Unsere Einzelstunde bei Anita (Hundeteamschule)

[Lilli]

Also weißt Du,

ich lese deine Beiträge zu diesem Thema immer mit.

Du schreibst so unglaublich sachlich und sogar für mich verständlich und somit plausibel.

Vielen lieben Dank

Ach und jaaaa...ich gönne Euch euren Erfolg und das damit verbundene Glück für ALLE

(ohjeee, jetzt wird´s wieder emotional)...

[netty-30]

wow es ist echt toll deine beiträge zu lesen dickes fettes dankeschön

[ange1001]

Ich war schon länger nicht mehr hier im Forum und mir fiel Dein Thread als erstes auf. Ich bin hingerissen von Deinen Berichten. Ich war vorletztes Jahr bei Linda und das hat mir enorm geholfen. Aber ich habe seitdem auch einiges wieder schleifen lassen! Danke, das du mich wieder daran erinnert hast! DANKE!!!!!

[gast]

So.

Ich war die letzten Tage kaum hier im Forum unterwegs. Trotzdem möchte ich diesen Thread weiter führen.

Wie läufts bei uns?

Stichwort: Back to Basic.

Es gab Rückschläge. Ich fragte mich woran das lag. Neo war wieder nervöser als vorher und manchmal sehr anstrengend.

Glücklicherweise dauerte es diesmal nicht lange bis mir die Erkenntnis kam: "Zu viel Gelb".

Richtig, da war ja was.

Ich habe mich selber "gesehen" wie ich mit beiden Hunden die Straße hochlaufe und immer wieder ermahne, das sie nicht überholen sollen.

Gelb-gelb-gelb-gelb......

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.

Schon am nächsten Spaziergang "bewaffnete" ich mich mit einem alten Halsband als Wurfgegenstand.

Ich wollte etwas neutrales, kein touchieren. Das wäre mit runterbeugen verbunden - das ist für Neo immer sehr bedrohlich.

Die ersten 20m des Spaziergangs gestalteten sich wie folgt:

rot-rot-rot-rot. (Halsband klatscht vor Neos Füße)

Sache geklärt. Die folgende Stunde hingen beide 3m Leinen IMMER durch.

Gigantischer Erfolg.

Selbst bei unserer Lieblingsfeindin, der pöbelnden Schäferhündin gabs nur ein bissl aufplustern und gucken.

Das ist okay.

Er darf "er selbst sein", solange er meine Grenze nicht überschreitet.

Neo saugt Gefühle auf wie ein Schwamm. Er reagiert so extrem sensibel auf die Befindlichkeiten seiner Umwelt - das ist beängstigend. Vielleicht kommt es mir auch nur so vor, weil Luna gegen ihn so ein Dumpfschädel ist (nicht böse gemeint Luni ).

Ein kleiner Fuzzi ist immer noch in meinem Kopf, aber ich akzeptiere ihn und rede mit ihm. Ignorieren ist schwachsinn...der boxt sich immer wieder durch.

Im Moment kann ich meine "Erkenntnisse" folgendermaßen zusammen fassen:

(Es folgt wieder so ein Gedankenmix)

"Fehler die ich gemacht habe, weil ichs einfach nicht besser wusste" oder auch "Mein Verständnis von HTS":

Meine Umwelt und ich

Ich konzentriere mich auf mich. Auf mich und meine Hunde.

Wie geht es mir? Wie geht es meinen Hunden? Was passiert gerade mit uns? Welche Farbe haben eigentlich meine Socken?

Der pöbelnde Nachbarshund, der komisch guckende Fußgänger, "die Leute"....die seh ich gar nicht.

Die sind in meiner Welt nicht vorhanden.

Wenn ich Hundehalter treffe und deren Hunde pöbeln, kann ich mich nachher nicht mal an die Farbe des Hundes erinnern.

Weil es mich nicht interessiert, weil ich es nicht beachte. Weil ich bei mir und meinen Hunden bin.

Oft grüße ich nichtmal.

Fand ich früher total unhöflich. Ist mir mitlerweile egal.

Menschen die in meine Welt passen, grüße ich.

Der Rest ist für mich nicht existent.

Ich kann albern mit meinen Hunden durch Gebüsch hüpfen, oder streng voran gehen. Nichts ist mir peinlich. Wieso auch? Da ist nichts ausser mir und meinen Hunden.

