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3-Sekunden Regel


Wolfsblut

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De_Alex

Das von Wolfsblut beschriebene Beispiel, hat nichts mit dem Konditionieren zu tun.

Warum aber begreift mein Hund schon 2 Minuten vorher, dass ich mit dem Auto nach Hause komme und gleich reinkomme? Er kann also die Zeit vom Hören des Autos bis ich zur Tür reinkomme, was immerhin 2 Minuten dauert, absolut zuverlässig verknüpfen und ohne, dass es ihm jemand beigebracht hätte.

Also, ich resümiere: "Konditionierung" hat nichts damit zu tun, dass der Hund mein Auto am Gestank/Geräusch/Ge... erkennt, denn hier (WO?) genau "jetzt" - siehe Zitat (code)

findet eine Lernform statt, die erstens in 
ganz anderen Gehirnarealen verarbeitet 
und zweitens im episodischen Gedächtnis 
abgespeichert wird.

beim Konditionieren oder bei der 3-Sekunden-Regel? Stehe derzeit ein wenig auf dem Schlauch...


'  O
 -|-
 / \
¯¯¯¯¯¯¯¯

das wäre für mich mal interessant.

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  • hansgeorg

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Top-Benutzer in diesem Thema

hansgeorg

Hallo De_Alex,

Da Konditionierung keinen einheitlichen Prozess darstellt, muss hier differenziert werden.

Das „Klassische Konditionierung“ (assoziatives Lernen) beruht auf der Verknüpfung von einem unkonditionierten Reiz, der einen angeborenen Reflex auslöst, und einem ursprünglich neutralen konditionierten Reiz (Klingel od Licht usw.), der für den Hund normaler Weise, keine Bedeutung hat.

D. h., in der Lernphase werden der unkonditionierte und der konditionierte Reiz fast gemeinsam dargeboten.

Allerdings gibt es verschiedene Möglichkeiten, diese Reize zu präsentieren, einmal fängt der eine an und der Andere kommt dazu oder umgekehrt.

Das hat also mit der 3. Sekunden Regel nichts zu tun.

Das „operante Konditionierung“ ist eine weitere Form des assoziativen Lernens beruht auf der Verknüpfung von einer Reaktion (z. B. SITZ) und einer Verstärkung (Belohnung), mit der Konsequenz das dieses Verhalten (Reaktion/SITZ) häufiger gezeigt wird.

D. h., in den Lernphasen/Übungsphasen, muss der Hund selbst handeln.

Hier für wird oftmals die 3. Sekundenregel angenommen.

Eine weitere Möglichkeit das „instrumentelle Konditionieren“ ist im Prinzip dem „operanten Konditionieren“ sehr ähnlich.

Beim „operanten Konditionieren“ wird von einigen hier der Begriff des richtigen Timings verwendet, der es meiner Meinung nach auch besser trifft.

Könnten Hunde nur durch „Konditionierung“ lernen, wären sie nicht mehr als „Automaten“, dem ist aber nicht so.

Da es noch mehr Lernmethoden gibt nach denen Hunde in der Lage sind zu lernen, einige Stichworte.

Z. B.: Beobachtungslernen, Nachahmungslernen, Problemlösungslernen, Spiellernen, Löschungslernen, Versuch und Irrtum usw.

LG Hans Georg

Der Mensch hat das Sozialverhalten von Hunden tief greifend verändert (D. U. Feddersen - Petersen).

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De_Alex

Hallo Hans-Georg,

bei der klassischen Konditionierung also ...

findet eine Lernform statt, die erstens in

ganz anderen Gehirnarealen verarbeitet

und zweitens im episodischen Gedächtnis

abgespeichert wird.

...als bei anderen Lernmethoden, korrekt?
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hansgeorg

Hallo De_Alex,

Das Beispiel von Wolfsblut hat nicht viel mit Konditionieren zu tun (2 Minuten – Auto usw.).

Sondern beruht auf anderen kognitiven Fähigkeiten des Hundes. D. h. einfach ausgedrückt er lernt durch eine Erfahrung, die er macht, und zieht die richtigen Schlüsse daraus, das nennt man z. B. Einsichtslernen.

Berücksichtigen sollte man auch immer, das Lernformen zusammen oder parallel ergänzend vorkommen.

LG Hans Georg

Der Mensch hat das Sozialverhalten von Hunden tief greifend verändert (D. U. Feddersen - Petersen).

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Hallo,

ich grab dieses Thema jetzt auch noch einmal aus, habe auch das meiste ueberflogen, aber finde noch immer keine Erklaerung dafuer:

Sobald ich sehe, dass Susuki im Garten anfaengt zu graben, sage ich nein. Dann lasst sie es sofort.

Wenn ich ein bisschen spaeter dran bin und das Loch schon die Ausmasse eines Kraters hat und/oder Pflanzen dabei drauf gegangen sind, werde ich ehrlich gesagt schon mal boese und schrei sie mit Nein an. Dann dreht sie sich entweder gleich auf den Ruecken oder duckt sich.

