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"Bei Fuß" = unnatürlich?


gast

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COMpanion
Hallo,

ich gestehe. Ich bin ein "Bei-Fuss"-Fan. Ich finde es toll wenn Hunde perfekt bei Fuss laufen. Es ist nicht nur praktisch in puncto Kontrolle sondern sieht auch toll aus. So weit so gut.

Dennoch:

Ist "korrektes Bei-Fuss-Laufen" nicht eigentlich komplett meschugge?

Eigentlich benimmt sich ein Hund, der korrekt bei Fuss läuft hochgradig frech und wird in dem Verhalten bestätigt. Frech?

Er unterschreitet katastrophal die Individualdistanz des Rudelführers.

Er "pöbelt" quasi. Er fixiert. Etc.

Wie seht ihr das?


http://www.polar-chat.de/topic.php?id=70388&goto=1486495

Gutes Thema dogman, Ich hab auch schon viel darüber nachdenken müssen. Allerdings aus ganz anderen Hintergründen.

Und egal ob man es estethisch schön findet oder nur die Möglichkeit der Einwirkung sieht. Bevor man diese Frage, unnatürlich oder nicht, beantworten kann ist es nötig "korrektes Bei-Fuß-Laufen" zu definieren.

"Bei Fuß" hat einen starken Wandel erfahren. War es früher so das der Hund einem entspannt begleitete und man von ihm erwartete Schulter und Knie auf gleicher Höhe zu sehen , er nicht eine große Distanz zum HF halten, ihn aber auch nicht bedrängen durfte, dabei aber noch seine Umwelt war nahm und dem HF über die Augenwinkel im Auge behielt, ist das Bild vom heuten "Korrekten Hund" etwas anders.

Heute wird der Kopf zum HF erhoben erwartet, fast wie eine Schlange windet sich der Hund um den Führer um bei Fuß zu laufen und dem Führer dabei ins Gesicht zu blicken. Bedrängen wird gefordert ohne über ihn stolpern zu wollen. Dieses "korrekte Fuß laufen" ist unnatürlich in jeder Form.

Persöhnlich bin ich der ein Obidience fan und arbeite auch meine Hunde danach. Aber ich weigere mich diesen neuen Trent zu folgen und verzichte lieber auf jeden Titel bzw nehme Punkteabzug bei Prüfungen gerne in Kauf bevor ich meine Tiere in der modernen Art und Weise eine unnatürliche Haltung abverlange, welche degenerative Muskel und Skeletterkrankungen hervorrufen kann. Dabei geht es mir nicht nur um diesen einen geführten Hund sondern um Generationen und die gesammte Rassegesundheit die hier durch Epi-genetik sowie die gezielte Leistungszucht verdorben werden.

Zu deiner Frage ob frech, pöbelnd , bedrängend ist ein guter Gedankenansatz. Nein der Hund pöbelt nicht und ist auch nicht frech. Er kann jedoch sehr bedrängend werden, wenn er nicht geführt wird sondern selber führt. Dabei würde er aber nicht die geforderte Haltung einnehmen.

Bei Fuß zu laufen, ist für einen Hund auch nicht untypisch. Je nach Rangstellung zweier Hunde in einem Rudel kommt das durchaus auch ohne menschlichen Einfluß vor. Dabei kann auch ein Jungtier vom sogenannten Alpha an dessen Seite geduldet bzw. auch erwünscht werden.

Ich erinnere mich an eine auch für mich außergewöhnliche Situation zweier intakter Deckrüden, die sich völlig fremd, so über Stunden verbunden hatten und vor uns auf den Waldwegen herliefen. Da es auch sehr lustig aussah viel uns das besonders auf. Der Gastrüde aus USA der sehr klein und gedrungen an der Seite meines großen Rüden ein Bild von Pat und Pattchon lieferte. Nur ein Tier das nicht akseptiert wird bzw. dem ein Nachhilfeunterricht in seiner Rangstellung gegeben wird, wird nicht so dicht erlaubt, oder wenn dann vom Führungstier in dieser Art bedrängt was aber dann nur über sehr kurzen Zeitraum statt findet.

Pöbeln ist ein Hieb mit der Schulter oder auch in Form von Anspringen und nicht bei "Korrektem Fuß laufen" zu beobachten.

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  • gast

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Top-Benutzer in diesem Thema

so nun habe ich ausgeschlafen hihi.

und nachgedacht.

Also meiner Meinung nach ist das was auf dem Hundeplatz passiert unnatürlich, dieses anhimmeln mit hilfe von Leckerchen superleckerchen usw. Und vor dem Platz sind die Bzurschen dann sofort verschwunden.

Wie Anja sagt das ist Buchhaterei oder Erbsenzählen hihi.

