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Ich bin mit meinem Latein am Ende, jetzt seid ihr dran, bitte um Erziehungstipps


Gast

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Hi River,

wenn du dir mal den im Eröffnungsbeitrag verlinkten Thread durchliest, siehst du, dass viele Probleme auf ein und die selbe Ursache zurückzuführen sind und das ist nun mal die Führung. Auch wurde vieles durch Fragen versucht rauszufiltern, die alle verneint wurden. Wenn es Angst bzw. Panik wäre, hätte es keine Zwischenzeit gegeben bzw. hätten Veränderungen im Umfeld sein müssen.

Auch ist es so, dass eine Korrektur nichts bringt, wenn du sie mehrmals anwenden mußt. Klar ist da auch ein Lernprozess hinter, aber eine Korrektur muss als solche auch ankommen. Und nein ich spreche nicht von Schmerzen, es gibt vieles dazwischen.

Es gibt soviele Wege sich Führung zu erarbeiten zwischen ich verweise auf den Platz und ich drehe meinen Hund auf den Rücken.

Ich kenne das Problem doch selbst - eigentlich bin ich eine Wattebauschwerferin und betüttel viel zu sehr meine Tiere. Nur wenn dir ein Tier mal zeigt, pft du kannst mich mal, ich bin Egoist und lässt dich ständig auflaufen. Stehst du vor der Wahl: entweder du bleibst bei deinem Weg und mußt damit leben, dass Hund bestimmtes Fehlverhalten zeigt und sich da eventuell noch sehr steigern kann. Und wenn du einen 45kg Hund an der Leine hast, wird es sowohl für dich, den Hund und als auch unbeteiligte Dritte eventuell lebensgefährlich. Oder du versuchst andere Wege und wirst selbst zum Egoisten. Tiere sind nicht lieb und nett und diskutieren alles im Stuhlkreis aus. Tiere tun das was sie wollen - entweder bin ich dann das stärkere Tier (die Führung) oder mein Tier übernimmt diese Rolle.

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Hi cookie,

Habe den Link im Eröffnungsthread mal durchgelesen, und effektiv scheint es teilweise an den Unstimmigkeiten in der Führungsrolle zu liegen. Mir scheint, als sei Pepples sehr verunsichert. Nichts für ungut, Muck, aber wenn er oft bellt und winselt, dich in der nacht aufweckt oder andere Personen anmacht, scheint es mir so, als ob Pepples einfach nicht weiss, wie sich in der Situation benehmen....und das ist Stress für Pepples, also fleissig weiterarbeiten, um ihm ein noch schöneres Leben zu gestalten ;o) Da du dir hier Ratschläge suchst, bist du ja schon am Arbeiten...

Auch ist es so, dass eine Korrektur nichts bringt, wenn du sie mehrmals anwenden mußt. Klar ist da auch ein Lernprozess hinter, aber eine Korrektur muss als solche auch ankommen. Und nein ich spreche nicht von Schmerzen, es gibt vieles dazwischen.

Es gibt soviele Wege sich Führung zu erarbeiten zwischen ich verweise auf den Platz und ich drehe meinen Hund auf den Rücken.


http://www.polar-chat.de/topic.php?id=50773&goto=1000328

Warum bringt eine Korrektur nichts, wenn ich sie mehrmals anwenden muss? *bingradblond* Hab den satz irgendwie nicht verstanden...Welche Korrektur?

Klar gibt es viele Wege sich Führung zu erarbeiten, aber auf den Platz verweisen und auf den Rücken drehen, sind ja Bestrafungen, wobei Platz eher negative Bestrafung und Rücken eher positive Bestrafung ist....aber was ist mit dem Verstärken? Kann man ein Verhalten nicht unterbinden, indem man ein anderes, alternatives Verhalten verstärkt, positiv verstärkt? (oder bin ich jetzt zuviel Wattebauschwerferin (wobei, warum sollte ich mit Wattebausch werfen, würde ich auch nicht tun :D ))

Also ich meine, anstatt ein Verhalten zu bestrafen, ihm eine andere Alternative aufzeigen....

