Zum Inhalt springen
Registrieren

Zwei unkastrierte Hündinnen zusammen halten?


MustaMuratti

Empfohlene Beiträge

Ich würde sagen, dass es hauptsächlich erst mal von Deiner Hündin abhängt. Die kennst Du ja am besten und kannst beurteilen, wie sie sich mit anderen Hunden insgesamt verhält, sei es, wenn ihr andere Hunde im Freilauf trefft oder mal Besucherhunde habt.

Wie alt ist Deine Hündin? Welcher Typ ist sie? Gibt es irgendwo Probleme (Futterneid, Ressourcenverteidigung, Revierverhalten), wo es zu Konflikten kommen könnte?

Gut wäre, wenn die Tiere recht verschieden vom Temperament her sind.

Das ist ein sehr guter Beitrag, alles daran. Wenn du dir einen zu Herzen nimmst, dann diesen.

Es ist in der Tat einfacher, wenn die Typen sehr unterschiedlich sind.

Ist deine Huendin charakterlich stark, passt ein weicherer Charakter (meiner Meinung nach die einfachste Kombi). Ist deine Huendin eher sensibel, koenntest du auch eine staerkere Poersenlichkeit auswaehlen (aber viel schwieriger weil, man einen starken, fremden Hund nicht gut kennt und vertraut, wie dem Eigenen, die Loyalitaet erstmal dem Ersthund gilt, mit dem Zweithund parallel zur Gruppensortierung auch an Gehorsam arbeiten muss und sich daraus unzaehle Konflikte zwischen euch und beiden Hunden entwickeln koennen).

(Sind beide stark, hab ihr zwei Moeglichkeiten - ihr lasst den Hunden die Moeglichkeit sich zu sortieren (und unterstuetzt beide in ihren Positionen) und habt moegliche Weise eine schwierige Zeit vor euch, bevor vielleicht Frieden einkehrt (oder auch nicht) oder ihr lasst den Hunden diese Freiheit nicht und muesst vielleicht ein Hundeleben lang die Beziehung und die Begegnungen managen. Sind beide weich, kann es genauso zu Konflikten kommen, wenn das Verhaeltnis nicht geklaert ist.)

Neben anderen Dingen, ist es wichtig, wie die neue Huendin aufgewachsen und gepraegt wurde, wie praesent Menschen in ihrem Leben waren, wie sehr sie sich leiten laesst oder zu ihren Gunsten manipulieren will.

Alles in Allem wird es viel Arbeit. Ihr werdet sicherlich in Situationen kommen, in denen ihr Mut und Vertrauen beweisen muesst. Hier wird oft gesagt das Hunde alle gleich sind und gleich behandelt werden sollten, das dem Menschen alles gehoert und die Hunde nur atmen duerfen usw.

Meiner Meinung nach beleidigt das so ziemlich alles, was unsere Hunde ausmacht, ihre Intelligenz, ihre Faehigkeiten Konflikte und Probleme zu loesen, ihre sozialen Kapazitaeten, es zerstoert ihre Selbststaendigkeit und ihre Selbstbewusstsein. Im schlimmsten Fall macht man einen Hund nicht nur unselbststaendig, sondern auch unberechenbar und gefaehrlich.

Hunde in einer Gruppe sind nicht alle gleich und sollten so auch nicht behandelt werden. Klare Verhaeltnisse unter den Hunden, und Menschen, die dies bewusst und bestimmt unterstuetzen, sorgen langfristig fuer Frieden. Kuenstliche Gleichmachung, verursacht Konflikte, haelt diese am brennen, bis einer irgendwann explodiert. Beide Wege sind gefaehrlich und schwer. Ich halte den Zweiten, langfristig fuer weitaus gefaehrlicher und zerstoerischer. Daher wuerde ich persoenlich lieber am Anfang Risiken eingehen und daran zu arbeiten Konflikte zu klaeren, als spaeter Eskalationen durch dauerhaftes Management im Rahmen zu halten.

