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Hat das Modell "Tierheim" ausgedient?


Fusselnase

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Fusselnase

Da ich die Diskussion um den Auslandstierschutz wenig konstruktiv finde, habe ich mir überlegt, dass es eigentlich schön wäre, mal zu überlegen, wie man die Situation der Hunde in den hiesigen Tierheimen verbessern könnte.

So habe ich mir die Frage gestellt, wie es dazu kommt, dass es so viele Orgas gibt, die sich um notleidende Hunde* im Ausland kümmern und offensichtlich/möglicherweise bessere Vermittlungsquoten haben als unsere Tierheime, die angeblich/anscheinend auf ihren Hunden sitzen bleiben.

Mir fallen dazu zunächst mal folgende Fragen ein:

1. Wie ist die Situation in den Tierheimen hier tatsächlich?

2. Daraus resultierend: Vermitteln die Auslandsorgas wirklich mehr Hunde und wenn ja, woran liegt das?

3. Könnte man einige Punkte (z. B. das Pflegestellensystem, ehrenamtliche Mitarbeiter als Ansprechpartner) nicht auch für Inlandstierheime übernehmen?

4. Ist diese Form von Hilfe überhaupt gewollt?

5. Werden die Möglichkeiten des Internets nicht genügend genutzt (nicht alle Hunde sind online zu sehen, Beschreibungen nicht aussagekräftig)?

In meinen Fragen ist gleich schon eine These versteckt, die da wäre:

Würden Tierheime mit mehr ehrenamtlichen Mitarbeitern und Pflegestellen arbeiten, die die Hunde gut kennen, und wäre die Internetpräsentation besser, würden sie auch mehr Hunde vermitteln und finanziell entlastet werden.

Ich kann die Fragen selbst nicht alle beantworten, vielleicht gibt es ja auch Leute hier, die in örtlichen Tierheimen arbeiten und etwas dazu sagen können.

Es wäre schön, wenn es ein paar konstruktive Beiträge gäbe und nicht nur Stammtischparolen à la "Die Auslandsorgas setzen nur auf Mitleid" etc.

:winken:

*Ich bleibe mal thematisch beim Hund, auch wenn die Überlegungen natürlich auch für andere Tiere gelten

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Malt53

Schau Dir mal die Seiten vom Tierschutz Wörrstadt an (www.tierschutz-woerrstadt.de). Die haben eine recht hohe Vermittlungsquote.

Die Hunde sind in 5 verschiedenen Gehegen (zusammen ca. 8000m²) in Rudeln die extra mit den zu vermittelnden Hunden zusammengestellt werden.

Einfach mal hinfahren nach Hund gucken geht nicht. Jeder Interessent bekommt einen Termin und wird dann auch individuell beraten. Das Ganze wurde allerdings privat hochgezogen, so das die Kommunen keinen Einfluß darauf haben.

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Fusselnase

Danke für deine Antwort. :winken:

Ansonsten finde ich es doch sehr bezeichnend, dass sonst niemand Interesse daran zu haben scheint, dieses Thema von einer - sagen wir mal sinnvollen Seite aus zu beleuchten. Für mich sieht das so aus, als wäre man beim Meckern schnell dabei, aber wenn´s ans Eingemachte geht, hält man sich lieber raus.

Oder wie soll ich mir das anders erklären?

Überall wird gejammert, unsere Tierheime seien so voll und hoffnungslos überlastet, aber Gedanken über die Ursachen und mögliche Wege, die Situation zu verbessern will sich keiner machen?

Welche Schlüsse soll ich nun daraus ziehen? :???

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Lana1201

Ich hätte auch liebend gerne einen Tierheimhund gehabt.

ALLERDINGS:

Ich war in 7 Tierheimen hier in der Umgebung, und als erstes fragten die: Haben sie ein Haus und Garten? Sind sie kinderlos und sind Hausfrau?

Ne, ich habe kein Haus und auch keinen Garten. Kinderlos bin ich zwar aber ich gehe arbeiten!

Zack, ich wurde in allen Tierheimen abgewiesen!!

Schade für die Hunde! Aber es geht vielen Menschen so.. ich habe mich mit einigen darüber schon unterhalten..

Ein Hund braucht keinen Garten! Dort liegt er doch eh nur rum.

Desweiteren ist man gezwungen, wenn man keinen Garten hat auch bei SCHLECHTEN Wetter mit dem Hund raus zu gehen.

