Wann hat man es verstanden?

[mühlau]

Das ist ein wunderschöner Beitrag.

Ich muss zugeben, ich habe ein Problem damit, dass meine Fee von einem Tag auf den anderen "alt" geworden ist. Mein stolzer selbstbewußter Hund, mit dem ich stundenlange Spaziergänge unternehmen konnte, ist nun schon nach einer halben Stunde müde und trottet an der Leine hinter mir her (ohne Leine gehts viel besser, wenn sie trödeln kann und dann im Galopp nachkommt).

Sie orientiert sich aber auch viel mehr an mir, ist immer in meiner Nähe und ich merke, dass ich ihr Sicherheit gebe.

Sie ist zwar seit dem Tag im Juni, als sie drei Anfälle hatte, anfallsfrei, aber ich kann sie Angst nicht ablegen.

Heidi, ich hoffe, dass ich Deine Gelassenheit auch lernen kann.

[Fusselnase]

Wenn es so schnell geht, ist es natürlich schwieriger. Aber es gehört eben dazu, ob es uns passt oder nicht.

Ich sage mir immer, dass es doch schön ist, dass sie bei uns alt werden dürfen und nicht allein in irgendeinem Zwinger, wo sich niemand um ihre Zipperlein kümmert... auch wenn´s total pathetisch und kitschig klingt. Aber leider ergeht es vielen Hunden so.

[gast]

Sag' ich mir auch immer - unser Pudelchen hat noch einen schönen Lebensabend gehabt. Ich finde das gar nicht kitschhig.

[criol]

Heidi, das hast Du wirklich schön geschrieben! Ich kann das gut nachempfinden. Meine Bufy ist ja erst zehn, aber eben ein grosser Hund und dann noch mit extrem belastenden ersten 6 Jahren. Sie hat über 250 Rennen gelaufen und ist vielleicht auch deswegen besonders ruhig. Aber sie ist eben auch so souverän, lieb und verträglich mit jedem und geniesst ihr Leben.

Daneben ist bei mir ja auch ein Pflegling hängen geblieben, denn ich mit 11 Wochen bekommen hatte. Käthe bringt mich jeden Tag zum lachen und sie ist ein supertoller Hund. Trotzdem wird der nächste wohl wieder ein älterer Grey werden. Auch als Pflegehund. Denn im Alltag sind diese Hunde so viel entspannter und ihre Ruhe ist so wohltuend....

Ich wünsche Dir mit Felix noch viele Jahre. Aber die kleinen Terrierjungs werden ja auch steinalt!

[Hansini]

Das hoffe und glaube ich auch!!!

[dalli123]

Hallo!

das ist schööööön und danke dafür.

ich stehe derzeit auch vor dem "Wie geht es weiter?" und dem ableuchten meines älter werdenden Hundes.. und dem Zwiespalt: Was ist auf Grund des Alters? und was ist sein Sturkoppes?:-)

ich wäge ab, was kann er noch wirklich tun und was nicht?

dann die Schwankungen seines Befindens..

Er ist ja ein Diensthund - aber ich habe schon einiges umstellen müssen - für ihn - für mich - für meine Sicherheit - so dass wir viel mehr in die Natur ziehen und dann kann er laufen und laufen und sich bewegen.. und dann nehm ich ihn mit, nur mal so für ne kurze Strecke zu Rewe, zum Einkauf.. er darf dann an der Kasse liegen bleiben und ich düse schnell mit der Verkäuferin herum..

dann fahren wir mit dem Bus vier Stationen und gehen nach Hause und er läuft dann so langsam und für mich wirklich depri.. niedergeschlagen wirkend.. dass ich dann immer wieder überlege.. macht der das jetzt mit voller Absicht? Stundenlange Gänge im Wald und auf den Feldern.. und ne dreiviertel Stunde das dann.. und er ist den ganzen Tag nur noch am pennen:-)

nein, ich glaube doch: es ist das aufpassen, die geistige Anstrengung, die er doch hat, auch wenn es nur so wirkt, als liefe er neben mir locker an der Leine mit..

Ich hatte noch keinen großen und so alten Hund. Riesen hatte ich schon, aber die sind nicht sooo alt geworden..

ich wünsche mir, dass ich immer das richtige fühle und ihn weiterhin soooo gut wahrnehmen kann!!!

Alles Gute an alle, die ältere Hunde haben:-)

Backi

[gast]

wunderschön...wenn ich wiedergeboren werde darv ich wieder bei Dir sein...., ich hatte fast tränen im schmunzelndem Auge, was für eine wunderschöne Überlegung für ein gganzes Hundeleben.

Ja, ein Alter Hund ist ein Erlebnis, wenn man diese Angst, diese, bald ist er nicht mehr, irgendwann ist er weg auf Seite lassen kann. Denn in dem Punkt ist es glaube ich so. Hunde können uns erfüllter loslassen, als wir sie. Anfangs als mein Dicker merklich alt wurde, war sie da, diese Angst, diese irgendwann loslassen müssen, aber dank seiner...ich kanns kaum beschreiben - zufriedenen, weisen Ruhe kam auch ich eher zur Ruhe und konnte dankbar aufs Alter blicken.

[LiaLin]

Wunderschön geschrieben.

Bei meiner Katze kreisen die Gedanken momentan auch sie ist 14 Jahre und stand schon 2x vor einem Nierenversagen.

Ich geniesse die Tage die ihr noch bleiben mit ihr.. Aber manchmal kommen mir trotzdem die Tränen. Sie ist meine erste eigene Katze, ich habe sie vor ca. 3 Jahren aus dem TH geholt, sie hatte leider kein schönes Leben bis dahin. Ich hänge sehr an ihr und vor allem wenn sie schlechte Tage hat, tut es sehr weh.

Lindo ist noch nicht mal 3 Jahre alt, aber mein Seelenhund und ich weiss genau wenn er älter ist, werde ich extrem Probleme haben, ich renne ja jetzt schon wegen jedem krumen Blick zum TA..

[Bärenkind]

Ach, Heidi, da hast Du mir schon ein ganzes Stück voraus. Gratuliere. Das liest sich wirklich toll. Möge Euch auf diese Weise die Zeit, die Euch bleibt, so intensiv und schön wie möglich erscheinen.

Leider bin ich im Moment in einer schweren Phase der Erkennens. Freude kann ich im Moment wenig empfinden, es überwiegt die Sorge.

Es mag sein, dass mir in diesem Zusammenhang mein Beruf im Wege steht. Wäre Sherlock ein reiner Freizeithund, dann könnte ich vermutlich besser damit umgehen. Aber ich muss ihn im Moment sehr deutlich in Rente entlassen und habe es "versäumt", rechzeitig einen "Neuen" einzustellen, um es mal ganz salopp auszudrücken.

Die Umstellung ist im Moment sehr hart, die Rücksichtnahme schmerzlich, das Einspielen in neue Regelungen und Gewohnheiten sehr holperig.

Es macht mir jedoch viel Mut, das so von Dir zu lesen.

LG Anja

[Hansini]

Anja, glaub mir, es gibt auch Tage, wo es mir nicht leicht fällt, aber die werden immer weniger. Ich versuche alles positiv zu sehen, selbst wenn es dem alten Herrn mal nicht so gut geht, dann denke ich, dass der nächste Tag wieder ein guter wird. Wenn Leute meinen etwas zu seinem Zustand sagen zu müssen lächele ich, auch wenn ich sie am liebsten in der Kloschüssel ertränken würde.