Bakterielle Infektion und kein Ende...

[Swissmountaindog]

Hallo,

vielleicht hat jemand von euch eine Idee oder einen Hund, der mit ähnlichen Symptomen erfolgreich behandelt werden konnte:

Meine 10jährige Entlebucher Sennenhündin, ansonsten für ihr Alter bis dahin sehr fit, aber mit leichter Arthrose ( Tendenz zunehmend) wurde vor ca. 6 Monaten innerhalb von Stunden ohne erkennbaren Auslöser schwer krank ( Apathie, Futterverweigerung, dann erhöhte Atemfrequenz und Atemnot ).

Die Röntgenaufnahmen der Lunge zeigten erst eine leichte Verschattung, 2 Tage später war ein Lungenflügel komplett nicht mehr belüftet. Dazu hatte sich ein Pleuraerguss gebildet.

Der Anfangsverdacht auf maligne Histiozytose oder ein Kariznom bestätigte sich in der durchgeführten Feinnadelbiopsie zum Glück nicht. Sie wurde mit AB behandelt und ihr Zustand wurde schnell deutlich besser. Die Kontrollaufnahmen der Lunge waren unaufföllig.

Kurze Zeit danach musste ich sie mit vorgefallener Nickhaut dem DOK-Augenarzt vorstellen. Er diagnostizierte eine stumpfe Hornhautverletzung, deren Herkunft mir aber völlig unklar ist, da es definitv kein Ereignis gab, daß dafür in Frage kommen könnte.

Wenig später zeigte die Hündin im Bereich des Rippenbogens ( gleiche Seite wie der betroffene Lungenflügel) eine harte, große Schwellung, die quasi über Nacht entstanden war. Innerhalb der nächsten Tage entstand ein riesiger Abszess, der vom Tierarzt gespalten werden musste. Dieser Abszess füllt sich nun regelmäßig alle 6 Wochen neu ,bildet sich ohne AB inzwischen gar nicht mehr zurück. Die Lage des Abszesses hat sich im Lauf der Zeit etwas verändert.

Die Aussage von Tierarzt und Tierklinik ist frustrierend- Behandlung entweder regelmößig mit AB oder chirurgisch durch Entfernen der Abszesskapsel, beides mit unsicherem Erfolg.

Der Versuch einer homöopathischen Behandlung war bisher ohne dauerhaften Erfolg und da ich in der Phase jetzt wegen der Gefahr einer Sepsis auf keine Fall auf die AB verzichten würde ohnehin schwierig.

Ich wollte mit meinem Tierarzt jetzt die Möglichkeiten einer Langzeittherapie mit AB besprechen . Hat damit jemand Erfahrungen- wegen möglicher unerwünschter Wirkungen? Oder dem Einsatz von Antibiotikaketten?

Andere Erfahrungem mit ähnlichen Symptomen?

LG Sabine mit Mara und Rica

[UliH.]

Originalbeitrag

Die Aussage von Tierarzt und Tierklinik ist frustrierend- Behandlung entweder regelmößig mit AB oder chirurgisch durch Entfernen der Abszesskapsel, beides mit unsicherem Erfolg.

Hallo Sabine,

ich kann zu den Krankheiten deines Hundes nichts sagen.

Zu dem von mir zitierten Satz habe ich (es sind meine eigenen Empfindungen, die ich dann bei meinem Hund hätte) folgende Meinung.

Dein Hund ist 10 Jahre und sehr krank. Ich würde ihm die AB-Behandlung unterziehen, selbst wenn es zu Nebenwirkungen auf Dauer kommen kann.

Lieber noch ein paar gute Monate oder Jahre, als eine ungewisse OP.

Entscheiden musst ganz allein du.

Ich wünsche deinem Hund und dir alles nur erdenklich Gute

[Stefanie79]

Hallo,

wurde denn mal eine Bakterienkultur angelegt um den Erreger genau zu bestimmen?

Vielleicht ist es einfach nicht das passende Antibiotikum?

Wurde mal ein CT gemacht?

Auf Röntgenbildern stellt sich ja nicht alles dar.

Vielleicht hat der Hund etwas aspiriert das die Entzündung hervorruft?

[Karosa]

Das lässt sich so ohne weiteres gar nicht sagen, ob und wie die von Dir beschriebenen Erkrankungen überhaupt zusammen hängen.

Ein Abszess bleibt ein Abszess, liegt ursächlich in der Haut, meist durch Haarbalgentzündung, eine Hornhautverletzung am Auge entsteht in der Regel durch physische Einwirkung, es ist unwahrscheinlich, dass das Auge von innen heraus aufgeplatzt ist o.ä.

Mich würde interessieren, was der Schatten auf der Lunge macht, ist er noch vorhanden? Wurde einmal ein EKG und Herzultraschall gemacht?

Ich persönlich habe den Eindruck, es handelt sich um 3 verschiedene Erkrankungen, die nicht in Zusammenhang stehen müssen, aber trotzdem einer Diagnose bedürfen. Dauerantibiose wegen des Abszesses halte ich für zu belastend, ich würde es chirurgisch entfernen lassen, sofern eine ganz leichte Narkose möglich ist.

