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Verschiedene Gebisse/Techniken


Hansini

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Hansini

Ich habe mal eine Frage.

Felix (Glatthaar-Foxterrier-Beagle-Mix/14 kg) hat, als ich in gerade ein paar Tage hatte (3 Jahre alt) einen ausgewachsenen Feldhasen getötet. Er hat den Feldhasen im Genick gepackt. Der war (zum Glück) sofort tot.

Die Briard Hündin meiner Freundin hat auch mal einen gefangen, auch am Genick gepackt. Wir konnten ihn, obwohl wir ein paar Meter weg waren noch retten.

Meine Frage. Ein Hundetrainer meinte, dass Jagdhunde eine andere Bisstechnik hätten. Was denkt Ihr darüber?

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Es liegt wohl weniger an der Technik als an der Ernsthaftigkeit und dem "Willen" zu töten. Unterschiede gibt es aber schon; es gibt Hunde die Kleintiere lieber am Genick greifen und andere die die Nierenregion knautschen ohne das Fell zu durchbeißen. Solche Jagdstrategien werden schon im Welpenlager erlernt und Vorlieben entwickelt. Weiterentwickelt werden die Techniken im Ernstfall; der Hund wird später die Strategien anwenden die für ihn am ungefährlichsten sind.

Man kann es auch nicht am "Jagdhund" festmachen. Es gibt Jagdhunde die dazu da sind selbstständig das Wild zu fangen UND zu töten, andere die auf Aufforderung töten, welche die das Wild festhalten aber nicht töten und wieder andere die das Wild nur stellen aber nicht angreifen, nicht einmal apportieren.

Selbst Jagdhunde einer Rasse müssen nicht unbedingt alle Jagdarten beherrschen. Die Veranlagung der Hunde wird getestet und entschieden für welche Art der Jagd (und ob überhaupt) der einzelne Hund geeignet ist. Überraschungen beim Älterwerden gibt es immer mal.

Ebenso gibt es Unterschiede unter den Hütehunden. Ernsthaft verletzen soll keiner von denen ihr "Wild", ihre Jagd endet maximal mit einem Zwicken, nie aber mit der Tötungshandlung. Nicht zu vergessen aber dass solche Hemmungen auch verschwinden können wenn nicht mehr auf Arbeitsfähigkeit selektiert wird und auch nicht jeder beim Schäfer geborene Hund die gewünschten Eigenschaften zeigt.

Die selektierten Eigenschaften verwässern nunmal wenn nicht weiterhin sorgfältig darauf geachtet wird.

LG, Karin!

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Hansini

Ich war ausgesprochen überrascht (und natürlich entsetzt), dass Felix einen Feldhasen, der ihm an Größe mit Sicherheit nicht unterlegen war so radikal (ein anderer Ausdruck fällt mir nicht ein) packt und sofort tötet. Ein viel größerer Hund, der den Feldhasen nur durch Zufall erwischt hat, ihn nicht tötet.

Ich habe mal gelesen, dass diese Raubzeugschärfe bei Foxterriern nicht unüblich ist.

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Ich kann jetzt nur aus meinen Erfahrungen sprechen.

Pina (meine große Hündin) stellt "Wild" nur (also: Hasen, Marder/Frettchen, "Katzen", ...). Sie bellt dann und macht ein furchtbares Theater, sie hetzt vllt. auch noch hinterher wenn ich nicht schnell genug bin, das wars dann aber auch.

Wenn so ein possierliches Tierchen jedoch an Zwergdackel Timmi gerät, ist Schluß mit lustig.

Meiner Meinung nach hat Timmi eindeutige Tötungsabsichten.

Er lässt sich nicht mehr abrufen, ist in "seiner eigenen Welt", wie auf Drogen, er ist einfach nicht mehr mein Hund!

Pina hingegen lässt sich 100%ig abrufen! Vielleicht kommt sie mal eher langsamer als schnell und dreht sich auch noch einige Male um, aber sie kommt beim ersten Pfiff.

