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Hund chronisch unterzuckert, wer hat einen Rat?


Lurchi85

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Lakirscha

Hallo ich habe genau das gleiche Problem mit den anfällenwaren bei verschiedenen Tierärzten nur die sagen immer was anderes ...... mal ist das Blut gut mal Schilddrüse  schlecht den wieder gut etc also ich fühle mich ein wenig verar..... zu den anfällen sie kommen alle 3 Monate vor erst seit dem wir umgezogen  sind vorher war nie was und zwar so er übergibt  sich und fällt um fängt an zu zittern rudern und nach 1 min ist es vorbei danach erkennt er nichts mich nicht keine wurst nichts er bellt und knurrt  als wen er nicht mein Hund wär und nach 10 min ungefähr fängt er an zu jammern ran reagiert  er wieder ist total aufgeregt  freudig  ganz anders als bei Epilepsie    da sind sie ja meist müde und lichtempfindlich   und nun bin ich auf den Beitrag gestossen  ist das bei euch auch so      über eine Antwort  würde ich mich freuen lg

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@Lakirscha

Meine Hündin ist Epileptikerin (seit 7 Jahren) und benimmt sich so wie du es beschrieben hast.

Meine Hündin ist nach Anfällen blind und hört dann auch schlecht. Sie knurrt nicht (liegt an ihrer Art) aber erkennt mich nicht. 

Das ist eigentlich ziemlich typisch für idiopathische Epilepsie.

Wurde denn eine vernünftige Ausschlussdiagnostik gemacht? Hab immer genug Diazepam zu Hause falls dein Hund mal nicht rauskommt!

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  • 2 Jahre später...

Hallo,

ich habe das hier vor 2 Jahren verfolgt. Nun möchte ich unsere Leidensgeschichte hier hinterlassen. Vielleicht hilft das ja jemanden. Für unsere Shila ist es leider zu spät. Der Text ist etwas hakelig, weil ich aus der Geschichte die unwichtigen Dinge herausgelöscht habe, um es etwas kürzer zu machen.

2017-11-28

Heute rief der Tierarzt  aus der Klinik an:

Der Insulinwert lag bei der letzten Blutprobe wieder im normalen, eher niedrigen Bereich bei 8. Der Blutzucker lag bei 2,7, also wieder zu niedrig.

Er hat den Fall noch mit zwei weiteren Ärzten besprochen. Auch wenn der Insulinspiegel niedrig ist, kann ein Insulinom nicht komplett ausgeschlossen werden, die Wahrscheinlichkeit ist jedoch relativ gering. Ein Tumor in der Leber wurde auch ziemlich sicher ausgeschlossen, sodass es derzeit keine plausible Ursache für die Symptome gibt, die allerdings auch in den letzten beiden Wochen nicht aufgetreten sind.

Dass sie möglicherweise schon immer diesen niedrigen Blutzucker hat und es sich um was ganz anderes handelt, das glaubt er nicht, das kann er sich nicht vorstellen.

Die Empfehlung für das Futter lautet weiterhin Royal Canin Diabetic in mehreren kleinen Portionen, da bei diesem Futter die Glucose nach und nach freigesetzt wird und es damit keine großen Blutzuckerschwankungen gibt.

Für die weitere Behandlung nannte er drei Alternativen:

1. Abwarten und schauen, wie sich das ganze entwickelt und in ein paar Wochen nochmals eine Blutkontrolle.

2. Niedrig dosierte Cortisonbehandlung, wodurch Glucose frei gesetzt wird (Cortison wirkt sich in der Leber aus. Dort regt es die Zellen an, aus Milchsäure und den Eiweißbausteinen neue Glucose zu bilden).

3. Operativ nachschauen und die Bauchspeicheldrüse begutachten. Es könne durchaus möglich sein, dass ein Stecknadelkopf großes Insulinom auf dem CT nicht sichtbar sei, aber mit dem Auge und durch Tasten entdeckt werden könne. Wird ein Insulinom chirurgisch behandelt, ist die Überlebensdauer ca 1300 Tage, bei medikamentöser Behandlung ca 280 Tage.

Da gemäß den Blutwerten ein Insulinom ja eigentlich relativ unwahrscheinlich ist und es Shila zur Zeit eigentlich ganz gut geht, habe ich ihm gesagt, dass wir jetzt erstmal die nächsten Wochen abwarten werden, in zwei oder drei Wochen evtl nochmal das Blut kontrollieren und dann weiter sehen.

Sie bekommt also weiterhin das Diabetic Futter in kleinen Portionen über den Tag verteilt.

2017-12-10

Heute Morgen hat sie fast ihren kleinen Rundgang nicht geschafft, obwohl sie ½ Stunde vorher etwas zu Fressen bekommen hatte. Danach hatte sie 2,4 mmol Zucker. Nach einem Plätzchen und Nüssen war sie wieder Fit und hat im Schnee gespielt.

