gast 16. Dezember 2009 Teilen 16. Dezember 2009 es klingt gut zu schreiben, dass man dem Staat nicht auf der Tasche liegen möchte und lieber für 5 Euro arbeiten geht als gar nicht. Aber ist diese Einstellung wirklich lobenswert? Man unterstützt damit ein immer niedrigeres Lohnniveau, welches den Menschen, die darauf angewiesen sind, davon zu leben (z.B. Alleinverdiener) unmöglich macht, noch einen gerechten Lohn zu bekommen, um davon zu leben. Wenn sie viele Zweit- oder HInzuverdiener finden, die für 5 Euro arbeiten, werden die Löhne immer weiter gedrückt und ein Vollzeitarbeiter darf dann mit 600 Euro netto noch zum Sozialamt rennen, weil davon kein Mensch in Deutschland wirklich leben kann. Diese sehen dann berechtigterweise keinen Grund mehr, Vollzeit zu arbeiten und weniger zu haben als ein Hilfeempfänger, der keinen Finger krumm macht. Die Arbeitgeber nehmen den quasi "Lohnzusschuss" des Staates natürlich mit Kusshand und lassen sich somit indirekt subventionieren, denn was zum Leben nicht reicht, zahlt der Staat drauf. Davon wieviel dieses Lohndumping den Staat kostet gibt es bestimmt Zahlen. Sprich: unterstützen die Zweit/Neben-Niedrigverdiener den Lohnverfall? Ist diese Einstellung wirklich lobenswert? Link zu diesem Kommentar
Svenjahund 16. Dezember 2009 Teilen 16. Dezember 2009 Hi. Schwieriges Thema. Wieso beschäftigt Dich das? Ich bin absolut für die Einführung eines angemessenen Mindestlohns, so wie es ihn in anderen Ländern auch gibt. Und die Theorie, dass man lieber nicht arbeiten gehen sollte in der Hoffnung, dass Löhne steigen (Angebot/ Nachfrage) ist bestimmt nicht falsch. Andererseits bleibt ungelernten Kräften halt oft nichts anderes übrig als für wenig zu arbeiten...oder gar nicht! Ich weiss ganz ehrlich nicht, ob ich für so wenig arbeiten würde...stand zum Glück noch nie vor der Entscheidung. LG, Svenja und Ramses Link zu diesem Kommentar
Rhodium 16. Dezember 2009 Teilen 16. Dezember 2009 Manchmal hat man doch gar keine Wahl. Entweder man arbeitet für fünf Euro die Stunde oder man stellt sich beim Amt an. Und Letzteres ist für einige Menschen eben keine Alternative. Ich bin auch für die Einführung eines Mindestlohns. Link zu diesem Kommentar
silentgreen 16. Dezember 2009 Teilen 16. Dezember 2009 Finde das Thema auch schwierig. Im Prinzip sehe ich die Arbeit an sich auch als Wert an. Wenn Du produktiv, und mit positivem Gefühl arbeitest, ist das auch eine Art "Lohn". Aber dieser Aspekt wird in der allgemeinen Diskussion mMn zu wenig beachtet. Natürlich soll man grundsätzlich nicht für nichts arbeiten, sondern durch die Arbeit einen Verdienst erhalten der das Leben ermöglicht. Ich könnte Dir erzählen, wie ich in den Anfangsjahren meiner Selbständigkeit teilweise für nichts gearbeitet, oder sogar noch draufgezahlt habe. Das habe ich aber wie selbstverständlich gemacht; wobei es sicherlich noch einen Unterschied macht, ob ich für meine eigene oder zunächst in die Tasche eines anderen arbeite. Link zu diesem Kommentar
gast 16. Dezember 2009 Autor Teilen 16. Dezember 2009 Ich war auch schon in verschiedenen Unternehmen für 5 € die Stunde tätig und ich muss sagen, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt, werde ich es nicht wieder tun! Im Moment verdiene ich auch nicht die Welt, aber 5€ sind wirklich Ausbeuterei. Schlimm ist es, dass wirklich viele Leute so darauf angewiesen sind, dass sie eben dafür (und für noch weniger) arbeiten gehen. (Wäre ich prinzipiell auch, aber auch wenn ich es nicht gern täte - mittlerweile würde ich wohl eher zum Amt gehen und versuchen, die Zeit, die ich sonst mit dem 5-Euro-Job verschwendet hätte irgendwie anderweitig sinnvoll zu nutzen.. eben z.B. um eine Selbständigkeit auf-, bzw. auszubauen). Spaß an der Arbeit ist mir auch wichtig, denn Sachen, die ich nicht gerne mache, langweilen mich schnell zu Tode und dann mache ich sie auch nicht gut. Ich muss aber dazu sagen, dass bei meinen 5-euro-Jobs noch kein einziger dabei war, der mir sonderlich Spaß gemacht hätte und ich kann mir auch kaum vorstellen, so einen zu finden. Link zu diesem Kommentar
