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Der Geschichten-Thread zu meinen Hunde- & Pferdefotos


Zotti

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jenny12345

Toll Petra, weiter.

Gab es nie Streit zwischen den Hunden?

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Liebe Petra,

Es ist Sonntag und extrem ungemütlich draussen... :kaffee: deswegen beantrage ich eine sofortige Fortsetzung Deiner tollen Geschichte :D:D:D

Ich MUSS unbedingt wissen wie es weiter geht! =)

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Toll Petra, weiter.

Gab es nie Streit zwischen den Hunden?
http://www.polar-chat.de/topic.php?id=49799&goto=1006910

Nein, zwischen meinen damaligen Hunden gab es zum Glück niemals Streit.

Heute habe ich Berger des Pyrenees und da gibt es leider dauernd ärger...

Nun suche ich die Fortsetzung :D

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Zu dieser Zeit bekamen wir einen Anruf von den Züchtern am Niederrhein wo wir fast alle unsere Stuten her hatten.

Wir hatten vor unserem Umzug mit ihnen Vereinbart das wir ihre Stute Matala im nächsten Frühjahr bekommen. Sie stand noch in Polen auf der Rennbahn. Da der Preis dieses Stütchens nicht gerade unseren Finanzen entsprach und ich niemals zu träumen gewagt hatte so ein schönes, teures Pferd besitzen zu dürfen, ging mit der Absprache des Ratenkaufs ein weiterer Traum für mich in Erfüllung.

Und nun kam es: Matala musste „sofort“ von der Rennbahn.

Ihre Besitzer hatten sich bei ihrem Besuch in Polen drei neue Pferde gekauft. Da Matala sich auch noch vertreten hatte und nun einige Zeit für Rennen ausfiel war es zu teuer sie auf der Bahn stehen zu lassen. Und wegen des Kaufs der neuen Pferde bräuchten sie die Summe des Kaufpreises von Matala sofort, Ratenzahlung nicht mehr möglich. Aber wir müssten sie nicht nehmen, sie würden sie auch behalten.....?!?!?!

Jürgen fackelte nicht lange am Telefon, sagte zu allem: „kein Problem“, und war Kreideweiß wie er auflegte. Wir ahnten was! Es schien jemanden zu geben der sehr viel für Matala geboten haben musste....

Doch so wollten wir uns nicht abspeisen lassen, das fanden wir nicht okay.

So flitzte Jürgen los, verkaufte alles mögliche aus unserem leblosen Besitz was nicht Niet und Nagelfest war. Er klapperte Firmen ab denen er schon Computer verkauft hatte und bat um Kredite. Bei der Bank bekamen wir wegen dem Hauskauf nichts mehr.

Und genau das wussten Matalas Besitzer.

Wir bekamen die Summe zusammen, fuhren an den Niederrhein und legten ihnen das Geld auf den Tisch. Ihre Gesichter machten vieles was wir gerade auf uns nahmen wieder gut.... damit hatten sie nicht gerechnet. Ade Heizung, Ade neue Fenster....

Nun wurden die Einzelheiten besprochen.

Ein Pferd das von Polen nach Deutschland gebracht wird, auch wenn es dort nur zwischenzeitlich war, muss in Quarantäne.

Die Pferde die zurückkamen, somit auch Matala, werden von einem Unternehmen bis nach Hamburg gebracht. Dort kommen sie in einen Quarantänestall. Klar kostet der Transport dorthin. Und die Quarantäne in diesem Stall sollte auch ein Heidengeld kosten. Erklärt der heimische Amtstierarzt sich bereit diese Quarantäne im Besitzerstall zu überwachen kann man nach viel Papierkram (und Gebühren) sein Pferd sofort mitnehmen...

Wir sprachen mit unserem zuständigem Amtstierarzt. „Klar, kein Problem, holen sie das Pferd.“

Prima!

Wir riefen in Polen und Hamburg an um den genauen Termin zu erfahren. Wenige Tage später machten wir uns auf den Weg nach Hamburg.

Das musste natürlich ein Wochentag sein und Saskia musste zur Schule. So fuhr ich mit schlechtem Gewissen.

