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HTS DVD Hundehalterschule - Verständnisfrage


Gast

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Vor einiger Zeit habe ich mir die DVDs der Hundeteamschule (Hundehalterschule 1+2) angesehen und seitdem beschäftigt mich eine Frage immer wieder:

Wenn ich im JETZT lebe und dem Hund im Jetzt nehme, akzeptiere und führe und keine Rücksicht auf seine Vorgeschichten, sein Geschlecht etc. nehme, dann müsste doch praktisch jeder Tierheimhund frei von Angewohnheiten sein, sobald ich ihn entsprechende trainiere. Ist das richtig?

Als Gassigeherin im TH höre ich viele Vorgeschichten, auch wird einem oft ein Hund mit einem "Fahrplan" in die Hand gedrückt (z. B. reagiert ängstlich auf LKWs). Beobachte ich diese Hunde über Wochen, komme ich immer mehr auf den Gedanken, dass manche Verhalten der Hunde auch sehr stark vom anderen Ende der Leine abhängen. Andere Eigenschaften scheinen sich tatsächlich verfestigt zu haben und kommen bei jedem Gassigeher vor. Ist das wirklich so oder sind nur alle Gassigeher von dem "Ruf" des Hundes beeinflusst?

Einige Gassigeher werden immer vom Hund beherrscht, egal welcher Hund es ist und einige können fast jeden Hund führen. Hat der Hund selbst kaum eigene Eigenschaften?

Das sind so meine Gedanken. Würde mich über Feedback meiner Sichtweise sehr freuen.

P.S.: Ich wende die HTS kaum an, da ich meine, dass der neue Besitzer eines Hundes sich darum kümmern sollte. Aber es interessiert mich die Sicht- und Denkweise dieser Theorie. Vor allem frage ich mich, wenn man die Vorgeschichte wirklich ausradieren kann, wie sinnvoll ist es überhaupt, diese dem neuen Besitzer mitzugeben?

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Hunde leben zwar im hier und jetzt, aber Traumata fließen auch ins jetzige Leben mit ein. Dazu kommt dann noch erlerntes Verhalten, was gezeigt wird, egal wer die Leine in der Hand hat. Also nein, man kann die Vorgeschichte nicht ausradieren, dann wäre es einfach. Auch ein Hund hat Charakter, der sich durch seine Erfahrungen (bis zu einem gewissen Grad) formt.

Vorgeschichte ist für mich super, wenn ich sie kenne, dann kann ich gezielt an Problemen arbeiten bzw. dafür sorgen dass sie gar nicht erst bei mir auftauchen. Aber es ist auch kein Problem, wenn ich sie nicht weiß - sie liefert für mich nur Erklärungen für ein bestimmtes Verhalten, was dann auch in die Arbeit mit einfließt, aber die Arbeit würde in vielen Fällen auch ohne Vorgeschichte so ablaufen. Allerdings sollte man sich von der Vorgeschichte auch nicht zu sehr beeinflussen lassen!

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Für einen Hund ist eben der jetzige Zustand wichtig. Er will geführt werden, Ruhe und Sicherheit erfahren und wenn er das bekommt, dann wird er sein Verhalten auch anpassen. Oft ist es viel besser keine Vorgeschichte zu kennen, sondern einfach zu machen.

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Hallo,

ich war früher auch Gassigeherin im TH. Es hat mich damals NULL interessiert ob die Hunde, die ich ausführe irgendwelche Vorgeschichten haben oder nicht.

Wir gingen dahin wo ich hinwollte, spielten wenn ich der Meinung war es ist jetzt an der Zeit, liefen an Mensch/Hund/Pferd/ Katze problemlos vorbei.

U.A. gab es da einen HSH mit "Vorgeschichte", der als er mit Anderen unterwegs war, Jogger / Pferde/ Schirmjäger ins KH befördert hat. Heute denke ich die Anderen haben vorher gehört der Hund ist potenziell gefährlich, also haben sie sich möglicherweise unbewußt auch so verhalten. Weil der Hund für mich "nur" ein zu groß geratener leicht weltfremder Rüde war, habe ich ihm auch so geführt und es gab nie Probleme.

Meine eigenen Hunde, da sieht es anders aus, da ich auch völlig andere Emotionen zu ihnen aufgebaut habe.

