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Wann ist es Spiel, wann Pöbeln? Wann unterbrechen?


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Solange man immernoch den Irrtum verbreitet

das Hunde miteinander SPIELEN

@HV: Ich bin ja sehr häufig konform mit Deiner Meinung, auch diesmal mit Deinem Post, aber obigem Punkt, der durchaus in letzter Zeit häufig von Vielen vertreten wird, würde ich so pauschal widersprechen wollen.

Ist aber auch ein interessantes Thema finde ich. Zunächst mal spielen meiner Meinung nach Welpen und Junghunde definitiv. Das zu verneinen halte ich grundlegen für falsch.

Was erwachsene Hunde angeht glaube ich zwar auch, wie mein Thema ja zeigt, das sehr Vieles was für ein Spiel gehalten wird, KEIN Spiel ist. Auch gehe ich konform mit der Aussage, dass sich fremde erwachsene Hunde (vorausgesetzt sie haben keinen schaden) erstmal zunächst kein Spiel im Sinn haben. Auch gehe ich mit der Aussage konform dass erwachsene Hunde generell erstmal tendenziell andere Intentionen haben. Zusagen, erwachsene Hunde würden nie spielen halte ich jedoch auch für falsch.

Zunächstmal sehe ich jeden Tag erwachsene Hunde, die sich kennen und sehr wohl sehr deutlich und sehr schön miteinander spielen, auch wenn mir klar ist, dass auch eine klassische Spielaufforderung im Rahmen der hündsichen Kommunikation als Beschwichtigung eingesetzt wird.

Ferner glaube ich, dass dies auch durchaus ein nötiger und indirekt gewollter Effekt der Domestikation ist. Unsere Hunde müssen und werden in gewissen Bereichen bewusst lebenslang infantil gehalten, sondern wären sie nicht gesellschaftsfähig und sind damit auf Spielen (sowohl mit dem Menschen als auch anderen Hunden angewiesen)

Nehmen wir doch mal als Beispiel das Jagen.

Ein erwachsener Wolf jagd um zu töten und zu fressen. Die wölfische Jagdsequenz ist mit dem Töten beendet.

Der Hund soll nicht jagen und schon gar nicht töten. Mittlerweile ist bei Hunden die reine Jagd selbstbelohnend ohne zwingend den Beutefang erleben zu müssen. Viele Hunde jagen sogar nur noch ohne ernsthaft die Beute überhaupt fangen zu wollen. Dies weitergesponnen sind innerartliche Jagdspiele sowie spiele mit dem Menschen ein Ersatz um den Jagdtrieb ausleben zu können. Sehr wohl also auch ein Spiel.

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Auch ich wurde schon häufig gefragt, warum ich meine Hunde nicht lasse, da passiert doch nichts

Das ist das Totschlagargument. Solange keiner blutet ist alles super. :Oo:Oo Ich kenne das nur zu gut.

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Marita2307
Wie kann das also sein, dass so viele Hundehalter mit durchaus ziemlich gut erzogenen Hunden so blind sind für Hundeverhalten / Kommunikation? Das verstehe ich nicht.

Weil sie sich nicht wirklich intensiv damit beschäftigen und vielleicht, weil es ziemlich bequem und nett ist, sich auf eine Hundewiese zu stellen, sich mit Gleichgesinnten zu unterhalten und dabei die Hunde sich selbst zu überlassen, damit sie sich "im Spiel" austoben, auspowern können, ohne dass man sich selbst als Halter einbringen oder sogar überanstrengen müßte. So ein entspannter Spaziergang hat doch was ...

Ist so ähnlich, wenn Mütter oder/und Väter mit ihren Kindern auf den Bänken der Spielplätze sitzen, sich wunderbar unterhalten und erst aufwachen, wenn die Kinderchen sich im Sandkasten die Schüppchen auf die Köpfe klatschen und lautes Gebrüll ertönt. Bis dahin ist das "Spielen", egal ob sich die lieben Kleinen schon vorher geschubst oder verbal attackiert hatten.

Mit anderen spielen ist eine Sache des Vertrauens, denn Sinn und Zweck von Spiel ist es, miteinander Spaß zu haben, miteinander etwas zu erreichen, ohne dabei Schaden zu nehmen. Dieses Vertrauen hat man nicht in völlig Fremde, dass man körperlich unversehrt bleibt, z.B. speziell auch bei Körperkontakt. Man muss sich zunächst mal sicher sein, dass sich auch der "Spiel"partner an SpielREGELN halten will und wird.

Wenn also fremde Hunde aufeinander treffen, ist das zunächst mal kein Spiel - es ist reine Kommunikation - man lernt sich kennen, testet aus, wen man vor sich hat. Hat man dadurch ein gewisses Grundvertrauen zueinander, KANN sich daraus ein Spiel entwickeln. Typisch für Spiel ist es, dass Spielpartner sich immer wieder nach gewissen Spielsequenzen gegenseitig und "regelmäßig" versichern, dass das alles immer noch SPIEL und Spaß ist: kurze Auszeit, dann kurze erneute Spielaufforderung - und weiter geht's, wenn beide noch Lust darauf haben.