Eine Tour nach Hamburg mit Hänger dauerte etwa 7 Stunden. Wir mussten dort schnell einladen und wieder zurück, ich machte mir solche Sorgen Saskia mit ihren 9 Jahren solange alleine zu lassen. Aber das ist es nach einem Umzug über die Entfernung, keine Familie und noch keine lieben Freunde in der Nähe.

Mitten in der Nacht fuhren wir los, Saskia musste sich alleine mit dem Schulbus der einen knappen Kilometer von uns entfernt fuhr auf den Weg zur Schule machen.

Endlich kamen wir in Hamburg an. Und da erwartete uns die nächste Überraschung.

Unser Amtstierarzt hatte eine Stunde vor unserer Ankunft dort angerufen um mitzuteilen das er sich die Überwachung der Quarantäne doch nicht zutraue....

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Erst mal waren wir sprachlos.

Ich fragte zur Ablenkung ob ich die Stute sehen dürfte. Ja, ich durfte (komische Quarantäne ). Matala war noch schöner geworden wie ich sie in Erinnerung hatte. Aber sie machte einen verstörten Eindruck. Mir traten die Tränen in die Augen. Dieses Pferd hatte in seinem jungen Leben schon so viel geleistet, ich wollte sie nicht hier in diesem dunklen Stall ohne Ansprache über mehrere Wochen stehen lassen.

Mit 1 ½ Jahren werden die Pferde auf die Rennbahn gebracht und ins Training genommen, da sind sie die reinsten Kleinkinder. Mit 2 Jahren laufen sie ihr erstes Rennen. Matala war nun seit

2 ½ oder drei Jahre dort, hatte fast jedes Rennen gewonnen. Ich wollte ihr so gerne eine schöne Zeit auf der Weide gönnen bevor ich sie in Wald und Feld reiten würde und sie Fohlen bekommen sollte.

Jürgen versuchte mit den dort zuständigen Beamten zu verhandeln was natürlich Zwecklos war. Er bat telefonieren zu dürfen. Nun betete ich das er unseren Amtstierarzt erreichte. Der hatte nun mal keinen Bürojob und war sicher unterwegs.

Tatsächlich, er meldete sich! Nun telefonierte Jürgen bestimmt 20 Minuten. Ich hörte ihn argumentieren. Er ( der AT) hätte uns schließlich zugesagt das zu übernehmen. Wir wären nun in Hamburg, ob diese lange Fahrt denn nun umsonst gewesen wäre, der ganze Aufwand. Jürgen brachte weitere, sehr gute Argumente, ich wusste gar nicht das mein Mann das kann.

Unser Amtstierarzt wand sich, bekam ein schlechtes Gewissen, wand sich nochmals, und... gab nach....

Sofort reichte Jürgen den Hörer an den nächsten Beamten weiter. Geschafft! Dieses teure Ferngespräch konnten wir auch noch auf unsere Endlosrechnung setzen.

Jetzt begann das Ausfüllen des unendlichen Papierkrams. Aber irgendwann war es soweit, wir verluden Matala in unseren Hänger.

Es wurde eine lange Heimreise. Wir waren müde, nervlich geschafft. Um 01.30 Uhr am nächsten morgen kamen wir zu Hause an. Ich hatte zwischendurch wohl angerufen, aber nun stürzte ich als erstes in Saskias Zimmer um zu gucken ob alles okay war. Mein Kind schlief tief und fest, puh, mir fiel ein Stein vom Herzen.

Nun luden wir Matala aus und brachten sie in den extra für die Quarantäne vorbereiteten Stall. Um 8.00 Uhr wollte der Amtstierarzt kommen. Ich fütterte Matala mit etwas Kraftfutter, Heu und Wasser hatten wir vor unserer Fahrt schon in den Stall gebracht. Ich schaute noch schnell nach den anderen Pferden, warf ihnen einige Möhren in den Trog. Alles war okay.

Um die Hunde hatte Saskia sich gekümmert. So ließ ich sie nur noch schnell raus, schaute ob Saskia ihr Essen das ich hingestellt hatte auch gegessen hatte. Dann rief meine Matratze gaaaaaanz laut: „Petra, komm schnell!“, und weg war ich.

