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"Leinenknast" - Erziehungshilfe, Selbstverständlichkeit oder Zwangsmaßnahme?


Charlies Tante

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Ich denke mal es kommt auf den Hund an und wie ihm der "Zwang" vermittelt wurde !?

Jo! Regeln kann man als Zwang erleben - oder aber als Hilfsmittel für ein angenehmes Miteinander.

Gebiete mit Leinenzwang werden von mir grundsätzlich gemieden. Ist das nicht möglich, gibt es für meine Hunde immer vorher eine ausreichende Löserunde.

Ärgerlich finde ich nur, dass (meinem persönlichen Empfinden nach) immer mehr Bereiche mit diesem "Hunde an die Leine"-Schild ausgewiesen werden.

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Hm ,

Ich für mich habe kein Problem damit, meine Hunde von Zeit zu Zeit mit diesem Zwang zu belasten, sie verkraften es gut zitieren

wie wäre es mit "Notwendigkeiten einer Lebensgemeinschaft " im von dir

beschriebenen Zshg.

Klingt nicht so nach....Zwang....eben.

LG jörg

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Hmmm, mir ist es echt schaluppe wie man etwas nennt. Aber wenn´s dann netter klingt (auch wenn es an der Sache an sich nichts ändert, welchen Namen man dem Kinde gibt) ;)

Also von mir aus: "Notwendigkeiten einer Lebensgemeinschaft"

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Miemingborders

So, endlich finde ich die Zeit :) Charlie, vielen Dank, dass du das Thema hier aufgegriffen hast.

Vorab: Leinen sind notwendig, Leinen sind wichtig, Leinen sind tolle Hilfsmittel und eine Leine ist ein sehr wichtiges Werkzeug in der Hundeerziehung. Ich bestreite dies alles nicht, aber es gibt für mich auch eine andere Seite.

Diese Seite stellen für mich dauerhaft angeleinte Hunde, ruckende Herrchen/Frauchen, schlecht hörende und nicht aufmerksame Leinenhunde und ähnliches dar. Oft kann man hier im Forum lesen, dass ein Hund ja fast immer frei laufen würde - im Nebensatz wird dann erwähnt, dass auf dem Feld, im Wald, an der Straße oder sogar beim Schwimmen mit Leine gesichert wird. Das heißt für mich: Der Hund ist fast immer an der Leine und nur selten frei.

Und da ist für mich die Leine eine massive Einschränkung und im Zweifelsfall finde ich ständigen Leinenknast sehr viel schlimmer, als eine einmalige und passende Korrektur (abgesehen von Stachler, Teletakt und Co.). Für mich ist das eine Form von Gewalt, da der Hund an sich kein Stubenhocker ist (Und da kann die Leine noch so positiv aufgebaut sein.. gilt nicht!).

In den letzten Tagen bin ich notgedrungen in sehr bevölkerten Gebieten Gassi gegangen. Zu 90% ohne Leine (ich habe angeleint, wenn der Gegenüber auch angeleint war oder als erzieherische Intervention). Manch Hundebesitzer hat an vielen Stellen angeleint, ich absichtlich nicht. Meine Hunde sind in solchen Momenten im Gegenzug sehr viel aufmerksamer und auf mich fixiert als die meisten anderen. Das heißt nicht, dass sie 50cm neben mir laufen und mir ins Gesicht starren. Das bedeutet, dass sie sich unverzüglich umdrehen, wenn ich mich auch nur körperlich anspanne oder Luft hole.

Gerade bei meiner älteren Hündin merke ich eine erhöhte Aufmerksamkeit und eine größere Kooperationsbereitschaft, wenn sie nicht ständig an der Leine ist. Sie läuft von sich aus in meinem Dunstkreis und orientiert sich an mir.

Bei uns zuhause sind die Hunde zu ca. 95% ohne Leine. Die 5% werden dabei meist von der älteren Hündin abgedeckt, wenn wir über Kreuzungen o.ä. gehen. Was ich dabei bemerkt habe: Zuerst habe ich auch eine Verschlechterung der Leinenführigkeit bemerkt und nach 2 Jahren mit ständig steigender Leinenlosigkeit geht die Hündin an deren Leinenführigkeit ich fast verzweifelt bin fast schöner Fuß als der bunte Border.

Soll heißen: Dadurch, dass meine nicht ständig gezwungen sind ne Leine zu spüren geht es in den seltenen Fällen mit Leine eigentlich sehr gut. Besser als so mancher, der auf eine BH trainiert oder im Hundesport aktiv ist. Vielleicht sehen sie einen Sinn darin, dass ich in diesem Moment die Leine nutze, weil es einfach nicht ständig der Fall ist? Zumindest übe ich die Leinenführigkeit nicht und sie passt trotzdem (Ausnahme: Jemand ohne Ausstrahlung und ohne Standing geht mit meinen Hunden. Dann wird von denen getestet, ob man wiiiiirklich gut mitgehen muss).