entweder du bleibst bei deinem Weg und mußt damit leben, dass Hund bestimmtes Fehlverhalten zeigt und sich da eventuell noch sehr steigern kann. Und wenn du einen 45kg Hund an der Leine hast, wird es sowohl für dich, den Hund und als auch unbeteiligte Dritte eventuell lebensgefährlich.
http://www.polar-chat.de/topic.php?id=50773&goto=1000328

Da geb ich dir Recht, dann muss man unbedingt eine Lösung finden, auch wenn der Hund nur 2kg wiegen würde, dann ist es zwar für den Besitzer nicht weiter schlimm, wenn Hund mal zieht und bellt, aber der Hund fühlt sich dabei sicherlich unwohl.

Tiere sind nicht lieb und nett und diskutieren alles im Stuhlkreis aus. Tiere tun das was sie wollen - entweder bin ich dann das stärkere Tier (die Führung) oder mein Tier übernimmt diese Rolle.
http://www.polar-chat.de/topic.php?id=50773&goto=1000328

Ich empfinde Tiere als lieb und nett. Ich sehe das nicht ganz so arg mit der Führungsrolle. Ich finde auch dass Mensch dem Tier klar machen soll, dass Mensch die schwierigen Situationen entscheidet und meistert. Und klar tun Tiere das was sie wollen (ausser sie tun es aus Angst) aber man kann dem Tier ja auch beibringen, etwas für uns tun zu WOLLEN. Ich sehe mich eher als Partner meiner Hunde, nicht als endgültigen Führer. Ich möchte dass sie sich an mir orientieren, weil sie es wollen und es für schlau und angenehm empfinden, aber nicht weil ich sie dazu zwinge. Und ich gebe zu ihnen Streicheleinheiten zu geben, wenn sie es manchmal wollen, oder mit ihnen zu spielen, wenn sie das Spiel beginnen, warum auch nicht? Wir wollen doch ne schöne Zeit haben, warum soll ich sie in solchen Situationen ignorieren? In einem Rudel beginnt doch nicht immer der Gleiche mit dem Spielen, oder? Wenn der Hund sich an mich schmiegen will, dann bin ich glücklich, weil er ja von sich aus kommt. Würde ich ihn nur streicheln, wenn ich es entscheide, hätte ich das Gefühl, dass er es vielleicht gar nicht möchte und ich ihn manchmal zwingen würde....(was aber nicht heisst, dass ich IMMER nachgebe, hab ich keine Lust zu, wird auch nicht gestreichelt) Verstehst du mich?

Vielleicht habe ich es auch falsch verstanden (wäre ja nicht die erste), aber habe irgendwie das Gefühl, als ob viele Menschen denken, man müsse absoluter Chef sein, ohne jegliche Ausnahme, um irgendwie glaubwürdig zu sein.....oder irre ich mich?

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Hi,

ich bin schon der Meinung, dass ich unbedingt bei Tieren der Chef sein muss - allerdings ist für mich ein guter Chef, derjenige, der abschätzt hier muss ich agieren und hier nicht. Ein guter Chef motiviert und stärkt, respektiert die Stärken und die Schwächen des anderen. Aber ein guter Chef gibt auch negative Sanktionen. Es ist ein geben und nehmen in einem bestimmten Umfang, aber und hier kommt der Knackpunkt: es gibt Entscheidungen, die darf nur der Chef treffen. Der Chef gibt Orientierung, das ist gut und das ist schlecht - er steckt den Rahmen ab. Chef sein heißt für mich nicht automatisch: ich Boss - du nix. Je nach Hund und eurer Beziehung kannst du mehr oder weniger Ausnahmen geben. Es gibt aber auch Hunde - wie zum Beispiel Sammy -, denen fehlt der Rahmen, wenn es zu viele Ausnahmen gibt. Ich finde Tiere auch nett und lieb - aber es sind Egoisten ;)

