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"Hunde leben nur im Hier und Jetzt" ist es Realität oder Unsinn?


hunde-versteher

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Ju Lia , Hans Georg

was ihr geschrieben habt würde ich sofort unterschreiben.

Danke

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Anja mit Meute

Hallo!

Ich hab lange über diese Frage nachgedacht und außerdem ausgiebig mit meinem Freund darüber diskuttiert...ohne zu einem abschließenden Ergebnis zu kommen.

In gewisser Weise denke ich, dass Hunde im hauptsächlich im Hier und Jetzt leben, und zwar insofern, als dass sie einen gewissen Pragmatismus an den Tag legen, wenn es darum geht sich an die jeweiligen Umstände anzupassen und jeweils das beste draus zu machen.

Trotzdem steht für mich außer Frage, dass Hunde Erfahrungen aus der Vergangenheit in die Gegenwart mitnehmen, ansonsten könnten sie unmöglich dazu lernen.

Wirklich beschäftigt hat mich die Frage nach der Zukunft: Macht ein Hund sich Gedanken um morgen? Agiert er vorausschauend?

Nach langem Überlegen ist mir ein Beispiel eingefallen, von dem man annehmen könnte, dass mein Hund sich mit der Zukunft beschäftigt.

Lenny und Rusty haben morgens jeweils einen Kauknochen bekommen. Der ranghöhere Rusty hat seinen nur zur Hälfte gefressen und im Wohnzimmer liegen gelassen. Lenny würde sich niemals trauen, den Knochen in Rustys Anwesenheit auch nur anzusehen, also bleibt der Knochen liegen. Wir haben schließlich das Haus für ca. 8 Stunden verlassen. Als wir abends zurück kamen, wollte ich gleich zum schlafen in mein Schlafzimmer gehen, wohin mir meine Hunde wie jeden Abend folgten. Wir kamen nicht mal in die Nähe des Wohnzimmers, das liegt in einem anderen Stockwerk. Nach ca. 15 Minuten im Schlafzimmer schleicht sich Lenny davon in Richtung Wohnzimmer, um sich den Knochen einzuverleiben...

Hat er sich über 8 Stunden lang gemerkt, dass da im Wohnzimmer noch das Objekt seiner Begierde liegt?

Hat er womöglich geplant, sich den Knochen zu holen, so bald Rusty schläft?

Oder hat er letztlich "nur" gerochen, dass da noch was leckeres liegen muss? :???

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ja, ich denke er hat es sich gemerkt.

er hat auf die passende Gelegenheit gewartet und dann seine Chance genutzt.

ich habe noch ein anderes Beispiel:

Tessa, eine Pflegehündin, die 1 Woche bei uns wohnte,

vergrub ihr Rinderohr an einer bestimmten Stelle bei uns im Garten,

etwas abseits.

einige Wochen später kam sie zu uns zu Besuch.

sie ging sehr zielstrebig in die Richtung des vergrabenen Rinderohrs

und holte es sich heraus.

wir haben einen sehr großen Garten und dieses Stelle war nicht gerade zentral,

sondern eher etwas abgelegen. Tessa ist ein junger, fideler Border-Setter-mix,

die bis dahin bei ihren Besitzern nicht von der Leine kam.

sie hätte diese Gelegenheit ohne Leine bei uns im Garten auch erst mal nutzen können

um etwas herum zu toben und zu flitzen (was sie sehr gerne machte).

sie tat es an dem Tag aber nicht.

verfressen war sie nie, aber es war ihr offensichtlich wichtig, ihre vergrabene Beute

hervorzuholen. es sah auch mehr danach aus, als wollte sie das Rinderohr dann präsentieren,

ums Fressen ging es ihr gar nicht. sie kam aber "recht stolz" damit an und "führte es vor".

sie ließ es nach einer Weile liegen,

was zur Folge hatte, dass mein Hund Charly es sich nahm und fraß.

zwischen dem Vergraben und dem Hervorholen lagen einige Wochen dazwischen.

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Pudelwohl

Ich bin der Meinung, die Hunde leben eher im "Hier und Jetzt".

Natürlich wissen sie um ihre Vergangenheit und können auch Aktionen gezielt für die Zukunft vorbereiten. Sie entscheiden sich aber immer spontan ohne drüber zu grübeln.

