Großer Kraft- und Größenunterschied beim Mensch-Hund-Team

[d.beagle]

also quasi dem Hund einen Helfer stellen der ihn ggf bremst? Auch das werden wir testen

[gast]

Jepp. Ich nehme zum Bremsen (wenn ich z.B. beim Radfahren anhalten möchte) gern ein beruhigendes rollendes "Brrr".

[d.beagle]

[Lanya]

Ich trailen mit Lanya auch und habe anfangs das gleiche Problem gehabt. Wenn sich 40 kg Hund in die Trailleine schmeissen wird es schon mal schwierig.

Der Hund soll ja beim Trailen ziehen, aber wir haben versucht sie immer wieder langsam auszubremsen, das sie langsam und ruhig sucht, teiweise mit zwei Leinen dran, die andere wurde vom Trainer gegengehalten, nur um sie zu bremsen.

Mittlerweile läuft sie ruhig auf der Spur, nur wenn wir zu VP kommen zieht sie noch mal an, aber das sollen sie ja auch. Ich lasse sie aber nicht so zur Person arbeiten(d.h. ziehen) wie den Cocker, sie kommt recht schnell zum Erfolg, d.h. zu der Person, einfach um ihr die Wucht zu nehmen.

Warum diese Hunde nicht trailen lassen ?? Im Alltag habe ich keine Problem sie zu führen oder zu halten...

[gast]

nur so eine Idee, meine Kentnisse im MT halten sich in Grenzen, aber im ZOS hab ich versucht mehr Ruhe und Konzentration reinzubringen. Inzwischen sucht Hiro systematish und in einem gelassenen, gründlichen Tempo - Hilfsmittel im Aufbau - Clicker. Ginge ein Zurück auf Los und die Art und Weise der suche nochmal ein bischen Shapen - Zug ja bis zu einem gewissen Punkt und dass über positives bestärken (muss ja gar kein Clicker sein) - oder ist er schon zu kanonig um nochmal neu aufzubauen?

[Holmes]

Zum ManTrailing benötigt man ein umfassendes Verständnis für den Hund. Da ich selber einen 40kg Bloodhound habe interessieren mich Gehorsam im Alltag und dortige Angepasstheit wenig. Er hat einzig und allein "Gehorsam" auf dem Scent zu zeigen. Mit nichts anderem gebe ich meinem Hund die Möglichkeit seine Instinkte auszuleben. Da ich viele Jahrzehnte Diensthunde geführt habe, ist für mich das wichtigste dem Hund bestimmte Regeln klar zu machen. Das heißt erstmal muss ich ihm seinen Job erklären und das kann ich nur, wenn ich ihn im Anfang zum Fokussieren auf den Scent schnell arbeiten lasse. Leider gibt es die meisten Probleme, wenn HF und Trainer wenig Kenntnisse über diese Ausbildung besitzen und so den Hund zuerst unkontrolliert in überzogenen Trainingsaufgaben verhunzen. Einfache und simple Übungen bringen erst über einen langen Zeitraum den gewünschten Erfolg.

Über die Motivation erarbeiten wir für den Hund schnell eine Grundlage und führen sie auf den unterschiedlichsten Variationen der Übungen weiter. Keiner unserer Hunde arbeitet unkontrolliert und die HF lernen ihre Hunde bei der Arbeit zu beachten und die Körpersprache zu lesen. Weiter lernen sie zum richtigen Zeitpunkt ungewünschte Verhaltensweisen des Hundes zu korrigieren.

Das Lesen des Hundes unterstützt die Arbeit des HF und so sind körperliche Ausbremsungen, die ein hohes Mass an kontraproduktiver Körpersprache des HF aufbringen, nicht zweckgebunden. Eine gute Ausbildung ist wichtig, damit man seinen Hund kontrollieren kann. Unterordnungsleistungen und Gehorsam stehen einem Hund im Weg und machen ihn abhängig von seinem HF. Wer es nicht glaubt kann gerne vorbeischauen und 40kg Bloodhound schnell und motiviert arbeiten sehen. Dazu braucht es keine Handschuhe. Eine Leine aus Steigbügelleder ist das passende für die trockenen und eine aus Biothane für die feuchten Tage.

Setzt man viel Motivation auf die Arbeit des Hundes, dann ist die Leine um den Rücken geführt ein gutes Mittel um gerade bei einem etwas unterlegenem menschlichen Partner Sicherheit in das Handling zu bringen.

Die Ausbildung eines Mantrailers ist mehr als umfangreich und zu diesem Zwecke nutzen wir ausschließlich Techniken und Übungen aus dem Bereich der Kocher Method. ManTrailing-Übungen und Ausbildungsvorgehensweisen aus dem Bereich der amerikanischen Polizei mit Einbeziehung der natürlichen Verhaltensweisen des Hundes. Sehr effektiv.