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Verständnisfrage zum Klickern


gast

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steffi2

Hallo,

es ist schon viel geschrieben worden, ich habe ehrlich gesagt noch nicht gelesen, möchte Dir dennoch antworten. Ich clickere seit 13 Jahren mit meinen Hunden. Ja es gibt die Situation, dass der Hund das Futter verweigert. Entweder ist der Stress so hoch, dass der Hund kein Futter annehmen kann, oder er ist so konzentriert bei der Aufgabe, dass er keines braucht. Ich geb Dir mal zwei Beispiele, wir haben vor einem Jahr einen Hund aus dem Tierheim geholt, er kommt aus dem Ausland und hat vor allem Angst. Wir wussten nicht, dass es so extrem ist, wir konnten noch nicht mal durch eine normale Strasse laufen. Ich habe also angefangen mit meinem Hund zu klickern. Erst habe ich ihn konditioniert, so wie Du es beschreibst. Dann habe ich mit ihm ein paar Übungen gemacht, damit er lernt, dass er den Click nur für ein bestimmtes Verhalten bekommt. Nachdem das geschafft war, bin ich mit ihm raus immer wenn er ruhig gelaufen ist habe ich geklickt. Er hat Wochenlang kein Stück Futter genommen, aber er wurde ruhiger und sein Verhalten wurde fester. Er hat das Futter zuerst nicht genommen, weil er durch die Umwelt so gestresst war, aber er hat den Moment genau mitbekommen und registriert aha es hat click gemacht ich hab was richtig gemacht. Irgendwann hat er dann das Futter genommen, und nun bin ich soweit, das ich druch normale Strassen gehen kann. Stadt wird nie gehen aber normale Strassen geht gut er läuft ruhig und sicher. Das zeigt mir, dass er alle Clicks registriert hat. Das hab ich auch immer am nächsten Tag nach dem Click germerkt.

Unser anderer Hund nimmt oft kein Futter, weil sie z.B. einfach zu konzentriert an den Schafen die bei uns sind vorbeiläuft. Sie ist auf ihre Aufgabe normal vorbei zu laufen konzentriert registriert aber das Clickgeräusch und das sagt ihr okay alles ist im grünen Bereich. Oft will der Hund einfach nur wissen das alles okay ist. Alles im grünen Bereich mache weiter so. Das ist ja das gute am Clickern, das Geräusch ist schneller als mein Lob, es ist erwiesen dass der Click beim Hund schneller ankommt als das Wort gut oder Fein oder ähnlich. Ich kann also genau die Sekunde Clickern in der der Hund sich richtig verhält. Dann ist es noch so, die eigenen Stimme hört der Hund den ganzen Tag und es ist zudem noch so, dass sich in unserer Stimme ja auch unsere Emotionen spiegeln das merkt der Hund. Das Problem hast Du beim Click nicht. Und es ist so, ist der Hund darauf trainiert auf den Click, ist er in der lage andere Geräusche raus zu filtern aus der Umwelt und somit den Click jederzeit wahrzunehmen.

Es gibt ein sehr gutes Buch von Martin Pietralla da steht echt alles erklärt hier den Link:

http://www.amazon.de/Clickertraining-f%C3%BCr-Hunde-Martin-Pietralla/dp/3440097447

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  • gast

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Hi,

Warum wird der Weg mit dem Clicker gern als der "faire" bezeichnet?

Was ist daran unfair, wenn ich dem Hund ehrlich und direkt vermittle (so wie Hunde untereinander das auch tun) , dass ich ein bestimmtes Verhalten nicht wünsche?(/quote)

es ist nicht unfair, aber auch nicht anhaltend. Hunde zeigen anderen was sie im Moment nicht wollen (Geh weg da) oder was sie gerade wollen (das ist meins). Im nächsten Moment kann das schon wieder anders sein. Hunde untereinander, die in einer Gemeinschaft leben, versuchen immer wieder den Frieden herzustellen (deshalb scheinen sie auch damit klar zu kommen wenn Mensch rumstraft; sie tun das was eigentlich der Mensch tun sollte wenn er wirklich wie ein Hund handeln wollte). Leider hat die entsprechende Trainierin versäumt bei ihren Beobachtungen das zu beachten was nach der Maßregelung folgt; was sie vertritt ist genau so wenig Hundeart wie die meisten Erziehungsmaßnahmen die Menschen verwenden.

Warum muss ich ihn als Konditionierungsmaschine betrachten und lange herumclickern, anstatt ihm einfach zu zeigen, was ich will, nämlich Ruhe bei Hundebegegnungen, weil es gar keinen Grund gibt, sich aufzuregen?