Dieser Prozess und diese Entwicklung sind sicher nicht für jedes Hund-Halter-Team so umsetzbar. Für ein gut kommunizierendes Team vielleicht schon. Ich bin da fast schon bei diversen Hundetrainern, die sagen "Es kommt auf die Energie an". Irgendwo stimmt es. Jemand, der seinen Hund immer in "gefährlichen" Gebieten anleint, weil der Hund Jagdtrieb hat... der wird diesen Prozess so nicht machen können. Da ist einfach eine andere Grundeinstellung vorhanden.

Als runder Abschluss, extra für alle politisch korrekten "aber bei uns ist das so und das geht nicht anders"-Schreiber: Es gibt sicherlich Hunde, für die die Option "Leine" die bessere ist. Wünschenswert finde ich diese Entwicklung jedoch nicht. Aber gerade bei Tierschutzhunden muss man eben mit dem arbeiten was man so bekommt, nech?

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Übrigens sehe ich es auch als "Notwendigkeit einer Lebensgemeinschaft" dass ein (wirklich) aggressiver Hund MÖGLICHST SCHNELL aus seinem Verhalten rausgeholt wird!

Dem Hund zuliebe ;)

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Originalbeitrag

Das ist aber (mal abgesehen von dem Recht auf Nahrung, Schlaf, ein Heim usw.) doch zwischen Mensch und Hund gar nicht so. Wir entscheiden doch letztendlich alles: wo wir spazieren gehen, was der Hund zu lernen hat, wo er schläft, mit wem er Kontakt aufnehmen darf und mit wem nicht, wann die Leine dran kommt usw.

Naja, da sieht es bei uns in manchen Sachen anders aus.

Die Hunde und ich entscheiden manchmal gemeinsam wo wir Gassi gehen wollen.

Ich starte den Weg und wenn wir an unsere Waldkreuzung kommen und es mir egal ist wo ich lang gehe,

dann frag ich die Hunde. (Ich weiß einige zeigen mir jetzt bestimmt den Vogel ;) )

Aber ich mache es echt "Na wo wollen wir lang" und da wo die Hunde abbiegen geht es dann lang.

Ok es gibt auch Tage wo ich sage "rechts", "links", "weiter", "hier lang",etc...

Dann suchen wir zusammen was (lasse Leckerchen fallen und mache die Hunde darauf aufmerksam)

Manchmal bleibe ich auch solange stehen bis sie ihre Nachrichten fertig gelesen habe,

gibt auch Zeiten wo ich bestimme das es weiter geht.

Schlafen dürfen unsere Hunde auch da wo sie wollen, das schreiben wir denen auch nicht vor.

Für Kontakte, begegnen wir beim Gassi gehen zu wenigen.

Und wenn doch dann kommt es wegen den anderen HH meist nicht zum Kontakt.

Und wegen Leinen...wir benutzen die Schleppleinen meist als Langlaufleine,

wenn die Hunde schon an der Leine sind sollen sie wenigstens auch einen großzügigen Radius haben

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mialour

Da fällt mir noch ein Missbrauch der Leine ein (einer von vielen).

Ist die Leine am Hund, ist der Mensch oft geneigt tonangebend in Chefmanier loszumarschieren und den Hund ungeachtet seiner Befindlichkeiten hinter sich her zu ziehen/an ihm herum zu rucken/ihn herum zu reißen usw. usf.

Noch dazu kommt, dass der Hund angeleint eingeschränkte Kommunikationsmöglichkeiten besitzt.

D.h. auch, dass er da lang gehen muss, wo der HH lang möchte.

Und das ist sicherlich nicht immer im Sinne des Hundes.

Dass er am wohl duftenden Metzgerladen vorbei muss ist sicherlich die eine Sache.

Wirklich schlimm wird es dann, wenn der Mensch meint Entscheidungen (für den Hund) treffen zu müssen, die ihn in echte Schwierigkeiten bringt.

Das beobachte ich z.B. sehr oft bei Haltern, die ihre angeleinten Hund an meinem Hund vorbei schleifen und ziehen.

Sehr deutlich ist zu erkennen, dass der Hund sich am liebsten ein Loch graben und darin verschwinden; mindestens aber einen angemessenen Bogen laufen möchte.

Stattdessen wird er gezwungen, sich vollkommen unangemessen zu verhalten, weil der Mensch zu dusselig ist, Befindlichkeiten zu erkennen (oder zu arrogant der Entscheidung des Hundes zu folgen).

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Norwich

Das sehe ich ganz genauso, Mia! Ich bin immer heilfroh, wenn genug Platz zum Ausweichen ist!

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