Aber ich finde es natürlich wenn ein Hund freudig bei seinem Halter bleibt und wie ich schon sagte frei nach vorne schaut ohne sich zu entfernen.

Denn sonst muss man vieles in Frage stellen, dann Ist Hüten unnatürlich, vorstehen usw usw.

Der Hund ist sehr Anpassungsfähig, und er hat sich geistig einfach sehr weit dem Wolf entfremdet. Daher kann man es als natürlich ansehen, wenn ein Hund sich seinem Menschen anschliest.

Je angeschlossener ein Hund ist, desto weniger braucht er ergo auch bei Fuß zu laufen. Denn das bei Fuß heißt ja übersetzt bleib hier ich traue dir nicht.

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Piflo

Interessant,

ich denke aber es ist fast alles unnartürlich was man mit seinem Hund macht. Auf Befehl Sitzen, Pfote geben und sicher auch Fuß- laufen.

Andererseits stellt sich die Frage für mich wie ich es dem Hund vermittle, wenn der Hund freude am Arbeiten hat, warum nicht. Er hat Spaß, ich habe Spaß, wir verbringen Zeit miteinander und alle sind glücklich. Es schadet ja nicht. Sicher muß nicht jeder Hund Fuß oder ähnliches können, ich finde es aber hier in der Gegend super praktisch, einfach weil bei uns so viele Menschen und andere Hunde unterwegs sind, dass man sonst nicht mehr aus dem An- und Ableinen kommen würde.

Ausserdem bin ich auch dem Hundesport verfallen, daher habe ich auch spaß daran sowas rauszuarbeiten. Allerdings ist mir dabei wichtig, dass es nicht über Zwang läuft.

Ob der Hund einem dabei anguckt oder nicht finde ich persönlich, ist individuell vom Hund abhängig. Mein alter Rüde hat eher geradeaus geschaut, meine Hündin macht es mal so mal so, mein Kleiner himmelt einen halt an, allerdings nimmt er dabei trotzdem seine Umwelt ganz gut war und läuft nirgens gegen.

Dieses typische Bedrängen beim Fuß-laufen ist für mich eher typisch in der VPG-Ausbildung zu finden, mir persönlich wäre das aber zu nah. Finde ich jetzt nicht so ansprechend.

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Karosa

Das ist wirklich Geschmacksache mit dem Beifuß-Laufen. Mir gefällt es nicht, wenn der Hund in einer bestimmten Position definiert und mit Blick in mein Gesicht an einer bestimmten Seite läuft. Mein Ideal-oder Wunschbild geht immer in Richtung Freiheit. Für jedes Tier, das ich halte, hätte ich gerne eine Nachbildung des natürlichen Lebensraums mit größtmöglichem Platzangebot, so dass die Tiere sich gut entfalten können.

Bei meinen Wellensittichen lege ich so auch überhaupt keinen Wert darauf, dass sie zahm sind.

Bei den Hunden geht es mir gefühlsmäßig ähnlich, wobei ein wenig Erziehung und Einschränkung in unserer Gesellschaft wichtig sind, aber nur, weil man mit den Hunden auch immer Gassi gehen muss. Wenn ich mir einen Traum erfüllen könnte, wäre es ein eingezäuntes Grundstück von mehreren ha Größe mit Wald und einem See oder Bach, wo die Hunde die Möglichkeit hätten, viel freier zu leben. EIne Leine bräuchte man dann nur noch selten.

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COMpanion

Dieses typische Bedrängen beim Fuß-laufen ist für mich eher typisch in der VPG-Ausbildung zu finden, mir persönlich wäre das aber zu nah. Finde ich jetzt nicht so ansprechend.


http://www.polar-chat.de/topic.php?id=70388&goto=1486579

Früher Schutzhund - heute VPG vor 15 Jahren liefen die Hunde noch in entspannter Haltung neben dem Führer. Der Hund durfte nach vorne sehen wenn er unmittelbar reagierte gab es deswegen keine Probleme. Wie sich diese extreme Haltung eingebürgert hat? Ist auf jeden Fall einer der Gründe warum ich nun nicht mit meinem Pirat auf diesem Schutzhundeplatz um die Ecke gehe. Und wenn die noch so sehr in den Meisterschaften absahnen und die Hunde noch so freudig arbeiten.

Nee nicht mit meinen Tieren.

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Miemingborders

Was ich viiiiel schöner finde (optisch und vom Gefühl her!) ist, wenn der Hund an komplett lockerer Leine in einem engen Kontakt neben mir läuft und mich von selbst immer wieder kurz anschaut. Das ist für mich ein passendes Fuß gehen. Der Hund bietet mir immer wieder kurz den Augenkontakt an, geht dicht bei mir in meinem Tempo, mit einer durchhängenden Leine.

