Panikattacke, brauchen Tipps!

[lilly-fanilly]

Hallo und guten Abend alle zusammen,

wir waren heute mit unserem Mali-Mädel (5 Monate alt, haben sie seit sie 10 Wochen ist) in der Stadt. Wir wohnen auf dem Lande, so dass die City ihr nicht so vertraut ist. Wir haben aber von Anfang an großen Wert darauf gelegt, dass sie möglichst viel kennenlernt.

Allerdings hat sie schon immer sehr panisch auf ungewohnte Dinge reagiert, z.B. wenn auf dem Feld ein Bauer steht, der da sonst nicht steht, oder das Geräusch von den Stöckern, wenn ein 'Nordic-Walker' auf uns zukommt.

Das ganze sieht dann so aus, wenn sie etwas sieht/hört:

Sie bleibt stehen, ich/wir gehen weiter, sie wird hibbelig, springt manchmal an einem von uns hoch, so nach dem Motto: "Habt ihr das etwa nicht gehört/gesehen, lass uns bloß hier abhauen! Sofort!!" und fängt an zu ziehen wie ne Lokomotive...Sie ist dann durch nix mehr abzulenken.

Wir wissen dass wir in solchen Momenten nicht so'n großes Ding draus machen dürfen und schon garnicht gut zureden dürfen, deswegen bleiben wir ruhig und sagen nix, sondern gehen ganz normal weiter, versuchen es zumindest. Das ist allerdings fast nicht machbar, wenn sie wie angestochen, fiepsend in der Leine Hängt

Heute kamen wir an einen Kanal, wo eine Brück drüber verlief. Über diese Brücke liefen Fußgänger, fuhren Autos und die Straßenbahn. Wir waren ca 50m von der Brücke entfernt, als die erst S-Bahn drüber fuhr. Ab da war Feierabend.

Sie wollte einfach nur noch weg. Ich dachte mir, ich zeig ihr, dass die "große böse Brücke" ganz super ist und bin fröhlich zur Brücke gehüpft und hab mich voll zum Löffel gemacht. Ihr war's egal...die Brücke ist für sie gemeingefährlich

Der Züchter meinte, dass alle Hündinen aus dem Wurf solch extremes Verhalten zeigen, aber er kann es sich auch nicht erklären und uns erst recht nicht.

Habt ihr vielleicht Ratschläge, ähnliche Erfahrungen oder Tips??

Achja, sind schon, seit sie 13Wochen ist in zwei sehr guten Welpenschulen.

Freuen uns über Antworten

Lg

[DieDiva]

Schnappt euch leckere Fleischwurst und hockt Euch jeden Tag in die Nähe solcher gemeingefährlichen Dinge und füttert ruhiges relaxtes Schauen. Erst der Gefähr ein Stück nähern, wenn Ruhe reingekommen ist. Wenn sie sowas lernen soll (find ich auch sehr wichtig) solltet ihr es jeden Tag als Normalität einführen. Meine Maniya war mit 7 Monaten etwa durch Panik mal weg und hatte danach auch Angstattacken und die sind durch mein relaxtes Verhalten und das Ruhe füttern fast weg. Wichtig ist auch, cool zu bleiben und Entspannung zu belohnen und vor allem nicht die Leine kurz nehmen. Ich würde sogar eine 5 m Schlepp daran machen, so dass ihr euch nähern könnt und der Hund dann, wenn er will. Dann gibts großes Lob. Das wird!!! Sie ist ja noch jung.

Zusätzlich würde ich Bachblüten geben gegen Angst.

[lilly-fanilly]

Von Bachblüten hab ich schon einiges hier gelesen..werd mal schauen, ob ich da fündig werde. Wahrscheinlich in der Apotheke, oder Reformhaus?!

Müßen das wirklich mal in Angriff nehmen und solche Situationen öfter üben.

Aber danke dir erstmal für die Antwort

[DieDiva]

Bei Fressnapf gibt es ein fertig angemischtes gegen Angst und ansonsten in der Apotheke oder beim Tierheilpraktiker.

Ja, jetzt habt ihr noch alle Zeit der Welt, denn die Pubertät (wo auch eine Angstphase kommen wird) und die 1. Hitze (wo die Hunde auch komisch werden) kommen noch und da solltet ihr das schon hinbekommen haben, um hinterher wieder eine angenehme Ruhe drin zu haben. Irgendwann kann es zu spät sein und dann ärgert ihr euch.

[Lilli]

Hab`leider keine Tipps für Euch...aber was Diva da schreibt hört sich sehr plausibel an.

Wünsche Euch viel Erfolg beim üben

[DieDiva]

Danke @lilli

(mein 1. eigener Hund war ein Angsthund mit riesen Panikattacken und heut lebt er in einer Familie mit Kind und ist die Ruhe in Hund)

[gast]

Hallo,

ich schildere rein eigene Erfahrungen, dies bitte voraus. mein inzwischen 3. Hundi hatte zunächst große Angst vor dem hier leider realen lautem Verkehr. Also Hundi geschnappt - 2 oder fast drei Stunden auf einem Obi-Parkplatz (da war gottlob ein Imbiss mit Stühlen draußen) gehockt - bis die Kleene meinte .... naja nix gefährlich also schlafe ich . Das auf der Kirmes: vor der Schiffschauckel (auch vor allen anderen Karussellen)gehockt - bis sie entspannt pennt - und so weiter mit allem möglichem - was alltagsnormal ist ; angefangen beim Fön, Mixer, Staubsauger - Bohrmaschie, Kreissäge, Bagger, Müllabfuhr, Menschen, Kinder usw.

Wenn man feststellt, der Hund hat Angst vor etwas ... liegt es an uns dem Tier zu vermitteln - es ist in Ordnung oder ich passe auf. Also Vertrauen oder Selbstvertrauen aufbauen. Am einfachsten: zeigt eurem Hundi - kein Grund zur Angst und wir hocken da auch ... das gibt ihm Sicherheit und Selbstvertrauen und alles wird gut. Nana

[DieDiva]

genau so @Nana

[lilly-fanilly]

Also ist es noch nicht zu spät, oder?

Meine Befürchtung war, Prägephase ist mit ca 16Wochen abgeschloßen, ja und dann...?

Mir ist schon klar, dass Hunde immer weiter dazu lernen, genau wie wir. Nur wird es halt mit der Zeit doppelt so schwer.

Aber da müßen wir jetzt durch...stundenlang auf komischen Parkplätzen hocken

[DieDiva]

Naja, je früher, desto besser. Aber der Hund lebt im Hier und Jetzt und wenn ihr nun dran bleibt, dann wird das schon!!! Die anderen Phasen kommen ja noch. Erst wenn die alle abgeschlossen sind, dann wird es schwieriger. Meinen Angsthund hatte ich erst mit 1 Jahr bekommen und mit 2,5 Jahren war er ziemlich Mutig eigentlich.