Wenn du Sanktionen häufiger gibst und der Hund sich ein Ei drauf schlägt, ist es keine Sanktion für den Hund. Er nimmt dich nicht ernst. Tolles Beispiel: Hund bellt stundenlang hintereinander. Du sagst immer Nein, schickst ihn auf seinen Platz ohne ihn körpersprachlich zu bedrängen. Er legt sich hin, 2 Minuten später fängt er wieder an. Hat dein Hund begriffen, dass du dein Nein ernst meinst? Ich denke nicht. Jetzt bist du so sauer, dass du stinkig auf deinen Hund zu gehst, deine Körperhaltung sagt ganz deutlich: ich bin stinkig, dein Verhalten ist total daneben und entweder du gibst jetzt Ruhe oder ich flippe aus. Du drängst deinen Hund vielleicht noch auf seinen Platz und der bleibt liegen und gibt Ruhe. Die Sanktion ist bei deinem Hund angekommen. Oder aus dem Kinderbereich: Ein Kind spielt sehr gerne Fußball und schaut kaum Fernsehen (soll es ja noch geben). Jetzt hat es etwas angestellt und du willst eine Strafe aussprechen. Was ist die "effektivere" Strafe für dieses Kind? Das Verbieten des Fußball spielens, Fernsehen ist ihm eh egal. Genauso wie das Lob ist auch Strafe eine sehr individuelle Sache.

Dein Hund muss dir aber auch erst die Chance geben, dass du ihn loben bzw. ein Alternativverhalten zeigen kannst. Ein Beispiel aus dem Zusammenleben mit Sammy (wie gesagt 45kg Hund): er hat gelernt, wenn er seine Masse einsetzt, kommt er überall dahin, wo er hin will. Ich hatte keinerlei Chance zu loben, denn er blieb in den entscheidenden Situationen ja gar nicht da sondern zog mich durch die Gegend. Erst durch das Einsetzen von Halti bekam ich die Möglichkeit zu zeigen: das ist super dafür gibt es lob, es lohnt sich für dich und auf der anderen Seite auch: das ist blöde, lass ich mir nicht gefallen. Und es gibt auch Hunde, die weniger über Lob lernen als über Strafe - bevor Misverständnisse auftreten, ich meine keine Schmerzen.

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Ich verstehe deine Ansicht recht gut, und komme soweit auch nach, denke ich *stolz*

Und ich bin auch der Meinung, dass die Erziehung des Hundes ganz individuell ist, was bei dem einem klappt, muss nicht bei dem anderen klappen.

Denke ich habe wahnsinnig viel Glück (und das weiss ich auch) mit meinen 2 Hundis, denn ich kann sie ohne grosse Bestrafung erziehen. Bei mir gibt es allerhöchstens ein Nein oder Pfui und der ist nicht mal phöse ausgesprochen, darauf folgt dann noch Leckerli oder Spiel, wenns sie es sofort lassen (und das tun sie auch)...klar kommt dann bei schwierigen Problemen nur langsam weiter, zum Beispiel führen sich meine Hunde manchmal an der Leine auf wie Plöhde weil sie einen Hund sehen. Das ist natürlich nicht erwünscht, und es würde vielleicht sogar helfen, sie einmal zusammenzusch...so dass es sitzt und sie es sich nächstes Mal besser zweimal überlegen. Aber ich will nicht dass sie beim nächsten gesichteten Hund denken: "Oh Hund. Oje, nix sagen, sonst könnte Frauchen böse werden" (Ganz davon abgesehen, könnte Hund auch Verbindung machen, anderer Hund - unangenehm, also direkt aggressiv werden am besten) Ich möchte dass Hund irgendwann denkt: "Oh Hund, na und? " oder "Oh Hund, schön, gibts vielleicht Leckerchen?" Ich denke das ist für den Hund angenehmer...nur es dauert halt seine Zeit ihnen das irgendwie klar zu machen...

Zu deinem Beispiel mit dem kläffenden Hund, würde ich nicht strafen wollen, ok man muss ihm klar machen, dass das nicht geht, aber ein non-stop kläffender Hund, dem fehlt doch was? Da funktioniert es auf anderer Ebene nicht korrekt. Ich würde eher versuchen den Grund herauszufinden, und an dem zu arbeiten...

