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Trixie


Escha

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Es war im Sommer 1996 - da habe ich mit meinem geliebten Flori http://inge311.npage.de/pferde_19657054.html an einer Pferderalley im Odenwald teilgenommen.

Zu diesem Ereignis kamen auch meine Eltern zum Zuschauen vorbei.

Während beide so bei einem kühlen Bierchen bzw. Weinchen saßen und den Reitern und auch ihrer Tochter zusahen, bemerkte mein Vater auf einmal eine ganz nasse Nase, die sich langsam und vorsichtig, jedoch beharrlich in seine Hand bohrte.

Er sah auf und sah in die ausdrucksvollen Knopfaugen von einer wunderschönen Langhaardackeldame. Papa, der schon in frühester Jugend einen Dackelrüden hatte dem im Laufe der Jahre einige Langhaardackeldamen folgten, wande sofort und augenblicklich seine Aufmerksamkeit von den fremden Reitern mit ihren Pferden ab und der Dackeline zu und begann mit ihr zu sprechen.

Da wurde auch ihre Besitzerin aufmerksam - sie hat sehr erschrocken reagiert: Achtung, sie beißt! - Doch davon merkte mein Vater so gar nichts - er hatte nur größte Mühe Dackeldame davon abzuhalten, auf seinen Schoß zu kettern ;)

Die Frau war sehr erstaunt und meinte, so was hätte sie bei "Espe" noch nicht erlebt. Sie kam der Frage meines Vaters nur zu gerne nach, der mit Espe eine Runde laufen wollte...

Es kam wie es kommen mußte - Espe und mein Vater waren nach der halben Stunde Spaziergang ein Herz und eine Seele!

Die Frau erzählte, daß sie mit ihr ohnehin nicht so zufrieden sei, sie sei als Reitbegleithund angeschafft worden :??? und könne nicht richtig mit dem Pferd mithalten. Außerdem würde sie nicht richtig mit dem 4jährigen Sohn spielen - immer wenn er ihr im Elternbett mit Kissen eine Höhle bauen und sie darin einsperren wolle, würde sie Angst bekommen...

Als mein Vater das hörte flehte er die Frau an, ihm Espe zu verkaufen. Die Dame war nicht abgeneigt, müsse das jedoch mit ihrem Mann besprechen. Die Telefonnummern wurden ausgetauscht und meine Eltern fuhren, nach der für mich auch erfolgreichen Ralley mit großer Hoffnung nach Hause.

2 Tage später klingelte unser Telefon, die Frau war dran und sagte, sie würden sie wohl hergeben, nur wollten sie sie selber bringen, damit sie sehen, daß sie bei uns gut untergebracht sein würde...

1 Woche später kam die Familie mit Hund zu uns nach Hause. Espe sah meinen Vater wieder und "flippte aus" vor lauter Freude.

So wechselte eine total verschüchterte, ängstlich-hektische, knapp 1jährige Dackedame den Besitzer.

Uns war klar, "Espe" ist ein fürchterlicher Name - ein Neuer war schnell gefunden, fortan hieß sie "Trixie".

Innerhalb einiger Monate wurde Trixie fast ein anderer Hund. Sie wurde viel aufgeschlossener, nicht mehr so ängstlich und hektisch und sie hörte so gut, daß wir sie in fast jeder Situation frei laufen lassen konnten.

Nur eines verlor sie nie: wenn Kinder kreischten und lachten bekam sie so eine Panik, daß sie überhaupt nicht mehr ansprechbar war - ich will mir gar nicht ausmalen, wie der Sohn mit dem Hundchen gespielt hat....

Allerdings lernte sie auch, daß bei bekannten Kindern keine Gefahr mehr drohte - sie begann sogar ganz vorsichtig und immer in "Habacht-Stellung" mit den Kindern meiner Freundin zu spielen!

Trixie wurde übrigends auch bei mir ab und zu "Reitbegleithund" - allerdings selbstverständlich nur bei Ritten, bei denen ich gemütlich im Schritt durch das Gelände schlenderte, allenfalls mal ein paar Meter trabend, wo ihre Dackelbeinchen noch problemlos mitflitzen konnten.

Auf der Pferdekoppel war sie immer sehr gerne, sie liebte die knapp 2000 qm hundesicher eingezäunte Fläche und der Ausspruch "wir rucken ab" ließ schier ausrasten vor Freude, weil das das Wort für die Koppel war .

Sie war sehr (!) schnell, auf kurze Distanzen konnte sie mit unseren Foxls mithalten.

3 Jahre nachdem Trixie unser Leben bereicherte, mußte sie einen schweren Schlag hinnehmen - mein geliebter Vater starb plötzlich und unerwartet.

Nicht nur Trixie trauerte sehr lange um ihn....

Sie schloß sich dann 100%ig meiner Mutter an. Sie folgte ihr auf Schritt und Tritt und mit zunehmendem Alter meiner Mutter nahm ich Trixie immer öfter mit zu Spaziergängen und auch zu den Pferden.

Trixie war unser Familienmitglied, unser "Schlawusch" wie sie mein Vater oft liebevoll nannte.

Vor 4 Jahren kam der 2. Schlag für Trixie (und uns) - meine Mutter verstarb.

Nun kamen außer der Trauer auch große Veränderungen auf die schon etwas betagtere Dame zu - sie war mittlerweile 12 Jahre alt.

