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Schutztrieb - genetische Umweltunsicherheit?


Merlin + Ka

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Merlin + Ka

Huhu Foris,

ich lese gerade mal wieder meine Erziehungsbücher durch und fand folgende Aussage:

"Schutztrieb ist in der Tat nichts anderes als eine genetisch vorgegebene Umweltunsicherheit"

Nun hab ich mich damit nicht so befasst obwohl ja im Rassestandard vom Aussie davon auch die Rede ist ... mein Hund diesen aber nicht gelesen hat. :D

Wie seht ihr das? Oder kann mir das jemand bestätigen bzw. widerlegen?

Macht mich jetzt echt nachdenklich ...

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Juline

Hallo Katja!

Schade, dass hier noch keiner etwas dazu gesagt hat. Denn genau auf diesem Gedanken hab ich auch schon rumgekaut.

Habe ja hier auch so eine Gurke.

Ihr Verhalten Hunden und Menschen gegenüber könnte man oberflächlich betrachtet schon als Unsicherheit bezeichnen -aber beim genaueren Hinsehen ist da etwas anderes im Spiel. Mir ist das anfangs nicht klar gewesen, welche Motivationen beim "schützen" im Hintergrund stehen, und ich bin mir nicht mal sicher, ob ich es heute richtig sehe.

Ich denke, es ist schlicht eine ablehnende Haltung, und von der glaube ich schon, dass sie genetisch bedingt ist, in Kombination mit einer guten Portion Mut /Unerschrockenheit /Furchtlosigkeit, wie auch immer man es nennen mag.

Schwer zu beschreiben...jedes fremde Lebewesen, welches sich "ihrem" Rudel oder auch ihrem Territorium nähert, soll verjagt werden, so scheint ihre grundsätzliche Einstellung zu sein.

Könnte eine Art übertriebene Ressourcenverteidigung sein?

Sie geht dabei erst mal sehr sicher und unerschrocken darauf zu, ihre Körpersprache drückt Mut und Entschlossenheit aus.

Unsicherheiten entstehen dann situativ: der fremde Hund /Mensch lässt sich nicht vertreiben.

Oder bedroht uns (in ihren Augen). Oder reagiert für sie unverständlich. Dann wird sie unsicher, weil sie erstens die Kontrolle verliert und zweitens nicht weiter weiß.

Ich sehe also die Unsicherheit als Folge, nicht als Ursache an, verstehst wie ich mein?

"Umweltunsicherheit"...dieser Begriff passt meiner Meinung nach vor allem auf schlecht geprägte oder auch traumatisierte Hunde.

Jule hatte eine gute Prägungsphase, sie ist der unbelebten Umwelt gegenüber alles andere als unsicher, eher ziemlich furchtlos.

Liebe Grüße

Antonia

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Merlin + Ka

Huhu Antonia,

danke für deine Antwort.

Über deinen anderen Thread und dem lesen eines Erziehungsbuches ist mir dieser Satz eben so in die Augen gefallen und ich dachte "hoppla".

Ich hab mich damit noch nicht so sehr befaßt, da wir damit eben so weniger Probleme haben.

Na, vielleicht kann noch jemand was dazu schreiben ... über Tante Google hab ich auch nicht so die Infoflut bekommen.

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Team Trust

Verallgemeinert finde ich diese Aussage sehr voreingenommen.

Damit wäre ich sehr vorsichtig so etwas zu behaupten.

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"Schutztrieb ist in der Tat nichts anderes als eine genetisch vorgegebene Umweltunsicherheit"

Naja wenn es eine Umweltunsicherheit sein soll dann muss man mir erklären warum der Hund, Haus und Hof beschützt.

Zumindest müsste sich bei Haus und Hof eine Gewöhnung einstellen da das Haus ja nicht ständig auf anderen Plätzen herum steht.

Also ich würd es nicht als Umweltunsicherheit betiteln. Zumal beim Schutztrieb in diesem Fall auch der territoriale Aspekt eine Rolle spielt.

Das Schutztrieb wenn schon von Trieben geredet wird genetisch veranlagt ist soll wohl so sein.

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Harzpudel

Hmmm - ich dachte eben gerade, ob das beim Umgang mit Schutztrieb wegen Schutztrieb oder Schutztrieb aus Umweltunsicherheit einen Unterschied macht? Muss ich einen schutztriebigen Hund, der genetisch basiert umweltunsicher ist anders behandeln als einen Hund der aus ??? Gründen Schutztrieb hat?

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Angelika**

Jedes Lebewesen muß auf eine unsichere Umwelt reagieren, wie es das tut, hängt doch wohl stark vom Typus ab. Das sich beim Wolf/Hund diese Wahrnehmung der Umwelt in den Genen manifestiert hat erscheint mir logisch.

Wie die Reaktionen ausfallen - ängstlich, beschwichtigend, wütend, aggressiv, drohend kann doch bei jedem Hund anders sein und wird auch nochmal durch die eigene Erfahrung/Zuchtlinie u.ä. beeinflußt.

Manchmal finde ich es nützlich sich am Wortsinn zu orientieren.

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schnauzis

In meinen Augen wird oft Schutztrieb und Wehrtrieb in einen Topf geworfen. Leider denken viele HH dass ihr Hund sie schützt und es ist oftmals nur eine Selbstverteidigung des Hundes - er wehrt sich also nur.

Nach meiner Ansicht ist also Wehrtrieb eine Art Selbstverteidigung. Und diese wird bei einem umweltunsicheren Hund viel schneller und öfter ausgelöst als bei einem sicheren. Die Reizschwelle, bei der der Hund auf eine für ihn als solche angesehene Bedrohung reagiert ist immer das Ergebnis von erblicher Veranlagung und gemachten Erfahrungen. Hunde mit einer genetisch vorgegebenen niedrigeren Reizschwelle werden also viel schneller ins Wehren kommen ( oder auch ins Flüchten ), als die mit einer höheren Reizschwellenveranlagung. Mit viel Mühe kann man die Reizschwelle beim unsicheren Hund nach oben verschieben - genauso kann durch negative Erfahrungen die hohe Reizschwelle abgesenkt werden.

Richtiger Schutztrieb ist nach meiner Ansicht eine Ressourcenveteidigung. Das kann die Ressource Territorium, die Ressource Futter oder auch die Ressource des für den Hund wichtigen Menschen sein, die verteidigt wird. Bei dieser Ressourcenverteidigung wird der Hund konsequenter auftreten je sicherer er ist. Dies hat dann also nichts mit Umweltunsicherheit zu tun - eher gegenteilig. Je sicherer der entsprechend veranlagte Hund ist umso sicherer wird er die für ihn wichtige Ressource verteidigen.

LG Heike

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ich erinnere mich an eine Aussage von Dieter Fleig, die sinngemäß lautete: verpaare über mehrere Generationen ängstliche Hunde miteinander und du hast superaggressive Kracher.

Dass es eher eine angstbedingte Aggression ist erkennen viele in dem Stadium nicht mehr.

Keine Ahnung, ob es stimmt, es bezog sich auch auf Bullterrier.

Ich sehe es wie Heike

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Gamenes

Umweltunsicherheit hat meiner Meinung nach nur manchmal was damit zu tun.

Schutztrieb bzw Reaktion kann durch viele verschiedenes ausgelost bzw gefestigt werden.

Das reicht von Erlerntem über Kampftrieb, Wehr.

Dies ist aber durch die Heutige Selection/Aufzucht/Gesetzeslage leider kaum noch selektierbar

Grüße Alex

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