So wie beim Kind, ich denke es ist doch besser und pädagogischer, dem Kind zu erklären, wieso das was es angestellt hat, nicht gut ist. Was es damit bewirkt hat...und dem Kind die Möglichkeit geben, es wieder gut zu machen...zum Beispiel Vase zusammenflicken, falls umgestossen, oder sich bei anderem Kind entschuldigen, falls zerstritten....Und bei Kindern kann man miteinander sprechen, die verstehen uns doch besser als Hunde. Wenn das Kind erwachsen ist, sollte es doch so leben, wie es ihm gefällt, und so dass es sich wohlfühlt. Und wenn es mal was verbotenes tut, ist es doch besser, ein schlechtes Gewissen zu haben, weil man die Konsequenzen davon kennt (zu schnelles Fahren ist gefährlich, verursacht Unfälle, stört andere Verkehrsteilnehmer) als dass es nur langsam fährt, weil es glaubt dass Polizisten um die Ecke stehen...verstehst du wie ich es meine?

Aber ich hatte die Diskussion schonmal hier im Forum. Ob es zum Beispiel nicht besser ist, einen Hund erstmal zusammenzusch....damit er einmal aufmerksam ist und man von da an positiv mit der Erziehung anfangen kann oder ob man von Anfang an das "Richtige" probiert und damit das Tier längere Zeit unnötig unter Stress hat? Das ist auch ne gute Frage, wo ich keine Antwort dazu weiss....mein Gewissen sagt mir jedoch, dass es besser ist, von Anfang an zu versuchen, es dem Tier verständlich zu machen.....aber das hängt von jedem Hund und jedem Halter ab...

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Bärenkind

Hihi... ich habe gerade das Gefühl, statt Anja und Muck diskutieren hier Cookie und River.

Hinter ALLEM, was Cookie auf dieser Seite schreibt, stehe ich zu 100%, und in vielem, was River schreibt, sehe ich viel von Muck. Nur das River im Moment "nur" ab und an sich "lustig" aufführende Hunde hat, Muck aber ernsthaft genervt ist von Pepples. Pepples ist übrigens ein Mädchen ;) .

Zum Thema nicht strafen und Alternativverhalten fördern... Warum nicht strafen? Warum wollen wir dem Hund nur sagen, was RICHTIG ist, und nicht, was falsch ist? Warum geben wir dem Hund durch eine unangenehme Korrektur nicht eine klare Information, dass sich DIESES Verhalten mal überhaupt nicht auszahlt, aber dafür das andere, geförderte Verhalten an dieser Stelle erwünscht ist?

Was ist so schlimm am Strafen? Was ist so schrecklich an einer klaren Kommunikation? Unsere Gesellschaft ist leider auch nicht mehr in der Lage, ein klares NEIN zu formulieren. Wir eiern wischiwaschimäßig durch unser Leben, maulen rum, quengeln, nörgeln, aber ein klares Statement, ein klares NEIN, wer gibt denn das schon noch? Wir "eigentlichen" uns durch die Welt und unsere Hunde kommen damit nicht klar. Ich übrigens auch nicht. Wenn ich ne klare Frage stelle, will ich auch eine klare Antwort.

Ich lese immer Fairness... fair finde ich es, wenn man klar kommuniziert und sich dabei an dem orientiert, wie souveräne Hunde kommunizieren und korrigieren.

LG Anja

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Klar kann man mit Kindern kommunizieren, aber nur solange beide gesprächsbereit sind und auch die nötige Auffassungsgabe habe. Du musst mit einem 1jährigen anders umgehen als mit einem 14jährigen. Aber auch ein 14jähriger braucht klare Aussagen - je mehr rum geeiert wird umso komplizierter wird es für ihn. Während meiner einen Ausbildung hatten wir einen tollen Text zum Thema Laissez-fair-Erziehung mit einem Beispiel aus dem Kindergarten: "Frau X müssen wir heute wieder machen, was wir wollen? " Kinder brauchen Orientierung, die ganz klar ist und genauso ist es auch bei Hunden. Kinder und Hunde brauchen Anleitung, die vernünftig nach den Bedürfnissen rübergebracht wird.

