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Aggressionen gegenüber Artgenossen


gast

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Ein Vorfall gestern bringt mich nun doch wieder dazu mal nachzufragen.

Es geht um Neo (ca. 6 jähriger, kastrierter Rüde). Wir haben im letzten Jahr viel geschafft, vieles ist besser geworden.

Einzig sein Verhalten gegenüber Artgenossen ist nach wie vor schwierig.

Gestern kam es zu einem Zusammenstoß mit einer Berner Sennen Hündin. Ich versuche das mal genau zu beschreiben, den es war ein Paradebesispiel für Neos Schwierigkeiten...

Die Hündin ist ca 6 Jahre alt. Sehr ruhig und freundlich. Eher passiv. So zeigte sie sich auch beim Zusammentreffen. Eigentlich desinteressiert an Neo.

Ich reagierte zu spät und Neo stürzte sich der Hündin an den Kragen. Mit viel Knurren und Gebrumme.

Interessant war, die Hündin interessierte das kaum, sie schien das gar nicht so wirklich ernst zu nehmen, was für mich schon sehr "brutal" aussah.

Im Affekt zog ich Neo dann erstmal runter.

Die Hündin schüttelte sich mal kurz und wollte nun Neos Hintern beschnuppern. Ich habe ihn dabei leicht festgehalten, aber man merkte dass das eigentlich schon der nächste Anlass für ausflippen wäre.

(Das habe ich auch generell festgestellt. Keinesfalls lässt er sich beschnuppern. Er verlangt aber von Anderen sich sofort hinzulegen und von Kopf bis Fuß untersuchen zu lassen.)

Da der Halter der Hündin (wie die Hündin selbst) total cool und gelassen war, konnte ich das mal (mit Einverständnis) mit so wenig Eingriffen wie nötig, laufen lassen.

Es wiederholen sich immer die gleichen Abläufe. Man läuft 20m nebeneinander her, Neo schnüffelt im Gras und plötzlich, wie als würde ihm einfallen das dort ein Hund ist, schießt er auf die Hündin zu und hält sie im Nackenbereich fest. Jedes Mal total "aufgeblasen", laut und sehr imponierend.

Hocke ich mich auf den Boden, rufe ihn leise, kommt er sofort und verkriecht sich regelrecht bei mir.

Sobald ich aufstehe, würde er aber sofort wieder hinschießen.

Das zeigt er bei jedem Hund. Einige sind ganz ruhige, sehr gelassene Tiere die Neos Verhalten nicht maßregeln oder erwiedern, sondern über sich ergehen lassen - scheinbar warten bis er fertig ist und dann friedlich weiter gehen.

Neo ist dabei sehr angespannt, manchmal wirkt es auf mich als hat er sich selbst einfach nicht unter Kontrolle.

In einem Blutbild waren die Schilddrüsenwerte ohne Befund..ich werde das nächsten Monat aber nochmal prüfen lassen, das lässt mir keine Ruhe.

Fast ein Jahr haben wir nun an Impulskontrolle und dem Ignorieren von Artgenossen gearbeitet. Aber in diesen Momenten scheint er oft von sich selbst überfordert. Total nervös und hektisch "hängt" er in dieser Spirale.

Es macht keinerlei Unterschied ob ich mit beiden Hunden unterwegs bin oder mit Neo alleine.

Er verhält sich immer so.

Ich kann ihn (wenn ich schnell genug bin) dabei unterbrechen. Er ist dann auch ansprechbar aber quasi "immer auf dem Sprung" im wahrsten Sinne des Wortes.

Verletzungen gab es dabei nie. Wie schon erwähnt, die einigen ausgesuchten Hunde mit denen er im Freilauf Kontakt hat, scheinen das gar nicht ernst zu nehmen. :???

Zusammentreffen mit Hunden von denen ich glaube das sie Kontra geben würden, vermeide ich aber. Da ich mir sowas ohne Anleitung nicht zutraue.

Laut Anita zeigt sich Neo im Haus sehr sicher, ausserhalb allerdings eher unsicher. Das kann ich bis heute so bestätigen.

Ich kann damit umgehen, aber ich finde es für ihn traurig da er nach wie vor jedesmal auch körperlich fix und fertig ist, nach solchen Begegnungen und ich würde ihm da wirklich gerne Stress nehmen.