Um kurz nach fünf klingelte der Wecker, Saskia musste aufstehen. Ich brachte sie mit dem Auto zur Bushaltestelle. Dann stürzte ich zu Matala, ganz ungläubig ob sie wirklich da war oder ich alles nur geträumt hatte. Aber wahrhaftig, da stand sie!

Am liebsten wäre ich ihr um den schlanken Hals gefallen, nur hätte ihr das nicht gefallen. Sie war genau so durcheinander wie ich. Vorsichtig näherte ich mich ihr, hielt ihr meine geöffnete Handfläche hin. Ganz vorsichtig, mit großen Augen, kam sie näher. Dann fühlte ich ihren Atem in meiner Handfläche, kurz darauf das vorsichtige stupsen ihrer Nüstern. Sofort wich sie wieder einen Schritt zurück und beobachtete mich. Etwa eine halbe Stunde blieb ich dort, wurde immer ruhiger wie es mir in der Gegenwart von edlen Pferden immer geht. Das übertrug sich auf Matala. Bevor ich ging durfte ich ihr tatsächlich um den Hals fallen und meine von Tränen brennenden Augen in ihrer seidigen, langen Mähne vergraben.

Viele Pferde bringen etwas mit sich das mich immer wieder weinen lässt oder in Ehrfurcht vor dem Geschöpf erstarren. Das muss nicht mein eigenes Pferd sein und hält bis heute an.

Kurz nach 8.00 Uhr fuhr der Amtstierarzt auf unseren Hof.

Matala hatte unsere sogenannte Garage als Stall bekommen um von den anderen Pferden getrennt zu sein. Diese Garage hat aber nicht wirklich was mit vergleichbaren Gebäuden unter selbigem Namen zu tun. Es wurde sicher mal als solche genutzt, vor ewigen Zeiten. Es hat ein großes, zweiflügeliges Tor. Einen natur Sandboden, ein kleines Fenster um Licht und Luft reinzulassen. Am Ende gibt es einen Durchgang von Türgröße zu einem spiegelbildlichem Raum, den hatten wir zu gemacht.

Amtstierarzt kam, schaute kurz, bat uns einen Zettel mit: „Zutritt verboten. Quarantäne!“ an die Stalltüre zu machen und meinte er käme am nächsten Tag mit einem Tierarzt wieder um einen Abstrich bei der Stute zu machen. Hä konnte er das nicht selbst? Na, mir wurscht.

Am nächsten Tag dackelten 2 Tierärzte, Jürgen und ich zu Matala in den Stall. Kein Wunder das ihr bei dem Andrang Panik in den wunderschönen dunklen Augen stand. Sie wich zurück, blähte die Nüstern und trippelte auf der Stelle.

Besagter neuer Tierarzt hatte auch Panik in den Augen. Er schrie wir sollten das Pferd gefälligst ruhig stellen. Er wäre einmal von einem Huf in den Bauch getroffen worden und hätte Wochen im Krankenhaus gelegen, das würde ihm reichen. Aber Hallo! Wie wäre es ruhig in den Stall zu kommen, sich zwei Minuten mit dem Pferd anzufreunden und dann ruhig an die Sache ran zu gehen?

Ne, nix da. Schon schoß er hektisch aus dem Stall, kam mit einer Nasenbremse zurück. Stütchen war so überrascht das ihr Kopf leider unten war und er das Teil direkt anlegen konnte. Dann machte er sich ans Werk. Aber oh je, Matala traute sich immer noch mit dem Schweif zu schlagen. Wir bekamen den nächsten Rüffel. Nun hielt ich ihren Schweif, der Amtstierarzt die Bremse, Tierarzt hing bis zum Ellebogen in der Stute und ich japste nach Luft

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Doch nachdem was ich dann erfuhr hielt ich lieber den Mund.

Die Züchter von Matala hatten ja auch gerade drei Pferde aus Polen geholt die bei ihnen in Quarantäne standen. Aber da lief das wesentlich heftiger ab wie bei mir!!!

