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Jeder Hund (jeglicher Rasse) immer gleich gut zu motivieren/erziehen?


mialour

Empfohlene Beiträge

Nein.

Genauso wie nicht jeder Mensch zu jeder Leistung, mit der gleichen Bestätigung in Aussicht, fähig ist.

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Odins_Chefin

Von mir auch ein Nein.

Es gibt nunmal rassespezifische Eigenarten, wobei natürlich jeder Hund auch ein individuelles Wesen hat. Aber trotzdem, finde ich, sieht man bei seinen Hunden, ausser vielleicht bei ganz wenigen Ausnahmen, diese rassentypischen Wesenszüge.

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vreni76

Die Frage ist doch hier, was wird unter Erziehung verstanden? Formal erziehen (Dressieren und Konditionieren) lassen sich alle Hunde irgendwie, bei dem einen geht es schneller, bei dem anderen dauert es. Aber hilft mir das in meinem Alltag immer weiter? Die Schwierigkeiten ergeben sich doch oft woanders und sind nicht selten an Rassemerkmalen oder bestimmten Talenten des Hundes festzumachen.

Die soziale Erziehung ist das, wo Eigenarten sei es rassepezifisch oder charakterlich, dann auffallen können.

Jeder Hund bringt ein Talent mit. Kann ich mit dem Talent gut umgehen, weil ich mir den Hund danach ausgesucht habe, ist alles gut. Fällt mir dieses Talent im Alltag negativ auf oder macht mir sogar das Leben schwer, muss ich dran arbeiten, auch wenn der Hund vielleicht nur seinen Job macht.

Beispiel: Hunde mit einem hohen Will-to-please wie z.B. Labradore lassen sich sicherlich schnell etwas beibringen, weil die Motivation, mit dem Menschen etwas zusammen zu machen und dafür eine Futter- oder Spielbelohnung zu bekommen, sehr groß ist. Aber klappt die jeweilige Übung auch unter Ablenkung, wenn z.B. andere spielende Hunde interessanter sind? Denn gerade da springt gerade ein Labrador auch schnell auf Reize von außen an und will seinen Willen, zum anderen Hund zu kommen, vielleicht vehement durch setzen. Vielleicht kann ich ihn mit Futter noch eine Weile bei Laune halten, aber das Ziel, irgendwann zu den anderen Hunden zu wollen, wird er versuchen durch zu setzen. Was ist jetzt Erziehung? Ist es bei diesem Hund einfach oder schwer?

Beispiel: Bei einem Appenzeller-Welpen würde ich mehr Wert legen auf viele verschiedene positive Außenkontakte, da diese Rasse oft sehr misstrauisch gegenüber Fremden ist, diese verbellt und vielleicht in einer bedrängenden Situation auch mal nach vorne schnappt. Also soziale Sicherheit üben und bewusst verschiedene Reize üben. Sitz, Platz und Fuß beizubringen wird vielleicht genauso schwer oder einfach (je nach Talent des dazu gehörigen Menschen) sein wie bei anderen Hunden auch, aber was mache ich, wenn dieser besagte Appenzeller schon als Junghund keine Fremden ins Haus lässt, bei Manipulationen am eigenen Körper (Zähne gucken, Ohren säubern, Abtrocknen) schnappt?

Was ist also Erziehung? Was hat der Hund für ein Talent? Ist dieses förderungswürdig (Dinge ins Maul nehmen = apportieren) oder macht es mir im Alltag eher Probleme (Verbellen von Fremden).

Was bringt der Mensch für ein Talent mit? Kann er auch bei einem sehr selbstständigen Hund die Führung übernehmen und dem Hund Grenzen setzen oder ist er nur gut darin, Tricks beizubringen?

Mein Fazit: wenn Hund und Halter so gut wie möglich zusammen passen und die Lebensumstände für beide passen (Kangal in Hochhauswohnung?), kann jeder seinen Hund unter Berücksichtigung seiner Talente gut erziehen und ein Zusammenleben so optimal wie möglich gestalten. Und nicht selten beginnen die Probleme schon da, wo der Mensch sich nach der Optik eines Hundes entscheidet und nicht danach, was der Hund von der Rasse oder der individuellen Persönlichkeit her mit bringt.

PS: Die Beispiele Labrador und Appenzeller sind relativ wahllos gewählt und sollen nur die Unterschiede darstellen. Ich möchte hier nicht Klischees über Rassen in den Vordergrund stellen, denn sicherlich gibt es auch Appenzeller, die sich einfacher führen lassen als ein Labrador - dabei kommt es auf viele andere Faktoren an (Aufzucht, Erwartungshaltung des Menschen, Umgebung).

