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Muss Hund abgeben, Tierheim-Aufnahmestopp


Blausternchen

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Blausternchen

Hallo, ich hoffe, dass sich unter den Hasstiraten, die ganz sicher gleich folgen werden, eine hilfreiche Antwort befinden wird.

Mein Problem sieht wie folgt aus:

Es handelt sich um einen Spitz-Pinscher-Mix

Vorgeschichte:

Ich habe ueber Internet eine Familie kennen gelernt, die ihren Hund aus angeblich Zeitmangelgruenden abgeben wollten. Da ich einen Hund suchte und dieser geeignet schien (richtige Groeße, mit Kindern aufgewachsen), entschied ich mich ihn anzuschauen. Ich suchte schon seit ein paar Wochen erfolglos in unserer Gegend nach einem geeigneten Hund und so nahm ich es auch in Kauf, dass ich 350km fuer den Hund fahren musste. Dadurch hatte ich aber leider auch nicht viel Zeit, ihn naeher kennen zu lernen. Ich ging einmal mit und dem Herrchen spazieren, wir unterhielten uns und mir wurde immer wieder bestaetigt, dass der Hund sehr umgaenglich und lieb sei.

Ich entschied mich also ihn mit zu nehmen.

Nun das Problem:

Schon am ersten Abend schnappte er das erste Mal nach mir. Auch noch ein paar mal in den ersten 3 Tagen. Ich schob es auf den Stress und weil hier viele meinten, ich haette mich falsch verhalten, war das fuer mich erledigt und ich machte es besser. Vermied Situationen, in denen der Hund sich angegriffen fuehlen koennte und packte ihn erst mal sogar regelraecht in Watte, weil mir auch erst nach dem 3. Tag, an dem ich den Hund hatte, von den Vorbesitzern mitgeteilt wurde, dass er angeblich schlechte Erfahrungen gemacht hatte mit Fremden. Ich interpretierte sein Schnappen als Angst.

Mit der Zeit, als ich mit dem Training begann (hier wurde ja gesagt, man darf das nicht vom ersten Tag, man muss dem Hund Zeit geben, eine Hundetrainer hat das allerdings als falsch bewertet, dass ich nun anfangs nichts mit ihm tat), ging das Schnappen wieder los. Bei jeder Sache, die ich von ihm verlange, wird er grantig. Er hat hat mich dabei noch nie verletzt und ich bin mir sicher, dass das Absicht ist. Auch die Trainerin erklaerte mir, dass das ein Erziehungsverhalten ist. Dieser Hund hat definitiv keine soziale Erziehung genossen und wurde wohl in Ruhe gelassen, sobald er geschnappt hat. Wenn ich mit ihm knuddel ist alles super. Wenn man ihm seinen Willen laesst und nur mit ihm spielt und knuddelt ist alles super. Dann ist er der sueßeste Hund der Welt, aber wehe man arbeitet mit ihm.

ABER ich hatte den ehrlichen Eindruck, dass es besser wurde! Mit jedem Mal, mit dem ich mit ihm Sitz uebte, schnappte er weniger bis gar nicht mehr und auch bei anderen Dingen hatte ich den Eindruck der Besserung.

Letzten Dienstag nun (nach 2 Wochen) kam eine Trainerin und gab mir Tips. Ich hielt mich an die Tips und es wurde wieder schlimmer :-( Und noch viel schlimmer noch dazu. Ich sollte den Hund beim Sitz machen lassen grundsaetzlich unterm Kinn hochdruecken und gleichzeitig den Po runter - vorher hab ich nur den Po runter gedrueckt, beim Sitz sagen. Dieses unterm Kinn kann der Hund gar nicht leiden, jetzt wurde er wieder agressiver. Beim Essen ist es andersrum. Ich hatte anfangs mehr Probleme ihn von meinem Esstisch fern zu halten, als nach dem Besuch. Aber manchmal hat er von seiner Sturheit weiterhin gebrauch gemacht und hat sich nicht mehr weg schicken lassen, wenn er unter dem Esstisch was gefunden hat (meine Tochter kleckert beim Essen, da ist immer was zu finden). Dann hab ich die Leine, die er dauerhaft hat genommen und ihn zurueck an seinen Platz geschickt, wo er nur unter Protest und schwerem Knurren hinging.