2018-02-13                                       

Heute morgen konnte Shila kaum aufstehen, sie hatte Schmerzen, vor allem im Hüftbereich.

In der Notfallsprechstunde der Tierklkinik  wurde sie geröntgt und es wurde eine leichte Veränderung (Spondylosen=Verkalkungen) an der Wirbelendplatte festgestellt, die bei Schäferhunden jedoch nicht ungewöhnlich sei. Es kann sein, dass sie an der Stelle einen Druck auf einen Nerv hat. Es kann aber auch sein, dass die Nerven an der Stelle reagiert haben, weil sie in dem Moment vielleicht viel zu wenig Zucker im Blut hatte.

Da sie nüchtern in der Klinik war, wurde gleich noch Blut abgenommen, um den Blutzucker und den Insulinwert zu bestimmen.

Abends rief bereits Frau Dr. H. an: Blutzucker bei 2,2 und Insulin bei 12. Wir bekamen für den nächsten Tag einen Besprechungstermin mit  (Internistin).

2018-02-14

Sie sagte, dass der Insulinwert bei dem gemessenen Blutzuckerwert viel zu hoch ist und dass das ausreicht, um die Diagnose Insulinom zu bestätigen.

Der Kollege hatte im November bereits mit ihr darüber diskutiert. Damals war der Insulinwert bei 8 mit ähnlichem Blutzucker. Sie tendierte auch damals schon zu Insulinom. Dass das Insulin jetzt angestiegen ist, sei ein Indiz für die Diagnose, auch wenn im November im CT nichts zu sehen war. Das sei bei einem Insulinom sehr oft so, da es sehr kleine Tumoren sind. Zum Zeitpunkt der Diagnose/Operation haben sie auch meistens bereits Micrometastasen gestreut.

Dass Shila oft an ihren Füßen leckt, kann auch mit der Unterzuckerung zu tun haben, denn der Körper zieht an allen Stellen Glucose ab, um dem Gehirn ausreichend Zucker zur Verfügung zu stellen. Dann bekommen die Nerven auch zu wenig Zucker ab und beginnen zu kribbeln.

OP ?

Bei einer OP ist nicht die Bauchöffnung an sich das Problem, sondern, dass man die Bauchspeicheldrüse „manipuliert“. Die reagiert in den allermeisten Fällen mit einer Entzündung. Im schlimmsten Fall (ca 10% der Fälle) verdaut sie sich selbst und der Hund stirbt. Da in den meisten Fällen sich bereits Metastasen gebildet haben, wird in absehbarer Zeit erneut eine Unterzuckerung eintreten, statistisch nach 12 Monaten. Dann steht man wieder an der gleichen Stelle und muß entscheiden pro oder kontra OP.

Medikamente?

Alternativ kann man niedrig dosiert Kortison geben und parallel ein Medikament, das die Ausschüttung von Insulin hemmt. Statistisch gesehen ist die Überlebensrate nur mit Medikamenten bei 6-9 Monaten, mit OP und anschließenden Medikamenten 18 Monate. Wir haben uns gegen eine OP entschieden, da sie nun auch andere Probleme beim Laufen hatte. 

 

Nachtrag 2019

Shila musste im Mai 2019 eingeschläfert werden, aber nicht wegen dem Insolinom, sondern wegen Ihrer Nervenschädigung. Sie konnte nicht mehr laufen und zum Schluss kein Pipi mehr machen. Sie lief Anfang 2019  ½ Jahr lang voller Lebensfreude im Rollstuhl.

Mit der Gabe von etwas Cortison und Diabetikfutter mit 5 Mahlzeiten war der Zuckerwert das ganze Jahr 2018/19 OK und hat sich auch nicht verschlechtert. Die Insolinom Diagnose war sichlich falsch!!

Wir glauben, dass Shila schon lange Jahre Probleme mit dem Zucker hatte. Sie reagierte schon immer zeitweise merkwürdig, was wir im Nachhinein in der Unetrzuckerung sehen. Sie blieb beim Gassigehen oft einfach stehen, und kam dann nur langsam hinterher. Wir haben Ihr oft unrecht getan, weil wir nicht wussten, warum sie so komisch ist. Aber sie konnte gar nicht anders. Ihr war einfach schwindelig und konnte nicht mehr.

Wir glauben, (auch wenn es die Klinik in 2017 für unwahrscheinlich hielt) dass es durch die oft starke Unterzuckerung eine Nervenschädigung gab, was letztendlich zum Einschläfern führte. Sie wurde leider nur 9 Jahre alt. Es war ein ganz ganz toller Hund. Sie wurde von all unseren Freunden bewundert und geliebt.

 

Ich hoffe diese Geschichte hilft einmal irgend jemanden.

Burxel

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