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"Animal learn" - Wer kann mir darüber berichten?


Chris46

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Hi ,

ich war vor längerer Zeit mal bei einem Vortrag von Clarissa von Reinhardt,

und hatte einige Einzelstunden bei einer AL-Trainerin.

Unfair wäre es in Abwesenheit derselben hier zu urteilen , denn Sie kann ja

schlecht Stellung nehmen.

Vielleicht so viel :

Nach meiner heutigen Sicht ist es mindestens schwer , wenn nicht unmöglich

einen vorwärts denkenden Hund ausschließlich mit positiver Bestärkung zu erziehen.

@Chris 46 : Beschreib doch mal was dich zu diesem Seminar treibt...

Was die Calming Signals anbelangt:

Mehrfach widerlegt worden - aber:

Dieses Buch hat dazu geführt , das so mancher HH überhaupt mal auf die Idee kam

seinen Hund zu beobachten !

Und das ist auch ein Erfolg.

LG Jörg

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Hallo Jörg,

ich war vor kurzem bei einem Seminar mit Ariane Ullrich zu dem Thema Impulskontrolle und fand es super genial. Ich war dort ohne Hund und konnte viel beobachten und auch von Ariane Ullrich lernen. Jetzt wollte ich noch andere Seminare besuchen um weiter zu lernen.

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Hi ,

nun ich dachte einer deiner Hunde sei der Ansporn.

Wenn es dir "nur" um kynologische Bildung ohne Not geht kann ja nix schiefgehen.

Wenn ich mehr Zeit und Geld hätte , würde ich da auch mehr tun... :Oo

Berichte doch mal wie es war..

LG Jörg

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Zeit ist nicht so das Problem eher die Moneten daher wollte ich ein paar Erfahrungen vorab.

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Lasbelin

Dieses Buch hat dazu geführt , das so mancher HH überhaupt mal auf die Idee kam

seinen Hund zu beobachten !

Und das ist auch ein Erfolg.

Damit hast du auf jeden Fall recht.

Nach meiner heutigen Sicht ist es mindestens schwer , wenn nicht unmöglich

einen vorwärts denkenden Hund ausschließlich mit positiver Bestärkung zu erziehen.

Da Natas "vorwärts denkt" ist wohl dies unsere Problematik (ich möchte nochmal betonen u. a.) mit AL gewesen.

Magst du da vielleicht noch ein wengerl mehr über deine Sicht bezüglich Vorwärts denkender Hund/AL Rückwärts denkender Hund/AL schreiben? Würde mich interessieren :)

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Stürmchen

Also ich bin auch AL Laie. Heißt ich trainiere seit ca. 6,5 Jahre in einer AL Schule, kenne die Lit., habe zahlreiche Seminare besucht.

Und ich diskutieren wirklich gerne, aber ich habe keinen blassen Schimmer, was ich hier schreiben soll?

Ob es Sinn macht, sich mit einer Person in Schriftsprache zu verständigen, die Calming Signals so versteht, dass jeder Schwanzwedel ein CS ist, wage ich zu bezweifeln. :Oo

Die dort genannten Signale KÖNNEN je nach Situation ein CS sein. An keiner Stelle steht, wenn Hund x macht, dann ist das y.

Und das ist im Groben auch das, was ich an AL schätze. Das es keine "Wenn- dann- Formel" gibt. (Was einige als zu schwammig empfinden, mich aber immer dazu gezwungen hat, mich intensiv selbst mit der Thematik zu befassen (natürlich mit entsprechender Unterstützung!) und meinen Weg zu finden und nicht einfach etwas zu übernehmen, unabhängig davon, ob es zu mir, meinem Hund oder der Situation passt.)

Für mich ist AL weder gleichzusetzen mit Calming Signals, noch mit positiver Bestärkung noch mit Führungslosigkeit. Noch trifft es zu, dass mein Hund nie gemaßregelt wird.

Insofern kann ich nicht allzu viel beitragen, da ich scheinbar ein falsches Bild habe. ;)

Lg Tina

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Hallo Chris 46,

hier sind so viele unterschiedliche Statements/ Ansätze gekommen, dass es mir schwer fällt, mal eben kurz und knackig Stellung zu beziehen und ich habe grad einfach nicht die Zeit hier Romane zu schreiben- die wahrscheinlich eh niemand lesen möchte :D

Zunächst einmal werden hier zwei unterschiedliche Dinge vermischt:

Turid Rugaas hat nichts mit animal learn zu tun! Turid ist eine norwegische Hundetrainerin und internationale Referentin/ Hundetrainerin, das einzige was beide Trainerinnen gemeinsam haben ist die Mitgliedschaft im internationalen Pet Dog Trainers of Europe-Verband. TR ist auch häufig als Referentin bei AL-Veranstaltungen, wie das Hundesymposium in Bernau.

