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Tierheimhund außer Rand und Band - Kontrollzwang, Aggressionen usw.


Ela K.

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Hallo Zusammen,

ich bin inzwischen ziemlich verzweifelt und hoffe hier ein paar Ratschläge zu bekommen.

Vor 2 Monaten habe ich mir nach langem Überlegen wieder einen Zweithund zugelegt. Leesha ist eine 3 Jahre alte Boxer-Mix Dame aus dem Tierheim. Ich hatte sie vom ersten Augenblick ins Herz geschlossen, war laut Tierheim ohne Macken und hat sich von Anfang an mit meinem Malamuterüden verstanden.

In den letzten zwei Monaten hat sie sich eigentlich super entwickelt - aus der unsicheren, um Bestätigung heischenden Maus wurde eine selbstbewusste Hündin, die alle Grundbefehle kennt.

Im Zuge dieser Entwicklung haben sich jedoch einige Abgründe aufgetan.

Wenn sie nicht unter Ablenkung steht und meine Aufmerksamkeit hat, ist die der perfekte Hund – läuft super an der Leine, kann alle Befehle, apportiert mit Begeisterung usw.

Mit zunehmender Sicherheit wuchs allerdings bei Ihr auch der Drang zu kontrollieren. So neigt sie dazu Menschen mit Taschen, Kinderwagen und ähnlichem zu fixieren und diese als Bedrohung einzustufen. Das bessert sich erst, wenn sie die Menschen kontrollieren darf und sie für ungefährlich einstuft. Das gleiche passiert in extremerer Weise bei Begegnungen mit fremden Hunden. Hier läuft sie auf den Hinterbeinen in der Leine hängend, wenn sie nicht hin darf. Sobald der Hund schwächer oder unsicher erscheint, geht sie ohne Vorwarnung auf ihn los (sie beißt nicht, aber versucht den Hund zu vertreiben). Bei Hunden, die stärker oder dominanter sind, ist sie dagegen freundlich. Jedoch habe ich in diesen Momenten keine Chance, ihre Aufmerksamkeit auf mich zu lenken.

Was ich bis dato versucht habe:

Fütterung ausschließlich aus der Hand oder dem Futterbeutel, Achten gehen, stehenbleiben und sie hinter mir platzieren, in die entgegengesetzte Richtung gehen...

Letztlich hat sie die Meinung, dass alle nach ihrer Pfeife tanzen müssen, auch ich.

Also versuche ich sie zu ignorieren, wenn sie meint, ich müsste mich mit Ihr abgeben und beschäftige mich nur mit ihr, wenn sie entspannt rumliegt.

Ihre Reaktion:

Protestpinkeln vor meiner Nase um dafür zu sorgen, dass sie die von mir verweigerte Aufmerksamkeit zu bekommt. Dies ist natürlich von Erfolg gekrönt, denn ich kann ja schlecht zugucken, wenn sie mir in der Wohnung vor die Füße pisst.

In den letzten drei Wochen genießt sie 2 Stunden Training täglich (und 4 Stunden pro Woche in der Hundeschule) um diese Punkte in den Griff zu bekommen. Gehe in den Park und suche so auch die Konfrontation mit den genannten Situationen.

Leider bisher ohne den geringsten Erfolg. Bis dato sieht sie nicht ein, dass sie mit mir zusammen arbeiten muss und zwar nicht nur dann, wenn sie will.

Das führt natürlich auch dazu, dass Feolan, mein Ersthund, oft zu kurz kommt und teils keine Lust hat, mit Laoisa zusammen spazieren zu gehen, da ich auf gemeinsamen Spaziergängen zu viel mit der Korrektur von Laoisa beschäftigt bin.

All das macht mich momentan ziemlich traurig, da ich mich eigentlich für konsequent und hundeerfahren halte, aber bei ihr nicht weiter komme.

Was tun?

Viele Grüße

Ela

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Meine Fragen:

Habt ihr irgendwelche Ideen, was ich tun kann, damit ich Ihren Kontrollzwang, oder wie man das auch immer nennen will, in den Griff bekomme?

