Wer kennt die ideale Hundepfeife?

[bbina]

Für den Hausgebrauch beim Gassigehen nehme ich oft die Büffelhornpfeile für "Hier" und Down.

Wenn dein Hund so viele Signale von unterschiedlichen Pfeifen kennt, dann fällt mir natürlich sofort die Frage ein: wie hast du ihm das beigebracht?

Das ist natürlich nochmal ein ganz anders Thema, wäre aber natürlich superinteressant zu wissen, wie du die einfachen, oder auch so spezielle Kommandos wie zB "Langsamer" oder "Schneller" aufbaust.

[dogdancer]

das ist echt ein anderes Thema und ziemlich viel zu schreiben. Wie in einem anderen Thread beschrieben bin ich grade sehr invalide und tippe mit 1 Finger links oder mein Mann muss schreiben.

Ich versuchs mal einigermaßen kurz zu halten?

Das Verknüpfen der Pfiffe für Kommandos die der Hund schon als Wortkommando kennt ist recht einfach, geht genau so wie das Verknüpfen von Handzeichen bzw der Kommandos selber. Erst das "gewohnte" Kommando geben, dann während der Hund es ausführt den Pfiff. Hilfreich ist wenn man dabei ein Handzeichen dauernd geben kann, also während des Kommandos und während des Pfiffs. Man muss nur aufpassen dass man sachte pfeift, sonst erschrickt der Hund. Hilfreich ist es daher auch wenn der Hund die verbalen Kommandos auf größere Entfernung schon sicher ausführt, dann muss man nicht direkt vor ihm stehen wenn man pfeift.

Verknüpft der Hund den Zusammenhang zwischen Übung und Pfiff tauscht man, d.h. erst der Pfiff, direkt danach noch das Kommando. Bei Hunden die beim ersten Schritt immer innehalten mit der Ausführung sobald man Pfeift kann man auch gleich sorum anfangen.

Nach enigen Wiederholungen "weiß" der Hund dass auf einen bestimmten Pfiff ein bestimmtest Kommando folgt und führt es oft schon aus bevor das Kommando kommt. Dann wartet man mit dem Kommando immer länger und lässt es nach und nach ganz weg. der Clicker hilft natürlich beim Bestätigen auf Distanz, da man dann den Ansatz der ausführung nur auf Pfiff sehr schön markieren und bestätigen kann.

Dann ist es einfach Fleißarbeit die verschiedenen Kombinationen, Pfiff und Handzeichen, nur Handzeichen, Kommando, Handzeichen und Kommando, Pfiff und weiterführendes Handzeichen (z.B. Wendepfiff und Handzeichen wo er jetzt hinlaufen soll) zu üben.

Das langsamer und schneller ist schwierig, ich habe auch den Eindruck dass es mit Hütehunden instinktiv einfacher geht als bei anderen Rassen. Ich habe entsprechende Pfiffe gewählt die auch beim Hüten dafür eingesetzt werden und die schon vom Ton her aufmunternd bzw. dämpfend wirken. Schwer zu beschreiben. Ich habe die "Whistle while you work" CD von alstair McRae, da ist das schön zu hören. Ich hatte als Verbalkommados für Schneller "HopHop" und langsamer ein langgezogenes "laaaaangsam". Die Pfiffe ähneln von der Intonation den Kommandos, das hat sicher geholfen.

Anfangs haben wir das mit dem "auf mich zu laufen" gübt, da konnte ich zusätzlich über Körpersprache das gewünschte Verhaten (Beschleunigen und abbremsen) unterstützen. Von einem weg ist es schwieriger da man schlecht korrigieren kann.

Ganz gruselig ist das übrigens in dem uralten Buch von k.Most beschrieben auf dem die Schutzhundeausbildung begründet wurde. Man soll hinter dem Hund herlaufen ne Treppe hoch und mit "Hophop" mit ner Peitsche auf die Hinterläufe hauen. dann würde er schnell lernen auf Kommando schneller zu werden. Aha. So würde ichs eher nicht machen...

Dann ist bei Kay Laurence in "Learning Games" auch beschrieben wie man ein "schneller" clickert. Mal sehen ob ich das rausübersetzen kann.

Im Prinzip musst du einfach herausfinden wie du den Hund schneller bekommst (z.B. während der Hund vorbeitrabt einen Ball werfen und im Moment der beschleunigung das Kommando / den pfiff dazu.

Wenn du das verallgemeinern kannst, indem du mehrere Varianten hast wie der Hund schneller wird, z.B. wenn er spielen gehen will und du erst verlangst dass er noch Fuß geht und ihn dann freigibst zum losrennen, oder bei Fuß und du rennst mit los etc.... dann verknüpft der Hund nur das langsamer/schneller der Übung, nicht die ganze Übung.

Ich arbeite mich grade durch die Kay Larurence Bücher und DVDs, da müsste noch mehr dazu drin sein da sie viel Wert auf Microshaping und das trennen von Objekt und Handlung /Art der Ausführung legt.