Dort wäre kein Gebäude mit Holztüren und Fenster, ob geöffnet oder nicht, akzeptiert worden. Es musste einen Stallbereich vor der Box des Pferdes geben in der mindestens drei Wannen mit Desinfektionslösung standen. Nur eine Person bekam den Zutritt zum Pferd erlaubt. Musste Schuhe und alles was er anhatte nach betreten des Stalls wechseln. Durfte in dieser Zeit zu keinem anderen Pferd. Das musste alles unterschrieben werden. Dort kam der Tierarzt wöchentlich um einen Abstrich zu nehmen. Ne, da hielt ich lieber den Mund und hatte meine Ruhe. Denn die Seuche um der es in dieser Quarantäne ging ist seit über 100 Jahren nicht mehr aufgetreten und wird im Prinzip nur durch Deckakte übertragen. Aber sie steht halt seit ewigen Zeiten in den Bestimmungen.

Einige Wochen später kam der spannende Moment: Matala durfte das erste mal seit vielen Jahren auf die Weide! Um das Unfallrisiko so gering wie möglich zu halten ging sie erst ohne andere Pferdegesellschaft auf die kleinste Weide die wir hatten. Was für eine Lebensfreude! Ich hatte angst und bange das sie sich nach der langen Stehzeit was tut bei der Toberei, aber es war ein Traum dieses Pferd laufen zu sehen! Sie buckelte, baute sich auf das man glaubte einen Hengst vor sich zu haben und rannte, den Körper so lang wie möglich machend, was das Zeug hielt. Ich schwankte zwischen Begeisterung, Bewunderung und Sorge um das Pferd hin und her. Später bemerkte ich erst das ich mir die Knöchel meiner Hand blutig gebissen hatte.

Drei Tage ließen wir sie alleine auf der Weide laufen. Dann stellten wir so nach und nach die anderen Pferde dazu. Hatte ich gedacht Matala könnte nach ihrer Boxenzeit ein Problem damit haben so hatte ich mich zum Glück getäuscht. Alles ging ganz Problemlos.

Der Boden war steinhart gefroren. Nicht daran zu denken einen kurzen Reitversuch auf Matala zu wagen.

Wir mussten mal wieder nach Duisburg. Früh stellten wir die Pferde auf die Weide und starteten etwa gegen 8.00 Uhr. Der Tag in Duisburg brachte keine Überraschungen und um 18.00 Uhr befanden wir uns wieder auf der Autobahn Richtung neue Heimat. Ein Stück hinter Euskirchen begann es, „Blitzeis“!

Die Scheibenwischer konnten nichts mehr ausrichten, zerfledderten. Zum Glück hatten wir da noch den Mitsubishi Pajero mit Allrad-Antrieb und kamen mehr schlecht wie recht von der Stelle. Ich hatte tatsächlich echte Angst das uns was passiert was bei mir trotz der normalem Gefahr die immer beim fahren ist sehr selten auftritt, egal ob Nebel oder sonst was.

Unbeschädigt erreichten wir 1 ½ Stunden später wie vorgesehen unser Zuhause. Spätestens jetzt bekam ich wieder mal Panik.

Unsere Pferde standen wie Eisbomben auf der Weide! Fasste man ihr Mähnenhaar oder Fell an brach es wie dünne Glassplitter. Die meisten Pferde standen auf der Weide direkt am Stall, doch hatten sie sich in die hinterste Ecke begeben. Selbst auf dem Sandboden und restlichem Wintergras konnte man kaum laufen. Wir schlitterten mit den Pferden Richtung Stall. Dort angekommen trauten sie sich endlich zu schütteln. Es klimperte um sie rum. Nun würde es tauen und alle Pferde würden bis auf die ausgekühlte Haut nass, bibbern ohne Ende und wenn wir nicht vorsorgten krank werden.

Aber erst hatten wir noch ein anderes Problem. Sahree stand auf der anderen Straßenseite auf der Weide, die Straße tatsächlich wie auf einer Schlittschuhbahn! Was nun?

Mir brach trotz der Kälte der Schweiß aus. Das konnte niemals gut gehen. Ließen wir ihn da hätte er am nächsten Tag wahrscheinlich eine Lungen und/oder Nierenentzündung. Vielleicht sich auf dem Eis auch alle Knochen gebrochen weil er nicht mehr still stehen wollte. Würden wir ihn holen müsste er über die spiegelglatte Straße, ob er will oder nicht. Knochenbruch der für ein Pferd in den meisten Fällen tödlich ist vorprogrammiert....

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jenny12345

Wie ich euch kenne, habt ihr es aber doch irgendwie geschafft, oder?

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