Ich kenne viele Leute, die einen Garten haben und die man bei Regen oder kalten Wetter NICHT mit den Hunden draussen sieht.

Ist zwar wirklich schade, aber was solls :wall:

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Bärenkind

Ich habe hier schon öfters über die Vermittlungspraktiken geschrieben, die ich von deutschen Tierheimen kenne.

Mir fiel des öfteren auf, dass

a) der Gast als Bittsteller und sehr von oben herab behandelt wurde

B) viele Mitarbeiter den Menschen an sich als Feind sehen

c) Hunde nur unter Voraussetzungen abgegeben werden, die vielleicht 5% der Bevölkerung erreicht

d) Tiere völlig falsch eingeschätzt werden und unter falschen Bedingungen (Wesentliche Vorfälle der Vergangenheit wurden z.B. verschwiegen) abgegeben werden

Das sind so die Dinge, die mir aufgefallen sind.

LG Anja

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Steffi & Danu
Welche Schlüsse soll ich nun daraus ziehen?

Am besten KEINE...denn dass wären einfach nur Spekulationen.

Es wäre schön, wenn es ein paar konstruktive Beiträge gäbe und nicht nur Stammtischparolen à la "Die Auslandsorgas setzen nur auf Mitleid" etc. *

Ja nun...das ist aber ein nicht ganz unwichtiger Aspekt bei der ganzen Sache ;)

Schau mal...wenn jemand einen Hund aus dem Tierheim haben will und diesem Menschen wäre es Wumpe ob Ausland oder nicht...und dieser Mensch hätte die Wahl zwischen dem armen Auslandhund, den man fast zu Tode geschlagen hätte, der sein Leben an der Kette verbrachte und einem Hund aus dem Inland, der von seiner Familie abgegeben wurde weil sie ihn einfach nicht mehr haben wollten...

ich wette, die meisten würden sich bei sonst identischen Voraussetzungen für den ausländischen Hund entscheiden.

Ein zweiter wichtiger Aspekt ist auch einfach der, das in unseren Tierheimen eben oft Problemfälle sitzen...Listenhunde, Hunde mit Aggressionsproblemen, Hunde die nicht alleine bleiben können usw.

Und die meisten Menschen nehmen lieber einen vielleicht ängstlicheren und unsicheren Hund, als einen der vielleicht den Nachbarn fressen könnte.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist halt der, das die ausländischen Tierschutzorgas einfach mehr Wert auf ihre Internetpräsentation legen MÜSSEN...denn das ist meist der einzige Weg die Tiere zu vermitteln.

In dieser Hinsicht sind die Nationalen Tierheime vielleicht oft noch hintendran...denn hier steht ja eigentlich im Vordergrund die Tiere zu besuchen.

Mehr kann ich zu Deiner Fragestellung einfach nicht sagen, weil ich im Moment einfach nicht weiß, was Du hören willst... :???

Aber eine Frage stelle ich mir?

Wieviele Hunde, die über ausländische Orgas zunächst vermittelt werden, landen wieder in den Tierheimen oder gehen zurück an die Orgas? Eben weil vielleicht der kleine süße Wauzi auf dem Bildschirm später doch nicht die Erwartungen erfüllten die man hatte?

Ich kenne einen Hund, der wechselte alleine 3x seine Pflegestelle, weil keiner so richtig mit dem Hund umzugehen wußte.

LG Steffi und Danu

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rotfuchs

Huhu,

ich find das Thema auch "spannend".

Kann nur von meinen Erfahrungen mit einem städtischen TH berichten und was mir dazu einfällt.

Als Minderjährige wollte ich uuuuuunbedingt einen Hund.

Ging nicht, also "Ausweichlösung" Pflegehunde und Tierheimhundspaziergänge.

Das "Helfen" im TH war allerdings gar nicht so einfach. Das mein Vater als Begleitung mitgehen musste kann ich allein schon versicherungstechnisch gut verstehen, auch wenn es immer ein kleiner Aufwand war (er arbeitete ja usw..).

Aber: - Wir wurden meistens wahnsinnig unfreundlich behandelt.Als sollten wir bloß froh sein, die Hunde auch nur anfassen zu dürfen...