Ich nehme meine Welt ganz bewusst wahr. Spüre den Wind, sehe den Gräsern zu, rieche die Kamilleblüten am Wegesrand.

Sehe schöne Steine im Bachlauf.

Ich sehe wie Luna mit dem Ohr zuckt wenn eine Maus in den Blättern raschelt, ich sehe wie Neos Nase wackelt wenn vor kurzem Wild in der Nähe war...

Ich kann das sehen und spüren, denn ich bin einfach da.

Ich fühle mich geerdet klingt so esoterisch...aber es passt.

Die Ampel und ich

Wir sind endlich Freunde geworden.

Ich denke ich habs kapiert. Ich habe zu oft, zu lange gezögert.

Gut zu erkennen am Beispiel Leinenführigkeit weiter oben. Zu viel gelb. Zu viele Warnungen, zu wenig Konsequenzen.

Und jeden Zweifler kann ich an dieser Stelle beruhigen.

Neo bricht nicht vor Angst zusammen wenn der Wurfgegenstand vor seinen Füßen landet. Er "wacht auf".

Warum es vor dem rot kein grün oder gelb gab? Das war ein Gefühl. Leider auch meine Schuld. Wäre ich vorher klarer gewesen, hätte das nicht sein müssen.

Aber er hat keinen seelischen Schaden davon.

Ich auch nicht.

Im Gegenteil, der entspannte Spaziergang danach zeigte mir deutlich das diese Grenze allen gut tut.

Für mich verdeutlicht die Ampel-Sache die Beharrlichkeit. Es wird nicht diskutiert. Nein ist nein, ja ist ja. Vielleicht, eventuell - gibts nicht.

Eigentlich eine sehr faire Sache.

Der Hund weiß ganz genau woran er ist.

Ich und ich

Es gibts Tage die sind scheiße. Dann ist das eben so.

Es gibt Hunde die ich nicht mag, es gibt Menschen die ich nicht mag. Das ist auch einfach so. Warum darüber aufregen?

Ich werde von meinen Hunden nichts verlangen, was ich selber nicht kann.

Ich kann den Hüter nicht leiden, verlange aber von meinen Hunden das sie das tun? Ich verlange Ruhe, und das sie ihn nicht fressen.

Aber Kontakt haben, müssen sie keinen. Ich werde sie schützen.

Jeder hat mal einen schlechten Tag. Ich gestehe mir das zu, und meinen Hunden.

Ich bin immer noch genervt von blöden Situationen.

Heute begegneten wir zwei Hundehalterinnen mit zwei Hunden. Sie sind an die Seite ausgewichen...eigentlich wirklich nett.

Blöderweise ist jede auf eine andere Seite ausgewichen und beide Hunde haben meine Beiden in der Mitte angepöbelt.

Fanden meine weniger lustig - allerdings waren sie für eine solch blöde Situation sehr cool.

Das fand ich bescheuert. Eine vermeidbare Situation, wären mal beide auf eine Seite gegangen.

Aber so ist es halt.

Ich nehme meinen Hunden nicht übel das sie eine Bürste gestellt haben und sogar meine Luna, die Coolness in Hundegestalt, knurrte.

Früher hätte ich eine solche Situation mit nachhause genommen.

Am nächsten Tag hätte ich Schiß gehabt die Hunde wieder zu treffen.

Heute würde ich mich freuen denen nochmal zu begegnen.

Weil ich vorbereitet wäre auf das Gekläffe. Weil ich bei meinen Hunden sein würde. Ich würde sie zur Ruhe bringen, auch in einer solchen Situation.

"Bei meinen Hunden" ist eigentlich falsch, ich wäre wieder "bei mir".

Das klingt schon wieder alles viel zu perfekt.

So ist es nicht.

Manchmal kommt Luna erst nach dem zweiten Rufen, Neo dreht sich immer noch um wenn wir an einem Hund vorbei sind und zappelt manchmal rum.

Fremde Menschen findet er immer noch eher "naja".

Wir sind alles andere als perfekt.

Und an ganz schwarzen Tagen, rennt Luna einer Krähe nach und Neo wirft sich in die Leine.

Shit Happens.

