Motivation stärken bei widrigen Suchverhältnissen?

[Shakti]

Hallo liebe Forummitglieder,

bei einer Suchübung mit meinem Rettungshund habe ich festgestellt, dass die Motivation meiner Border Collie Dame sinkt, wenn die Dauer der Suche ohne Erfolg (sprich: gefundenes Helferlein) zu lang wird . Ich möchte nun Übungen zu Kondition und Motivation auch bei langen Suchen mit spätem Erfolg trainieren. Wie trainiert ihr das?

Ich würde mich über Anregungen freuen.

Liebe Grüße

Jana

[wautzi]

Was verstehst du denn unter "Motivation gesunken"?

Arbeitet sie die Witterung am Schluß noch aus? Zeigt sie an?

[Cassya]

Hi!

Vielleicht habt ihr die Suchstrecke zu schnell zu lang gemacht?

Wir haben unterschiedliche Erfahrungen....für einige Hunde ist das Suchen selbst schon motivierend, für andere ist die Belohnung wichtig und sie suchen nur, wenn sich "das Gehalt lohnt"

Bei Letzteren verlängern wir die Strecken sehr langsam und achten auf die richtige Belohnung.

Aus dem Staffelalltag weiß ich, dass man auch immer mal die Helfer wieder motivieren muss, die Hunde ausreichend zu belohnen.

[Shakti]

Hey,

danke für eure Antworten.

Die sinkende Motivation (starkes Zurückorientieren, dümpeln) zeigte sich bei sehr schlechten Windverhältnissen und hoher Temperatur. Sie hat dennoch beide Opfer angezeigt, musste jedoch in die entsprechende Richtung gedrückt werden. Daher vermute ich, dass nicht nur die Motivation, sondern auch die Kondition gestärkt werden muss. Shakti sucht die Belohnung, die ist ihre Motivation. Wir haben starke Helfer in der Staffel und belohnt wird mit ihrem Lieblingsspielzeug und Futter, welches ausschließlich in der Rettungshundearbeit eingesetzt wird.

Ich vermute ich habe zu schnell zu viel gemacht...

Mit Suchstrecke verlängern meinst du das Suchgebiet vergrößern? Die Dauer der Suche verlängern?

Liebe Grüße

Jana und Shakti

[Elmhexe]

Hi Jana,

Hm.

Versuche mal....

Erstmal, wie lange ist Dein Hund dabei, ist er bereits einsatzfähig?

Weil nur dann würde ein "ab-und-an" Training in diese Richtung wichtig sein.

Im Grunde, kommt die Suchkondition fast von allein, wenn der Hund ein paar Jährchen im Training ist.

Klar, dann darfs auch mal etwas dauern bis er findet.

Die alten Hasen, merken es schnell, und fahren in den Stand-by Modus. Denn natürlich muss/kann ein Hund nicht im Einsatz nicht auf voll Power laufen.

Allerdings muss er sich sofort wieder in "on" begeben, wenn er Witterung bekommt und dann natürlich einwandfrei Anzeigen.

(Das ich eine etwas andere Einstellung zur "Opfermotivation" hab, als üblich, schrieb ich ja schon, deshalb sehe ich es nicht als sinnvoll, daß dann der Helfer mehr hilft. Sondern das "Bild" beim Finden passt ja wieder- auch nach einiger Zeit (Minuten/gar Stunde)- der Hund zeigt an. )

Dazu muss er aber seine Anzeige einwandfrei können.

Es kommt jetzt also darauf an, wie Du die Zeit zwischen Ansatz und Anzeige so gestaltest, daß der Hund lernt, seine Kräfte so zu sparen, daß er -egal wie lange, suchen kann und dann gut Anzeigt.

Das bekommst Du Schritt, für Schritt eben hin, indem Du das Finden und die Dauer variierst, ohne den Hund zu demotivieren.

Also, eben in kleinen Schritten.

Bspw. 1 Suche mit 1 schnellen Fund, einem Helfer der dauert, dann noch einen schnell hinterher.

Oder eine lange Suche, Helfer per Funki erst dann reinlegen, wenn der Hund runterfährt (daddelt) aber dann sehr schnell Erfolg bekommt.

So Stück-für-Stück, aber auch nicht als Hauptaugenmerk.