Clickern ist meines Erachtens nur gut für den Menschen.

Dein "Kscht" und der Stoß sind auch konditioniert. Und sobald du deinem Hund "verclickerst" dass er etwas niemals tun soll dann konditionierst du ihn, denn Kommunikation ist situationsabhängig. Im Falle der "Führerschaft" konditionierst du dich selbst als Auslöser für eine bestimmte Reaktionslage des Hundes. Konditonierung ist Alltag, man kann sie entweder unbewusst oder bewusst anwenden, man kann sie auch Kommunikation nennen - es bleibt Konditionierung.

Wenn es klappt ist es ja gut. Wenn es nicht klappt hat der "Führer" einen Hund der sich in seiner Nähe ruhig verhält und sonst weitermacht weil seine Motivation sich nicht geändert hat und er nur durch die Nähe seines Besitzers auf Unterlassen konditioniert wurde. Wenn nur eine einzelne Person den Hund dann führt kann das tatsächlich den Eindruck vermitteln dass der Hund sich verändert hätte, oft kommt das böse Erwachen wenn der Hund in andere Hände kommt. Dann ist der Deckel wieder runter und der Hund zeigt seinen wahren Trainingsstand.

Das Clickern dauert anscheinend so lange weil der Hund hierbei deutlich zeigt wie weit das Training ist; beim Deckeln scheint es schneller zu gehen weil der Hund durch die Hemmung das Verhalten nicht mehr zeigt. Das kann gut gehen wenn der Trainer daran denkt dass dennoch Gegenkonditionierung nötig ist und der Hund weiter adäquate Erfahrungen machen kann. In den meisten Fällen ist es leider nicht so und dann kommt es eben zu Rückfällen wenn der konditionierte Mensch nicht verfügbar oder außer Reichweite ist.

LG, Karin!

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Kurzform:

A:

Ein Hund hängt aggressiv in der Leine. Dein Hund reagiert, in dem er auch aggressiv wird, nun clickerst du, dein Hund fängt irgendwann an sich zu beruhigen und nimmt dann sein Leckerli.

B:

Ein Hund hängt aggressiv in der Leine. Dein Hund reagiert, in dem er auch aggressiv wird, nun clickerst du, dein Hund fängt irgendwann an sich zu beruhigen und nimmt dann sein Leckerli.

Beides ist vom Ablauf her gleich, nun stellt sich eine Frage, was haben die Hunde dabei gelernt.

A) Hat mit der Zeit z. B. gelernt, dass ihm nichts passiert und wenn er aufmerksam und ruhig ist, gibt es ein Leckerli (positive Verstärkung).

B) Hat was ganz anderes gelernt, nämlich nach dem er sich wieder beruhigt hat, bekommt er ein Leckerli dafür, das er sich vorher so schön aggressiv ins Zeug gelegt hat.

Mit anderen Worten, wir müssen sehr aufpassen, was unsere Hunde in bestimmten Situationen tatsächlich lernen, denn nicht jeder Hund lernt dabei das gleiche, ob mit oder ohne Clicker.

Genau so, deshalb klicke ich immer nur, für ein Richtiges Verhalten. Ich habe gerade genau so eine Hündin, wir haben sie seit zwei Wochen. Sie hängt in der Leine sie ist 7 Monate alt wurde von anderen Hunden gemoppt. Versteht sich im Freilauf gut mit Hunden, geht Streit aus dem Weg ist aber unsicher, rennt gleich hin und Pöbelt sowohl wenn sie frei ist als auch an der Leine.

Ich habe nun angefangen mit Leine. Sie sieht anderen Hund und will anfangen dann schon sage ich NEIN wechsel die Richtung weg von anderen Hund. Wenn sie ruhig ist Click und Leckerli. Dann bin ich wieder in Richtung Hund gelaufen, war sie kurz ruhig und schaute mich an Click und Belohnung. Das habe ich immer weiter ausgebaut. Aber eben immer vorher ein Abbruchsignal für falsches Verhalten. Heute nun nach zwei Wochen und zwei Tagen, konnte ein anderer Hund ruhig an uns vorbeilaufen während sie am Rand ganz lieb an der Leine saß. Ich musste da zwar noch relativ viel Clicken in kurzen Abständen fürs immernoch ruhig sein. Aber sie hat es verstanden, saß ruhig da und wartete schaute sie zum anderen Hund gab es nichts. Schaute sie zu mir gab es C&B. Ich gebe Dir also Recht Hans Georg, und mache es deshalb so wie von oben beschrieben.

@ Karin genau so wie Du es schreibst sehe ich es auch. :) Total richtig.

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