Wie kann ich dem Fixieren von Menschen und Hunden eventuell noch entgegen wirken?

Wie soll ich mit dem Protestpinkeln umgehen?

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Ich denke dass das ein Basis-problem ist...

Ich entnehme deinem Tread, dass du praktisch nur ignorierst. Wieso verbietest du ihr nicht mal was?

Du sagst sie kann alle Befehle!? Dann kennt sie doch bestimmt auch ein Abbruchsignal!?

Auch beim Pinkelproblem würde ich an der Basis anfangen. z.B. wenn du dich nicht mit ihr beschäftigst schickst du sie auf ihren platz (da pisst sie bestimmt auch nicht hin) und gut ist.

Ziemlich sicher ist wenn du ihr im Alltag mehr sicherheit (demnach also REGELN und kein ignorieren, denn mit ignorieren führt man niemanden!!!) dann wird sich sich nach und nach immer mehr auf dich verlassen und sich von dir managen lassen! Aktuell macht das echt den Anschein, als hätte sie das Gefühl alles selbst im Griff haben zu müssen.

Hunde die klare Regeln und Grenzen haben sind keine Armen Hunde sonder gut geführte Hund die sich auf ihren Hundeführer verlassen können und wesentlich entspannter durch die Welt gehen!

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Originalbeitrag

Ich denke dass das ein Basis-problem ist...

Ich entnehme deinem Tread, dass du praktisch nur ignorierst. Wieso verbietest du ihr nicht mal was?

Ok, hab mich wohl falsch ausgedrückt...ich ignoriere sie nur dann, wenn sie mich in der Wohnung kontrolliert, oder mich dirigieren will...Beispiel: wenn ich telefoniere, kommt sie und fordert Aufmerksamkeit. Schicke ich sie auf ihren Platz, bleibt sie dort genau so lang, wie meine Aufmerksamkeit bei ihr ist, gehe ich aus dem Raum und schließe die Tür, pinkelt sie, bleibe ich sitzen und ignoriere sie, pinkelt sie.

Anfangs habe ich nur korrigiert, hatte jedoch das Gefühl ohne langfristigen Erfolg...Der Trainer meinte, dass ich ihr damit genau die Aufmerksamkeit schenke, die sie bei Fehlverhalten erreichen will.

Anfangs hat dann das Prinzip des Nicht Beachtens in o.g. Situationen erstaunlich gewirkt, bis sie dann auf die Idee mit dem Pinkeln gekommen ist.

Sonst hat sie meine Aufmerksamkeit im gleichen Maß wie mein Großer, auf Spatziergängen sogar nahezu ausschließlich.

Originalbeitrag

Du sagst sie kann alle Befehle!? Dann kennt sie doch bestimmt auch ein Abbruchsignal!?

Ja, kennt sie. Aber unter Ablenkung kann ich sie nicht in der geringsten Weise kontollieren.

Daraufhin hab ich mit Futter aus der Hand oder dem Futerbeutel angefangen, um die Zusammenarbeit mit mir zu bessern. Doch auch das funktioniert nur unter der Prämisse, dass kein Hund oder Mensch kommt.

Originalbeitrag

Ziemlich sicher ist wenn du ihr im Alltag mehr sicherheit (demnach also REGELN und kein ignorieren, denn mit ignorieren führt man niemanden!!!) dann wird sich sich nach und nach immer mehr auf dich verlassen und sich von dir managen lassen! Aktuell macht das echt den Anschein, als hätte sie das Gefühl alles selbst im Griff haben zu müssen.

Hunde die klare Regeln und Grenzen haben sind keine Armen Hunde sonder gut geführte Hund die sich auf ihren Hundeführer verlassen können und wesentlich entspannter durch die Welt gehen!

ja, dieses Gefühl vermittelt sie auch, obwohl ich dem ständig entgegen wirke. In meinem Haus gibt es klare Regeln, und mir ist auch durchaus klar, dass dies nötig ist.

Ansonsten hätte ich diese Probleme ja nicht...sind ja letztlich Ergebnisse aus den Grenzen, die sie ums verrecken nicht akzeptiert.

