Ihr Schnüffeltrieb macht mich noch wahnsinnig

[Enjoy]

@Bärenkind: unterschreib ich völlig!

Ebenfalls das mit der Führung, doch einige weigern sich gegen diese Einfacheit immer noch;

auch ich habe wieder einmal mehr die Erfahrung gemacht: entweder der Hund führt (entscheidet) oder DU!

Fakt ist, tust du es nicht, wird es der Hund müssen!

Was dabei raus kommt, ist meist am Ende mehr, als nur ein schnüffelnder Hund! Ich finde das Klavier Beispiel gut. So ist es.

[Bärenkind]

Ja... kenne leider genügend wirklich talentierte Hunde aus unterschiedlichsten Arbeitsbereichen, die sich nicht ausreichend auf die Arbeit konzentrieren können, trotz Talent, weil sie nebenbei ja auch noch sichern, schützen, kontrollieren - kurz Führen müssen.

LG Anja

[gast]

Hallo,

soweit ich es verstehe ist Hundi eine Hündin mit großem Energiepotiential. Das kenne ich und die Supernase sollte unbedingt durch Suchspiele unterstützt und gefördert werden. Das geht immer und fast überall.Es sollte aber auch gezielt immer "Pause" geübt werden. Erst speilen und dann "Pause" notfalls mit Zwang. Solche Monsterchen kennen leider ihre persönliche Grenze noch nicht und powern bis zur völligen Erschöpfung.

Bevor ich allerdings Halti und weiß Gott nicht alles ausprobiere, ...war sie schon läufig?

Grüßele Nana

[doggifan]

Läufig? Bei mir nicht, wahrscheinlich bei der vorigen Halterin, was diese aber wohl nicht realisiert hat. Mittlerweile haben wir einen riesigen Sprung nach vorn gemacht. Sie läuft jetzt an Halsband und Geschirr. Die Kommunikation zwischen uns hat sich dadurch absolut verbessert. Läuft sie in der Kombi werden keine Spielerchen gemacht, sie zieht nicht und läuft top und locker. Klinke ich das Halsband ab, dann darf sie schnüffeln, hat längere Leine und darf auch schon mal in Maßen ziehen.

Sie hat das innerhalb kürzester Zeit begriffen und es klappt super.

Allerdings werde ich mit ihr noch Fährte, Trail, ZOS oder so etwas beginnen, denn sie ist auf jeden Fall ein Arbeitshund, der eine Aufgabe braucht.

Euch allen vielen Dank für die Hilfe.

[alexkel]

klasse beitrag Lars[sMILIE][/sMILIE]

man muss dieses verhalten nur in die richtigen Bahnen lenken und nicht versuch dieses zu unterbinden

[Harzpudel]

Hallo,

...

Bevor ich allerdings Halti und weiß Gott nicht alles ausprobiere, ...war sie schon läufig?

Grüßele Nana
http://www.polar-chat.de/topic.php?id=68295&goto=1443823

Halti als Übergangslösung ist bei exzessiven Schnüfflern aber nicht sooo schlecht (entspricht dem Chipstüten wegpacken ). Das sollte dann nicht als "Krücke" für die Leinenführigkeit benutzt werden sondern einfach den Hund vom Schnüffeln abhalten. Wobei die Hunde sowieso in der Lage sind, auch mit hoher Nase Gerüche aufzunehmen.

Wie bei vielen selbstbelohnenden Tätigkeiten ist es oft richtig schwer, den Hund überhaupt noch zu erreichen, wenn er erst mal in seine Schnüffelwelt verschwunden ist.

Gleichzeitig muss natürlich an der Führung gearbeitet werden (nicht nur auf dem Spaziergang) und Aufgaben angeboten werden, die kontrolliert abgearbeitet werden.

[Lars1970]

Hallo Bärenkind!

Was meinst du damit wenn du sagst dass du im Leben des Hundes keine Rolle spielst - außer in reizarmer Umgebung?

Was ist ein versauter Hund?

Man kann nicht zur Ruhe zwingen - weder Mensch noch Hund.

Nicht übel nehmen, aber deinem Statement zu dem "Klaviertalent" kann ich entnehmen, dass

du

a) dieses Talent nicht hast und

niemanden gut kennst der ein solches oder ähnliches Talent hat.

Da du in Frage stellst ob ich deine Beiträge verstehe: ich kann dich beruhigen. Ich verstehe sie. Und ich verstehe noch viel mehr von dir! Soll ich sagen? :-)

Gruß

Lars

[Karosa]

Mein Pointermix Toni muss immer an der Leine bleiben, weil er schon einmal ein junges Reh tötete, das er zwar nicht gejagt hatte, aber in einem Gebüsch aufstöberte.

Seit dem habe ich mir geschworen, ihn nie mehr frei laufen zu lassen. Er hört zwar sehr gut, tickt aber gelegentlich so aus, dass er nichts mehr wahrnimmt. Dann gibt er nur noch Vollgas und haut ab. Er wäre auch ein prima Kandidat für Coursing gewesen, aber dazu muss er ja auch zuverlässig hören.