Aber wieder zu den Hunden, sonst verzettel ich mich:

Grenzen bringen Klarheit. Wieso den Hund lange rumeiern lassen, wenn es um etwas wichtiges geht. Du verlängerst nur unnötig den Stress für den Hund. Der leidet auch unter den Situationen, sonst würde er nicht auffallen. Ich gehe da lieber den direkteren Weg, der das Leiden für alle Beteiligten verkürzt. Wenn es um nix geht wie zum Beispiel Beschäftigung durch Tricks, kann mein Hund gerne rumeiern bis er lustig wird. Aber es geht hier nicht um Pillepalle sondern es geht um ein entspanntes Miteinander, das für Mensch und Hund überlebenswichtig ist. Es geht um einen Hund, den Muck glaube ich nicht als Welpen bekommen hat, sondern der Vorerfahrungen hat. Das ist ein völlig anderes Hineinwachsen in Situationen.

Aber nochmal zurück zum vorletzten Beitrag von mir, wieso ich denke, dass Tiere nicht nett sind. Tiere gehen ihren Bedürfnissen nach ohne wenn und aber. Und wenn ein Leithund etwas möchte, dann möchte er das! Da wird nicht diskutiert, da wird nicht versucht Alternativverhalten zu ermöglichen! Da wird der andere angeknurrt, wird der andere verfolgt, ausgeschlossen, auf den Rücken geworfen, gezwickt usw.

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Hihi... ich habe gerade das Gefühl, statt Anja und Muck diskutieren hier Cookie und River.


http://www.polar-chat.de/topic.php?id=50773&goto=1000865

Jep ich auch, finde es trotzdem schön, schön auch das du mal beitritts, hätte gerne auch noch andere Meinungen, dann wird es recht richtig interessant.

in vielem, was River schreibt, sehe ich viel von Muck. Nur das River im Moment "nur" ab und an sich "lustig" aufführende Hunde hat,


http://www.polar-chat.de/topic.php?id=50773&goto=1000865

Ich sehe in Muck auch einiges von mir, wenn es zum Beispiel darum geht nicht viel bestrafen zu wollen, oder einen in Panik gesetzten, beschwichtigenden Hund nicht weiter "bestrafen" zu wollen. Ich sehe aber keine mangelnde Führung in mir, keinesfalls, denke dass ich sehr wohl führe, jedoch in leicht anderer Art und Weise als ihr. Aber das hat ja auch jetzt keiner geschrieben...

Nur was meinst du mit "lustig" aufführenden Hunden?

Zum Thema nicht strafen und Alternativverhalten fördern... Warum nicht strafen? Warum wollen wir dem Hund nur sagen, was RICHTIG ist, und nicht, was falsch ist? Warum geben wir dem Hund durch eine unangenehme Korrektur nicht eine klare Information, dass sich DIESES Verhalten mal überhaupt nicht auszahlt, aber dafür das andere, geförderte Verhalten an dieser Stelle erwünscht ist?


http://www.polar-chat.de/topic.php?id=50773&goto=1000865

Meine Frage ist: Was ist für uns Strafe? Ich strafe meine Hunde auch in einem Sinn. Wenn sie etwas falsch machen, sage ich "Nein" oder "Pfui", das ist ja auch Strafe, denn sie müssen ihr Verhalten stoppen. Nur kommt dann bei mir eine Belohnung für dieses Aufgeben, oder es wird eben ein Alternativverhalten abgefragt, welches anschliessend belohnt wird. Auch klar, dass nicht jedesmal ein Leckerli kommt. Nur wenn ich Nein sage, denken meine Hunde nach "Hm, wenn ich loslasse, könnte (muss aber nicht) etwas für mich herausspringen" ok, klar, vielleicht denken sie auch "hm, vielleicht springt nix dabei heraus, also lieber weitermachen" Aber das ist bei meinen Hunden selten (wahrscheinlich wieder ein Glücksfall für mich). Schwierig wird es allerdings, wenn ihr unerwünschtes Verhalten selbst Belohnung ist. Zum Beispiel spielt River liebend gerne mit anderen Hunden, nur ist er bisschen grob (wiegt ja auch 53kg), und ich muss ihn bremsen. Na klar ist dann das Spielen interessanter als alles andere. Und in dem Fall "bestrafe" ich dann auch. Warum? Weil ich sonst nicht weiterweiss... Bestrafung sieht dann so aus, dass ich ihn mit einem "schsch.."vorwarne, wenn er dann von selbst aufhört ist gut, wenn er weitermacht, folgt ein Schade und er wird kurz angeleint.

