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Führung freiwillig abgeben?


gast

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Huhu,

ich habe heute mal eine etwas "doofe" Frage.

Und zwar geht es um das Thema Führung im "Alter".

Ich möchte das mal an nem Beispiel erklären.

Hunderudel bestehend aus vielleicht 3 Hunden. Der souveränste Hund, der das Rudel anführt, ist gleichzeitig auch der älteste. Nun kommt er aber in ein Alter, wo er vielleicht öfter mal "falsche" Entscheidungen für das Rudel trifft. So kommt es, dass der junge, fitte, 2 jährige Rüde dem älteren den Rang abläuft, ohne Probleme.

Ich glaube, dass können wir so alle nachvollziehen, ne? :)

Nun zu meinen Fragen:

Ein Hund im Menschenrudel/in der Familie, der gerne führt...

Würde er seine "Führung" irgendwann selber abgeben?

Merkt er, wenn er falsche Entscheidungen trifft?

Gibt er irgendwann "auf", für die Menschen entscheiden zu wollen?

Die Frage schwirrte mir jetzt so im Kopf rum.

Ich muss dazu sagen: Shelly ist ein Hund der gerne selber führt und das auch jahrelang hier durfte (bei anderen Familienmitgliedern immernoch darf - z.B. als erstes Besuch begrüßen usw.). Sie hat kein Problem damit, also ist/war nicht überfordert o.ä. Dadurch ist es natürlich für uns schwer, ihr Sachen "abzunehmen", für die sie normal dankbar wäre. Bei mir ist das nicht mehr allzu schwierig, weil sie es bei mir zwar immernoch öfter "testet" (gerade hier im Haus, wo sie jahrelang "walten und schalten" konnte, wie SIE wollte), aber dann auch akzeptiert.

Wie gesagt, es ist kein "Problem" mit ihr oder das sie hier telweise selber "führt". Sie meint z.B. nur jeden Besucher als erstes begrüßen zu müssen und zu entscheiden, wer auf den Hof darf und nicht. Also, sie läßt zwar trotzdem jeden auf den Hof, aber eben "unter Protest". Daher findet die Familie es auch nicht schlimm.

In letzter Zeit häufen sich jedoch verschiedene Sachen, die mich zum Überlegen brachten und die wir auf ihr Alter schieben.

Beispiele:

  1. Sie schläft bei uns am Couchtisch neben dem Kamin. Plötzlich fällt ein Stück Kaminholz im Kamin um, sie springt wie eine Furie auf, macht "Alarm" und rennt zur Tür. -> Okay, sie könnte so tief geschlafen haben, dass sie das Geräusch nicht "orten" konnte. Kennt den Kamin allerdings von klein auf an.
  2. Sie liegt in ihrem Korb im Flur. Der Vater von Caren kommt wieder von der Terrasse herein, mit einem Schlüssel in der Hand. Wieder springt Shelly auf, rennt wie eine Furie zu ihm hin und bellt ihn an. :??? Bis sie iiiiirgendwann merkte, das er es ist. (sie bellt immer, wenn jemand kommt, aber halt in unterschiedlichen Tonlagen - dort aber als wenn es ein "Eindringling" ist)
  3. Shelly liegt im Garten (wach). Ich gehe über die Terrasse um die Hausecke. Sie sieht mich, kommt wieder bellend angerannt, bis sie kurz vor mir stehend merkte, dass ich es bin.

Und noch einiges mehr... (z.B. Bellen ohne Grund, weil sie "dachte", da ist was - war aber wirklich nix)

Also wie gesagt, ich tippe darauf, dass ihr Gehör und ihre Augen scheinbar schlechter geworden sein müssen.

Wenn sie dann merkt, sie hat sich "geirrt", guckt sie auch immer ziemlich blöd aus der Wäsche und wirkt etwas..... naja... verwirrt.

Nun halt die Fragen:

Gibt sie es irgendwann auf, "Alarm" zu machen und weiterhin führen zu wollen?