Wenn ich aber nach Hause komme und das Werk schon vollbracht ist, bringt es ja nix mehr zu schimpfen, weil's ja schon laenger her ist. Wenn ich mich aber dann (ruhig) ans Loch stelle und Susuki rufe (alles in soweit wie moeglich neutralem Ton), kommt sie zwar aber dreht sich auch gleich auf den Ruecken. Also weiss sie offenbar, dass sie da etwas gemacht hat (vielleicht schon vor Stunden), was sie nicht soll.

Dass sie sich es nicht merkt oder das Loecherbuddeln einfach zu verlockend ist um es zu lassen ist eine Sache.

Aber mir scheint, dass sie sich sehr wohl daran erinnert, dass sie dieses Loch gebuddelt hat und dass das nicht so gut war (aus meiner Sicht natuerlich), wenn sie schon in Demutshaltung daherschleicht.

Kann mir das jemand erklaeren?

Liebe Gruesse, Judith

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Andwari

Sie hat Dein Erscheinen an dem Loch mit Schimpfen verknüpft und versucht durch ihre Demutshaltung alles "böse" von sich zu wenden!

Das hat aber nichts mit einem "schlechten Gewissen" zu tun, sondern mit der Verknüpfung, die bereits vorher entstanden ist.

Beispiel: Hund zerkaut in Abewesenheit von Frauchen den Teppich. Frauchen kommt nach Hause, sieht das und schimpft/schreit direkt mit dem Hund, der in freudiger Erwartung in der Tür steht. Zur Strafe wird er noch auf seinen Platz verbannt.

Das geschieht nun 2-3 Mal. Fortan wird der Hund jedesmal sein Frauchen in Demutshaltung empfangen, um das Schimpfen/Strafen von sich zu wenden. Ob er nun was zerkaut hat, oder nicht!

Hunde haben kein Gewissen, sondern handeln instinktiv!

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Ok, das verstehe ich... aber es ist nicht so, dass sie mich schon so begruesst. Sie begruesst mich ganz normal, nur wenn ich dann zum Loch oder der jeweiligen abgefressenen Pflanze gehe (die immer eine andere ist), was ist dann die Verknuepfung? Eine zerfressene Pflanze, Frauchen geht hin ojeoje, lieber mal ducken? (wenn ich heimkomme und sowas sehe schrei ich sie ja auch nicht an, wie ich schon erwaehnt habe)

Liebe Gruesse, Judith

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hansgeorg

Hallo Jusi,

Für dieses Verhalten deines Hundes gibt es eine einfache Erklärung, ich habe es schon einige Male anklingen lassen, aber bisher hat keiner darauf reagiert, oder versucht herauszufinden, welche Entdeckung der Wissenschaft (Hirnforschung) da gelungen ist.

Es hat nichts mit der Verknüpfung dieser Situation zu tun, die Signale gehen dabei ganz alleine von dir aus, denn du kannst keine neutrale Verhaltensweise einnehmen und dem Hund vorspielen, das ist der Schlüssel, die Erklärung liegt im Gehirn.

Es hat mit dem limbischen System und Nervenzellen zu tun, dein Hund sieht es in deinem Gesicht, so viel Mal vorab.

LG Hans Georg

Der Mensch hat das Sozialverhalten von Hunden tief greifend verändert (D. U. Feddersen - Petersen).

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Trial

Hi Georg

das was du Jusi "vorwirfst" - nämlich durch die Körperhaltung Signale zu geben - ist ein alter Hut.

Was ich aber nicht verstehe, ist wenn durchaus seriöse Quellen berichten:

HH kommt neutral an, weil nichtsahnend

Hund fällt durch unterwürfiges Verhalten auf

erst dann wird "Schandtat" entdeckt

Da ich Grenzfälle selbst erlebt habe (sowie die Quellen der Schilderungen kenne), mag ich diese Berichte nicht nur auf die entsprechende Körperhaltung des Halters beim Untaten-Anblick reduzieren.

Hast du dafür Erklärungen?

Gruß Trial - auf der Suche nach Erklärungen für Unerklärbares?

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Huhu!

Wisst ihr, es gab Zeiten da hätte ich 3 Tage lang referieren können über das faszinierende hündische Lernverhalten. NICHTS was man nicht über irgendeine Form der Lernens erklären könnte...

... Dachte ich.

Dann.. habe ich angefangen ZUZUHÖREN, anstatt ERKLÄREN zu wollen... und die Lerntheorie geriet mächtig ins Wanken...

Wie auch immer, gehört nicht ganz zum Thema.

Hunde als Hunde, nicht mehr und nicht weniger zu ERKENNEN (damit meine ich nicht verstehen) ist etwas, was uns helfen kann endlich die Bäume im Wald wieder zu sehen und nicht den Wald vor lauter Bäumen nicht zu erkennen.

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