Ich nenne mal ein Beispiel um zu erklären, wie ich es meine:

Ich habe ab und zu eine Hündin zu Gast, die Regenwetter nicht ausstehen kann. Wenn wir zum Spaziergang aufbrechen wollen, ist sie noch ganz begeistert und rennt mit den anderen Hunden zur Tür. Wenn man die Tür dann öffnet und sie bemerkt, dass es regnet, will sie nicht mitgehen.

Ich kann mich ja auch täuschen, aber mir kommt es nicht so vor, als wäge sie ab, ob sie lieber doch mitgehen soll, weil sie sonst die nächsten Stunden nicht mehr "aufs Klo" gehen kann, oder dass sie nach ein paar Stunden, wenn es aufgehört hat zu regnen, beschließt, jetzt spazieren gehen zu wollen. Sie entscheidet einfach "hier und jetzt", was zu tun ist und fertig.

Genauso verhält es sich ja auch mit vielen Hunden aus dem Tierschutz. Die liegen auch nicht auf dem Sofa, weil sie es früher so schlecht hatten, sondern weils jetzt so bequem ist. Und auf die "Dankbarkeit" mancher geretteter Hunde, wartet man vergebens. Gestern war Gestern und Heute ist Heute.....

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hunde-versteher
Ich bin der Meinung, die Hunde leben eher im "Hier und Jetzt".

Natürlich wissen sie um ihre Vergangenheit und können auch Aktionen gezielt für die Zukunft vorbereiten. Sie entscheiden sich aber immer spontan ohne drüber zu grübeln.Ich nenne mal ein Beispiel um zu erklären, wie ich es meine:

Ich habe ab und zu eine Hündin zu Gast, die Regenwetter nicht ausstehen kann. Wenn wir zum Spaziergang aufbrechen wollen, ist sie noch ganz begeistert und rennt mit den anderen Hunden zur Tür. Wenn man die Tür dann öffnet und sie bemerkt, dass es regnet, will sie nicht mitgehen.

Ich kann mich ja auch täuschen, aber mir kommt es nicht so vor, als wäge sie ab, ob sie lieber doch mitgehen soll, weil sie sonst die nächsten Stunden nicht mehr "aufs Klo" gehen kann, oder dass sie nach ein paar Stunden, wenn es aufgehört hat zu regnen, beschließt, jetzt spazieren gehen zu wollen. Sie entscheidet einfach "hier und jetzt", was zu tun ist und fertig.

Genauso verhält es sich ja auch mit vielen Hunden aus dem Tierschutz. Die liegen auch nicht auf dem Sofa, weil sie es früher so schlecht hatten, sondern weils jetzt so bequem ist. Und auf die "Dankbarkeit" mancher geretteter Hunde, wartet man vergebens. Gestern war Gestern und Heute ist Heute.....
http://www.polar-chat.de/topic.php?id=63963&goto=1336230

Wenn ich den ganzen Beitrag lese, habe ich den Eindruck das Du da Dir stark widersprichst?

Welche Aktionen ????

werden gezielt für die Zukunft vorbereitet???

LG :winken:

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"Hunde leben nur im hier und jetzt" ist es Realität oder Unsinn?

Denkes das es realistisch so ist,

auch wenn "für den Hund bekannt gewordene Reize aus der Vergangenheit"

den Hund in seinem NEUEN Lebensumfeld auch darauf weiterhin positiv/negativ reagieren lassen.

Der Hund verhält sich jetzt auch wie zuvor auf die Reize die sein Gesamt-Verhalten auslösen/steuern.

Wir HH neigen gerne dazu zu meinen das "NUR die vom HH negativ empfundenen Verhaltensweisen" aus der Vergangenheit herrühren ???.

DER HUND reagiert " eher nur auf die jetzt im Augenblick auf Ihn wirkenden Lenkungs-Reize "

und das löst bei Ihm so lange ein bisheriges/noch früheres Reaktions-Verhalten aus,

bis man Ihm ein anderes gewünschte Verhalten " gesagt + gezeigt "hat.

Der Hund lebte, und lebt jeden Tag im hier und jetzt, auch wenn er Verhaltensmuster zeigt, die er in seiner früheren Vergangenheit als Reaktions-Antworten auf den auf Ihn wirkenden Reiz konditioniert hat.

