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MDR1-Defekt bei Shelties!?


Vanessa

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vierbeiner

Bin auch neugierig... Krieg ich auch die HP??? Dankeeeeee

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Hallo Vanessa!

Prima, dass es Leute gibt, die VOR der Anschaffung eines Hundes Infos sammeln. Und prima, dass es viele Sheltiezüchter gibt, die neben anderen Sachen auch vom MDR1-Defekt betroffene Welpen vermeiden. Diese Züchter gehören unbedingt unterstützt! Ich würde beim Kauf dann auch extra darauf hinweisen, wie wichtig es mir war, dass der Hund auch nicht vom MDR1-Defekt betroffen ist!

(Natürlich bin ich erst recht neugierig und wüßte gern, welchen Züchter du dir ausgesucht hast. ;) )

Aber zu deiner Frage:

Zu den Trägern ist bisher nur sehr wenig bekannt. Laut einer Statistik der Uni Washington (www.vgl.ucdavis.edu/cghg/mdr1b.php) werden Träger als "sensitive" bezeichnet, während defekte Hunde "super sensitive" sind. Darauf mag sich jeder seinen eigenen Reim machen, auch wenn es seine guten Gründe haben wird und muß, wenn eine Uni diese Einschätzung veröffentlicht. Wachtel hat in seiner "Hundezucht 2000" allerdings irgendwo ein ähnliches Beispiel, nachdem Träger von einem bestimmten Stoff nicht die volle Prozentzahl bilden können.

Davon abgeleitet haben Träger vielleicht schlechtestenfalls nur 50% pGP (vielleicht auch mehr), weil ja nur ein Allel abgelesen werden kann. Das ist natürlich nicht so schön wie 100%, aber auch wesentlich mehr als 0%!

Beim Menschen gibt es übrigens auch unterschiedliche Typen, was den pGP-Gehalt angeht (einen Totalausfall wie beim MDR1-Defekt gibt es allerdings nicht). Manche haben wohl nur z.B. 80% von "normal", was auch Auswirkungen haben kann und dem behandelnden Arzt besser bekannt sein sollte. Aber bei Otto Normalbürger wird das wohl bisher gar nicht genauer untersucht und es gibt eben die volle Dosis von notwendigen Medikamenten. Was dann möglicherweise zu den gelisteten Nebenwirkungen führen kann. Aber da die ja doch meist schnell vorbeigehen...

Beim Hund kann aber nur noch mehr als beim Menschen spekuliert werden. Und im Focus der Forschung und der Tierärzte stehen auch immer noch die viel zu viel defekten Hunde, die eben auch sterben können, wo ein Träger sich möglicherweise nur vorne und hinten raus vom Gift befreit.

Leider sind es auch immer wieder junge Hunde, die vom Defekt betroffen sind und versterben.

Das ist natürlich keine befriedigende Antwort. Aber solange wir nicht massiv Tierversuche haben wollen (die in den USA durchaus an Collies stattfinden!), werden wir mit diesem mangelnden Wissen leben müssen. Wenn dein Sheltie nicht getestet worden ist, laß es also nachholen. Und wenn er Träger sein sollte, sollte es der behandelnde Tierarzt eben wissen.

Immer wieder nur zu empfehlen ist dabei das Vigilanzsystem der Uni Gießen (www.vetmed.uni-giessen.de/pharmtox/mdr1_defekt/vigi_sys/vigi_dat_einsender.php). Hier können alle möglichen Erfahrungen mit Medikamenten und Narkosen gemeldet werden. Das können ja auch positive Meldungen sein, nachdem ein defekter Hund ein bestimmtes Medikament vertragen hat. Oder bei einem Träger etwas aufgefallen ist. Oder eben bei einem +/+-Hund.

So wird eben in Gießen versucht, mehr über den Defekt herauszufinden und zu unterscheiden, was vielleicht gar nicht mit dem Defekt zusammenhängt.

@Rosi

Widerspruch!

Inzwischen bin ich durchaus der Überzeugung, dass defekte Hunde und sogar Träger aus der Zucht ausgeschlossen werden können (dieser Defekt ist nun mal so überflüssig wie ein Kropf!). Dazu bräuchte es allerdings eines guten genetischen Zuchtmanagements (Modelle gibt es ja) - und des WILLENS der Züchter, die Gesundheit in den Vordergrund zu stellen und auch mal auf geplante Verpaarungen zu verzichten.

Und hapern tut es leider am letzteren sogar bei der Vermeidung defekter Welpen!

Und noch ein Widerspruch!

Da pGP beim defekten Hund allerorten im Körper fehlt (von der Blut-Hirn-Schranke über die Plazenta bis hin zu Leber oder Niere), sollte ganz einfach bei vielen Dingen auch an den MDR1-Defekt gedacht werden anstatt, wie manche es tun, es ohne weiteres Nachdenken als angebliche "Panikmache" beiseite zu schieben.

So zieht eine englische Colliezüchterin eben ihre eigenen Schlüsse aus dem Studium von Ahnentafeln beim Vergleich von von bestimmten Krankheiten betroffenen oder eben nicht betroffenen Linien mit dem MDR1-Testergebnis (www.wicani.co.uk/mdr1.htm).

(Und wenn ich so auf Grund einer leider nur kleinen Datenbasis beim Collie die Wurfgröße mit dem möglichen MDR1-Testergebnis der Welpen vergleiche, neige ich schon zu der Ansicht, dass die Züchter sich mit dem Vermeiden von defekten Welpen eigentlich nur selber einen Gefallen tun würden - genauso wie beim Vermeiden von z. B. Halbgeschwisterverpaarungen, aber das ist hier ja nicht Thema...)

Grüße von der mal wieder viel zu viel schreibenden Kris

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