pixelstall 16. Dezember 2009 Teilen 16. Dezember 2009 Ich biete .. 3.30 für 6 Tage Woche und AZ zwischen 3.30 und 6.10 wer bekommt weniger? Natürlich wird der Niedriglohn Sektor immer weiter subventioniert.. und wir erhalten die Meldung: Die Krise ist vorbei (wobei die Unternehmen ja immernoch Rekordgewinne einfahren..) .. und keine 6 Wochen später schiessen irgendwelche "Fachleute" ( von denen noch niemand was gehört hat) und Prophezeien jeden tag 30.000 neue H4er.. und auf der nächsten Seite werden die "Erfolge" von den H4 reformen gefeiert.. wer da nicht absehen kann was man demnächst für uns ALLE aus dem Hut zaubern wird... Ich für meinen Teil weis wer mich bestiehlt, denn Zeit ist nicht Geld- Zeit ist Leben. Und was die "Konkurrenzfähigkeit" Dt. Unternehmen mit dem Dienstleistungssektor ( um den es ja Hauptsächlich geht) zu tun hat werde ich nie begreifen.. Link zu diesem Kommentar
Gast 16. Dezember 2009 Teilen 16. Dezember 2009 Früher habe ich auch gedacht, Leute macht euch den Arbeitsmarkt nicht kaputt. Heutzutage muss man doch froh sein ein kleines Auskommen zu haben. Wenn es 1 Euros Jobs gibt, warum nicht auch 5 Euro Jobs. Bei vielen geht es einfach ums Überleben. Inzwischen habe ich Verständnis dafür. Link zu diesem Kommentar
gast 16. Dezember 2009 Autor Teilen 16. Dezember 2009 Hallo Leute, sehr aufschlussreiche Informationen zum Thema "gerechter Lohn" und WARUM ein Mindestlohn den Arbeitsmarkt KAPUTT macht, 50 lesenswerte Seiten: http://www.wertewirtschaft.org/analysen/Arbeitslosigkeit.pdf Wer sich noch mehr dafür interessiert sollte mal nach "working poor" googeln...;-) Da gibt es doch tatsächlich Leute die arbeiten gehen und sich trozdem keine Wohnung/Haus leisten können!;-( Das Problem ist dass kaum einer weiss dass uns der Staat durch seine Einmischung diese Miesere erst eingebrockt hat!! Und dass es Mindestlöhne nur noch SCHLIMMER machen! Und auch: dass der Staat einem nur geben kann was er einem vorher weggenommen hat, denn "eigenes Geld" kann der Staat ja gar nicht haben!;-) Er kann es nicht produzieren, er kann es nur drucken - mit dem Haken dass es dann eben nix Wert is.... Noch nen nachdenklichen Abend! Joachim Link zu diesem Kommentar
caronna 16. Dezember 2009 Teilen 16. Dezember 2009 Ich finde Löhne unter dem Existenzminimum schlichtweg ein Verbrechen! 5 Euro ist nicht die untergrenze! hier in der Ecke wurden schun 4 Euro bezahlt. Arbeiter aus anderen Ländern bekamen noch weniger. z.B. auf dem Bau. Ich finde es abartig nicht dagegen vorzugehen, abartig solche "Arbeitgeber" nicht zu verfolgen. Leute, welche Parteien verhindern das wohl? welche Partei ist gegen einen Mindestlohn? Solange solche Parteien an der Regierung sind wird das wohl eher noch schlechter werden. Ich würde nicht für einen solchen Lohn arbeiten - eher nimm ich Geld vom Staat und mache während der Zeit was sinnvolles (was nutz es sonst Hunderlöhne zu beziehen und trotzdem auf Staatsknete angewiesen zu sein und Verbrechen die Taschen zu füllen! Link zu diesem Kommentar
Gast 16. Dezember 2009 Teilen 16. Dezember 2009 Okay ein Argument in Deutschland, denn dort hat man sein Leben lang Anspruch auf Unterstützung vom Staat. Hier in Spanien sieht das ganz anderes aus. Wenn die Zeit (max 2 Jahre) Arbeitslosengeld vorbei ist gibt es nichts mehr vom Staat, und dann........... Link zu diesem Kommentar
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