Sobald dieses regelmäßige Versichern ausbleibt, die Hunde (oder einer davon) sich womöglich in etwas hineinsteigern, stressbedingt Übersprungshandlungen zeigen, einer gegen seinen Willen verfolgt oder bedrängt wird, Resourcen oder Macht und Sieg eine Rolle spielen, ist das kein Spaß mehr.

Wirklich entspanntes Spielen unter Hunden ist auch unter "flüchtig Bekannten" selten möglich, sondern viel eher in festen Beziehungen von Familien und auch da wird in bestimmten Frequenzen immer wieder die Spielintention betont, ansonsten das Spiel einfach von einem (i.d.R. dem Älteren bzw. dem, der in der Beziehung den Ton angibt) abgebrochen.

Wie ich bei meinen Jungs immer zu sagen pflege: wahre Freundschaft gibt es nur unter Männern.

LG

Marita

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Marita2307
Solange man immernoch den Irrtum verbreitet

das Hunde miteinander SPIELEN

@HV: Ich bin ja sehr häufig konform mit Deiner Meinung, auch diesmal mit Deinem Post, aber obigem Punkt, der durchaus in letzter Zeit häufig von Vielen vertreten wird, würde ich so pauschal widersprechen wollen.

Ist aber auch ein interessantes Thema finde ich. Zunächst mal spielen meiner Meinung nach Welpen und Junghunde definitiv. Das zu verneinen halte ich grundlegen für falsch.

Oh nein, sie spielen nicht immer. Sie lernen im Spiel, setzen spielerisch Gelerntes aber auch schon direkt in die (ernste) Praxis um.

Was erwachsene Hunde angeht glaube ich zwar auch, wie mein Thema ja zeigt, das sehr Vieles was für ein Spiel gehalten wird, KEIN Spiel ist. Auch gehe ich konform mit der Aussage, dass sich fremde erwachsene Hunde (vorausgesetzt sie haben keinen schaden) erstmal zunächst kein Spiel im Sinn haben. Auch gehe ich mit der Aussage konform dass erwachsene Hunde generell erstmal tendenziell andere Intentionen haben. Zusagen, erwachsene Hunde würden nie spielen halte ich jedoch auch für falsch.

Auf die Kommunikation des Kennenlernens können durchaus bei Gleichgesinnten Spiele entstehen, denn auch im Spiel lernt man sein Gegenüber weiter kennen. Manche Hunde lassen sich auch zunächst mal zum "Spielen" zwingen, weil sie ein "Nein" nicht riskieren, quasi gute Miene zum bösen Spiel machen, aber gerade unter Fremden kann ein Spielversuch auch sehr schnell in Ernst kippen, denn Spielen ist auch immer (Kennen-) Lernen.

Zunächstmal sehe ich jeden Tag erwachsene Hunde, die sich kennen und sehr wohl sehr deutlich und sehr schön miteinander spielen, auch wenn mir klar ist, dass auch eine klassische Spielaufforderung im Rahmen der hündsichen Kommunikation als Beschwichtigung eingesetzt wird.

Ferner glaube ich, dass dies auch durchaus ein nötiger und indirekt gewollter Effekt der Domestikation ist. Unsere Hunde müssen und werden in gewissen Bereichen bewusst lebenslang infantil gehalten, sondern wären sie nicht gesellschaftsfähig und sind damit auf Spielen (sowohl mit dem Menschen als auch anderen Hunden angewiesen)

Hunde werden nicht zur Selbständigkeit sondern zur ewigen Abhängigkeit erzogen, was aber nicht heisst, dass sie nur "Spiel" im Kopf haben - sie wollen sehr wohl ernstgenommen werden und ihre Bedürfnisse bestehen nicht nur aus Spielen.

Nehmen wir doch mal als Beispiel das Jagen.

Ein erwachsener Wolf jagd um zu töten und zu fressen. Die wölfische Jagdsequenz ist mit dem Töten beendet.

Oft genug nicht - dann bleibt der Hunger.

Der Hund soll nicht jagen und schon gar nicht töten. Mittlerweile ist bei Hunden die reine Jagd selbstbelohnend ohne zwingend den Beutefang erleben zu müssen. Viele Hunde jagen sogar nur noch ohne ernsthaft die Beute überhaupt fangen zu wollen. Dies weitergesponnen sind innerartliche Jagdspiele sowie spiele mit dem Menschen ein Ersatz um den Jagdtrieb ausleben zu können. Sehr wohl also auch ein Spiel.

Ganz und gar nicht immer.

