Zum Inhalt springen
Registrieren

Gut sozialisiert - wie und wie erkennt man es?


gast

Empfohlene Beiträge

Ich finde es wichtig das ein Hund sich selber einschätzen kann.

Er soll aktzeptieren können wenn das gegenüber "stärker" ist.

und er soll respektvoll mit unterlegenen umgehen. ( :whistle )

Wenn einer provoziert, beschwichtigen und aus der Situation gehen.

Keinen Streit anfangen.

Auch beobachten können ohne mitzumischen ist gut.

Keine (unbegründete) Angst haben.

Spielen muss auch ein gut sozialisierter Hund nicht - darf er aber :)

Link zu diesem Kommentar
Originalbeitrag

gut sozialisiert, bedeutet für mich auch, dass Hunde untereinander artgerecht miteinander umgehen, will sagen, wenn ein Hund sich bereits ergibt, dass der andere dann ablässt und nicht zu beisst bzw. unkontrolliert drauf los beisst.

Ich würde das als die Grundlagen von Sozialisation bezeichnen. Nicht unkontrolliert drauf losbeissen, ist ja wohl das Mindeste, was zu erwarten wäre.

Ein Hund, der richtig gut sozialisiert wurde (durch oder trotz menschlichen Bemühungen), der ist auch in der Lage feine Signale seiner Kommunikationspartner zu deuten (und je nach Wesensart macht er sich auch die Mühe, darauf einzugehen ;) ).

Den sozialsten Hund, den ich bisher hatte, ist mein Secondhand-Hund aus Spanien. Die weiß auch feinste Signal zu deuten und reagiert entsprechend,

ob ein Hund nun rumprollt aus Unsicherheit ( wird kurz fixiert und nachdem Ruhe ist, ignoriert),

ob es es ein Hund ist, der seine Ruhe haben will (wird ignoriert, leben und leben lassen),

ob es ein Tutnix ist, der spielen will (beschnüffeln, ggf. ein Rennspiel oder auch nicht)

und wenn der andere ausnahmsweise tatsächlich auf Konfrontation aus ist, dann wird das meist auf ein Spiel umgeleitet oder andersweitig beschwingt (und höchst selten kommt es zum Scheinkampf, den ich dann sofort abbreche).

Das alles wird recht schnell und meiner Meinung nach sehr kompetent von meiner Hündin entschieden. Jedenfalls hat sie mir, mehr als jeder andere Hund und jedes Lehrbuch gelehrt, Hunde einzuschätzen.

Ich bin mir inzwischen sehr sicher, was andere Hunde durch ihre Körpersprache ausdrücken, weiß wie Begegnungen ablaufen werden und ob ich ggf. eingreife muss (nämlich extrem selten, aber wenn, dann übernehme ich das und breche auch seltene Scheinkämpfe sofort ab).

Heute erst kamen zwei Hunde keifend kläffend auf Dota zu. Die Körpersprache der Hunde sprach Bände. Die waren unsicher, (Dota fixierte sie kurz und lief unbeeindruckt weiter) das Thema war sofort vom Tisch.

Meine vorherigen Hunde waren da (ich sag mal) grobschlächtiger. Trotzdem waren sie nicht asozial, nur eben nicht so auf Feinheiten bedacht.

Denen war egal, weshalb ein Hund rumprollt oder keifend mit Gekläffe auf ihnen zu kam. Die fanden im Normalfall, dass dies ein Anlass ist, der Nervensäge eines auf die Mütze zu geben.

Edit: Um Missverständisse vorzubeugen, möchte ich ausdrücklich formulieren, dass ich keinen meiner Hunde "einfach so" auf andere Hund unangeleint loslasse oder losgelassen habe. Alle Begnungen liefen im Einverständnis der Hundehalter ab und auch die Bedürfnisse aller Hunde wurden berücksichtigt.

Link zu diesem Kommentar
vreni76

Der Begriff Prägung im hundlichen Bereich ist eigentlich nicht richtig.

Sozialisierung bedeutet, einen jungen Hund mit vielen Dingen/Menschen/anderen Tieren vertraut zu machen.

Der größte Teil der Sozialisierung findet in den ersten Monaten statt. Die meisten Synapsenverschaltungen finden bis Ende des 4. Monats statt. Das Gehirn ist bis dahin zu einem großen Teil fertig ausgebildet. Das Zeitfenster der Sozialisierung ist also relativ klein bemessen.

Verschaltungen, die bis zu einem gewissen Zeitpunkt des Hundes nicht gemacht sind, kann man nicht mehr nachholen - Verhalten kann man ab da nur noch managen und kontrollieren.

Sozialisieren kann man Hunde auf vieles. Ein junger Hund, der viele Erfahrungen machen darf, bringt mehr soziale Kompetenz für den Alltag mit.

Junge Wölfe sozialisieren sich oft auf Raben, junge Raben auf Wölfe. Diese beiden Spezies ergänzen sich gegenseitig. Raben können tote Beute anzeigen, Wölfe diese öffnen, so dass es gewinnbringend für beide Parteien ist.

Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...