Ich bin mit den Nerven am Ende. Ich hab bestimmt schon 5 Mal in der Zeit daran gedacht den Hund ins Tierheim zu bringen, aber ich hab es nie uebers Herz bekommen, weil der ja eigentlich auch total lieb sein kann und gar nichts fuer sein Verhalten kann. Ich mache mir sorgen, dass das ganze eskalieren wird und er doch noch mal richtig zu beißt - und dann vielleicht meine Tochter. Ich kann einfach nicht mehr. Ich habe die 3 Wochen mit ihm gearbeitet und trainiert, aber ich bin wohl nicht kompetent genug :-(

Deshalb MUSS der Hund jetzt gehen. Er wird bei mir nicht gluecklich und ich werde mit ihm nicht gluecklich.

Aber jetzt kann ich ihn nicht abgeben, da das Tierheim ueberfuellt ist - und wer nimmt mir schon einen Hund hab, der erst mal grunderzogen werden muss mit 4 Jahren? Ich bringe das beim besten Willen nicht ueber mich, den neuen Besitzern ebenfalls zu verschweigen, wie der Hund drauf ist. Diese Verantwortung moechte ich mir nicht anlasten.

Nun weiß ich nicht weiter :-( Weiß jemand einen Rat? Wenn jemand eine 100% kompetente Trainerin aus Chemnitz kennt, wuerd ichs da auch noch mal versuchen. War nicht sehr zufrieden mit der, die ich hier hatte. Hat nicht wirklich mit mir gearbeitet, sondern mir nur 2 Stunden einen Vortrag gehalten und ein paar Grundausbildungstips gegeben. Ich denke, sie hat das Schnappen wohl nicht wirklich ernst genommen, da sie hoechstens eine viertel Stunde darauf eingegangen ist und mir erklaert hat, was ich falsch gemacht haben koennte (hat ja keine Situationen diesbezueglich angeguckt).

Aber im Moment bin ich schon auf dem Standpunkt, dass mir eine Abgabe des Tieres lieber ist, als eine Trainerin, weil ich einfach keine Nerven mehr habe.

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Oje :knuddel

Ich kenne zwar eine gute Trainerin hier, aber bis Chemnitz isses doch noch ein kleines Stückchen :(

Es gibt doch nich nur ein TH - kannst du nicht woanders nachfragen?

Das Tierheim Hof hat zB einen eigenen Trainer, damit solche Nasen auch ne Chance zur Vermittlung bekommen!

Sowas wär gut für deinen Wuffel... WENN er schon weg muss.

Aber wenn ihr miteinander nicht glücklich werdet, ist es wahrscheinlich das Vernünftigste.

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Das hört sich gar nicht gut an :(

Ich würde ihn an einen Maulkorb gewöhnen, alleine schon des Kindes wegen.

Ich drücke Dir die Daumen, dass es noch eine Möglichkeit gibt.

Zu den Vorbesitzern kann er nicht vorübergehend zurück?

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Timo_HB

Hm, würde mich beim Tierheim nach einem kompetenten Hundetrainer erkundigen, kenne nur bei Hamburg zwei wirklich gute.

Könnte aber auch ein Dominanzproblem sein oder Deine Schnüffelnase wüsste sich damals nicht anders zu helfen....

Ferndiagnose ist an sich immer schlecht und meißt falsch.

Sprich mit den Leuten aus dem Tierheim ob Die nicht jemanden kennen.

Nebenbei 3 Wochen bei Euch...finde ich jetzt nicht sonne lange Zeit aber kann Dich schon verstehen mit der Angst und dem Schnappen....

Trotzdem KEINE Ferndiagnose, versuch das vor Ort mit "Hundepsycholgen" ->CANIS Leute<-zu versuchen!!!!

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Feeleweele

3 Wochen ist definitiv zu wenig um einen Hund "ankommen" zu lassen. Ich würde auch nicht am ersten Tag anfangen ihn zu bedrängen mit so unwichtigen Dingen wie "Sitz" lernen...erstmal muß der Hund Euch kennenlernen, der hat Angst und trauert und weiß gar nicht wie ihm geschieht und dann kommt da eine fremde Hand und drückt und macht und tut...klar das der schnappt!

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Hallo,

als 'Erstmaßnahme' würde ich erstmal alle körperlichen Einwirkungen weglassen. Also kein Runterdrücken, kein Bedrängen, nichts. Dann am besten nen bequemes Geschirr/Halsband mit kurzer Hausleine, so musst du ihn nicht anfassen und nen bequemen Mauli, Baskerville z.B. hat gute.

Kennst du den Clicker? Damit könntest du alles, was Hundi richtig macht, anmarkern.

Und vom Tierarzt durchchecken lassen, Bewegungsapparat, Herz, Blutbild mit Schilddrüsenprofil.