Was ist so schlimm am Strafen? Was ist so schrecklich an einer klaren Kommunikation? Wir eiern wischiwaschimäßig durch unser Leben, maulen rum, quengeln, nörgeln, aber ein klares Statement, ein klares NEIN, wer gibt denn das schon noch? Wir "eigentlichen" uns durch die Welt und unsere Hunde kommen damit nicht klar.


http://www.polar-chat.de/topic.php?id=50773&goto=1000865

Strafen müssen nicht schlimm sein, können aber, je nach Hund oder Besitzer....es gibt einen Unterschied zwischen dem Hund kurz und klar nein sagen, den Hund auf den Platz verweisen, den Hund einen Schnauzgriff durchführen oder auf den Rücken drehen oder den Hund schlagen. Es gibt eine Steigerung in der Strafe und ich befinde mich ganz unten, ihr eher in der Mitte (meiner Meinung nach), andere leider oben. Ich bin auch für ein klares NEIN, und wenn die Verbindung und das Verhältnis zwischen Hund und Herrchen gut ist, dann sollte das auch reichen, oder? Wenn man klar NEIN sagt und der Hund zeigt sozusagen die Stinkekralle :D , dann bedeutet das für mich dass entweder die Beziehung noch nicht 100% stimmt oder dass der Reiz das "Verbotene" zu tun, zu gross ist. In dem Fall käme für mich eine Steigerung der Strafe in Frage, wobei ich nicht über den Platzverweis hinauf gehen würde. Und wenn die Hunde es so gewöhnt sind, dann wissen sie mit einem Platzverweis schon, was los ist.

Ich lese immer Fairness... fair finde ich es, wenn man klar kommuniziert und sich dabei an dem orientiert, wie souveräne Hunde kommunizieren und korrigieren.

LG Anja
http://www.polar-chat.de/topic.php?id=50773&goto=1000865

Wie korrigieren denn souveräne Hunde. Sehe immer nur souveräne Hunde, die souverän den kleinen Mist der anderen ignorieren, und vom grossen Mist Abstand nehmen, folge wer wolle... Habe auch um sich knurrende und beissende Hunde gesehen, klar bekommen die auch Respekt, aber souverän sieht für mich anders aus...

Wenn ich so lese, was ich geschrieben habe, komme ich mir vor wie Mutter Teresa :D Naja, ihr sollt wissen, dass ich gerne so denke, und es auch versuche so hinzukriegen, aber immer hin und wieder rutscht einem doch eine "Strafe" raus, wenn die Emotionen überhand nehmen, damit meine ich jetzt nicht schlagen, sondern zum Beispiel zusammensch...wenn man super verärgert ist....nur meine Vorstellung einer idealen Beziehung sollte wie oben beschrieben aussehen, und versuche mich eben darin weiter zu entwickeln. Und seitdem ich diesen Weg einschlage, läuft ALLES irgendwie immer besser.

Während meiner einen Ausbildung hatten wir einen tollen Text zum Thema Laissez-fair-Erziehung mit einem Beispiel aus dem Kindergarten: "Frau X müssen wir heute wieder machen, was wir wollen? " Kinder brauchen Orientierung, die ganz klar ist und genauso ist es auch bei Hunden. Kinder und Hunde brauchen Anleitung, die vernünftig nach den Bedürfnissen rübergebracht wird.


http://www.polar-chat.de/topic.php?id=50773&goto=1000926

Da bin ich voll und ganz deiner Meinung, Kinder, wie auch Hunde, brauchen Grenzen, Orientierung, Führung usw...Nur WIE man ihnen diese vermittelt ist die Frage. Indem man sie bestraft wenn sie etwas falsches tun, oder indem man ihnen den richtigen Weg zeigt...ich denke dass wir 3 hier in der Diskussion etwas gleich sehen: Nämlich dass ein Hund (oder Kind) geführt und orientiert werden muss, dass man ihm die wichtigen Dinge im Leben mit Liebe und Geduld zeigen sollte und auch positiv verknüpfen sollte. Doch den Unterschied sehe ich hier drin:

(bitte korrigieren wenn falsch verstanden) Ihr meint also, dass man einfach klar und deutlich unerwünschtes Verhalten sofort strafen sollte, erwünschtes Verhalten loben sollte.

