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Tierliebe oder Tierquälerei?


flying-borders

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flying-borders

Mir geht schon seit einigen Wochen etwas nicht aus dem Kopf, daher schreibe ich es mal hier nieder und schau mir eure Reaktionen an.

Bei uns in der Nachbarschaft wohnt ein Pärchen mit einem 17 jährigen Hund.

Jeden morgen, mittag und abend sieht man sie zur selben Zeit die immer gleiche Runde mit ihm gehen oder sollte ich sagen schleichen?

Dieser Hund ist mitlerweile taub und blind, desweiteren hat er offene Stellen am Hals und am linken Hinterfuß, da kann man wirklich nur das blanke Fleisch sehen, ab und an hat er über dem Fuß einen Socken an.

Der Hund kommt nur noch sehr sehr langsam vorwärts und ich persönlich halte es für eine Qual.

Daher frage ich mich schon die ganze Zeit warum sie krampfhaft versuchen diesen Hund am Leben zu halten und ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich meinen Hund so bis zum bitteren Ende durchs Leben bringen würde.

Ich persönlich empfinde es nicht mehr als Tierliebe sondern als Tierquälerei und ich persönlich hätte diesen Hund schon längst einschlafen lassen.

Wie seht ihr das?

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Da ist schwer was zu zu sagen aus der Entfernung. Hast du die Leute mal angesprochen? Das wär für mich der erste Weg um mir selber ein klares Bild von den Leuten, ihrer Meinung und dem Hund zu machen :)

Ein Hund mit 17 ist nunmal kein Marathonläufer, meine Maus, mit ihren 17 1/2 war auch der Schleicher zum Schluß. Und schlecht gehört und gesehen hat sie auch. Aber Lebensfreude und vor allem Lebensqualität hatte sie :)

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hallo,

es ist sicher sehr,sehr schwer los zulassen...

aber wenn der Hund keine schmerzen hat, finde ich es okay auch zu schleichen, taub und blind zu sein. Mit 17 Hundejahren...das ist doch sicher so als wären wir 90, oder noch älter.

Aber wenn das Tier schmerzen hat, würde ich es erlösen, auch wenn es die Hölle für mich wär...

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flying-borders

Nein mit den Leuten ahbe ich nicht gesprochen, sehr wohl hat mir aber deren Nachbarin die den Hund zum ausführen holt wenn die Besi auf Arbeit sind, erzählt das sie jedes Mal dachte er wäre tot.

Er kommt kaum hoch, es handelt sich hier um einen großen Hund, er kommt kaum vorwärts und das mit den offenen Wunden ist ja mal auch nicht ohne.

Ich habe auch nicht vor den Leuten da in irgendetwas reinzureden, ich beobachte nur seit Wochen wie die Runden immer beschwerlicher für den Hund werden, er hat ja auch keine Sozialkontakte mehr, er ist wegen seiner Blindheit auch nur noch an der Leine und wir alle hier sorgen dafür das die Jungspunde den alten Herrn nicht belästigen.

Es ist für mich einfach nur ein Gefühl, das ich meinem Hund ein solches Leben, kann man das noch so nennen - nicht zumuten würde.

Ob er an der Wunde am Hals Schmerzen hat, weiß ich nicht, am Fuß definitiv denn er zieht das Bein voll nach.

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Abgesehen davon, dass ich den Hund ja nicht gesehen habe ;) und deswegen nur auf das, was Du schreibst reagieren kann:

Ich erlebe das oft bei Menschen mit sehr alten Pferde, die teilweise schwankend durch die Gegend eiern, wenn sie sich überhaut noch freiwillig bewegen: Wenn man das Tier als Halter täglich sieht, wird man "Betriebsblind". Gestern ging es noch, letzte Woche auch noch, also geht´s auch morgen und nächste Woche noch. Dazu kommt, dass das Loslassen sehr schwer fällt. Man lebt von Tag zu Tag und beschwichtigt sich selber mit: Er frißt aber doch noch und wenn ich ein Leckerchen hinhalte, freut es sich!

Das verwechseln dann viele mit dem "Willen zum Weiterleben" und Lebensfreude. Manchmal ist sie wirklich noch da, öfters aber nicht.