Das Konzept von animal learn basiert auf einer Trainingsmethode, die stark auf das Kommunikationsverhalten von Caniden ausgerichtet ist, Anspruch ist hier eine Kommunikationsverbesserung von Hund und Mensch unter Berücksichtigung der Möglichkeiten/ Fähigkeiten des Lernens von Hunden. Ich glaube kaum, dass sich an dieser Stelle die verschiedenen Modelle von Hundetrainingskonzepten so stark unterscheiden.

Allerdings hat sich die Methode AL der Gewaltfreiheit verschrieben, es wird also ausschließlich ohne Meidemotivation, Starkzwang, posiitver Bestrafung gearbeitet. Beispiel: Es wird nicht mit Wasser gesprüht, nicht mit Reizstrom gearbeitet, ohne Sprüh- oder Anti-Bellhalsbänder gearbeitet, es gibt keinen sogenannten "Alphawurf", keine Nackenschüttler und auch sonst keine Maßnahmen, die ein Tier in seiner Würde und Art verletzen können.

Statt dessen arbeiten die Trainer mit dem Training der kleinen Schritte über Motivation durch Futter, Spiel, Bewegung, Sozialkontakten, was auch immer... ;)

Hierbei spielt das genaue Verständnis von Lerntheorien und deren Umsetzung, ebenso wie eine möglichst aktuelle Kenntnis des caniden Verhaltens eine große Rolle- ich denke, dass wird bei anderen seriösen Trainern nicht anders sein...

Was man bei AL-Trainern in der Regel nicht finden wird, sind Brüllereien -oder andere sprachliche Entgleisungen- bei Menschen oder Hunden, aber wir sind auch keine Wattebäuschchenwerfer, die mit Hunden eine Tasse Grünlippmuscheltee trinken und darüber diskutieren, ob es Sinn macht auf die zu Jagd zu gehen :D

Ich denke, ich kann beide Seiten ganz gut beurteilen, vor meiner Ausbildung zum Hundetrainer war ich ehrenamtliche- Ausbilderin in einem Hundesportverein und kenne auch andere Ausbildungsmethoden. Mit einem meiner früheren -sehr problematischem- Hunde kam ich zu der Überzeugung, dass es auch andere Wege der Hundeerziehung geben muss, als dass was meine dortigen Kollegen mir rieten und unsere Probleme vergrößerten, statt sie zu minimieren. Der harte Umgang und das fehlende Verständnis für die Ursachen seiner Probleme maximierten dieselben.

Mit diesem Hund hatte ich mit einer anderen Erziehungsmethode große Erfolge und das veranlasste mich letzendlich auch, einen anderen Weg einzuschlagen.

Ich persönlich komme sehr gut damit zurecht, auch mit sogenannten "Problemhunden" lässt es sich ganz wunderbar arbeiten.

Der Vorwurf der Bestechung ist übrigens ein total alter Hut, den ich für unsinnig halte. Oder geht irgendeiner von euch umsonst arbeiten? Für Hunde (und andere Caniden) ist es völlig normal für Futter zu arbeiten und sich Futter verdienen ist auch keine Bestechung, oder?

Darüber hinaus finde ich es gerade für Hundeanfänger unglaublich einfach, mit Futterbelohnungen zu arbeiten, es geht super schnell, die meisten Hunde lassen sich so gut motivieren und man kann ruck zuck die Belohnen wieder abbauen, wenn das Verhalten unter Signalkontrolle gebracht ist. So what?

