Warum zeigen Hunde Leinen-Pöpeln/Leinen-Aggression -Verhalten ?

[gast]

Deine Übersetzung in die menschliche Sprache finde ich herzerfrischend.

Es ist ja nicht so, dass ich meinen Hund nicht verstehe . Mir ging dass hier nach dem Umzug auch auf die Nerven. Ich mag diese Kläfframbos auch nicht. Vielleicht war dies mein Fehler, ich hab meinem Hund gegenüber immer meinen Kommentar abgegeben und als Schlußsatz, ihn gelobt, dass er so gar nichts machte. Hätte ich wohl besser bleiben lassen sollen.

[lusna]

Ich liebe diese "Übersetzungen", da viele Menschen die verstehen können.

Mein Lieblingsvergleich ist das Verhalten von Rüden bei Begegnungen und junge türkische Männer auf'm Kotti hier in Berlin. Der Vergleich hilft vorallem ängstlichen Menschen zu verstehen, warum sie bitte nicht frontal auf Hunde zulaufen sollen und denen genau in die Augen schauen sollen.

Denn das würden sie bei einer Gruppe männlicher Jugendlicher auf'm Kotti aus Eigenschutz auch nicht machen bzw. sich nicht wundern, wenn sie dann angegangen werden würden.

Grüsse,

Claudia

[gast]

Ich glaube schon, dass ich meine Hunde im Großen und Ganzen verstehe und ihre Reaktionen und Aktionen gut einschätzen kann, aber ich denke bei diesenmabstrakten philosophieren "mein Hund macht das, weil..." liegen wir oft total daneben als Menschen.

Seien wir doch mal ehrlich, meistens schafft man es nicht, bei einem Menschen den Grund für ein Verhalten herauszufinden, obwohl wir die gleiche Sprache sprchen, wieso sollte es uns bei Tieren immer gelingen?

[Tröte]

Also mein Spike pöbelt an der Leine, weil ich ihm (natürlich unbewusst) das Signal dazu gebe.

Ich sage ihm wohl: pass auf, da kommt Gefahr.

Und was soll er da anderes machen außer in die Konfrontation zu gehen.

Reicht das als Erklärung? :think:

[Jasminx]

2 meiner Rüden pöbeln sehr selten.

Wenn sie aber pöbeln, sind es ganz klar Hunde, die sie nicht leiden können.

Die uns friedlich entgegenkommen und wo ich weder angespannt bin noch sonstwas, weil ich sie z.B. bei der ersten Begegnung gar nicht kenne und auch nicht darann denke, das meine jetzt mal lospöbeln könnten.

Ist aber auch so das nicht beide dann unbedingt pöbeln müssen sondern auch nur einer, der diesen Hund wohl nicht mag.

Einer unserer Hunde hat anfangs nicht gepöbelt sondern einfach ein Bell und Jaulkonzert veranstaltet, weil er unbedingt hinwollte zu den anderen angeleinten Hunden. Nicht aggressiv, freundlich aber nervig.

[pudelmama]

Das ich selbst Schuld bin an dem was mein Hund tut ist mir bewußt , ich stelle mir nur die Frage:"Was vermittel ich ihm das er mich so versteht".Hm??!!

[lusna]

Hallo Pudelmama,

versuch Dich mal zu beobachten bei solchen Begegnungen.

Oft passiert das "Anschalten" des Hundes über:

- ich als Besitzer "scanne" die ganze Zeit die Umgebung, ob irgendwas kommt, auf das ich meine reagieren zu müssen (der menschliche "Klassiker", wenn man bei Hundebegegnungen unsicher ist)

- ich als Besitzer sehe einen Hund und gucke intensiv dahin und überlege dabei "was wird wohl passieren"

Die Stimmungsübertragung sorgt dafür, daß der Hund auf "Hab acht!" ist und dann auch reagiert.

Wenn man eine Hundegruppe - oder auch nur zwei Hunde - im Freilauf auf einer weiten Fläche beobachtet, kann man oft sehen, wie das funktioniert: Einer sieht z. B. etwas weiter weg, reckt den Hals, guckt da hin. Und der / die andere/n Hund/e registrieren das sofort und schauen auch dahin. Wenn dann einer losläuft, läuft der Rest mit.

Wenn man dann in einer Gruppe einen souveränen Hunde-Chef hat, kann man sogar erleben, wie dieser aktiv den anderen das Signal gibt, durchzustarten, oder nicht.

Bei gemischten Gruppen - Rüden und Hündinnen - die gut aufeinander eingestellt sind, erlebt man dann auch noch eine Aufgabenteilung: Die Kerle werden zur "Aussenverteidigung" vorgeschickt, während die Mädels entsprechend ihrer jeweiligen Rangposition mehr oder weniger zurück bleiben.

In so einer gut eingespielten Gruppe lassen sich die Rüden von einer Chefin / Hündin sogar "losschicken", wenn sie selber nichts gesehen haben und (noch) keine Notwendigkeit zur Aktion identifiziert haben.

Es gehört ne gute Portion Selbstdisziplin dazu, sein eigenes Verhalten da zu ändern - und damit dem Hund eine souveräne, entspannte Grundstimmung rüberzubringen und ihm zu signalisieren "Hier ist genau garnix los ..."

Grüsse,

Claudia

[pudelmama]

Zu 99% habe ich es genau so wie du es beschreibst.Nur das bei mir die Hündinen (eine kastriert die andere nicht) das Komando geben."Und los". Lassen sich aber einigermaßen abrufen.Ich mache immer kehrt und zu 90% folgen mir die Hunde und dann mache ich Sie fest?!Wenn dann aber die "Fremden" an uns vorbei kommen geht es los.Aber nur 2 von den 5 bellen dann und zwar die Hündinnen circa ne Minute und dann ist alles wieder ruhig.

[lusna]

Hallo Pudelmama,

kannst Du das "Und los" abbrechen?

Ich kann das im Freilauf bei meinem ältesten Rüden nicht - weshalb er nur in gesicherter Umgebung und Gruppe freiläuft (ich nach Möglichkeit unter "menschlicher Kontrolle").

Bei ihm hab ich als Junghund viele Fehler gemacht - und da bin ich wie ein Hund: Das hat mich geprägt und ich habe die falschen impulsiven Reaktionen (und sei es nur Nervosität) nicht ausreichend im Griff.

An der Leine kann ich es viel besser, sodaß er von mir Signal bekommt und annimmt, wenn ich meine "der Hund da drüben hat uns jetzt nicht zu interessieren".

Grüsse,

Claudia

[pudelmama]

Ich werde es aufjedenfall versuchen früher einzuschreiten also bevor meine Hunde es merken.