[Swissmountaindog]

Ob es zwischen den einzelnen Symptomen einen Zusammenhang gibt ist tatsächlich rein spekulativ und wohl auch nicht zu klären. Auffällig ist nur der zeitliche Ablauf.

Es gibt verschiedene Theorien, die aber alle eines gemeinsam haben: Sie konnten nicht nachgewiesen werden.

Der Hund hat Freude an Fährten und Suchspielen- zu der Jahreszeit als alles anfing wäre es durchaus denkbar, daß Grannen o.ä. aspiriert wurden. Es konnten allerdings keine Hinweise auf Pflanzenteile gefunden werden.

Es wurde auch in Betracht gezogen, daß der Abszess als Spritzenabszess enstanden ist- ich bin mir aber sicher, daß an dieser Stelle keine Injektion erfolgt ist. Die Medikamente während der Lungenprobleme wurden als Infusion oder in Tablettenform verabreicht.

Das Material aus der Feinnadelbiopsie und dem Abszess wurden pathologisch untersucht.

Das Antibiotikum zeigt sogar sehr schnell eine Wirkung, was bei Abszessen ja nicht unbedingt immer der Fall ist. Weglassen führt innerhalb kurzer Zeit zur Verschlechterung, die erneute Gabe zur Besserung. Die Gabe über 3 Wochen am Stück reicht jedoch nicht aus , um den Erreger dauerhaft unschädlich zu nachen. Dehsalb die Überlegung mit der Langzeittherapie.

Beim letzten Besuch in der Tierklinik war bereits alles für das geplante Ct vorbereitet. Da die Lunge selbst inzwischen völlig unauffällig ist hat uns der behandelnde Arzt allerdings wenig Hoffnung gemacht, im CT entscheidende Hinweise zu finden. Die Chancen einen pflanzlichen Fremdkörper zu finden, der wandert, sind sehr gering. Wir haben also bisher auf das CT verzichtet.

Die Frage, die sich stellt, ist halt, welche Untersuchungen sind hier wirklich zielführend. Wenn es dadurch eine gute Chance auf eine gesicherte Diagnose und erfolgreiche Behandlung gibt, klares Ja! Aber kein mehr oder weniger willkürliches Ausprobieren- deshalb scheue ich bisher auch davor zurück, mit ihr noch eine weitere Tierklinik oder TH aufzusuchen. Schlechte Erfahrungen..... aber das ist eine andere Geschichte.

Ich schätze an den jetzt behandelnden TÄ sehr, daß die Notwendigkeit von Untersuchungen unter dem Aspelt "Nutzen für den Hund" beurteilt wird- aber ich bin mir trotzdem nicht ganz sicher, ob nichts übersehen wurde. Nichts tun(können) ist gar nicht so einfach.

LG Sabine

[gast]

Das Ganze erinnert mich an den Abzess den mein Hund Gonzo seinerzeit am Hals hatte (ist aber schon irre lange her). Wir vermuteten alle, daß sich ein Kaktusstachel (lebte damals in Spanien) in den Hals gebohrt haben könnte (zu sehen war aber nichts). Jedenfalls half letztendlich nur OP - und die zweimal, weil bei der ersten der Auslöser wohl übersehen wurde. Nach der 2. OP war Ruhe.

Alles AB (auch dirket in den Abzess gespritzt) hat nicht wirklich geholfen.

[Schnuffelchen72]

Hallo. laut Beitrag vom 8.02. ist also alles schon wieder ok soweit?

Wie sind denn die Blutwerte Granulozyten und Leukozyten ?

Es hört sich ein bischen an wie bei meinem Hund.

AtemNot Abzess. Er ist wegen Fehlbehandlung vor 2 Wochen gestorben . :'(

[molle]

Hallo Schnuffelchen,

das tut mir sehr leid.

Was ist denn passiert?

[Swissmountaindog]

@Schnuffelchen: Das tut mir sehr leid mit deinem Hund.

Nein, auch mit meiner Hündin ist nicht alles in Ordnung- wäre auch zu schön gewesen um wahr zu sein.

Sie hatte in der Zwischenzeit leider einen Unfall mit einer bösen Rutenverletzung und musste dadurch wieder Antibiotika bekommen. Unter der Antibiose wie gehabt alles bestens, zwar eine kaputte Rute, aber keine Abszesse - immerhin.

Nachdem die AB jetzt 2 Wochen abgesetzt sind gehts der Hündin seit heute wieder schlechter, ohne daß allerdings äußerlich erkennbar wäre, ob sich ein Abszess bildet. Sie hat heute morgen nicht gefressen, nimmt aber Leckerchen, geht mit spazieren und mag unterwegs auch spielen, zieht sich ansonsten aber auffällig zurück und fühlt sich erkennbar unwohl.

Bedeutet: Morgen wieder Tierarzt .

Ich war noch nie so oft beim tA wie in den letzten 6 Monaten , irgendwie ist momentan einfach der Wurm drin, bei beiden Hündinnen.

LG Sabine mit Mara und Rica