Wobei ich lieber auf unerwünschtes Verhalten hinweise, und das erwünschtes Verhalten anbiete, das ich dann loben kann....*nicht durcheinander werden* ;)

Und zum laissez-faire: Klar fühlen sich Kinder so nicht wohl dabei, aber ich denke nicht das meine Art zu erzeihung laissez-faire ist. Meine Hunde (Kinder) machen ja nicht was sie wollen, sondern ich gebe ihnen ein sogenanntes "Programm" an schönen Dingen, die sie tun können, und verlange auch dass sie dann und dann dies oder dies tun...

Wieso den Hund lange rumeiern lassen, wenn es um etwas wichtiges geht. Du verlängerst nur unnötig den Stress für den Hund. Der leidet auch unter den Situationen, sonst würde er nicht auffallen. Ich gehe da lieber den direkteren Weg, der das Leiden für alle Beteiligten verkürzt. Wenn es um nix geht wie zum Beispiel Beschäftigung durch Tricks, kann mein Hund gerne rumeiern bis er lustig wird. Aber es geht hier nicht um Pillepalle sondern es geht um ein entspanntes Miteinander, das für Mensch und Hund überlebenswichtig ist. Es geht um einen Hund, den Muck glaube ich nicht als Welpen bekommen hat, sondern der Vorerfahrungen hat. Das ist ein völlig anderes Hineinwachsen in Situationen.


http://www.polar-chat.de/topic.php?id=50773&goto=1000926

Wie schon gesagt, das ist die einzige Situation wo ich mir nicht sicher bin...wenn der Hund dabei unnötigen Stress aufweist....dann bin ich mir auch nicht sicher was denn jetzt besser ist, aber das Vertrauen wird schon gestört, wenn der Hund vorerst mal gut zusammengesch...wird, oder? Meine Erzeihung sehe ich auch nicht als Herumeiern, es wird schon klar angesagt, nur nicht so dolle bestraft...Und meine Hunde kommen auch beide aus dem Tierheim, habe sie auch nicht von Welpen an und Nanook hat sehr schlecht Erfahrungen gemacht gehabt....aber das ist ein anderes Thema ;)

Und wenn ein Leithund etwas möchte, dann möchte er das! Da wird nicht diskutiert, da wird nicht versucht Alternativverhalten zu ermöglichen! Da wird der andere angeknurrt, wird der andere verfolgt, ausgeschlossen, auf den Rücken geworfen, gezwickt usw.
http://www.polar-chat.de/topic.php?id=50773&goto=1000926

Wie du sagst, macht ein Leithund das bestimmt auch. Aber ich sehe mich nicht als Leithund an, sondern als führender MENSCH. Und somit kann ich ne andere Sprache sprechen, eine Sprache die von meiner und von der meines Hundes abweicht, die wir aber gemeinsam haben. Und in der Sprache gibt es einfach keinen Schnauzgriff oder so. Sie machen das ja auch nicht mit mir....

Puhh, lang ist es geworden :kaffee:

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Weißt, ich sehe mich auch lieber unten in der Kette von Strafe, aber bin auch gerne bereit in die Mitte (eventuell sogar auch hoch oben, weiß ich nicht, war bis jetzt noch bei keinem Hund nötig) zu gehen, wenn der Hund unten nicht als Strafe für ihn ansieht. Und das kann je nach Situation beim selben Hund stark variieren - je nachdem wie wichtig ihm und auch mir etwas bestimmtes ist. Beispiele mit Sammy: als Orientierung bei neuen Kommandos gabs ein einfaches Kopfschütteln, so dass er wußte, dass ist falsch ich muss was neues ausprobieren. Aber wenn ich ihn mit "steh" stoppen wollte und er hat nicht gehört, gabs ein hart ausgesprochenes "Freund es reicht" - ich muss dazu sagen: steh ist ein absolutes Kommando von mir und er wußte genau was es zu bedeuten hat. Oder wenn er mir fürchterlich auf die Nerven ging, weil er fiepte und er auf "Nein" nicht hörte gabs eine Körperberührung, ein zurückschieben, ein hartes Wort und alles zusammen mit einem bösen Blick. Strafe muss in meinen Augen genauso vielseitig sein, wie das Lob auch.