In solchen Fälllen muß man sehr behutsam von außen an die wirkliche Tierliebe appelieren und dem Halter (vorsichtig) erklären, dass die Zeit für dieses Tier einfach abgelaufen ist.

Oft ist es wirklich so, dass die Besitzer durch eine Ansprache von außen mal die Scheuklappen abnehmen und den Zustand ihres Tieres objektiv betrachten. Aber nicht immer und dann kann man niemanden zwingen. Dann kann man nur hoffen, dass die Natur dem Leiden bald ein Ende setzt. :(

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Ninchen0_15

Ich kann mich erinnern, dass ich früher etwas ähnliches gedacht habe wie Du in, einer ähnlichen Situation.

Inzwischen habe ich sehr viele Tiere bei ihren letzten Schritten begleitet und ich habe gelernt, dass ein Aussenstehender nicht wirklich beurteilen kann, was er da in einer Momentaufnahme beobachtet.

Es gibt sie natürlich, die Menschen, die einfach nicht loslassen wollen oder können, aber das werden wir nicht während solcher Beobachtungen erkennen können,

ob dieser alte Hund noch Lebensqualität hat (natürlich eine ganz andere als ein junger, gesunder),

können, glaub ich, nur die sehen, die ihr Leben mit ihm verbringen.

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flying-borders

Ich habe diese Frage gestellt, weil auch ich ja schon einen Hund gehen lassen mußte und ich einfach damals merkte das sie nicht mehr will.

Sicherlich war der Schmerz riesig und es tut auch heute noch weh, aber ich weiß das ich definitiv im richtigen Moment gehandelt habe und das wiederum gibt mir ein gutes Gefühl.

Mein Hund wurde mit Cortison behandelt und nach 4 Tagen trat eine Besserung ein und ich hatte für komplett 7 Tage einen Jungspund im Alter von 2 obwohl sie schon 13 war, tja und dann kam sie nicht mehr hoch, konnte kaum noch mit dem Schwanz wedeln und schaute nur noch, da wußte ich sie ist soweit.

Es waren die schönsten 7 Tage, die sie mir noch geschenkt hatte. Klar hätten wir noch weiter rumdoktern können, aber ich wußte intinktiv das sie mir alles gegeben hatte, was sie vermochte.

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Für Außenstehende ist das meist nur schwer zu beurteilen. Ich kann es am Beispiel meiner Hündin sagen, dass mich jahrelang Menschen fragten, warum ich sie nicht einschläfern lasse. Nicht weil mein Hund litt, sondern weil sie selbst den Anblick wohl nicht so gut ertragen konnten. Hutzelchen hatte einen am Ende wirklich riesengroßen, irgendwann leider unoperablen, Leistenbruch unter dem Bauch.

Ihr selbst macht der wenig Probleme, Springen war halt nicht sooo toll. Aber laufen konnte sie wie in Bienchen, sie hatte Lebensfreude und keine Schmerzen. Aber für die Leute war das halt ein fast ballgroßer TUMOR und damit fällten die meisten von weiten schon ihr Todesurteil. Bei uns war es so, dass ich den Leuten leider oft unterstellen musste, dass es ihnen nicht um den Hund ging, sondern dass sie selbst nicht dauernd an Krankheit und Tot erinnert werden wollten.

Alt, langsam, krank und gebrechlich zu sein, vielleicht sogar ein paar Zipperlein zu haben, ist für mich noch kein Zeichen dafür, dass man keine Lebensfreude oder Daseinsberechtigung hat. Das ist einfach die Endlichkeit des Lebens und auch das letzte drittel Leben, gehört dazu.

Aber Du hast natürlich recht. Es gibt auch das andere Extrem (auch schon erlebt). Ob das bei den Leutchen die Du täglich siehst auch so ist, weiß ich nicht.

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Der langsame schleppende Gang und die offenen Wunden aus Deinem Beispiel und auch die Aussage der Nachbarin alleine wären allerdings für mich so noch kein Grund, ein Leben zu beenden, da muß man das ganze Individuum Hund sehen und fühlen. Das geht ja über´s Netz nicht ;)

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flying-borders

Da habt ihr wohl recht, es sollte ja auch keine Für oder Gegen Erlösung Debatte werden, es beschäftigt mich halt und ich sehe eben nicht, das der Hund noch Lebensqualität hat. :(

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