Wir trainieren auch so, d.h. nicht "Bring den Ball" sondern einzelne Kommandos für Handlungen Bring, Halte, schiebe, leg dich, Objekte wie Ball, Leine, Schlüssel, Futter und sonstiges wie hoch, unten, langsam, schnell, kurz, andauernd.

Da ist zwar anfangs sehr aufwändig, hat aber nach ner Weile den Vorteil dass man auch bei neuen Übungen die der Hund nicht kennt aus den bekannten Kommandos beliebig zusammenstellen kann, was der Hund mit dem neuen gegenstand machen soll oder wie er es tun soll.

Wenn dich das interessiert kann ich dir nur raten mal Kays Bücher/Videos anzuschauen.

Wie gut ist dein Englisch? Ich kanns dir zwar übersetzen aber ich das tippen würde dauern.... männe guckt schon so biestig, ich glaub der wills nicht machen

Naja, wie verständlich ist es bis hier?

lG Steffi

[bbina]

Liebe Steffi,

oh mann, was habe ich jetzt ein schlechtes Gewissen. Ich hatte nicht erwartet, dass du dich sofort daran setzt und alles niederdiktierst.

Erst mal wünsche ich dir und deinem Mann ein Frohes neues Jahr!!

Dann möchte ich mich ganz herzlich für deine Erklärung bedanken.

Ich habe nun eine ungefähre Vorstellung und habe schon ganz viele Ideen, was wir alles einüben können - WENN wirs denn können

Nun warte ich mal ganz gespannt auf die Pfeifen und werde dann das nächste halbe Jahr brauchen um einen zuverlässig wiederholbaren Ton heraus zu bekommen

Noch einmal ganz herzlichen Dank!

[gast]

ich hab für Ben eine Büffelhornpfeife.

Ich hab zwar jedesmal nen Tinitus, wenn ich drauf pfeife, aber Ben hört wie ne eins drauf.

Vor allem auf größere Dinstanzen,

ich kann nicht auf Fingern pfeifen, da bin ich auch absolut talentfrei.

[dogdancer]

@ Heike:

man muss die Männer nutzen wie sie da sind

Probierts enfach mal, wenn du irgendwo hängen bleibst kannst du dich ja melden, es ist einfacher konkrete Probleme zu bearbeiten als den ganzen Trainigsweg zusammenzufassen.

Viel Erfolg beim Pfeifen üben! ich hab damals nen Könner gefragt weil ich keinen Tin rausbekommen ahb und er meinte hilfreicher weise: "ich kann den Yankee Doodle drauf pfeifen, du bist einfach zu blöd. " Aha.

Ich kann nur zum Üben im Auto raten, da bekommts keiner mit

Tip:

Schritt 1: irgend einen Ton erzeugen

Schritt 2: Versuchen den gleichen Ton zu rekonstruieren. Klappt selten, dafür bekommt man 20 andere Töne die man auch nicht rekonstruieren kann.

Schritt 3: den Ton den man dann endlich mal mehrfach hinbekommt versuchen schnell hinzukriegen nachdem man die Pfeife erst in den Mund steckt.

Schritt 4:

Viel Spass!

[bbina]

Hört sich ja schrecklich einfach an. (mehr schrecklich als einfach).

Ich denke, ich werde noch SEHR viele Fragen haben, aber erst mal werde ich üben.

[dogdancer]

Hallo Heike,

wie läuft das Training?

lG Steffi

[bbina]

Hallo Steffi,

also wenn man ein "Nicht-mit-den-Fingern-Pfeifer" ist, ist es gar nicht so einfach, dieser Schäferpfeife einen Ton zu entlocken. Die Idee mit dem Üben im Auto war super. Nach einem Tag bekam ich einen Ton heraus, am zweiten Tag mehrere Töne und am dritten Tag konnte ich die Töne relativ zuverlässig wiederholen.

Gar nicht so einfach! Ich benutze im Moment zwei Pfiffe auf der Pfeife: Komm her und SOFORT, also einen Superduperjetztundsofortrückrufpfiff und ein normaler Pfiff. Jomi reagiert sehr gut, was allerdings nicht heißt, dass er dem auch jedesmal nachkommt (Gibt es dafür eine Pfeife???)

Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit diesem Teil und habe es fast immer bei mir.

[dogdancer]

Hi Heike,

den Superduperundsoweiter Pfiff würde ich aufbauen wie das Supernotrufsignal im Antijagdtraining von Ariane Ulrich. Das klappt prima.

Ansonsten, ÜBEN! *Ganz neuer Tip, he?*

Versuch mal den Yankeedoodle auf der Schäferpfeife zu pfeifen, das hat mir mal einer erklärt ginge problemlos. Naja, ich pfeife mittlerweile was aber erkennbar ist es nur mit Viiiiiiel Fantasie

lG Steffi