Ich muss dazu sagen, dass ich damals als ich Timmi bekam, aus Unwissenheit diese Verhalten gefördert habe. Wir haben viele Jagd- und Hetzspiele gespielt. Jetzt gibt es bei uns keinen unabgesicherten Freilauf mehr und bedienen uns eher der Kopfarbeit. Wir machen viele Tricks und Suchspiele.

Ich denke Timmi hat vor allem an den damaligen Jagd- und Hetzspielen seine "Lizenz zum töten" erfolgreich ausbauen können. Bewiesen wurde das ja praktisch an den letzten 2 Frettchen. :Oo

Wie Karin schon schrieb: ich denke es ist eher die Technik, als die Größe, das Gebiss oder sonstwas, was den Hund beim Jagen erfolgreich werden lässt.

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Mein Windhund fackelt da auch nicht lange während die drei- und viermal so schweren Breitköpfe gar nicht wüssten was sie mit so einem Fellbündel anfangen sollten.

Die Einsatzbereiche des Foxterriers waren ähnlich denen des Dachshundes in Deutschland, wobei manchmal noch die Wildschweinjagd hinzukam. Hierfür wurde in Deutschland der Jagdterrier gezüchtet. Die Hunde sollten eigentlich Fuchs und Dachs nur aus dem Bau herausdrücken, es konnte aber auch immer wieder zu Kämpfen kommen wenn die Gejagten "Lunte rochen" und den Bau nicht verließen sondern sich dem Hund stellten.

Daher überlebten für die Weiterzucht die Hunde die am wenigsten Hemmung zu beißen hatten und schnell und effektiv töteten. Und wer sich einem Dachs stellt der wird auch mit einem Hasen fertig. Natürlich haben die heutigen "Familienjagdhunde" schon seit Generationen keinen Bau mehr gesehen aber die Techniken wurden als Welpe schon eingeübt und kommen somit im Ernstfall in Perfektion zur Anwendung. Dabei muss der Hund nicht zwangsläufig Menschen oder anderen Hunden gegenüber aggressiv sein, da die Jagd einem anderen Verhaltens-Funktionskreis angehört. Deshalb kann das einen schon überraschen wie vehement ein Hund da sein kann selbst wenn er das zum ersten Mal macht.

LG, Karin!

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Mich hatte es damals völlig überrascht als mein Eurasierwelpe mit 5 (!!!!!) Monaten ein Kaninchen, das nur wenig kleiner und leichter war als er selbst, erwischte, im Genick packte und es durch ein kurzes Schütteln tötete. Diese Technik aber ist etwas, das eigentlich jeder Welpe lernt. Oder wessen Welpe schüttelt nicht seine Stofftiere?

Übrigens abgesehen von potentiellen Beutetieren ist meine Nele ein vollkommen unaggressiver Hund.

lg

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Hansini

Wobei ich mir in dem Fall nicht sicher bin, ob es sich dabei schon um bewusstes Töten handelt.

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Alexandra
Wobei ich mir in dem Fall nicht sicher bin, ob es sich dabei schon um bewusstes Töten handelt.

Bewusstes Töten?

Ein Hund?

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Hansini

@Alexandra

Ich habe bei Felix den Eindruck, dass es ihm definitiv nicht nur um das Hinterherlaufen geht. Es geht ihm auch um den finalen Biss. Jagderfolg ist der bessere Ausdruck, eben Raubzeugschärfe.

Habe mich da vielleicht ein bisserl misverständlich ausgedrückt. Bei dem jungen Hund handelt es sich (vielleicht) eher um ein Spiel.

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Natürlich geht es einem Hund mit jagdlichen Ambitionen nicht oder höchstens in Ausnahmefällen nur um das Hinterherlaufen, sondern letztendlich auch ums töten der Beute. Das ist eine ganze Sequenz, die da bei ihnen im Gehirn abläuft. Hunde sind ihrer Natur nach Beutegreifer. Wenn wir sie deshalb aber als Killer bezeichnen, zeigt dies doch nur wie weit unser Naturverständnis schon plüschtiermäßig degeneriert ist.

Was natürlich nicht bedeutet, daß man dem eventuellen Jagdtreiben tatenlos zusehen sollte.

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