LG :winken:


http://www.polar-chat.de/topic.php?id=63963&goto=1333383

Ja , der Meinung bin ich ebenfalls. Und wir tun wohl alle oder die meisten, mich eingeschlossen, gut daran immer mal dran zu denken.

Mich persönlich nervts wenn die HH die Fehlverhalten ihrere Hunde ständig hinterfragen wos wohl herkommt. Sicher ist das hin und wieder mit zu bedenken. Aber 98% diesess Hinterfragens könnte man besser sein lasse und sich dem adequaten Training des Hundes widmen.

Denn MIR ist es völlig wursch warum Hund Artgenossen verbelllt, Schnitzel vom Tisch klaut, hochspringt (.....vor lauter Freude.......;-).......), an der leine zihet....hauptsache ich kann ihm erklären, dass es bei mir anders läuft.

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Und wie sieht es dann bei "POSITIVEM" aus?

??? :winken: ???

LG :winken:
http://www.polar-chat.de/topic.php?id=63963&goto=1334033

Man sagt so als Faustformel:

bei ca. 3500 Widerholungen ist es zum reflex geworden..................

....ins Hirn gebrannt sozusagen............

wie bei uns....wie man zB gewohnt ist immer auf den Feck übern Esstisch zu gucken wenn wir die Uhrzeit brauchen, weil da ne Uhr h

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hansgeorg

Hey OldHemp

Der Unterschied liegt für mich darin: Tiere grübeln nicht permanent über die Vergangenheit/Zukunft nach' sie verfallen nicht in Selbstzweifel und Depression, weil sie nicht so wie wir Dinge antizipieren (z.B. "Hoffentlich bin ich nächstes Jahr nicht arbeitslos", "Hoffentlich reicht das Geld bis Ende des Monats" etc.) [/Quote']

Ein wesentlicher Kardinalfehler, der immer wieder auftaucht, ist der direkte Vergleich von Mensch und Hund (Tier), der unweigerlich zu falschen Schlussfolgerungen führen muss.

Arbeit ist eine Erfindung und kulturelle Errungenschaft des Menschen, die ihn sukzessive von seiner ursprünglichen Natur des Jägers und Sammlers, zur Landwirtschaft und noch später in die Entfremdung von der Natur zur Industrialisierung geführt hat.

Diese Art und Weise des Nahrungserwerbs durch Arbeit, kennen Hunde (Tiere) in dieser Form nicht, deshalb können sie auch nicht darüber nachdenken und/oder grübeln mit all den Folgeerscheinungen, wie z.B. den sogenannten Zivilisationskrankheiten.

D. h. Arbeitslosigkeit, Mittellosigkeit (wenig Geld) usw. ist für sie nicht existent.

Was sie aber sehr wohl kennen, sind Freude, Ängste, Depressionen, Stress usw., denn das sind existenzielle Hervorbringungen der Evolution, die wir Menschen mit den Hunden (Tieren) durch unsere gemeinsame Entwicklungsgeschichte teilen.

Wir können deshalb auch nur das vergleichen was vergleichbar ist, denn das sind die Gefühlszustände, die uns nicht wesentlich von denen der Hunde (Tiere) unterscheiden.

Gefühlszustände basieren stammesgeschichtlich nämlich auf den ältesten Teilen unserer Gehirne.

Worin spiegeln sich Begriffe und ihre Bedeutungen wie Stress, Sicherheit, Furcht, Sorgen, Glück, Freude, Trauer, Depression usw. wider?

In universellen und speziell davon abgeleiteten Gefühlszuständen.

Mit anderen Worten, die universellen sind angeboren, die speziellen sind erworbenen durch Erfahrungen die das Individuum im Laufe seines Lebens macht, somit haben sie immer einen Bezug zur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Gehe ich von Gefühlszuständen aus, haben sie der Mensch und das Tier immer im Hier und Jetzt.

Meine Trauer aus der Vergangenheit über den Verlust eines liebgewonnenen Hundes, empfinde ich im Hier und Jetzt, somit in der Gegenwart und ich nehme sie als Erinnerung mit in die Zukunft.