Was die hier eingebrachten Argumente angeht, hinsichtlich die "Führung" eines Hundes übernehmen, bzw. Grenzen setzen: Klar führe ich meine Hunde, bei zwei "Jagdschweinen" wäre auch nichts anderes möglich, da könnte ich mit nem Kotlett winken, die Jagdbereitschaft wäre immer eine höhere Motivation, ich denke, meine Hunde lassen sich gerne von mir führen, weil Sie auch mit mir Spaß haben können, wir kennen uns, vertrauen uns und sind gut aufeinander eingespielt. Dazu gehört natürlich auch, dass ich den beiden Damen Dinge untersage, die nicht gut für sie/ oder uns sind und wir haben tatsächlich auch ein striktes Regelwerk, wo ich keine Abstriche mache. Aber mit meinen Mitteln, es gibt hier keine Schläge oder andere Formen von Gewalt, Souveränität kann man lernen und dazu braucht es keine Holzhämmer, das ist jedenfalls meine Meinung.

Meine Kunden kommen offensichtlich gut damit zurecht, ich habe zumindest genug und sie kommen -obwohl sie gar kein Training mehr brauchen- schon seit vielen Jahren immer wieder :winken:

Und zum Schluß: ich finde, Clarissa ist eine sehr gute Trainerin, schau Sie Dir einfach mal an und entscheide selbst!

Ach ja, und das Seminar, dass Du hier genannt hast: Der hyperaktive Hund, hält das nicht Maria Hense?

Ich hoffe, ein wenig Licht ins Dunkel gebracht zu haben,

Gute Nacht

Gudrun

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Stürmchen

Da Natas "vorwärts denkt" ist wohl dies unsere Problematik (ich möchte nochmal betonen u. a.) mit AL gewesen.

Magst du da vielleicht noch ein wengerl mehr über deine Sicht bezüglich Vorwärts denkender Hund/AL Rückwärts denkender Hund/AL schreiben? Würde mich interessieren :)
http://www.polar-chat.de/topic.php?id=67236&goto=1413812

Damit habe ich echt ein Problem. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass ich meinen Hund sehr gut kenne und mich intensiv mit ihm auseinandergesetzt habe. Aber ich habe keine Ahnung, ob er z.B. ein Vorwärts - oder Rückwärts denkender Hund ist. Das ist sehr stark situationsabhängig! Vielleicht ist da mein Wissen zu gering, aber für mich klingt dies relativ schwarz- weiß.

Mein Ziel ist nicht, dass ich meinen Hund in jeder Situation kontrollieren bzw. führen kann. Das kann ich schon recht lange. Ich möchte seine Souveräntität stärken, damit er in der Lage ist (auch) selbst richtige Entscheidungen zu treffen.

Für mich ist mein Hund eine erwachsene Persönlichkeit mit einem Charakter, Erfahrungen und mit einer Meinung.

Das heißt weder, dass ich mit ihm Dinge ausdiskutiere noch dass dies als "Ausrede" für schlechtes Verhalten her halten muss.

Beispiel: Mein Hund war fremden Menschen gegenüber sehr unsicher und ging dann nach vorne.

Der erste Schritt war -für mich- dass ich dies kontrollieren können möchte. Das ging sehr schnell! Heißt, Hund war auch in solchen Situationen abrufbar, ablegbar und man konnte ihm untersagen seine Meinung zu äußern. Theoretische hätte dies nun gereicht, da es - wenn ich entsprechend richtig reagiert habe- kein Problem mehr gab, da wir die Situationen immer friedlich - auch ohne Leine- durchlaufen konnten. Das hieß aber nicht, dass mein Hund kein Problem mehr mit den Menschen hatte. Er hat die Führung an mich abgegeben und solange ich geführt habe, hat er sich nicht kümmern müssen und alles war äußerlich "gut".

Aber es war nicht so, dass er innerlich in solchen Situationen vollkommen gelassen war. Er hat mir durchaus so weit vertraut, dass ich ihn sicher dadurch führe, dennoch war es für ihn eine potenzielle Gefahrenquelle, die er sich nicht alleine zutraute zu meistern. Sprich er war auf meine Hilfe angewiesen und sich dessen auch "bewusst".

War meine Führung mal nicht da, dann verlor er dennoch den Kopf und war massiv überfordert. Das kann in meinen Augen nicht das Ziel sein, da ich völlig utopisch ist zu behaupten, dass man immer alles regeln kann. Kommt man dann in Situationen in denen Hund auf sich gestellt ist und man ihm nicht hilft, dann weiß der kluge Hund nach wenigen (bei meinem reicht eine (!) negative Erfahrung), dass man ihn nicht vor allem schützen kann und es bleibt eine Restanspannung.

MIR reichte dies aber bei weitem nicht! Ich wollte, dass mein Hund einfach überhaupt kein Problem mehr in diesen Situationen hat und auch nicht mehr angespannt ist.