Ich habe ja auch eine Schäfidame zu Hause, die VPG ausgebildet wurde oder zumindest den Zirkus mal ne Runde mitmachen durfte ;) Die geht, wenn sie denn Fuß geht immer "Anhimmel"-Fuß. Problem bei mir: 35kg Hund pressen sich dabei so eng an mich, dass ich öfter mal umfliege. Sie passt sich dabei auch keinem Tempo an, sondern geht sehr flott (äääh- ich will aber spazieren gehen??). Das ist für ein normales Gassi fast untragbar und irre nervig. Es hat mich nun 2 Monate gekostet diesem 11jährigen Mädel zu zeigen, wie ein lockeres Fuß ohne dauerhaftes gucken geht. Und es ist nun viiiiel besser ;)

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COMpanion

@Karosa kann deinen Wunsch voll verstehen geht mir ähnlich. Aber wenn Freiheit gelebt wird haben die Menschen was dagegen (siehe freilebende Tiere am Strand)

Ich sags mal so wenn Mensch und Tier eine Gemeinschaft bilden, sollte man folgenden Leitspruch folgen: So viel Freiheit wie möglich, soviel Unterordnung wie nötig. Diesen Spruch kann man auch beim "korrekten Fuß laufen" übernehmen.

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Bärenkind

Problematisch finde ich es halt, wenn man das nicht schafft. Also die Trennung zwischen Alltagsfuß, falls nötig, und dem Obedience-Fuß. Vermutlich würde ich bei meinem nächsten Hund dafür 2 unterschiedliche Signale einarbeiten, damit von vorne herein klar ist, dass da zwei verschiedene Intensitäten erwünscht sind.

Hab mal was Gruseliges auf einem Seminar erlebt. Da rannte eine furchtbar von sich eingenommene Hundetrainerin mit einem Aussie umher. Futterbeutel-bewehrt tänzelte sie das komplette Wochende mit dem völlig angeschlossenen und sie permanent anhimmelnden Hund durchs Hotel. Sonntags kam dann das, worauf ich schon seit 2 Tagen wartete, sie eilte nach vorne, um sich ein Skript abzuholen und war einen Moment nicht aufmerksam, so dass der sie anhimmelnde Hund von ihr so eng an den Tischreihen vorbei geführt wurde, dass er mit dem Köpfchen gegen ein Tischbein rannte. Ich wäre am liebsten vor gegangen und hätte mir ihrem Kopf dasselbe getan.

Ganz ehrlich... sowas muss man doch merken, oder? Also dass das nicht normal sein kann, meine ich???

Der Bub tat mir total leid. So eine krankhafte Beziehung.

LG Anja

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COMpanion

Ich glaub die kenn ich - irrsinn. For allem wie manche ihre Hunde dazu bringen....

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hunde-versteher

"Bei Fuß!" sollte praxistauglich fürs tägliche Zusammenleben angewendet werden,

weilDORT wird es am häufigsten und dringend gebraucht!

Meine Definition ist, das "ZWEI gemeinsam sich fortbewegen", und das locker und unverkrampft wobei der Hund mit normaler Kopfhaltung den Blick in die zu laufende Richtung gerichtet sich an der Körpersprache+Stimme seinen Führers orientiert.

Dabei verbleibt der Kopf des Hundes im Kniebereich damit bei einer rasch-ausgeführten Wendung keine Pfoten unter den Schuh gelangen können.

Wie Bärenkind's Anja es schön beschrieben hat, fordere ich es auch ein als Ziel-Verhaltensformung für den allg. Hundehalter.

Darüberhinaus möchte ich das der Hund auch auf der Fuß-Position verbleibt, wenn der Hund nicht angeleint ist, solange er keine andere Verhaltens-Aufforderung/Anweisung bekommt.

Desweiteren soll er die Bewegungsintervalle seines HH mitgehen, und damit meine ich das mal eben stehen bleiben und wieder weitergehen, wie es beim überqueren einer Straße ständig vorkommt.

Halte es für ein lohnenwertes Ziel, um dem Hund möglichst viel Freiheiten gewähren zu können(später ohne Leine) das der Hund locker auf der "BEI FUß - Position" so lange verbleibt und alle Wege und Wendungen mitgeht, bis er die Aufforderung bekommt"GEH SCHNÜFFELN".

Der Hund soll sich stets nach seinen Wünschen jetzt und gleich Verhalten dürfen, solange es die Freiheit Anderer nicht beeinträchtigt. Meine an Ihn gerichteten Wunsch-Aufforderungen gehen aber immer vor, und wenn ich schreibe "immer", meine ich das auch so, weil ich nie mit dem Hund diskutiere darüber, wann und wie wir über eine Straße gehen, usw. !

Entspanntes FUß gehen,

ist die Vorstufe, um es auch später unangeleint tun zu können.

:winken: LG

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