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Ich glaube nicht, dass es auf die Rasse ankommt, sondern auf die Beziehung und das Hier und Jetzt. Meine 2 Hüterlies sind so verschieden wie Tag und Nacht z.b. und ich kenne Terrier, die die Ruhe in Hund sind und Terrier, die ständig unter Strom stehen. Jeder Hund hat eine Persönlichkeit.
http://www.polar-chat.de/topic.php?id=68309&goto=1433549

Sehe ich auch so!

Skita hat begeistert Agility mitgemacht (bis ich es verletzungsbedingt nicht mehr konnte), mit Magic glaube ich nicht, dass ich (wenn ich könnte) damit anfangen würde, ich glaube, sie würde zu sehr hochfahren und bei Thommylein bin ich mir sicher, dass er es total daneben finden würde. Alle 3 Cattles, alle eine Familie :)

Auch sonst sind sie unterschiedlich wie Tag und Nacht, gerade die (Wurf-)Geschwister Magic und Thommylein.

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Jeder Hund (jeglicher Rasse) immer gleich gut zu motivieren/erziehen?

Sehr interessantes Thema. Allerdings schwierig zu beantworten, denn du sprichst zwei verschiedene Inhalte an. Geht es dir um die Erziehung und so das Leben mit Hund oder nur um die Ausbildung, zB den Hundesport? Von was fuer einer Ausgangssituation gehst du aus? Es macht einen Unterschied ob wir nur von Welpen reden oder auch erwachsene und Secondhand-Hunde mit einbeziehen. Natuerlich ist auch von Bedeutung ob diese Hunde von der selben Person oder unterschiedlichen Menschen gefuehrt werden.

Ich denke ein erfahrener Mensch wird mit der gleichen Methode bei Welpen verschiedener Rassen vergleichbare Ergebnisse erzielen. Im Prinzip geht es darum einem Hund beizubringen das er eine Kooperation mit seinem Menschen moechte.

Welpen von unterschiedlichen Menschen kann man nicht wirklich vergleichen, weil die Ausgangssituation eine ganz andere ist.

Kann jeder Hund froehlich durch einen Agilityparcourse huepfen? Nein! Denn nicht jeder kann seinem Hund die relative 'Wichtigkeit' dieser Aufgabe verkaufen.

Auch ob ein Team im Agility erfolgreich sein kann, steht und faellt mit der Beziehung der beiden im wirklichen Leben.

Ich finde sehr viel liegt am Halter.

Auf eine Person bezogen, ist meine Antwort ist ja. Mein Ziel fuer Hunde, die zu mir kommen, ist immer gleich - ich moechte das sie ein Teil meiner Gruppe werden und dazu gehoeren wollen. Das wird ihre Motivation.

Auch die Methode mit der ich dieses Ziel erreiche, ist immer gleich.

Das ist aber keine Erziehung oder Ausbildung, sondern eine Aenderung ihrer Einstellung. Das ist die Basis fuer alles Nachfolgende.

In der Ausbildung benutze ich die gleichen Methoden, mit unterschiedlichen Schwerpunkten fuer unterschiedliche Hunde. Warum die gleiche Methode? Mit mir bekannten Methoden kenne ich mich am Besten aus.

Allerdings sehe ich keinen Grund Hunde zu etwas zu zwingen, wofuer sie nicht geeignet sind und was ich ihnen nicht verkaufen kann. Und so muessen meine Hunde sich nicht mit formaler Obedience herum aergern, denn ich finde nichts langweiliger.

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Bärenkind

Möchte behaupten, dass jeder Hund alles lernen kann, wozu er gesundheitlich in der Lage wäre. Auch jeder Mensch könnte das. Aber nicht jeder hat zu allem Lust. Und nicht jeder hat Taltene für alles.

Freue mich immer, wenn Menschen zu mir kommen, die mir auf die Frage hin, was sie gerne mit ihrem Hund mal machen wollen, sagen: Möchte alles mal ausprobieren und dann schauen wir, worfür er/sie sich am besten eignete und am meisten Spaß hat.

Ist doch super. Wie oft habe ich enttäuschte Hundehalter gesehen, die sich extra für diesen oder jenen Hundesport einen Hund angeschafft haben, der dann entweder gesundheitlich oder von der Motivation her nicht geeignet war, wofür er eingesetzt werden sollte.