Wölfe töten und fressen Kojoten, Kojoten töten und fressen Füchse und Hunde können durchaus andere, kleinere, Hunde als Beute betrachten und töten.

LG

Marita

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Ute.T
Auf die Kommunikation des Kennenlernens können durchaus bei Gleichgesinnten Spiele entstehen, denn auch im Spiel lernt man sein Gegenüber weiter kennen. Manche Hunde lassen sich auch zunächst mal zum "Spielen" zwingen, weil sie ein "Nein" nicht riskieren, quasi gute Miene zum bösen Spiel machen, aber gerade unter Fremden kann ein Spielversuch auch sehr schnell in Ernst kippen, denn Spielen ist auch immer (Kennen-) Lernen.

mich hat es heut wieder bestätigt doch weiter in die Hundeschule mit zwischendrin Freilauf zu gehen.

Es war einen neue Gruppe, er war erst zurückhaltend und unsicher, ist aber sehr bald locker geworden und sehr schnell haben sich Hunde gefunden die sich sympathisch waren und sich angespielt.

Allerdings hab ich die Gruppe gewechselt, weil ich weiß das dort Leute sind, die kompetent darin sind ihre Hunde zu lesen und auch im passenden Moment eingreifen.

ich finde es wichtig, gerade wegen der Hundlichen Kommunikation

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hunde-versteher
Solange man immernoch den Irrtum verbreitet

das Hunde miteinander SPIELEN

@HV: Ich bin ja sehr häufig konform mit Deiner Meinung, auch diesmal mit Deinem Post, aber obigem Punkt, der durchaus in letzter Zeit häufig von Vielen vertreten wird, würde ich so pauschal widersprechen wollen.

Ist aber auch ein interessantes Thema finde ich. Zunächst mal spielen meiner Meinung nach Welpen und Junghunde definitiv. Das zu verneinen halte ich grundlegen für falsch.

Was erwachsene Hunde angeht glaube ich zwar auch, wie mein Thema ja zeigt, das sehr Vieles was für ein Spiel gehalten wird, KEIN Spiel ist. Auch gehe ich konform mit der Aussage, dass

Es kommt nicht darauf an was wir HH so uns zusammen reimen/glauben zu sehen,

gewöhnlich meinen wir das die Hunde da "sooo süß" sich tummeln.

Was der Hund im Augenblick auspackt von dem was er ererbt und erlernt hat, darauf muss man seinen FOKUS lenken.

Auch die WELPEN üben genau die Fähigkeiten und Fertigkeiten

die SIE dann später auf der Hundewiese brauchen

und um sich im Lebenskampf auch dort und hier behaupten zu können.

Weil wir dann hinter den Hunden "wie Eselstreiber aggieren",

reagieren die Hunde entsprechend, und es kommt zu "unsozialen Begegnungen"

die weitgehend auf das Konto des HH gehen!!!

LG :winken:

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hunde-versteher
Zunächstmal sehe ich jeden Tag erwachsene Hunde, die sich kennen und sehr wohl sehr deutlich und sehr schön miteinander spielen, auch wenn mir klar ist, dass auch eine klassische Spielaufforderung im Rahmen der hündsichen Kommunikation als Beschwichtigung eingesetzt wird.

DAS ist dass was DU und WIR HH sehen wollen und gerne inbrünstig wünschen !

LG :winken:

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hunde-versteher
Auch ich wurde schon häufig gefragt, warum ich meine Hunde nicht lasse, da passiert doch nichts

Das ist das Totschlagargument. Solange keiner blutet ist alles super. :Oo:Oo Ich kenne das nur zu gut.

Da hört man dann das der Hund NUR rustikal spielen möchte,

und wenn es dann zum täglichen Problem wird,

wird der Hund dann als RAUFER-TYP bezeichnet.

Zur Randale konditioniert (hausgemachtes Problem durch den HH geformt)

wird der Hund nun mit ANTI-Methoden überzogen!

TOLL machen WIR HH das dann ?

LG :winken:

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Sie üben sich und das ist der Knackpunkt... dazu gehört vertrauen, sich kennen (erkennen) sich trauen , dann "spielen " auch Erwachsene Hunde. Zumindest sieht es so aus :)

Gruß Iris

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Hallo Ewald worauf beziehst Du dich da?

Bloch zeigt in einem Video das ein Wolf artübergreifend mit einem Bären spielt. Zumindest nennt er das spielen in dem jeder von beiden versucht eines T-Shirts oder Pullovers habhaft zu werden.

Das Hunde ihre Fähigkeiten trainieren ist mir klar aber wieso schließt Du spielen rigoros aus? Hunde sind keine Wölfe, sie tragen die Anlagen tief in sich. Hunde haben gegenüber Wölfen auch ein kleineres Gehirn, wenn ich dem Herrn aus der Trummlerstation da glauben schenken darf.

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