Das einmal mit bestimmten Gefühlszuständen gelernte aus der Vergangenheit, habe ich als Erinnerung abgespeichert, denke ich daran tue ich es im Hier und Jetzt, vielleicht sogar noch einmal mit denselben Empfindungen/Gefühlszuständen, also in der Gegenwart und nehme auch sie mit in die Zukunft.

Hunde leben in dem Sinne im Hier und Jetzt' weil sie sich wenig um Vergangenes und Zukünftiges sorgen und sich nicht ständig Gedanken machen, was gestern war oder morgen sein könnte. [/Quote']

Deshalb siehe oben, sind z. B. Gefühlszustände nicht nur bei uns Menschen, immer nur im Hier und Jetzt wirksam, aber das Gehirn ist in der Lage diese Zeitgrenzen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gedanklich zu überwinden.

Warum sollte ein Hund nicht im Hier und Jetzt, in Vorfreude (Gefühlszustand) an das Spielen mit seinen Hundekumpels am nächsten Tag nachdenken, wie es z.B. Kleinkinder auch tun. Wenn sie beim zu bettbringen, sagen darf ich Morgen auch wieder mit Max spiel, das war so schön und morgens beim Aufstehen die Mutter als erstes an das Versprechen vom Vorabend erinnern, mit der Bemerkung das sie davon geträumt hätten, oder so ähnlich.

Dass Max sich in ein soziales Lebewesen hineinversetzen kann' hat für mich wenig damit zu tun, dass er die Zukunft plant, sondern damit, dass Tiere generell in der Lage sind sich empathisch zu verhalten, um an ein bestimmtes Ziel zu gelangen. (Kognitive Leistungen) Aber die Zukunft wirklich "durchplanen", das macht wohl kein Tier... [/Quote']

Auch hier sollten wir nicht wieder den gleichen Kardinalfehler begehen.

Was heißt denn Zukunft planen?

Plane ich mit Freude meine Urlaubsreise für das nächste Jahr, kann ich mit Sicherheit davon ausgehen, dass meine Hunde das niemals tun, sie wissen gar nicht was Urlaub ist.

Also muss ich wieder auf eine Ebene zurück gehen die für Hunde (Tiere) relevant ist.

Hunde sind im wahrsten Sinne des Wortes, in ihren Handlungen und somit Planungen sehr begrenzt, der Mensch ist hier der bestimmte Faktor, dadurch sie nicht so frei entscheiden.

Aber wir haben hier Reverenz Modelle, die Wölfe und/oder Dingos usw.

Die z. B. meist ihre Jagdziele planen müssen, das setzt viel Erfahrung voraus, die Alphas und anderen erfahrenen mitbringen, besonders in harte Zeiten (Winter/Dürre) wo es darauf ankommt, die Ort zu wählen, wo das Wild am ehesten anzutreffen ist.

Planung (Zukunft) ist hier eine Überlebens wichtige Strategie.

Es ließen sich noch weiter Argumente anführen, aber ich denke, es lässt sich auch so verdeutlichen und verstehen worum es geht.

Tiere die nur im Hier und Jetzt leben würden, hätten vielweniger Chancen zu überleben.

Was bedeutet das für unsere Hunde?

Ihr Überleben zumindest in unseren Breiten, ist durch den Menschen mehr oder weniger gesichert.

Aber genauso wie sie noch von ihrer Ontogenese her Rudeltiere sind, sind sie auch potenziell mit den überlebenswichtigen Grundlagen, den Empfindungen/Gefühlszuständen ausgestattet. Die es ihnen ermöglichen, aus dem Hier und Jetzt heraus zu treten, somit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu verbinden.

Im Übrigen sind diese Fähigkeiten in einer menschlichen Kultur als Kulturfolger nicht nur von Vorteil. Die Nachteile kenne wir Menschen unter solchen Begriffen wie Zivilisationskrankheiten Stress, Depressionen, Zwangsstörungen usw., die, was wir nicht übersehen sollten, wir mit unseren Hunden gemein haben.

LG Hans Georg

Beweise haben nicht wirklich die Aufgabe, jemanden davon zu überzeugen, dass etwas wahr ist. Sie dienen nur dazu, um zu zeigen, warum etwas wahr ist. (Andrew Gleason)

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hunde-versteher

Wie entferne ich jetzt den Knopf an meiner Backe,

nachdem ich das gelesen habe?

LG :winken:

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