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"Leinenknast" - Erziehungshilfe, Selbstverständlichkeit oder Zwangsmaßnahme?


Charlies Tante

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Für mich ist die Schleppleine ein "Wischiwaschi", quasi der

Waldorf der Erziehungsmittel:

Nicht wirklich klar begrenzend, aber eben auch nicht wirklich freiheitgebend.

Somit für mich keine lerneffektive Alternative.

Richtig angewandt ist eine Schleppleine durchaus ein sehr gutes Erziehungs-Hilfsmittel.

Falsch angewandt ist sie tatsächlich nur begrenzend und keine lern effektive Alternative.

Leine, oder Schleppleine kann nie Freiheit bedeuten. Sie ist entweder Sicherung oder ein Lern-Hilfsmittel.

Leider wird die Schleppleine als Auslaufleine verwendet und damit verliert sie ihren eigentlichen Sinn.

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Zombina

Toll das ihr das Thema hier diskutiert, denn ich mache mir ständig Gedanken über das Thema seit ich meine Hündin habe.

Leider ist es mir momentan nicht möglich sie einfach mal von der Leine zu machen, sondern nur auf der eingezäunten Freilauffläche.

Ich habe sie erst 2 Monate und es fehlt auf jeden Fall noch an Übung und Bindung dazu, den netten kleinen Jagttrieb sollte man auchnicht vergessen :Oo .

Es tut mir eigentlich immer leid, dass ich sie nicht einfach im Park losmachen kann, wie es andere Leute es mit ihren Hunden machen.

Andererseits wäre es unheimlich gefährlich und verantwortungslos von mir, würde ich es machen.

Aber ich arbeite drauf hin, ich hoffe sehr das es irgendwann möglich ist.

Zum Glück freut sie sich eigentlich immer, wenn ich mit der Leine ankomme, das macht es mir leichter.

Was für mich besonders schlimm ist, sind die Fragen anderer Hundehalter: Warum blos machen sie die nicht los? Beisst sie? usw usw...

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Mit Jacki sind wir immer sehr viel an der Leine gegangen und tun dies auch heute noch, an Strassen oder am Rheinufer oder beim Spaziergang ... usw. Ich stelle keine wirklichen Unterschied zum Freilauf fest, was ihre Fröhlichkeit angeht. Selbst wenn, wäre mir das ziemlich egal, weil es gibt nunmal Leiinepflicht(en). Ich empfinde das aber auch nicht als Zwang - es ist nunmal so, daß ein Hund an der Leine geführt werden muß.

Überwiegend (95% oder mehr vielleicht) ist Jacki beim Spaziergang im Freilauf, weil trotz starken Wildbesatzes hier bei uns lässt sich meine Fellnase sehr gut abrufen.

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Charlies Tante

Mal von der korrekten Handhabung der Schleppleine ausgehend - Wie beurteilt ihr denn grundsätzlich den Sinn der Schleppleine:

Ist sie als eine "normale" Erziehungshilfe im "allumfassenden" Junghunde-Training zu betrachten oder ist sie eher eine Korrekturmöglichkeit, wenn schon etwas Grundlegendes falsch gelaufen ist?

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Mo, drehe die (Ausgangs-)Frage doch mal um. Freilauf ist ein Privileg und wer in selbigem Mist baut, kommt eben an die Leine.

In dem Sinne ist es schon Erziehungshilfe und Zwangsmaßnahme, trotzdem hat meine Hündin nichts gegen angeleint werden und auch nichts gegen an der Leine laufen.

Angeleint können wir genauso entspannt spazieren gehen wie ohne. Es ist natürlich ein anderes Spazierengehen, aber deswegen entsteht kein Stress. Also kann ich alle deine drei Ausgangsfragen mit "Ja" beantworten, denn eine Selbstverständlichkeit ist es hier auch. ;)

Das hat dir jetzt wahrscheinlich überhaupt nicht weitergeholfen, was? :D Bei uns kommt es nunmal wirklich sehr auf die aktuelle Situation an.

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Joss the Dog

Och Tantchen, da kann ich ausgehend von Joss' Beispiel und natürlich geprägt von meiner Sicht darauf antworten :)

Also, bei Joss ist was grundlegendes falsch gelaufen, nun ja, wohl eher bei mir und der Übermittlung an meinen Hund :)

Joss jagte nicht abrufbar Jogger und Fahrradfahrer. Lief hinterher ( bei Fahrradfahrern ), lief hin

( bei Joggern ), umkreiste sie, bellte, der Reiz der Bewegung war einfach zu stark, die Fixierung auf mich weg und alles andere ausgeblendet. Gut, er war 5 Monate alt, als es anfing, wir also auch erst relativ am Anfang, aber iregndwas war blöd - meistens dann die Diskussionen der verbellten Leute, die ja zurecht mit mir schimpften!