Oder wird/kann es gar noch schlimmer, weil sie dadurch vielleicht unsicherer wird.

Mich würde eure Meinung und vielleicht sogar eigene Erfahrungen interessieren! ;)

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Jasminx

Hallo Ricky,

MH, da kann ich Dir auch nicht weiterhelfen.

Bei meinen Beiden Westies, konnte ich keinen Rudelchef feststellen

(also unter den Hunden)

obwohl ich glaube, das Skipper der Chef war bzw. WIR.

Sie haben 14 Jahre lang absolut friedlich und ohne Neid miteinander

gelebt, habe es nie erlebt das sie sich mal angeknurrt haben oder so.

Wenn Besuch kam sind Beide hin oder der der Lust hatte..

Eine wirkliche Rangordnung gab es wohl nicht oder aber ich habe

sie eben nicht gesehen jetzt mal auf die Hunde bezogen.

Auch bei Monty und Scotty kann ich das nicht wirklich feststellen.

Monty wird zwar ab und an in seine Schranken gewiesen aber Scotty

ist nicht richtig dominant. Sie tauschen auch das Essen aus...also

Kauknochen und so, ohne das es Streß gibt.

Scotty hört und sieht ja auch nicht mehr gut.

Bei Skipper konnte ich im Alter feststellen, das er durch den Seh- und

Gehörverlust auch unsicher reagierte und im Alter anders war, auch zickiger..

Das ist wohl von Hund zu Hund unterschiedlich, Skipper war bis ins Alter

quitschfidel eher wie ein junger Hund...konnte natürlich nicht mehr alles

machen, da er zuletzt schon echt schlapp war aber phasenweise

echt ein Hippel...der auch viel Blödsinn im Kopf hatte wie ein Welpe

(vergleiche das oft mit alten Menschen, die werden ja auch zum Teil

etwas eigenartig..)

Bei Scotty der schon mindestens 1 Jahr so gut wie nichts mehr hört, fällt mir das gar nicht auf.

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Nun ja... bei Hunden finde ich es noch einen Unterschied. Sie haben da bessere "Antennen" für, wenn ein Hund nicht mehr zum Führen "fähig" ist und das Führen ist ihre "Aufgabe".

Aber ich als Mensch nutze die "Schwäche" von Shelly ja nicht sofort aus, wie es vielleicht Hunde machen, und stelle sie in Frage. Ich mache ja nix anderes als vorher auch. Deshalb ging es mir ja so um das "freiwillige" oder von ihr aus.

Und wie gesagt, diese "Führungsgeschichte" zwischen mir und ihr ist eigentlich weitestgehend geklärt und ich würde schon sagen, dass ich sie führe. Daher wirds mir vielleicht nicht so auffallen.

PS: Rangordnungsverschiebungen müssen nicht immer mit Knurren oder Beißereien von statten gehen. ;) Kriegt man manchmal fast gar nicht mit.

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Jasminx

so wird es wohl bei uns gewesen sein... also mit den Rangordnungsverschiebungen..

Ich denke das hat bei ihr etwas mit dem schlechten Sehen und Hören zutun

und Shelly dadurch eben verunsichert ist

Skipper war da ähnlich...

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Bärenkind

Hm, Ricky, ich denke, sie IST schon unsicher...

Kann nur meine Erfahrung mit meinem letzten Hund beisteuern. Der war zeitlebens völlig unabhängig von Menschen, da er als Streuner gelebt hatte und auch bei seinem Herrchen so weiter leben durfte. Als ich ihn im Alter übernommen habe, ließ er sich nicht wirklich viel sagen. Er konnte definitiv selbst entscheiden und zwar gut.

Als er dann pflegebedürftig wurde, er sah nicht mehr gut, er hörte nicht mehr gut, wurde er plötzlich "richtig Hund". Also damals habe ich es so empfunden, weil er "abhängig" zu werden schien und das genau wusste.

Also ER ließ sich dann gerne führen und vertraute mir blind z.B. beim Springen ins Auto, dass ich ihn im Sprung fing und unterstützte.