-man durfte nie mehrmals mit dem gleichen Hund gehen, der könnte ja sonst eine Beziehung aufbauen...so konnte man niemals genauer auf einen Hund eingehen/mit ihm "arbeiten"

-es gab nur eine ganz bestimmte Stunde am Tag, in der man Spazierengehen durfte. Kam man 10 Minuten später als normaler "Ausführbeginn" hieß es schon, jetzt lohne sich das Gassigehen ja nicht mehr. :???

Wegen dieser Punkte fühlte ich mich immer total unwohl und hatte dann irgendwann nur noch private Pflegehunde..

So, das hat ja aber nur indirekt was mit der Vermittlungsquote usw zu tun, zeigt aber schon mal die "Stimmung" dort im Tierheim.

(Insgesamt finde ich dieses Tierheim nicht schlecht, es wird auch viel mit Problemhunden durch eine Hundetrainerin und "ausgewählte" Gassigeher gearbeitet besipielsweise)

In genau dieses Tierheim ging ich dann auch während meiner Hundesuche.

Im Kopf hatte ich eine kleine Liste erstellt, was ich dem Hund bieten kann, was ich mir wünsche, welche Eigenschaften gar nicht gehen würden usw.

Als ich dann eine Mitarbeiterin ansprach, ob sie mir helfen könne, rauszufinden, welcher Hund zu mir passen könnte war die erste Frage "Rassevorstellung?"

Ähm, die Rasse war mir eigentlich nicht sooo wichtig (großteils waren dort ja sowieso wilde Mischungen)...ich probierte ein bisschen über mich und meine Wünsche zu erzählen, wurde aber angewiesen, mir die Hunde erst mal allein anzusehen und dann genauer nachzufragen.

ok....tat ich und fand auch eine Hündin, die mir ganz gut gefiel.

Auf dem Beschriebungsschild stand allerdings, sie sei ängstlich und ein nordischer Mix. Beides Merkmale, die ich mir nicht unbedingt gewünscht hätte..

(Studentenleben in der Großstadt mit viel Besuch in der WG passen nicht so gut zu einem ängstlichen Hund...)

Aber die Hündin wirkte gar nicht ängstlich, sondern sehr an den Besuchern interessiert, neugierig.

Und sie sah auch nicht sehr nordisch aus.

Also wollte ich gern mehr über sie erfahren.

Mir wurde aber bloß wieder der Inhalt des Steckbriefs wörtlich wiedergegeben, Nachfragen (sie wirkt aber gar nicht ängstlich, ist dies nur draußen so usw) wurden nicht beantwortet von der Pflegerin.

Die Pflegerin hatte nicht viel Zeit (versteh ich voll und ganz..) und meinte dann nur, ich könne bis zu drei mal mit der Hündin spazierengehen, dann müsse ich mich entscheiden und verschwand..uff!

Zu den Spaziergehterminen musste ich damals arbeiten und wollte somit gerne einen Sondertermin vereinbaren.

Das war nicht möglich.

Die Hündin wurde schließlich an andere Interessen vermittelt (ich freute mich sehr für sie!!!) und ich fand meinen Hund anderweitig.

Dennoch- wahnsinn, wie wenig auf mich eingegangen wurde, wie wenig über die Hunde erzählt werden konnte, die gesamte Struktur schien mir völlig unflexibel!

Ich hatte nicht das Gefühl, das möglichst viele Hunde möglichst passen vermittelt werden sollen :(

Sondern eher, dass die TH- Besucher/Hundeinteressenten den Alltag störten und den Pflegern Zeit klauten..

Besonders Hundeanfänger wären dort völlig überfordert gewesen...

Ich verstehe, dass die TH-Mitarbeiter oft gestresst sind, möglichst viel Zeit direkt für die Tiere verwenden wollen und auch auf Menschen nicht so gut zu sprechen sind, nach dem, was sie tagtäglich an Tierelend sehen.

Aber grade um für eine gute Zukunft der Tiere zu sorgen finde ich es wichtig,

dass auf Hundeinteressierte intensiv eingegangen wird.

Man sollte sich die Vorstellungen anhören und dann in Frage kommende Hunde vorstellen, viel zu ihnen erzählen können.

Die Hundeinterssierten sollten den Hund intensiv kennenlernen können, mit ihm Gassi gehen können usw. (Drei Mal finde ich wenig)

Den Interesssierten sollte dolle auf den Zahn gefühlt werden, aber nicht nach diesem Schema F- "Wie, sie arbeiten mehrere Stunden täglich?Unsere Hunde sollen niemals alleinbleiben müssen!Waaaas, Sie sind Studentin?Studenten sind alle unzuverlässig!" usw usf.