Wieso musst du ihn ins Sitz drücken?

LG Theresa

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Alexandra

Hallo,

du bekommst keine Hasstiraden! :)

Im Gegenteil Verständniss.

Ich denke ihr beide gehört einfach nicht zusammen Und dies zu erkennen zeugt von sehr grosser Liebe für deinen Hund, und Kinder gehen immer vor einem Hund.

Dein Hund hat sehr viel durchgemacht, Trennung vom alten Frauchen, neue Umgebeung e.t.c , das er da durch den Wind ist auch verständlich!

Ich würde den wuffel sofort nehmen, zur Vermittlung wohne aber leider zu weit weg.

Hast du mit dem TH telefoniert?

Auch wenn du traurig bist, manchmal ist eine Abgabe der bessere Weg.

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Blausternchen

Danke! Ich bin wirklich froh, dass ihr alle so freundlich reagiert. Halte mich selbst fuer den allerletzten Arsch, deshalb hab ich nichts anderes hier erwartet.

Grad sitz ich da und fang an zu heulen.

Ich sehe eigentlich keine Chance fuer uns. Gerade war wieder so ne Situation: Ich hab mit Lilli in der Kueche rumgealbert. Die Trainerin meinte, dass ich ich ihn uns nicht kontrollieren lassen darf, wenn er mir hinterher laeuft, dann soll ich ihn zurueck "draengen". Quasi ein Wegkommando und mit gestrafften Schultern auf ihn zu gehen und ihn so einfach zurueck draengen. Habe das jetzt gemacht, er kam immer wieder und guckte und irgendwann hatte er mein zurueck schicken satt und knurrte jedes mal lauter und dann auch richtig agressiv mit Schnappen, bei dem ich nicht weiß, ob er mich verletzt haette, wenn ich zu nah an ihm gewesen waere. Die Leine, die er dran hat, die lag hinter ihm und ich kam nicht gut ran, weswegen ich doof um ihn rum fassen musste, deswegen wurde er richtig boese mit mir.

Heute war eigentlich sonst alles ruhig, wir haben viel geschmust (Hund und ich). Ich hab schon wieder dran gedacht, dass ich ihn doch behalte, aber es geht einfach nicht. Ich schaffe es nicht.

Zu der Frage, warum ich ihn in Sitz gedrueckt habe: weil er es nicht freiwillig tat und ich es ihm befohlen habe. So habe ich es frueher vor 10 Jahren mit dem Hund meiner Mum (ueber Buecher und Hundeschule) gelernt und die Trainerin sagte es ja genauso, nur dass ich nicht nur druecken, sondern auch anheben soll.

Ich habe eigentlich große Bedenken, wenn ich ihn erst ewig lange gar nicht fordere. Zum einen braucht er ja geistige Anregung (er ist ja sehr intelligent und lernt schnell, sofern er will) und dann moechte ich ihn gar nicht erst glauben lassen, dass er eine Chance hat der Boss zu werden.

Alexandra, du schriebst von großer Liebe, eigentlich habe ich eher den Eindruck, dass ich gar keine Bindung zu dem Hund aufzubauen schaffe :-/ Immer wenn ein Anflug davon da ist, dann passiert irgendwas.

Ich werde dort mal anrufen, wovon du mir den den Link geschickt hast "Fussels". Aber mir wurde von unserem Tierheim gesagt, dass ich wo anders 150 bis 200 bezahlen muss. Das ist schon ein heftiges Suemmchen. Die alten Besitzer wollen ihn nicht zurueck (habe sie schon vor einer Woche gefragt, haette ihn sogar zurueck gebracht, die 350 km).

Ich bin immer sehr gut mit dem Hund meiner Mum zurecht gekommen und wollte so gern einen eigenen Hund als Wegbegleiter. Aber inzwischen glaube ich, dass ich mir wohl doch keinen Hund anschaffen sollte (auch nicht, wenn ich meinen jetzigen nicht mehr habe).

Aber im Moment bin ich vor allem verzweifelt, weil ich nicht weiß, was ich machen soll ... Wenn ich hier niemanden finde, der mir den Hund bald abnimmt, dann seh ich schwarz.

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Nur mal ein Tipp zum "sitz" beibringen: Nicht runterdrücken, sondern einen Leckerbissen so über die Nase des Hundes halten, das er sich setzen muss um daran zu kommen. Erst wenn er dann sitzt, das Kommando sagen, und das Leckerlie fressen lassen. So steht es in etlichen Büchern geschrieben, das runterdrücken ist ziemlich veraltet.

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