LG

Tanja

[wautzi]

Hallo Jana,

wie sucht ihr denn? Reviersuche, Voraussuche, freie Suche?

Ich denke ein Hund kurz vor der Prüfung sollte so ca. 40T qm im Revier absuchen können, darf dann aber auch erschöpft sein, weil das ja nicht ganz ohne ist. Alles darüber im Revier abzusuchen ist Geschmackssache und kommt auf den Hund, die Wetterverhältnisse, etc. an.

Voraussuche kann mein Hund z.B. sehr lang. Allerdings sieht es nicht nach Suche aus, weil der Hund einfach vor mir her läuft. Bekommt er Witterung erwacht er plötzlich und arbeitet sie aus.

Was mir noch auffällt: einen Hund zu drücken führt eigentlich immer zu Unsicherheit des Hundes und das freudige Suchen wird eingestellt. Das sollte unbedingt vermieden werden. Wenn der Hund nicht freundlich und locker geschickt werden kann sollte vorher daran gearbeitet werden.

Kann es sein, das auch du etwas gefrustet warst, da der Hund nicht so gesucht hat, wie du es wolltest? Oft schlägt sich dieser Frust des HF bei den Hütern in ein am HF kleben nieder. Dies ist meist eine Spirale aus der man schwer wieder raus kommt.

[Cassya]

Hi!

Wenn der Hund sich stark zurück orientiert....würde ich daran arbeiten.

Stell Aufgaben, die sie allein und ohne Deine Hilfe lösen kann. Stärke so ihr Selbstbewusstsein und "löse" sie von Dir. Rede nicht andauernd mit ihr, schicke sie nicht.

Ansonsten wie oben beschrieben die Länge der Suche variieren. Mal lang, mal kurz, sie sollte so zum Erfolg kommen, dass sie gar nicht erst "daddelt"

[Shakti]

Hi @ elmhexe,

Shakti ist seit 6 Jahren in Ausbildung, wurde zunächst durch meinen Vater geführt, dann durch mich. Sie ist mit mir seit letztem Herbst geprüft. Wir waren auch schon gemeinsam im Einsatz, dabei ist sie auch nach mehreren Suchgebieten noch motiviert gelaufen.

Vielen Dank für deine Ideen, ich werde diese Ansätze ausprobieren und ab und an ins Training einbeziehen.

hi @ wautzi

Wir arbeiten mit der freien Suche. Ich denke schon dass auch ich gefrustet war und bin mir über die Folgen bei meinem sensiblen Hund bewusst...Arbeite dran

Das WIE beim vorher daran arbeiten, dass der Hund locker und freundlich geschickt werden kann, vor allem bei widrigen Verhältnissen, ist ja meine Frage. Unter Drücken versteh ich das motivieren in Helferrichtung durch schicken und mitgehen.

Danke für deine Rückmeldung.

[Shakti]

@ cassya

Danke. In der Regel läuft sie sehr schön von mir gelöst. Wir haben dies mit Bellübungen ausser Sicht und viel Helferarbeit mit der richtigen Belohnung trainiert. Hast du darüber hinaus Ideen für entsprechende Übungen?

Lg Jana

[Elmhexe]

Hi Jana,

Na denne sollte sie mit so einer Situation schon klar kommen. Alleine aus Erfahrung.

Klar, wenn sie erst daddelt, ists fast zu spät- also vorher zum Erfolg kommen.

Ja, würde sie auch ohne großes Rumgeschicke und Gerede suchen lassen- ich labere auch sehr gerne mal- allerdings beschränkt sich das aufs Loben, wenn Hunde grade mal schön sucht. Aber nicht mehr, wenn er deutlich am Ausarbeiten ist. Er soll sich ohne mein Gesabbel konzentrieren dürfen.

Wie Wauzi schreibt- er darf im Stand-by laufen, aber wenn er Witterung bekommt muss er sofort wieder "da" sein.

Bei so einem ERfahrenem Hund- wie Deiner - kann es vielleicht sein, daß es auch am Wetter lag? Es war in den letztes Tagen hier mega heiß. Sowas wirkt sich auch auf die Hunde aus. Auch wenns im Wald vermeindlich noch kühl ist.

Lg

Tanja