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Für mich wäre die sach mit auf dem platz bleiben elementär!!! tut sie dies nicht wenn du das forderst würde ich sie (bis sie begriffen hat dass sie komnandos zu befolgen hat) auf ihrem platz anbinden! erstens pinkelt sie da mit hoher wahrscheinlichkeit nicht, du kannst dich durchsetzen und du hast ruhe um deiner tätigkeit nachzugehen!

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Lass dir bloss nicht von deinem hund auf der nase rumtrampeln... Und gewissensbisse kannst du dir sparen denn dein Hund wird es dir (wenn er gelernt hat dass DU dir zeit nimmst wenn ihre zeit da ist) danken und künftig ein ruhigeres leben führen!

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Hallo,

klingt zwar jetzt total autoritär,aber bei dieser Art von Hunden sehr sinnvoll: Du mußt ihr zeigen,daß´du mental der Stärkere bist und auch nicht davor zurück schreckst körperlich zu werden.

Ich würde ihr in der Wohnung ein Halsband + Führleine anlegen!

Wie bereits erwähnt,würde ich sie auf ihren Platz schicken und falls sie meint dort nicht bleiben zu müssen,sie ggf. anbinden,bzw,die härtere Variante: sie zwingen dort zu bleiben.

ich würde ihr den ganzen Tag Regeln auferlegen,die ihr klar machen,daß sie in deinem Rudel das kleinste Licht ist!

Freilauf gibt es garnicht,wenn ohne Leine,dann nur FUß.

Futter nur aus der Hand,keine Couch,kein Bett,bis sie begriffen hat ,daß du der BOSS ÜBER ALLES BIST!

Es gibt Hunde,die brauchen einen auslösendes Erlebnis,um dies zu begreifen.

ich hatte mal einen Dalmatiner,der auch meinte,das Äffchen mit mir zu machen.

ich schickte ihn in seine Kudde und er meinte auch nach dem gefühlten 500. Mal,er müsse von dort abhauen und dummes Zeug machen.

ich habe ihn mit meinen Beinen immer wieder in die Kudde gedrängt,........irgendwann hat es ihm mächtig gestunken ( er kannte es von den Vorbesitzern nicht,in irgend einer Art eingeschränkt zu werden!) und er versuchte mir aus dem Liegen heraus ins Handgelenk zu beißen.

ich schnappte blitzschnell seine 2 Vorder und Hinterpfoten und drehte ihn auf den Rücken.

Er kämpfte wie ein Stier,ergab sich aber irgendwann,weil er die Aussichtslosigkeit der Situation bewußt wurde,.......................

von dem Tag an,war er ein anderer Hund,er hörte aufs Wort,und hat nie wieder an meiner Autorität gezweifelt.

Lg Claudia

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Möglicherweise handelt es sich bei Deinem Hund um Leittier, das Du nicht überzeugen konntest, dass Du kompetenter bist (aus Hundesicht) wie sie. Deswegen hat sie das Zepter übernommen. Mit Strenge wirst Du schwerlich dagegen ankommen, versuche Deinen Hund lesen zu lernen und weniger einzuschränken, weiche den Kinderwagen großzügig aus und lasse sie HTS-mäßig hinter Dir laufen. Mal schauen, ob sie dann die Verantwortung an Dich abgeben kann.

Wenn Du mehr Druck machst, wird das nicht zum Guten führen, schätze ich.

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aus der unsicheren, um Bestätigung heischenden Maus wurde ...

Könnte es auch sein, dass sie ihre Unsicherheit nicht überwunden hat, sondern lediglich Strategien entwickeln konnte?

"Kontrollieren" und Abchecken von gefühlter Bedrohung, aggressives Vertreiben-wollen ist ja sehr oft nichts anderes als der Ausdruck von Unsicherheit.

Vielleicht ist sie einfach noch überfordert mit den Konfrontationen eures Alltags?

Was und wie trainiert ihr in der Hundeschule?

LG

Antonia

P.S. Protestpinkeln? Ich glaube nicht an eine solche Motivation, Trotz oder Protest kennen mMn Hunde nicht.

Schimpfst du nach diesem Pinkeln?

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