Wir haben in der Gegend einen schwarzen Labbi der alles tackert an Hund was sich zu ihm nähert. U.A. durch ihm kam ich in einen "Film", der meine Hunde dazu brachte auf alles zu kläffen das groß und schwarz ist. Der Große ist als Junghund paarmal hinter weglaufendem Wild gelaufen. Seidem hatte ich einen "Film" das er es immer tut und er hat sich auch fleißig ins Zeug gelegt um mich nicht zu entäuschen und scante bei jedem Spaziergang die Umgebung pausenlos ab. Und das sind nur zwei meiner "Film" Beispiele, davon habe ich bei meinen Hundies noch ein paar auf Lager :wall:

Seid knapp 2 Wochen (da hatte ich das HTS Seiminar besucht) arbeite ich daran im "hier und jetzt" zu sein. Bisheriges Ergebnis sind entspanntere Hunde. =) Wenn ich mich zurückentsinne wie es damals mit den TH Hunden war und es mit dem Verhalten meiner Hunde heute vergleiche lautet meine Antwort: ja es ist egal wie die Vorgeschichte ist, solange Du den Hund "klar" führst.

LG

Deni

PS: die DVD hatte ich schon länger, allerdings hat mir eine klare Korrektur meines Verhaltens gefehlt, daher habe ich es nicht wirklich umsetzen können.

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ich kenne zwar die DVD nicht aber wir haben 2 Second-Hand-Hunde daheim und einen vom Züchter. Es gibt schon Unterschiede. Gerade bei der alten Hündin die 10 Jahre kein so schönes Leben hatte. ´Das ist eine lange Zeit und sie reagiert völlig anders in manchen Situationen als ich gewohnt bin. Unser Rüde ist total angstfrei, unsere mittlere Hündin zuckt sofort zusammen, wenn man die Leine nur in die Hand nimmt, selbst nach Jahren bei uns, sie wird immer noch steif, wenn ich ihr ein Geschirr anlege und sieht aus, als drohe ihr der Tod.

Ich lasse mich davon nicht beeinflussen, denn wir sind im HIER und im JETZT aber es lässt mich gezielter arbeiten und bringt für mich Verständnis mit. Unseren Rüpel kann man quasie das Geschirr umwerfen wie ein Lasso und er freut sich, das geht mit der Hündin nicht. Die sackt in sich zusammen, da lege ich es halt einfach so um.

Ich nehme die Dinge wahr oder zur Kenntniss und agiere je nach Grad der Auswirkung aber schlussendlich ist das ein Lernprozess zwischen Mensch und Tier.

Ich denke man kann nicht alles ausradieren und man kann nicht alles in 2 Wochen von einem Tier erwarten, so nach dem Motto: hier passiert dir nicht also verhalte dich gefälligst auch so.

Das geht nicht. Im TH für das ich ne lange Zeit gearbeitet habe, kamen die unterschiedlichsten Hunde mit den unterschiedlichsten Erfahrungen und Verhaltensmustern und genauso die Gassi-Geher aber wer ein wenig resolut ist, der findet schon einen Weg und untermauert nicht noch solch ein Verhalten. Aber man stellt es auch nicht einfach so ab, in dem man die Leine in die Hand nimmt und selbstsicher auftritt.

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Ich denke man kann nicht alles ausradieren und man kann nicht alles in 2 Wochen von einem Tier erwarten, so nach dem Motto: hier passiert dir nicht also verhalte dich gefälligst auch so.

Huhu,

ich weiß nicht ob das mit den zwei Wochen auf meine Antwort bezogen war oder nicht, aber auch wenn nicht sei nicht unerwähnt: "nach zwei Wochen sind die Hunde entspannter" soll in keinem Fall heißen das alles supi und total anders ist und nie wieder irgendwas passiert!

Als Mensch habe ich meine Verhaltensmuster, die sind sehr tief drinn und es wird sicher noch einige Zeit dauern bis ich mich soweit habe im "hier und jetzt" zu sein. Meine Hunde reagieren jedoch entsprechend wenn ich mal wieder unbewußt irgendwohin abschweife mit meinen Gedanken oder in einen Film gerate (was noch seeehr häufig vorkommt :wall: ). Allerdings sind sie meine besten Lehrmeister, denn bei ihnen gilt keine Ausrede. ;)

LG

Deni

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@GoldenRetriever

Einiges ist ähnlich oder angelehnt, einiges entspricht überhaupt nicht der HTS.

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Wie der Zufall es so wollte, fand ich gerade diesen Artikel. Demnach hängt einiges auch mit dem Wesen des Hundes zusammen.

Hier der Originalartikel dazu (in englisch).

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Wie der Zufall es so wollte, fand ich gerade diesen Artikel. Demnach hängt einiges auch mit dem Wesen des Hundes zusammen.

Hier der Originalartikel dazu (in englisch).
http://www.polar-chat.de/topic.php?id=62734&goto=1298675

Sorry, ich verstehe den Zusammenhang des Artikels mit einem Menschen der im "hier und jetzt" seinen Hund füht nicht. Magst Du es vielleicht erklären?

LG

Deni

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