Entschuldigung, das klingt schon alles duester und kompliziert. Sicherlich kommen diese ganz schlimmen Situationen seltener vor. Die meisten Beziehungen zwischen Hunden, sortieren sich, irgendwie. Aber wenn Hunde und Menschen in einer total verkorksten Situation stecken, dann ist das einfach nur schrecklich fuer alle. Am Schlimmsten fuer die Hunde. Ich finde es extrem belastend, solche Konstellationen zu beobachten. Da tut mir mein Herz wirklich weh, fuer die Hunde.

Eine Hundegruppe zu haben, bedeutet aktiv zu sein, zu leiten, zu schuetzen, zu unterstutzen, intelligent zu handeln, sich fuer die Hunde weiterentwickeln zu wollen und vieles mehr. Man hat sehr viel Verantwortung.

Willst du diesen Hund, weil du denkst sie passt zu euch? Oder denkst du ueber sie nach, weil du Mitleid hast?

Eine gute Basis fuer euch waere, wenn die Chemie zwischen den Hunden stimmt. An der Chemie zwischen euch und der Neuen kannst du einfacher arbeiten.

Link zu diesem Kommentar
MustaMuratti

Vielen Dank für eure vielen Antworten.

Leider haben wir diesen Gedanken für den jetzigen Zeitpunkt wieder verworfen. Es passt einfach noch nicht. Ich habe das Gefühl ich möchte mich mit dem Thema erst noch in aller Ruhe beschäftigen und das ganze einfach nicht überstürzen. Solange ich meine Ausbildung noch nicht beendet habe fehlt unter Anderem auch die nötige Zeit und Betreuung für einen zweiten Hund.

Ich werde mich aber weiterhin mit diesem Thema beschäftigen und vielleicht kann ich mir meinen Traum vom zweiten Hund ja dann in 1-2 Jahren erfüllen.

Eure Beiträge werde ich mir zu Herzen nehmen und evtl. habe ich auch noch öfter ein paar Fragen. ;)

Willst du diesen Hund, weil du denkst sie passt zu euch? Oder denkst du ueber sie nach, weil du Mitleid hast?

Das hat mich zum Nachdenken gebracht, ich denke es ist Beides! Der Wunsch ihr ein schönes neues Zuhause bieten zu können und der Wunsch nach einem zweiten Hund. Aber es passt einfach im Moment noch nicht. :(

Link zu diesem Kommentar

Das ist in Ordnung, dann waere es auch nicht gut geworden. Nehmt euch Zeit :)

Link zu diesem Kommentar
vreni76

@kamalii

Dein Beitrag hat mir auch sehr gut gefallen, vor allem, weil er mit so viel Verständnis und Fürsorge geschrieben ist und Du hast in allen Punkten Recht.

Wenn der Wunsch nach einem Zweithund bereits da ist bzw. irgendwo schon in den Gedanken rum schwirrt, ist es immer sehr verführerisch, wenn dann da plötzlich ein Hund auftaucht, der offensichtlich Hilfe braucht. Ob der dann aber genau der richtige Typ ist? Das wäre dann schon echtes Glück.

Von daher denke ich, dass man sich nicht nur von seinem Gefühl lenken lassen darf bei der Auswahl eines weiteren Hundes, sonder vor allem auch auf rein sachlicher Basis nachdenken sollte.

Zum ersten muss mir natürlich der Hund gefallen und mir sympathisch sein, zum anderen muss ich aber auch ein Auge dafür haben, ob mein Hund mit dem neuen klar kommen kann. Und ich denke, dass kann man, wenn man seinen eigenen Hund gut einschätzen kann.

Auf Experimente sollte man sich nicht einlassen, sondern alles gut planen, managen und von Anfang an die Sozialstrukturen unter allen Beteiligten mit gestalten. Wenn nur ein Individuum der Gruppe still leiden würde, ist es für alle Beteiligten schlimm und dann ist auch der Ursprungsgedanke, helfen zu wollen, nicht mehr tragbar aus meiner Sicht.

Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...