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Auch Hundehalter müssen Vokabeln lernen


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Nur wer die Sprache des Hundes versteht, kann auf seine Bedürfnisse wirklich eingehen. Doch vielen Hundehaltern ist das Vokabular ihrer Vierbeiner kaum geläufig. Das sagt Manfred Hoeppner vom Verband für das Deutsche Hundewesen in Dortmund.

«Es wird zu wenig Zeit mit Hunden verbracht. Viele Besitzer wissen zu wenig über die Sprache ihrer Tiere», sagt Manfred Hoeppner vom Verband für das Deutsche Hundewesen in Dortmund.

Besonders deutlich ist die Lautsprache. «Das Sprachrepertoire umfasst die Kategorien Bellen, Knurren, Fiepen, Winseln und Jaulen», sagt Verhaltensbiologin Ariane Ullrich vom Berufsverband der Hundeerzieher und Verhaltensberater mit Sitz in Hofheim (Hessen). «Hohes Bellen signalisiert freudige Erregung, dumpfe Töne deuten eher auf Aggression und Abwehr hin», erklärt Manfred Hoeppner.

Auch die Körpersprache verrät eine Menge über das Befinden: «Der Hund setzt mehrere Signale ein. Man muss auf alle Köperteile achten», sagt Manfred Hoeppner. Wedelt ein Hund mit dem Schwanz, ist er erregt. Kommt noch ein freudiges Kläffen hinzu, ist die Botschaft klar: Hallo, da bin ich.

Grundlegende Bedürfnisse wie Hunger, Sexual- oder Spieltrieb teilt ein Hund deutlich mit. Bei Hunger zieht er Herrchen am Arm, winselt oder belagert die Küche. Je dringender das Bedürfnis, desto klarer die Botschaft. Anstupsen, Anspringen oder aufforderndes Warten sind typische Gesten, wenn Hunde hinaus auf die Wiese möchten.

Hunde werden zärtlich, wenn sie die Hand lecken, vertraute Menschen mit der Nase anstupsen oder die Pfote aufs Knie legen. Ein offener Blick, leichtes Schwanzwedeln und eine leicht geöffnete Schnauze signalisieren freundliches Verhalten. Aufgestellte Ohren und bewegungsloses Verharren deuten auf Interesse und Aufmerksamkeit hin.

Untergründige Stimmungen sind schwieriger zu erkennen. Vieles lässt sich an der Mimik ablesen: Ein unruhig umherwandernder Blick und wackelnde Ohren deuten auf Nervosität und Unsicherheit hin. Versteift der Hund seinen Körper und zeigt vielleicht noch die Zähne, drückt er seinen Unmut aus, erklärt die Tierverhaltenstherapeutin Heidi Bernauer-Münz aus Wetzlar. Ein eingezogener Schwanz und angelegte Ohren verdeutlichen die Angst eines Hundes.

Schaut der Hund nach einer Ermahnung weg oder trollt sich unauffällig, lenkt er ein. Der direkte Augenkontakt ist für Hunde die Ausnahme. «Der Mensch sollte ihn gerade bei fremden Hunden vermeiden», so Ariane Ullrich. Ein Hund, der Appetitlosigkeit zeigt oder antriebslos wirkt, ist möglicherweise krank.

Wenn ein Hund viel gähnt, sich ständig die Lippen leckt und Speichel produziert, ist er in einer Stresssituation, erklärt Bernauer-Münz. Hunde können aber auch lachen: Dann ziehen sie die Lefzen zurück, und die Zähne treten hervor. Die Augen strahlen freudig und sind zusammengekniffen. Auch Schwanzwedeln gehört dazu.

Hundebesitzer sollten nicht versuchen, ihren Tieren grundlegende Verhaltensweisen abzugewöhnen. «Es wird schwieriger, ihn zu verstehen. Dann beißt der Hund vielleicht, ohne es vorher durch ein Knurren angekündigt zu haben», erklärt Ullrich.

Ein anderer Fehler: Spielerisches Beißen von Hunden im Rudel wird allerdings oft überinterpretiert. «Rituelles Drohen ist in der Natur etwas Normales. Wir müssen einfach lernen, damit entspannter umzugehen», erklärt Heidi Bernauer-Münz.

:P

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