Also - SL dran, den ersten Monat komplett das Ende der 10 m SL in der Hand. Sobald ich einen der genannten gesichtet habe, Rückruf zu mir, hat er ihn nicht beachtet - umgedreht und andere Richtung eingeschlagen, natürlich kam es hier dann auch mal zu einem Ruck - 3 - 4 Mal, dann klappte der Rückruf, ab dem Zeitpunkt. Noch dazu SL - Training zusätzlich gemacht, allein auf einer Wiese, Hund nicht beachtet, losmarschiert mit SL in der Hand, sobald sich Joss in meine Richtung wendete und mir hinterherlief, immer noch Hund ignorierend wieder Richtungswechsel und immer so weiter, einen Monat lang, jeden Tag :)

Dann, immer noch SL, aber am Boden schleifend, auch hier testete er wieder aus, ich hatte aber jedes Mal die Möglichkeit, auf die Leine zu treten, was natürlich auch hier wieder bedeutet: 3 - 4 Mal ein Ruck ( klar, er wird ja gestoppt ), ein Ende des Hinterherlaufen wollens, ein Abbruch der Fixierung und dann die Kehrtwender, das heißt Fixierung auf mich :)

Danach auch hier: der Rückruf klappte, er wurde überschwänglich gelobt natürlich, immer wechselnd, mit Streicheln, Leckerli oder Spielzeug bzw. Spielzeit :)

Also, einen Monat SL in der Hand, weitere 3 Monate ca. SL noch eben schleppend hinterher - danach nie wieder :)

Heute ist es manchmal noch so: Fahrradfahrer ( keine Jogger mehr ) überholen uns von hinten, fahren also in die Richtung, in die wir gehen, Joss sieht sie also noch ne Weile. Meistens interessiert es ihn keinen Deut, manchmal aber immer noch, dann spurtet er doch nochmal los. Meistens dann, wenn ich mich mal wieder in "Sicherheit" wiege und zu früh das "OK" gebe zum Weiterlaufen, liegt also an sich wieder an mir :) ABER: der Rückruf funktioniert, ich rufe, er bremst und kommt wieder zu mir :)

Bin gespannt auf die Antworten, so war das zumindest bei mir :)

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Ich denke auch, das

a) Zwang zu negativ ausgelegt wird. Es gibt Zwänge und Pflichten, viele davon machen ein Leben erst "erlebbar", bei welchem Lebewesen auch immer. Genauso gibts es übertriebene Zwänge und Pflichten. Die Leine kann für mich beides sein. Generell bemitleide ich keinen Hund an der Leine, merke aber auch das man bei angeleinten Hund oft merkwürdige Blicke erntet, entweder "Gefährlich?" oder "armes Tier" .

B) eine Leine nicht immer Knast heißt, sicher, sie schränkt den Hund ein, sie kann aber auch genauso Schutz sein, für den Hund, andere Hunde oder Tiere und Menschen.

c) es eben Notwendigkeiten im Miteinander gibt, die nicht zur Diskussion stehen. Der erwähnte Higgins zb (entschuldige, das ich ihn so rausgreife, aber ein Beispiel mit Namen erleichtet den Bezug :) ) , mit auferlegten, nicht mehr lösbaren, Pflichten. Was wäre die Alternative? Den Hund einzuschläfern? Oder ihm eben aufzuzeigen, MK und Leine sind nicht schlimm, da musst du nun leider durch, hab trotzdem Spaß und ein schönes Leben.

d) er durchaus möglich ist, ein lebenswertes Lebenmit Spaß an der Leine zu führen.

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Originalbeitrag

...ich fühle mich manchmal einfach wohler mit dem, was ich intuitiv tue als mit dem, was man "tun sollte" im Sinne einer nachhaltigen Erziehung....

DAS sagt doch alles, warum bist Du dann verwirrt/unsicher ?

Ich finde SO ist es einfach das richtige (wie Du es machst..intuitiv) und nicht immer "wie man es tun sollte" oder was andere meinen....

DAS wichtigste ist, finde ich, das Bauchgefühl.

..wenn Du so einen tollen Hund hast den Du ohne Leine laufen lassen kannst,

der hört und Du hast ihm das einfach so "beigebracht" kannst Du stolz drauf sein und das würde ich mir dann auch nicht versauen lassen "nur weil man dies/das tun sollte"

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Faberi

Ich hasse die Leine mehr als mein Hund. Für mich selbst ist es Höchststrafe, wenn ich meinen Hund anleinen muss :D

Angeleint ist sie deshalb nur wo wirklich nötig - Straße, Stadt, Park (weil Leinenknast verordnet von der Stadt).

Wenn ich sehe, dass uns ein alter, gebrechlicher Hund entgegenkommt, leine ich auch an. Nicht als Strafe, sondern auch wenn sich mein Hund nicht für Andere interessiert, ich da überhaupt kein Risiko eingehe. Das empfinden wir beide dann wirklich nicht als Strafe. Sie wundert sich nur, was der Aufriss soll, weil es sie eh nicht interessiert.

Hat das mit dem Thema zu tun? :think:

Ich glaube, jeder muss das für sich persönlich ausmachen. Für mich wäre es undenkbar ein Leben lang den Hund an der Leine zu haben - wobei ich aber auch verstehe, dass es bei manchen Hunden nicht anders geht.

Für mich ist es eine Einschränkung für den Hund, mit der ich eben nicht leben könnte und alles versuchen würde, dem Hund diese Freiheit zu ermöglichen.

Ergo: Wenn Leine muss, dann muss sie und dann auch ordentlich, aber bitte nicht 24/7. Damit sollte sich jeder Hund (und in meinem Fall auch Hundehalter) abfinden können.

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Nur als Gedanke, ist es für den Hund "Freiheit" wenn er ohne Leine sich nur im 10-15m Radius um den Halter bewegen darf?

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