Frage zu "Hütegenen" bei Border Collies

[hansgeorg]

Hey uliH.

http://www.abcdev.de/artikel/QuoVadis.html

Es ist ein wirklich toll, kompetent und informativ geschriebener Artikel.

Trotzdem möchte ich etwas kritisch anmerken. B.C. ist ein hoch spezialisierter Hund und daher wohl am Besten da aufgehoben, wo er herkommt, oder zumindest dort, wo er eine adäquate Auslastung an Schafen erhält.

Was aber immer wieder zu denken gibt, ist die Feststellung, es müsse nicht die Arbeit an Schafen sein, die unbedingt notwendig wäre, sondern es gäbe ja auch andere Möglichkeiten, diese Hunde mit einer entsprechend den Anlagen bedingten Aufgabe auszulasten.

Spätestens hier sollten wir alle hellhörig werden, denn wenn eine so hochgradig spezialisierte Hunderasse nicht unabdingbar die Auslastung an Schafen braucht, sondern auch anderweitig beschäftigt werden kann, ist es mit der Zucht, Selektion und Genetik nicht weit her wie immer behauptet. Denn der Hütetrieb ist rein angeboren (nur gibt es ihn nicht) wie es immer heißt und somit auch nicht durch andere Aufgaben zu befriedigen oder umzulenken.

Einfaches Beispiel, wie könnte man einen Sexualtrieb anders befriedigen, oder auch nur umlenken, als auf natürliche Art und Weise?

D. h., diese ganze Zuchtgeschichte des ursprünglichen Arbeitshundes, der durch die Showlinien verwässert sei, ist nicht plausibel noch haltbar, denn das die B.C. welcher Abstammung auch immer, rein von ihrer Genetik her bestimmt würden, kann nur falsch sein. Entscheidend ist offensichtlich wie man mit ihnen, ob Arbeitslinie und/oder Showlinie umgeht, also sie ihren Bedürfnissen etwas tun zu dürfen somit eine Herausforderung zu haben, gerecht wird.

Dazu braucht es nicht unbedingt Schafe, wobei das für die Hunde die beste Lösung scheint, aber es geht wohl auch anders, wenn man sie intelligent beschäftigt und fordert.

Das aber scheint für (viele) diese Hunde der Knackpunkt zu sein.

Der wahre Egoist kooperiert.

[Juline]

Denn der Hütetrieb ist rein angeboren (nur gibt es ihn nicht) wie es immer heißt und somit auch nicht durch andere Aufgaben zu befriedigen oder umzulenken.

Hallo Hans Georg,

könnte man es so formulieren?:

Es gibt keinen Hüte-Trieb, sondern eine Veranlagung zum Hüten. Eine Fähigkeit, ein Talent dazu.

Dieses Hüteverhalten ist ein Teil des komplexen Jagdverhaltens, dem wiederum einen Trieb zugrunde liegt.

Damit ist es nicht unbedingt nötig, dieses Talent des Hütehundes auch zu nutzen, um ihm ein erfülltes Leben zu bieten.

LG

Antonia

P.S. ja Steffi ich werde vom Hüteseminar berichten, klar.

Morgen früh geht`s los, hoffentlich regnet es nicht so viel.

[UliH.]

Hallo Antonia,

ich denke es geht um das "sheep sense"

Die Eigenschaft des Border Collies, der den Sinn für das, was die Schafe als nächstes tun werden, hat.

http://www.abcdev.de/artikel/QuoVadis.html

http://www.polar-chat.de/topic.php?id=56198&goto=1131135

Antonia,

so würde ich das sehen

Der Hütetrieb ist ja auch ein umgelenkter Jagdtrieb.

Meine Hütehündin hat leider den Jagdtrieb abbekommen und würde nie zum hüten einsetzbar sein.

[Juline]

Meine Hütehündin hat leider den Jagdtrieb abbekommen und würde nie zum hüten einsetzbar sein

Hallo Uli,

schließt sich das denn gegenseitig aus?

Kann ein Hütehund nicht Jagdtrieb zeigen und dennoch zum hüten ausgebildet werden?

[Hansini]

Ist denn nicht Hütetrieb nur ein umgelenkter Jagdtrieb?

[UliH.]

Hallo Antonia,

das ist eine sehr gute Frage, die ich nicht beantworten kann.

Ich kann nur sagen, dass meine Hündin mit Sicherheit nicht zum Hüten geeignet ist. Sie jagd und friß (beißt) alles, was beweglich ist und 4 Beine hat. ... leider ...

Ich selber habe aber auch noch keine Arbeits-Hütehund gesehen, der im Hüteeinsatz ist und in der Freizeit auf jagen geht.

[Juline]

Ist denn nicht Hütetrieb nur ein umgelenkter Jagdtrieb?
http://www.polar-chat.de/topic.php?id=56198&goto=1134016

Genau das würde mich auch interessieren: ist es ein umgelenkter Jagdtrieb, dann würde der Jagdtrieb in seiner ursprünglichen Form ja nicht mehr existieren (z.B. bliebe der Tötungsbiss aus).

Dann würde ich auch davon ausgehen, dass beide Verhaltensformen nicht nebeneinander gezeigt werden.

Also z.B. ein Hund hütet ohne Tötungsbiss, in seiner Freizeit aber killt er die Ratte oder den Karnickel, den er erjagt hat -das dürfte es dann nicht geben.

Ich weiß es auch nicht.

LG

Antonia

[UliH.]

Dann würde ich auch davon ausgehen, dass beide Verhaltensformen nicht nebeneinander gezeigt werden.

LG

Antonia
http://www.polar-chat.de/topic.php?id=56198&goto=1134026

Smilla als "Hütehund" (lt. Rassebeschreibung ist sie eine) hat eindeutig den Tötungsbiss

Beiden Verhaltensformen kann man an ihr nicht sehen.

Sie ist Jäger und kein Hüter.

[Buhund]

Smilla als "Hütehund" (lt. Rassebeschreibung ist sie eine) hat eindeutig den Tötungsbiss

Beiden Verhaltensformen kann man an ihr nicht sehen.

Sie ist Jäger und kein Hüter.

Huhu Antonia,

ich kann Uli's Aussage nur bestätigen.

Auch ich habe lt. Rassebeschreibung einen "Hütehund" und auch Ayla hat den Tötungsbiss.

Sie würde niemals hüten.

[Juline]

Jule hatte noch nie Gelegenheit, in eine erjagte Beute rein zu beißen oder eben es zu lassen.

Sie tötet ausgebuddelte Mäuse, aber eher durch tot-spielen als durch gezielten Biss.

Ist wohl auch nicht aussagekräftig.

Nun, nach dem WE werde ich hoffentlich mehr wissen darüber.

LG

Antonia