mich im Moment nicht mehr zu helfen"?

Ich denke eher, es ist Zeit zu sagen, Leute ihr überfordert den Hund total und ich sehe leider eine tickende Zeitbombe ... gebt den Hund bitte in vernünftige Hände ab. Ich bin immer sehr für Hilfe, aber Hilfe muss Sinn machen und die Menschen müssen sich helfen lassen wollen. Der jenige der jetzt Hilfe braucht, ist der Hund, dass er noch wenigstens eine kleine Chance auf ein vernünftiges Leben hat. Der nachfolgende Besitzer hat es jetzt schon schwer genug, es muss nicht noch schlimmer werden.

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Bärenkind

Wie bzw. wohin haben sich denn die Probleme verlagert und wie wird er jetzt wieder fürs falsche Verhalten bestätigt? Ist mir nicht ganz klar geworden, interessiert mich aber. :)

Um ein paar Beispiele zu geben:

Das rauf und runter rasen im Treppenhaus und die Verwaltung des Einganges wurde von mir verboten. Dort hat er sich dermaßen hoch gefahren, dass er wieder in diesen Erregungszustand kam, aus dem heraus er die Geräusche schlimm fand und Aggression zeigte.

Stattdessen hat er sich den Wintergarten erobert. Dort war ich nie drin, konnte also nicht wissen, dass dieser die Straße genau so gut überwachen lässt.

Dann liegt dieser arme Kerl völlig erschöpft hinter den Blumentöpfen und findet keine Ruhe, weil er ja das Haus von dort aus beschützen und bewachen will. :Oo

Dann hatte ich gesagt, wenn er diese Panik zeigt wegen Flugzeugen oder anderen Geräuschen, sollen sie ihn TOTAL ignorieren. Beim Gewitter vorgestern sah das TOTALE ignorieren dann so aus, dass man ihn durch sämtliche Räume verfolgte, aus der Badewanne schickte, aus der Dusche schickte, alle Rolläden runter machte, Radio laut an... na wenn DAS nicht eine totale Bestätigung dafür ist, dass Gewitter etwas richtig Besonderes sind???

Zusätzlich hatte er wieder Erfolg in dem er aus dem Halsband entwischte, beim Kampf vorher noch biss und dann erfolgreich ins Haus gelassen wurde, was ja sein Ziel war. Man kann ihn ja auch nicht einfach sitzen lassen.

Dann haben sie eine Eckbank, worunter er sich seine Höhle eingerichtet hat, aus der er heraus beißt, wenn man ihn da raus haben will. Sie schicken ihn in seine Box, er geht in seine Höhle. Tolle Alternative, Hauptsache irgendwo widersetzt.

Genau so an der Türe. Wenn ich komme ist es bisher jedes Mal so, dass er es doch irgendwie wieder schafft, an die Türe zu kommen, um mich zu bedrängen. Und sie arbeiten daran schon zu dritt, obwohl ich sagte, das muss einer alleine machen.

Sie sollen ihn aus dem Futterdummie für Arbeit füttern. Er hat nun raus, das Ding einmal zu bringen, dann mit brachialgewalt fast alles auf einmal raus zu fressen, und somit eine weitere Forderung für Futter seitens der Menschen zu umgehen. Bin ja satt, Ihr könnt ja viel wollen.

Fakt ist für mich, dass er ganz klar die Führung in der ersten Woche gut angenommen hat und erleichtert war, dass er Stück für Stück die Überforderung abgeben konnte.

Fakt ist auch, dass diese Menschen diesen Hund nicht abgeben werden.

Fakt ist desweiteren, dass ich wohl immer noch zu nett war und ihnen die Schlupflöcher für ihre verflucht emotionale Menschlichkeit nicht energisch genug verstopft habe.

Offensichtlich musste es noch schlimmer werden, damit verstanden werden kann. Wenn denn dann verstanden wurde... sonst muss es noch schlimmer werden, aber nicht mehr mit mir.

Ich fahre heute Nachmittag wieder hin, habe dann nur Frauchen und nicht die gesamte Familie, und werde ein letztes Mal Tacheles reden.

LG Anja

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