Bin gespannt, was Du noch für Antworten bekommst.

LG Anja

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Hallo Ricky,

ich denke das es Shelly im Alter schon überfordern könnte zu führen, auch wenn sie bisher keine Probleme damit hatte und das durfte. In einem Wolfsrudel wird der Alphahund seine Führungsopsition nicht freiwillig abgeben, aber er wird sich damit abfinden wenn ein jüngerer Hund ihn übertrumpft und er nicht mehr dagegen ankommt. Wenn ich an Deiner Stelle wäre, würde ich ihr die Führung, die sie bisher innehatte abnehmen, meiner Meinung nach tut man dem Hund sowieso keinen Gefallen wenn er/sie das darf.

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Hallo Ricky,

auch wenn meine Frage jetzt ein wenig OT ist: meinst Du, dass das Anbellen von bekannten Personen mit schlechtem Sehen zusammen hängen kann oder eher doch mit Unsicherheit? Wir haben mit Hanni ähnliche Probleme, sie bellt mich auch manchmal "aus Versehen" an, aber sie ist grad erst 2. Allerdings ist sie ein eher unsicherer Hund und ich habe es noch nicht geschafft, ihr meine Entscheidungen als richtig zu verkaufen. So pöbelt sie an der Leine und wirkt richtig gestresst dabei. Hier versuche ich gerade, einen Weg zu finden, um ihr klar zu machen, dass ich auch gute Entscheidungen treffe... manchmal glaube ich, dass Shelly und Hanni sich ziemlich ähneln, nur bin ich jetzt irritiert, weil ich mich ernsthaft frage, wie ich rausfinden kann, ob Hanni gut sieht oder nicht...

Ist jetzt vielleicht ein wenig wirr, hoffe, Du verstehst mich...

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Also ER ließ sich dann gerne führen und vertraute mir blind z.B. beim Springen ins Auto, dass ich ihn im Sprung fing und unterstützte.

Das haben wir schon seit einiger Zeit, dass sie mir da mehr vertraut. Sei es, dass sie mittlerweile wartet (Vorderpfoten schon im Auto), bis ich sie ins Auto hebe (anfangs fand sie das gar nicht lustig und fühlte sich arg unwohl) oder das ich sie im Sommer im Wasser "bewegen" kann. ("anschieben", unterm Bauch halten usw.)

Wenn ich an Deiner Stelle wäre, würde ich ihr die Führung, die sie bisher innehatte abnehmen, meiner Meinung nach tut man dem Hund sowieso keinen Gefallen wenn er/sie das darf.

Abnehmen... tja. Das ist einfacher gesagt als getan. Anita (Hundetrainerin) hatte mir damals auch gesagt, dass das Führen eines "gern-selbst-führenden Hundes" viel schwerer ist, als einen, der dankbar ist, wenn man ihm den Stress nimmt. Von daher sollte ich mich größtenteils auf den sicheren Gehorsam konzentrieren, anstatt da groß was zu "versuchen". In meinen Augen sinnvoll.

Denn: Was würdest du denn machen, wenn der Hund dich nach einer Entscheidung (z.B. Hundebegegnung) anguckt nach dem Motto: "Das hätte ich auch gekonnt."? Und nicht: "Puh... danke das du das gemacht/entschieden und gehandelt hast."

Das alles nicht so einfach. :P

Die Führung habe ich, soweit wie es "geht", behaupte ich mal.

Und ich lasse sie Sachen nicht entscheiden, z.B. was Besuch angeht. Bei mir geht sie, zwar meckernd, aber immerhin, auf ihren Platz wenn ich zur Tür komme, bleibt dort liegen und wartet, bis ich sie wieder "freigebe". Nur kann ich nicht immer dabei sein. Es leben hier im Haus noch mehr Leute als nur ich und Caren. Und die finden es weder schlimm, noch könnten sie je im Leben was dagegen tun.