Erziehen kann man meiner Ansicht nach jeden Hund, nur wird es eben nicht jedem bei jeder Rasse gleich leicht fallen. :)

LG Anja

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Fiona01

Huhu,

die Erziehung ist die Säule dessen, was ich brauche, damit der Hund und ich zusammen leben können, da frage ich nicht nach Motivation. ;)

Da ist es mir auch egal, welche Rasse erzogen werden muss, denn die Erziehung ist für mich motivationsunabhängig, weil nötig.

Geht es aber darum einen Sport auszuüben, dann würde ich schon schauen, wo das Talent beider Beteiligten liegt.

Meiner Meinung nach kann ich auch nur motivieren, wenn beide Beteiligten Spaß an der Sache zeigen und ich persönlich würde einen Hund in Sachen Hundesport nie zu irgendetwas bringen wollen, wo er keinen Spaß dran hat, ihm womöglich die Fähigkeiten und Voraussetzungen fehlen und ich auch keine Lust zu habe.

Dann würde der Hund nämlich direkt merken, dass MIR die Motivation fehlt. ;)

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mialour

Kamalii, du hast recht.

Es sind zwei unterschiedliche Dinge, die man vllt. aber doch auch gleichzeitig beantworten kann.

Ich bin einfach mal von der Fragestellung ausgegangen, ob ein kompetenter und lernwilliger Mensch, der im Vergleich zu der HH-Masse mehr Hundwissen besitzt, in der Lage ist, Hunde verschiedener Rassen gleichmaßen "erziehen" oder auch führen zu können.

Da stelle ich mir jetzt einfach mal als Beispiel einen BC und einen Malamute vor.

Ich gehe davon aus, dass meine beiden Beispielhunde gut geprägt und sozialisiert ausgewachsen sind- beide haben neutrale und positive Umwelterfahrungen gemacht.

Beide dürften statistisch gesehen (jaha.. es gibt Ausnahmen) doch eher unterschiedlich sein und auch eine andere Ansprache und Motivation voraussetzen.

Ist man nun in der Lage, auch den Malamute dazu zu bringen, genauso enge Kreise beim spazierengehen um einen zu ziehen, wie es der BC tut, der (in meinem Beispiel) dem Menschen permanent an den Hacken klebt?

Oder ist es so, dass man einfach gewisse Rassemerkmale zwar kontrollieren kann/sollte aber dennoch einfach auch akzeptieren und tolerieren muss, dass der Malamute mitunter immernoch keine Panik kriegt, wenn ich 300m ausser Sicht bin?

Bedeutet das gleich, dass die Bindung zu dem Malamute von schlechterer Qualität ist, weil er auch mal wunderbar ohne den Menschen schnüffeln kann oder sind das Dinge, die einfach der Rasse entsprechen und die ich so hinnehmen kann?

Und auf den Sport bezogen:

Ist es wirklich möglich, ALLE Hunde (also auch den Malamute) zu bspw. Agility zu motivieren,sodass ihn jeder Hund mit Freude bewältigt?

Liegt es also letztlich alles am HH?

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Odins_Chefin

Die Frage ist doch auch: SOLLTE man so etwas überhaupt versuchen? Agility ist bestimmt toll für bestimmte Hunde, aber sollte man wirklich Hunde, die für solche Aktivitäten evtl. zu groß und zu schwer sind dazu motivieren? Welche Auswirkungen hat das auf ihre Gelenke? Ich denke, daß ich unseren Kangalrüden bestimmt dazu animieren könnte mit mir über Stock und Stein zu hüpfen, weiß aber auch, daß er dies tun würde um etwas mit mir zu erleben. Würde ich versuchen unsere Hündin (auch Kangal) über ein Hindernis zu führen, würde sie mich wahrscheinlich schief angucken, drumherumlaufen und die Sache wäre für sie erledigt.

Meine beiden sind eh am glücklichsten, wenn sie aus "ihrem" Garten einen Golfplatz für Grobmotoriker bauen dürfen, oben am Hang rumdösen und aufpassen, daß ja keiner die Enten klaut oder mit mir hier im schönen Teutoburgerwald "auf Jagd" gehen dürfen (also Futtersuche - natürlich werden hier keine Tiere von uns gejagd - aber sollte uns ein Stück Pansen oder Lunge über den Weg laufen, hat es ganz schlechte Karten ;) )

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Bärenkind

Es geht ja im Moment nicht um das praktische "sollte man das überhaupt", sondern um die theoretische Überlegung, ob es möglich WÄRE.

LG Anja

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