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Ich kann dir zu Neo keinen Rat geben. Leider.

Männlein verhält sich exakt genauso.

Auch er toleriert das Beschnüffeln seitens eines anderen Hundes nicht.

Passieren eines anderen Hundes, auch auf engstem Raum, überholen, frontale Begegnungen - alles kein Ding mehr.

In 98% aller Fälle muss ich dabei nicht mal etwas sagen.

Aber wenn der andere Hund ihn dabei direkt kontakten will, wehrt er ab.

Ich akzeptiere es einfach, wie es ist. Er will das offensichtlich nicht.

Solange er friedlich an anderen vorbeigeht, ist es für mich o.k., wenn auch irgendwie sonderbar.

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Steffi71

Wenn Dein Hund (ob aus Unsicherheit oder aus welchen Gründen auch immer) dermaßen Attacken auf andere Hunde fährt, kann ich gar nicht verstehen, warum Du Deinen Hund immer wieder zu anderen Hunden hin lässt.

Offensichtlich ist doch, dass es immer wieder knallt.

Wenn Du es hinbekommst, dass er angeleint "vernünftig" an anderen Hunden vorbei gehen kann, ohne zu pöblen oder sonstiges, dann reicht das doch aus.

Vor allem lernt er so, dass Du ihn aus der Situation rausnimmst, sobald ein Hund irgendwo auf der Bildfläche erscheint.

Er muss nicht agieren, weil Du aus der Situation gemeinsam mit ihm rausgehst (durch Bogenlaufen), bzw. gar nicht erst mit ihm rein gehst.

Du schreibst ja, dass Du jetzt seit einem Jahr (erfolglos) an dem Problem arbeitest. Akzeptiere doch einfach, dass Freilauf mit anderen Hunden für ihn Streß bedeutet und er damit nicht umgehen kann.

Er hat doch zu Hause einen Hundekumpel, mit dem er Sozialkontakte pflegen kann (dort scheint es ja zu funktionieren).

Wenn mein Hund so reagieren würde, würde er nur noch angeleint (in einem Abstand, der für ihn okay ist) an anderen Hunden vorbeigeführt werden. Außerdem muss man ja auch immer an die anderen Hunde denken.

"Nett" von Dir, dass Du Dir für Deine "Probeaktionen" immer ruhige Kandidaten aussuchst, von denen Du weißt, dass sie sich nicht wehren.

Hast Du noch nie ne passende Reaktion von einem HH bekommen?

Ehrlich gesagt, ich könnte mich da nicht zurückhalten! Gerade, weil Du weißt, wie Dein Hund tickt!

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Nellytier, ich denke du kennst seine Geschichte nicht. Danke für den sicher nett gemeinten Beitrag, aber du kannst dir sicher sein das ich weiß was ich tue.

Und ich denke es ist nicht zu viel verlangt zu ergründen wo mein Fehler und Neos Problem liegt, da es nunmal etwas ganz normales ist Hunde zu treffen.

Du kannst dir ebenfalls sicher sein, das die Besitzer der anderen Hunde Neo und sein Verhalten kennen und ich ihr Einverständnis dafür habe.

Teiweise bieten mit diese Hundehalter sogar Spaziergänge an, um gemeinsam daran zu arbeiten.

Du schreibst ja, dass Du jetzt seit einem Jahr (erfolglos) an dem Problem arbeitest. Akzeptiere doch einfach, dass Freilauf mit anderen Hunden für ihn Streß bedeutet und er damit nicht umgehen kann.

Nein erfolglos arbeite ich sicher nicht daran. Denn wer ihn vorher kannte und ihn jetzt kennt, sieht da einen völlig anderen Hund.

Mir geht es einzig und alleine um die spontanen Ausraster die er zeigt und inwiefern ich sein Verhalten umlenken kann.

Ich möchte das er lernt mit diesen Situationen umzugehen.

Dauerhaftes Ausweichen und Umgehen von Situationen die ihn stressen könnten, ist für mich dabei nicht das Mittel der Wahl.

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Bulldog Trio

wir haben ein ähnliches Problem.. Luke möchte auch nicht von andern beschnüffelt werden .. er ist eher unsicher .. allerdings hat er eine Hündin.. ( hab ja 2 hunde) und das reicht MIR!! er muss sich nicht mit andern vertargen und spielen . er hat ein paar Hunde die er toleriert, aber erst Kontakt immer mit Maulkorb..

ich hab das für uns so geregelt wir gehen ordenbtlich ohne murren an andern vorbei , ich regel alles.. er hat ruhe vor den andern

hat dein hund ein vorgeschichte?