Sie zog aus meinem Elternhaus aus zu meiner Schwester in eine Wohnung. Das ist ein ganzes Haus, ich wohne oben und meine Schwester unten und wenn sie ganztags arbeiten war, habe ich Trixie versorgt - ich nahm sie morgens mit zu den Pferden, kam gegen 10 Uhr nach Hause. Dann bin ich mittags eine kleine Runde mit ihr gegangen, abends wieder Pferde und wenn wir von dort nach Hause kamen, war meine Schwester wieder da.

Als ich vor 15 Monaten meine Jala geholt habe, hat Trixie "geholfen" sie zu erziehen. Die beiden mochten sich sehr gerne - sie spielten toll zusammen, denn Jala war gegenüber Trixie viel vorsichtiger und rücksichtsvoller als mit Gleichaltrigen! Außerdem war ich natürlich immer dabei um notfalls einschreiten zu können was aber nur in den allerseltensten Fällen nötig war.

Vor ca. 1 Jahr merkte man, daß ihr Augenlicht nachließ, außerdem hörte sie nicht mehr so gut - ohne Leine laufen ging nicht mehr.

Seit ca. 4 Monaten habe ich sie nicht mehr mitgenommen zu den Pferden, sie ist einfach nicht mehr "fit" genug gewesen und ich hatte Angst, daß sie den Pferden vor die Füße läuft weil sie kaum noch was mitgekriegt hat und sie dann getreten worden wäre. Überhaupt wurde sie die letzten 4 Monate immer "weniger" sie baute sichtlich ab und schlief sehr viel. Wenn sie jedoch draußen war, ist sie die ersten 2, 3 Minuten herumgedopst wie ein kleines Fohlen :D .

Ich habe angefangen, "Suchspielchen" mit ihr zu machen - also kleine weiche Leckerlis in einer Spur zu legen und sie suchte sie dann mit ihrer noch immer fantastischen Nase und schlief dann "ausgepowert" ein.

Am letzten Donnerstag bekam sie wohl am späten Abend eine Art Krampfanfall - meine Schwester fuhr in die nahegelegene Tierklinik und dort bekam sie krampflösende und beruhigende Spritzen. Es ging ihr innerhalb einer halben Stunde wieder gut und sie benahm sich am Freitag und Samstag auch normal.

Vorgestern, am Oster-Sonntag, haben wir einen Ausflug gemacht und als wir gegen 14 Uhr zurückkamen, wunderte ich mich, daß das Auto meiner Schwester nicht auf seinem Parkplatz stand. Eine halbe Stunde später kam sie - tränenüberströmt.

Trixie hatte wohl am späten Vormittag wieder einen Krampfanfall - schlimmer als 3 Tage zuvor. Sie fuhr mit ihr in die Klinik, jedoch die insg. 4 Spritzen wirkten nicht so gut. Trotzdem wurde sie nach Hause geschickt mit ihr...!?!

Eine Stunde später hat Trixie wohl angefangen zu schreien und zu strampeln und wieder heftig zu krampfen. Sie fuhr wieder in die Klinik und dort legte man ihr dann nahe, sie zu erlösen.

Sie wurde in den Armen meiner Schwester eingeschläfert.

Am Abend haben wir sie auf der Pferdekoppel, wo sie immer so gerne war, neben unserer Griffon-Hündin Escha, dem Foxl Max und dem Dt. Langhaar Asko beerdigt.

Meine kleine "Line" mein "Schlawusch" wurde genau 15 Jahre, 9 Monate und 5 Tage alt.

Meine kleine Dackeline, möge es Dir gut gehn und viele liebe Grüße an all unsere anderen Lieblinge, die Dir schon vorausgegangen sind!

Ich werde Dich niemals vergessen!

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LilaLauneHund

Run Free kleine Dackeline Trixie....

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Dir Inge und Deiner Familie wünsche ich viele Kraft....

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Laranna

Inge, ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft für die nächste Zeit!

Trixie, komm gut über die Regenbogenbrücke.

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Nicole10

Gute Reise Trixie :(

Ich finds ganz ganz toll, dass ihr den Hund der Eltern übernommen habt :kuss:

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skorpio

...ich sitze hier und lese Deine Zeilen, und ich habe einen ganz dicken Kloß im Hals!! :(:(

Ich wünsche euch viel Kraft, und der kleinen Maus eine gute Reise Über die Regenbogenbrücke!! :(:(

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Ich sitze hier und habe Tränen in den Augen.

Die kleine Dackeline hatte ein gutes Leben, erst bei deinen Eltern, dann bei deiner Schwester und dir. Ich wünsch euch viel Kraft, die Kleine bleibt immer im Herzen bei euch!

Komm gut drüben an, Trixie!

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schinki

Wünsche Euch für die kommende Zeit ganz viel kraft .

Komm gut über die Regenbogenbrücke Trixie.

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Tut mir leid für euch, aber sie hatte sicher ein ganz tolles Leben und bleibt für immer in euren Herzen

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Eure lieben Worte und das Mitgefühl tun so gut... Danke!

Es ist schon traurig - keine tapsigen Dackelpfötchen mehr zu hören....... jedoch bin ich mir sicher, daß es ihr und allen anderen gut geht, da drüben wo sie jetzt alle wieder zusammen sind!

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Pimboli

[ALIGN=center]Liebe Inge,...

mit Tränen in den Augen, wünsche ich dir und deiner Familie viel Kraft und für die Liebe Trixie eine gute reise ins Regenbogenland.

Traurige aber liebe Grüsse

sagt Iris[/ALIGN]

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