Um ihm seinen Bewegungsdrang und das Spurenlesen zu ermöglichen, habe ich ein Schleppleine machen lassen, die 50 m lang ist und mit einem kräftigen Ruckdämpfer versehen. Nahezu täglich fahre ich auf eine Wiese, wo nachts sehr viel Wild ist und lasse ihn dann die Spuren absuchen. Dabei übe ich das Abrufen, und wenn er angeschossen kommt, schmeiße ich noch ein Leckerlie in die Richtung, in die er läuft. So kann ich ihn prima auslasten, er kann seinem Hobby fröhnen und bringt dabei niemanden in Gefahr.

Es stimmt schon, dass ich die Hoffnung aufgegeben habe, ihn zuverlässig abrufbar zu machen, was sicher einem Profi gelingen könnte, aber nicht mir, ich habe es zwei Jahre vergeblich versucht. Er benimmt sich an der Leine sehr toll, aber wenn er nur an der Flexi ist, schlurft er irgendwann nur noch hinter mir her, den Kopf an meiner Kniekehle, hat total abgeschaltet.

Deswegen bin ich über die Schleppleine mehr als glücklich.

[Xita]

Und wie mache ich denn etwas für einen Hund interessant, in dessen Leben ich keinerlei Rolle spiele, außer vielleicht in völlig reizarmer Umgebung?

Ja... kenne leider genügend wirklich talentierte Hunde aus unterschiedlichsten Arbeitsbereichen' die sich nicht ausreichend auf die Arbeit konzentrieren können, trotz Talent, weil sie nebenbei ja auch noch sichern, schützen, kontrollieren - kurz Führen müssen.

Danke fuer diesen Denkanstoss, Anja. Beim Durchlesen deiner Posts ist mir gerade ein riesiges Licht aufgegangen.

Es ist so einfach, Konzentrationsmangel beim Hund als gegeben, als 'der ist halt so gestrickt' zu akzeptieren. Kombiniere einen konzentrationsschwachen, nach aussen (also vom HH weg) orientierten Hund mit dem oft gepriesenen Ansatz 'Du musst dich fuer den Hund eben interessanter machen' - und rien ne va plus. Ja, ich habe selbst mal versucht, mit anderen Hunden und Kaninchen zu konkurrieren - und habe klaeglich versagt.

Fordere Konzentration im Rahmen der Fuehrung und der gegenwaertigen Faehigkeiten des Hundes ein und leite die Talente und Interessen des Hundes auf Aktivitaeten, bei denen er mit dir zusammenarbeitet - und voila, du hast einen Hund, der unter grosser Ablenkung konzentriert arbeiten kann.

Uebrigens, Lars - es kann ein langer Weg sein. Ein leicht erregbarer, triebiger Hund muss erst lernen, sich selbst zu kontrollieren. Das geht nicht von heute auf morgen. Sagen wir mal so: Es kommt auf dein Ziel an. Wenn es dein Ziel ist, dass dein Hund an lockerer Leine laeuft und bei Reizen nicht zieht - das kann man schnell erreichen. Mein Ziel ist es, dass der Hund unter Ablenkung (sei es eine Faehrte, sei es Bewegungsreize) innerlich ruhig an lockerer Leine laeuft und sich im Trieb je nach Bedarf hoch- und wieder runterfahren laesst. Auch das gehoert fuer mich zur Fuehrigkeit dazu. Das habe ich bei meiner Huendin noch lange nicht erreicht.

[Noire]

Ich muss Lars wieder mal Recht geben. Und Anja auch. Nur würd ich das anders ausdrücken.

Also ganz ehrlich. Ein Brackenmix hat bei nem Normalo nix zu suchen und schon garnicht, wenn er sich nicht ausleben kann/darf. Jetzt geht das Geschrei wieder los mit Dummytraining, Fürhung, Auslastung pipapo... auch wenn man diesen Hund nie mehr jagdlich ausbilden wird, gehört so ein Hund in kompetente Hände.

Vielleicht hast du Glück und es ist ein ruhiger Vertreter, der sich später mal mit bissl Suchspielen begnügen wird. Aber scheinbar sieht das jetzt schon anders aus.

Sogar ich mit meinem Weimaranermix habs eingesehn. Mittlerweile geht er mit Männe und Schwiegervater regelmäßig ins Revier und kommt als ausgeglichener ruhiger Hund nach hause. Er wird dort zur Fährte und zum Apport eingesetzt. Er wird erst nach dem Schuss aus dem Auto geholt (mit Jahren kann man keine Schussfestigkeit mehr erwarten).

Für uns ein guter Mittelweg. Und er hats mir am Anfang sauschwer gemacht, weil einige Vorbesitzer auch nicht wussten, wie sie den Hund händeln sollen.