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Jasminx
Hallo Ricky,

auch wenn meine Frage jetzt ein wenig OT ist: meinst Du, dass das Anbellen von bekannten Personen mit schlechtem Sehen zusammen hängen kann oder eher doch mit Unsicherheit? Wir haben mit Hanni ähnliche Probleme, sie bellt mich auch manchmal "aus Versehen" an, aber sie ist grad erst 2. Allerdings ist sie ein eher unsicherer Hund und ich habe es noch nicht geschafft, ihr meine Entscheidungen als richtig zu verkaufen. So pöbelt sie an der Leine und wirkt richtig gestresst dabei. Hier versuche ich gerade, einen Weg zu finden, um ihr klar zu machen, dass ich auch gute Entscheidungen treffe... manchmal glaube ich, dass Shelly und Hanni sich ziemlich ähneln, nur bin ich jetzt irritiert, weil ich mich ernsthaft frage, wie ich rausfinden kann, ob Hanni gut sieht oder nicht...

Ist jetzt vielleicht ein wenig wirr, hoffe, Du verstehst mich...

Hallo,

also, Scotty bellt heute weil er einfach schlecht sieht.. z.B. die gelben

Säcke morgens im dunkeln...

Monty wel er unsicher und eher vorsichtig, vielleicht ein wenig schüchtern ist.

Aber halt nur bei Dingen die auf einmal da sind oder die er nicht kennt.

Mal so als Beispiel. In der Hundeschule hatten wir mal eine Übung,

anspringen von Fremden wenn sie sagen.. DU DU was bis Du für ein Süßer..

Die meisten Hunde springen dann ja sofort an und freuen sich.

Monty würde das nie bei Fremden tun. Bei Menschen die er kennt, klar,

da freut er sich total. Aber wenn Du jetzt kämst, würde er Dich nicht

anspringen sondern erstmal vorsichtig an Deiner Hand schnuppern...

Scotty würde sich auch ein Bein abfreuen und wenn er springen könnte,

würde er es tun..

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Klar verstehe ich dich. ;)

Hallo Ricky,

auch wenn meine Frage jetzt ein wenig OT ist: meinst Du, dass das Anbellen von bekannten Personen mit schlechtem Sehen zusammen hängen kann oder eher doch mit Unsicherheit?

Hmmm.. vielleicht durch schlechtes Sehen Unsicherheit?

Wie gesagt, wenn wir nach Hause kommen, bellt sie immer. (hört wohl gern selber ihre Stimme :D ) Also nicht nur bei Fremden. Allerdings ist ihr Bellen dann viel höher und freudiger. Normal... außer, sie denkt mal wieder wir sind Fremde.

Als ich da letztens um die Hausecke kam, war das kein "Versehen", Schreck oder sonstwas. Dafür wechselte ihre Stimme und Körperhaltung "zu spät", also erst, als sie kurz vor mir war und ich sie angesprochen habe.

Allerdings kann sie andere Sachen trotzdem sehr gut auf Entfernung erkennen. Seien es kleine Zeichen/Mimik/Gestik von mir auf Distanz, ihr Spielzeug usw. Klar... es bewegt sich, aber ich habe mich auch bewegt. Hmmm....

Wenn ich jetzt so drüber nachdenke, hat sie aber glaube wirklich Probleme (mal abgesehen von der Sache mit Besuchern usw.) damit, unbewegte Sachen zu erkennen. Mir fallen da wieder spontan so ein paar Sachen ein.

Ich glaube absolute Sicherheit hätte man mit einem Sehtest (gibts sowas für Hunde?!?!) für Hunde oder sonstige Untersuchungen.

Naja.... ich will ja auch nicht, dass sie das Bellen abstellt, darum gehts mir ja nicht. Damit habe ich abgefunden. :D

Mich interessiert eben nur, ob der Hund vielleicht wirklich (menschlich gesehen), seine "Position" freiwillig abgeben würde. Das es dazu keine Pauschalaussagen geben kann, ist mir klar. Jeder Hund ist anders. ;) Aber mich interessierts mal, obs sowas schon gab oder ihr euch das vorstellen könnt.

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