Das er lernt, dass seine Unsicherheit unbegründet ist und dass er lernt, dass es andere Lösungsansätze gibt, als nach vorne zu gehen, wenn er dennoch ein Problem hat.

Klar, könnte ich nun das unerwünschte Verhalten verbieten und hoffen, dass er sich für ein gewünschtes Verhalten entscheidet. Das wäre dann das Try und Error Verfahren etwas verschärft, weil der Fehler durch Zurechtweisung auch noch bestraft wird. Je nach dem, wann Hund auf die Idee kommt, das gewünschte Verhalten zu zeigen, kann dies ein sehr langer und vorallem sehr demotivierender und frustrierender Prozess sein.

Oder aber ich setze an dem Punkt an, wo das Verhalte noch positiv ist und mache deutlich, dass dies gewünscht ist. Das ist für mich wesentlich eindeutiger, da ich dem Hund nicht sage, was ich nicht will und ihm immer noch 24 andere Möglichkeiten (von denen ich die anderen 23 vielleicht auch nicht will! Denn wenn ich ihm sage, dass ich nicht möchte, dass er andere Menschen anbellt, dann bleibt doch immer noch übrig, dass er sie anknurrt, anfletscht, nach ihnen schnappt, beißt, etc.) übrig lasse.

Ich zeige ihm lieber, die eine Möglichkeit, die ich mir wünsche, ein entspanntes, ignorierendes dran vorbei gehen.

Positiver Nebeneffekt, dadurch, dass er sich so verhält, gerät er auch deutlich seltener in Konfliktsituationen und macht "eigenständig" die Erfahrung, dass seine Unsicherheit unbegründet ist.

Zudem lasse ich ihn dennoch nicht völlständig alleine und habe ein Auge auf ihn, sodass ich in sich anbahnenden möglichen Konfliktsituationen immer noch helfend agieren kann, aber nicht indem ich die Führung übernehmen, sondern indem ich eine Hilfestellungen gebe, sodass Hund den Konflikt umschiffen oder gewünscht lösen kann. Kommt diese Hilfestellung oft und zeitig genug, eignet sich Hund diese von selbst an, da er die Erfahrung macht, dass dieses Verhalten dazu führt, dass er aus dem Konflikt heraus kommt/ ihn umgeht /ihn löst. (im Übrigen, habe ich den Teil nie belohnt, da mein (!) Hund die friedliche Lösung des Konflikts als selbstbelohnend empfindet!)

D.h. dass meine Einwirkung langfrstig immer stärker abgebaut wird bis sie guten Gewissens nicht mehr nötig ist.

Dieser Bericht bezieht sich auf meinen Hund!!! Das heißt nicht, dass jeder Hund, der u.U. aggressiv auf Menschen reagiert, bei AL so gearbeitet wird oder dies der vorgeschriebenen Weg bei der Sympthomatik ist!

Lg Tina

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Das Buch über Calming Signals finde ich übrigends sehr, sehr gut. Die Kritik darüber kann ich auch nicht ganz nachvollziehen.


http://www.polar-chat.de/topic.php?id=67236&goto=1412411

Hab das Video gesehen und .... kam mir vor als gäbe es nur eine halbe Hundewelt. Was da deutlich fehlt sind nämlich Auslöser und antworten auf genau diese Signale. Es begegnen sich nicht und zwar nie 2 Hunde und überschütten sich mit calming Signals. Aber genau dieser Eindruck wird vermittelt.

Und ehrlich, wer kommt schon auf den Trichter einen völlig verhuschten Schäfer, der sich vor lauter Unsicherheit kaum bewegen kann, als irgendwie normal und wünschenswert hin zu stellen?

Ganz nett das mal zu sehen. Wer glaubt das sei Realität der hat ziemlich viel rosa in seiner Brillentönung ;)

Das Konzept von animal learn basiert auf einer Trainingsmethode, die stark auf das Kommunikationsverhalten von Caniden ausgerichtet ist, Anspruch ist hier eine Kommunikationsverbesserung von Hund und Mensch unter Berücksichtigung der Möglichkeiten/ Fähigkeiten des Lernens von Hunden.

Wohl eher Berücksichtigung der Möglichkeiten/Fahigkeiten ihrer Menschen... Hunde könnten schon noch bischen mehr.

Gruß Iris

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