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Ja er hat eine Vorgeschichte.

Er wurde mit einem Jahr in der spanischen Tötung abgegeben weil er den Besitzer überforderte. Wurde freigekauft und saß mehrere Jahre im Tierheim in einem großen Gemeinschaftszwinger. Dort zeigte er sich laut Berichten immer gut verträglich mit allen Hunden.

Nochal um das klar zu stellen: ich möchte ihm keine Begegnungen aufzwingen, noch soll er sich mit allen gut verstehen.

Ich möchte aber das er lernt sich zurück zu nehmen.

Das es mal Rangeleien zwischen Hunden gibt, halte ich für völlig normal. Nur werde ich aus seinen plötzlichen Ausbrüchen nicht schlau.

Ich kann ihn umringt von Hunden Kommandos ausführen lassen. Solange er beschäftigt ist, sind die ihm wumpe.

Aber Ziel kann ja nicht sein das ich jedesmal wenn uns ein Hund entgegen kommt, ein großes Programm auffahre (bei dem er vom Energielevel nicht wesentlich drunter liegt).

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Aber Ziel kann ja nicht sein das ich jedesmal wenn uns ein Hund entgegen kommt, ein großes Programm auffahre (bei dem er vom Energielevel nicht wesentlich drunter liegt).

Nur zu meinem Verständnis: Geht es um das kommentarlose, frontale Passieren eines anderen Hundes oder um einen gezielten Kontakt zwischen beiden Hunden?

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Kommentarloses passieren an der Leine funktioniert.

Sobald ich aber stehen bleibe wirds brenzlig. Da reicht auch schon ein kurzes "Hallo" zum anderen Hundebesitzer.

Ich muss also in zügig vorbei, dann gehts.

Die Tendenz hinter mir auszubrechen, ist aber noch sehr deutlich sichtbar.

Im Freilauf ginge das wohl gar nicht. Er würde einfach hinspringen, auch wenn der andere Hund gar nicht an ihm interessiert ist.

Es wirkt immer wie "Bevor du mir blöd kommst, komm ich dir blöd". Es wäre schön wenn er da entspannen könnte. Er muss nicht spielen, oder sonstwas. Aber hier gibt es unheimlich viele Hunde, wir treffen ständig welche und können sie nicht immer umgehen.

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Umgehst du die Hunde, weil sie offline sind und zu Neo hinrennen würden?

T'schuldigung - irgendwie stehe ich wohl gerade ein bisserl auf dem Schlauch. ;)

Wir sind hier im Stadtpark unterwegs, wo auch immer große Hundedichte herrscht.

Insofern kenne ich das wohl, dass man kaum eine ruhige Ecke hat.

Wie wirkst du auf Neo ein, wenn du jemanden grüßt oder bei ihm stehen bleibst?

Ehrlich gesagt, wirkt das alles - so ich es recht verstehe - ziemlich ähnlich zu Männchen. Bei ausgewählten HuHa können wir stehen und reden, allerdings ist dann mitunter ein Rot nötig, weil Herr Hund nach 10 Min. doch mal zu vertreiben versucht.

Allerdings sehe ich auch, in welchem Tempo er Fortschritte macht.

Das sollte bei dir und Neo m.E. stärker im Vordergrund stehen. Was du jetzt von ihm erwartest, ist zu schnell zu viel.

Nicht alle Hunde sind tauglich, dass Mensch entspannt respektive geistig leicht abwesend nebenher läuft oder einen freundlichen Plausch mit anderen HuHa hält.

Das ist bisweilen sehr anstrengend.

Aber das wird mit der Zeit auch noch entspannter - da bin ich ganz optimistisch!

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Das mit der Geduld lag mir auch auf den Fingern ;)

Diese Berner Hündin und die HH scheinen doch optimal zum üben für Nero. Was denkst Du denn was passiert, wenn Du Dich da gar nicht eingreifstt?

Die Hündin nimmt ihn nicht ernst, die HH nicht, aber Du ..... Ein Hund der solche Attacken nicht ernst nimmt, weiß genau warum .... ;)

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