[gast]

Danke dir für deine Schilderung - gibt mir einiges für mich zum nachdenken

gruß

sabine

[Nubs]

Ich freue mich sehr, dass du wieder schreibst. Bei deinen Erzählungen kann man so richtig nachfühlen und reinversetzen, was in dir vorgeht. Da kommen ganz neue Erkenntnisse raus

Liebe Grüsse und ich freue mich jetzt schon auf mehr!

[gast]

Und an ganz schwarzen Tagen, rennt Luna einer Krähe nach und Neo wirft sich in die Leine.

Shit Happens.

http://www.polar-chat.de/topic.php?id=66275&goto=1514144

Wenn Du diese Tage lernst nicht als "schwarz" zu bezeichnen, sondern als einfach "saublöd" gelaufen oder "jetzt bin ich wach", freue ich mich.

[Sabine S]

Ganz ehrlich, ich finde das ganz furchtbar was du schilderst. Ist mein

ganz persönlicher Eindruck. Ist es wirklich toll so auf sich selbst

bezogen und nur mit sich beschäftigt durch die Welt zu laufen? Ist

das noch normales Menschenverhalten?

Und ist es für Hunde toll auf Schritt und Tritt kontrolliert zu werden,

ständig gemaßregelt zu werden für etwas was sie sicher nicht

verstehen. Kein Hund schränkt einen anderen ständig ein und

bedrängt ihn. Auch Wölfe tun das nicht, da laufen die Jungwölfe

vorweg und die Alttiere führen das Rudel von hinten.

Du glaubst wirklich, dass das für deine Hunde toll ist.

Was du als schwarzen Tag bezeichnest ist dann wohl ein letztes

Aufbegehren deiner Hunde, aber das treibst du ihnen schon noch aus.

[gast]

ich mag es auch, deine Berichte zu lesen.

Aber ganz ehrlich?

für mich "fühlt" sich das alles auch seltsam an,

da kann ich Sabine verstehen.

Alles wirkt so verkopft, so unfrei, so gewollt, so durchgeplant.

bitte nicht falsch verstehen,

ist nur so ein Gefühl, das mich beim Mitlesen beschleicht.....

ich finde im Umgang mit den Tieren Bauchgefühl und Herz und Intuition wichtiger,

als immer alles verstandesmäßig zu kontrollieren.

und ich finde auch, Menschen zu ignorieren,

die nicht "in deine Welt" passen,

ist nicht,

ÜBER den Dingen zu stehen.

Aber ich finde es supergut,

daß du dir so viele Gedanken machst und daß du "euren eigenen Weg" suchst,

nicht so - wie zu Beginn dieses Themas - strikt einer Anleitung folgst.

[gast]

Hm ,

Und ist es für Hunde toll auf Schritt und Tritt kontrolliert zu werden,ständig gemaßregelt zu werden für etwas was sie sicher nicht verstehen. Kein Hund schränkt einen anderen ständig ein undbedrängt ihn. Auch Wölfe tun das nicht, da laufen die Jungwölfe vorweg und die Alttiere führen das Rudel von hinten.

...puh , der Wolfsrudelvergleich.

Wenn ich darauf einsteige , steht hier noch vorm Mittag ,das ein Mensch kein Hund , und

ein Hund kein Wolf und ein Huhn kein Ei ist.

Ich lese in diesem Thread von einer HH`in , welche bei ihren Hunden , ein "gefestigtes"

Fehlverhalten abstellt.

Solches wird es in einem Wolfsrudel erst garnicht geben.

Was soll also der Vergleich ?

Goldfische korrigieren sich auch nicht untereinander....

Vielleicht hilft ja das :

.Und jeden Zweifler kann ich an dieser Stelle beruhigen.Neo bricht nicht vor Angst zusammen wenn der Wurfgegenstand vor seinen Füßen landet. Er "wacht auf".

Tinnu ist auf einem Weg -nicht am Ziel

Achtung Vergleich :

Ihr beobachtet hier ein Kind , welches gerade das Fahrrad-fahren erlernt .

Daran kann man sich erfreuen.

Oder man grübelt darüber , wieso das Kind die Hände nicht vom Lenker nimmt...

Wo ich jedoch auch ein wenig Zweifel habe , ist die Ignore-Funktion.

Damit ,@Tinnu ,kannst du dir selbst evtl. Souveränität vorgaukeln ,den Hunden aber nicht.

Wahrnehmen ohne zu bewerten sollte das Ziel sein