Mit den Hunden sollte gearbeitet werden, speziell mit den Problemfällen und den Junghunden, um ihre Vermittlungschancen zu erhöhen.

Pflegestellen für möglichst viele der Hunde,evtl Rudelhaltung, insgesamt eine Abkehr von der Zwingerhaltung finde ich sinnvoll.

Dort erlebt der Hund weder Alltag mit Menschen/das Leben in einer Familie noch Sozialkontakt..

Sooo, das waren erstmal meine Gedanken/ Erfahrungen..

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Fusselnase

Zum Mitleid: Es gibt auch jede Menge Hunde, die hier auf Pflegestellen sitzen und alles andere als bemitleidenswert sind.

Schau mal...wenn jemand einen Hund aus dem Tierheim haben will und diesem Menschen wäre es Wumpe ob Ausland oder nicht...und dieser Mensch hätte die Wahl zwischen dem armen Auslandhund, den man fast zu Tode geschlagen hätte, der sein Leben an der Kette verbrachte und einem Hund aus dem Inland, der von seiner Familie abgegeben wurde weil sie ihn einfach nicht mehr haben wollten...

ich wette, die meisten würden sich bei sonst identischen Voraussetzungen für den ausländischen Hund entscheiden.

Das glaube ich nicht unbedingt, denn viele, mit denen ich spreche, wollen doch lieber einen Hund, dessen Vorgeschichte bekannt ist.

Ein zweiter wichtiger Aspekt ist auch einfach der, das in unseren Tierheimen eben oft Problemfälle sitzen...Listenhunde, Hunde mit Aggressionsproblemen, Hunde die nicht alleine bleiben können usw.

Und wie soll man damit umgehen, damit die bessere Vermittlungschancen haben?

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist halt der, das die ausländischen Tierschutzorgas einfach mehr Wert auf ihre Internetpräsentation legen MÜSSEN...denn das ist meist der einzige Weg die Tiere zu vermitteln.

In dieser Hinsicht sind die Nationalen Tierheime vielleicht oft noch hintendran...denn hier steht ja eigentlich im Vordergrund die Tiere zu besuchen.

Aber was hält die Tierheime davon ab, auf den Zug aufzuspringen?

Mehr kann ich zu Deiner Fragestellung einfach nicht sagen, weil ich im Moment einfach nicht weiß, was Du hören willst... :???

Ich will nichts Bestimmtes hören. Wie kommst du darauf?

Aber eine Frage stelle ich mir?

Wieviele Hunde, die über ausländische Orgas zunächst vermittelt werden, landen wieder in den Tierheimen oder gehen zurück an die Orgas?

Das weiß ich nicht. Aber ist das relevant für die Fragestellung?

Steffi, es ist nicht Sinn meines Threads, die Auslandshunddiskussion wieder anzuleiern. Ich meine die Frage, ob das System Tierheim, wie man es seit langem kennt, nicht irgendwie überdacht werden muss.


http://www.polar-chat.de/topic.php?id=37206&goto=684249

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Fusselnase

Das ist ganz interessant. Meine Erfahrung war ähnlich, wenn auch kürzer: Bevor ich Berta bekam, habe ich in einem Brandenburger Tierheim angerufen, weil ich mich für einen siebenjährigen Rüden interessiert hatte.

Ich: Schönen Guten Tag, mein Name ist Frau Sowieso, ich interessiere mich für den Waldemar auf ihrer Seite. Ich würde gerne mal vorbeikommen, um ihn kennenzulernen.

Sie: Haben Sie einen Garten?

Ich: Äh, nein.

Sie: Dann wird das nichts. Der Waldemar ist nicht stubenrein.

Ich: Aber das kann man ihm doch sicher beibringen. ?

Sie: Nein, der ist zu alt, Tut mir leid. Auf Wiederhören.

:???

So bin ich zu Berta gekommen, die auch alles andere als stubenrein war und es mit ihren 10 Jahren ganz fix gelernt hat.

Waldemar stand dann noch jahrelang auf den Seiten, ohne Aktualisierungen.

Ich dachte immer, das sei eine Ausnahme gewesen. Vom Tierheim Berlin habe ich allerdings auch ähnliche Geschichten gehört.

Ich gehe aber davon aus, dass man unglückliche Geschichten eher hört als glückliche. :think:

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