Und ob Hunde unnett mit Menschen auf ihrer Sprache kommunizieren: der Welpe zwickt, der Hütehund beißt in die Fersen, da wird der Weg abgeschnitten und abgedrängt, da wird geknurrt und gebissen. Es geht jetzt nicht um die Teams, bei denen es passt ;) sondern gezielt um die Teams, in denen es mehr oder weniger Probleme in Führung und Beziehung gibt.

Auch ist es nochmal ein Unterschied, ob dein Hund wirklich Panik hat oder ob er durch viele Versuche gelernt hat: wenn ich mal ganz laut schreie und den Schwanz einziehe, dann werde ich in Ruhe gelassen und kann meinem Spass weiter nachgehen. Wobei es auch Fälle gibt, in denen ein Hund erst durch einen großen Schrecken durch muss, um zu sehen: scheiße, die ganze Aufregung war völlig umsonst - mir passiert ja doch nix.

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Ich lese hier total interessiert mit - finde das Thema und die Art der Kommunikation mittlerweile super, ABER eigentlich ist alles gesagt. Ich stimme mit Anja und Cookie total überein, kann aber auch River verstehen, weil ich mal genauso gedacht und gehandelt habe. Ich denke auch, River ist vielleicht ein ähnlicher Typ wie Muck, hat jedoch vielleicht einen anderen Typ Hund.

Ich sehe es so, dass das Lob im Zusammenleben meines Hundes ganz oft einfach nur eine Harmonie ist, eine positive Energie, ein Miteinander. Genauso wie meine Hunde merken, ich bin sauer, ich will das jetzt so und setze das auch so durch, merken sie auch - alles ist grad total easy! Ich find es mittlerweile sehr sehr wichtig, dass meine Laune und mein agieren übereinstimmen und ich nicht mich und meine Hunde "belügen" muss. Bin ich sauer, gibts einen Rüffel und diese Rüffel sehen bei beiden anders aus. Ich achte schon darauf, dass ich nicht überreagiere.

Lieber kurz und pregnant sagen was sache ist, als immer wieder auf das Tier einreden mit menschlichen Worten wie NEIN, PFUI, LASS DAS... Ich bin der Meinung, dass Worte höchstens umlenken, aber die wirkliche Situation kann nur durch Körpersprache korrigiert werden.

Ich kann zu Maniya 100 mal sagen "Mani nicht so ziehen" oder einfach Schnalzen und sie wird immer wieder schauen, ABER auch immer wieder leicht anziehen. Will ich das ewige Gerede? NEIN! Also mache ich es 1 - 2 mal so und dann ZACK zum Hunddrehen - Augenkontakt mit bösem Blick... schon ist das Thema für diesen Spaziergang erledigt.

Bei Pepper muss ich nur leicht nach links schwenken und schon weiss sie AHA Frauchen will das jetzt so - ich geh hinten.

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Bärenkind

River... wenn die Beziehung stimmt, wenn Euer Leben so gestaltet ist, dass der ganz sanfte Weg funktioniert, wenn Deine Hunde so gestrickt sind, dass alles easy ist... meinen Glückwunsch.

Bei der Hündin der Themenerstellerin handet es sich aber eben nicht um einen solchen Hund. Und bei vielen meiner Kunden eben auch nicht.

Und dann muss ich mich als Mensch dem Wesen meines Hundes anpassen.

Mein Bär scheißt die sanften, leicht zu beeindruckenden Hunde auch nicht zusammen, da reicht ein Erstarren, ein Blick, und es ist gut. Bei den respektlosen Kollegen geht er dann schon ganz anders zu Werke, das würde ich Dir gerne einmal aufnehmen, denn daran orientiere ich mich bei meinen Feedbacks auf Respektlosigkeiten und andere unerwünschte Handlungen.

LG Anja

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