Atypische Lungenentzündung

[happyy_mainz]

Hallo ihr Lieben,

dieses Jahr ist irgendwie nicht mein Jahr...

Erst Charlys Tod im April, letzten Sonntag der Tod einer sehr lieben Großcousine, eine schwere OP bei meinem Opa (Aneurysma) und jetzt auch noch meine Mutter.

Sie hustet seit gefühlten Ewigkeiten (mindestens seit Anfang des Jahres), dazu kam Atemnot, Auswurf beim Husten... Sie hat sich aber nie etwas einreden lassen... je mehr man sagte, sie solle zum Arzt gehen, desto mehr hat sie sich geweigert.

Vor ca. 3 Wochen war sie nun endlich doch mal bei unserem Hausarzt (Internisten), der anhand der Blutwerte auf Asthma tippte und ihr ein Spray verschrieb. Nachdem dies nicht geholfen hat (Blut wurde jede Woche kontrolliert) und die Entzündungswerte immer höher stiegen im Blut, ließ er ihren Brustkorb röntgen.

Darauf war recht deutlich ein Schatten auf der Lunge zu erkennen, die Aussage des Radiologen "Da haben Sie sich aber eine dicke, fette Lungenentzündung eingefangen". Zwei Tage später hat sie angefangen, zeitgleich zwei starke Antibiotika zu nehmen. Doch es wurde und wurde nicht besser.

Nach Rücksprache mit dem Hausarzt haben wir noch ein anderes Antibiotikum ausprobiert, bei dem wir echt dachten: das schlägt an. Der Husten wurde besser, die Temperatur ist wieder heruntergegangen, alles in allem war der Allgemeinzustand verbessert. Das war ca. 3-4 Tage so, danach Stillstand. Meine Mutter schon kurz vor der Verzweiflung, die CRP-Werte waren trotz langer Antibiotika-Gabe auf 204, normal wäre bis 5.

Zwischenzeitlich wurde sie nochmal geröntgt, der Schatten war immernoch zu sehen und laut Befund "knotenartige Verdickungen", was aber als geschwollene Lymphknoten ausgegeben wurde.

Man muss dazu sagen, nachdem wir dann das letzte Antibiotikum abgesetzt hatten (letzten Sonntag), wurde es wieder schlimmer: mehr Husten, leicht erhöhte Temperatur,...

Sie hatte sich dann eine Überweisung fürs CT geben lassen und für einen Lungenfacharzt.

Das CT hatte sie gestern und heute den Termin beim Lungenfacharzt. Er hatte zwar die Bilder vom CT noch nicht, hat aber bei dem Radiologen angerufen, der daraufhin meinte "Schatten zu sehen im rechten Lungenflügel, im linken Lungenflügel aber auch ein bisschen. Was auf jeden Fall zu sehen ist: eine Menge geschwollener Lymphknoten".

Der Arzt vermutet eine atypische Lungenentzündung, würde wohl von der Symptomatik her passen und auch von den Röntgenbildern, Zitat: "So sieht keine normale Lungenentzündung aus."

Meine Mama hatte total Angst davor, dass es Krebs ist, jedoch wären die Symptome und der Verlauf alles in allem recht untypisch für Krebs, und vor allem auch dass beide Lungenflügel von dem Schatten betroffen sind.

Nächste Woche muss sie ins Krankenhaus zur Bronchoskopie, um herauszufinden, um welchen Erreger es sich handelt, damit entsprechend behandelt werden kann.

Nun meine Frage an euch - hat jemand von euch Erfahrungen mit einer atypischen Lungenentzündung? Wie ist der Verlauf, ist dies gut zu heilen, auf was müssen wir uns noch einstellen?

Sorry für den Roman, aber Kurzfassen ist bei so einer Geschichte schwer :-)

Danke fürs Lesen!

[Evchen]

Deine Mutter scheint in guten Händen zu sein, die Diagnostik ist sinnvoll aufgebaut. Ganz wichtig sind jetzt die Ergebnisse der Bronchoskopie, bei dieser Untersuchung wird der Bronchialbaum begutachtet und aus den Bronchialästen gezielt Sputum abgesaugt, das histologisch und mikrobiologisch untersucht wird. Ziel ist es einen Keim zu gewinnen und atypische Zellen, also ein Karzinom auszuschließen.

Atypische Pneumonien heißen so, weil sie nicht den typischen Verlauf einen Pneumonie haben, man hört so gut wie nichts mit dem Stethoskop, aber das Röntgenbild zeigt viel.

Erreger sind unterschiedlich, meist Erreger, die nicht so häufig vorkommen.

Mein Sohn hatte mit 3 Jahren eine atypische Pneumonie, er hatte einen trockenen Reizhusten, auskultatorisch hab ich nichts gehört. Nachdem das Kind immer mehr abgebaut hat, wurde er geröntgt, das zeigte eine Pneumonie. Entzündungswerte waren im übrigen kaum erhöht, das hat auch gedauert, bis das richtige Antibiotikum gegriffen hat.

Das Kind war lange rekonvaleszent.

Jetzt nicht den Mut verlieren und durchdrehen, die Bronchoskopie wird schon die Diagnose liefern. Eine Tuberkulose sollte man auch noch ausschließen.

Gute Besserung, vielleicht berichtest du weiter, wie es deiner Mama ergangen ist.

[happyy_mainz]

Danke Evchen für die Rückmeldung.

Heute war meine Mutter zur Vorbesprechung im Krankenhaus, am Donnerstag muss sie rein.

Donnerstags wird dann noch der Bauchraum geschallt und das Blut untersucht, am Freitag ist die Biopsie. Bin mal gespannt, wie lange es dauert, bis sie das Ergebnis hat...

Ich brauche also alle eure Daumen!!

[Tornas]

Hallo - ich bin ehemalige Asthmapatentin und empfehle Manukahonig (ist ein Honig aus Neuseeland von einem Teebaumstrauch mit Antiobiotikawirkung) - allerdings ohne Nebenwirkung von Atibiotika - gibt es in 3 Wirkungsstufen zu kaufen.

Ausserdem Tee für die Bronchien - habe ich immer getrunken und hat auch Hund Bellinda zum Schluss sehr gut geholfen.

Gute Besserung!

[gondi1]

Meine beiden Kinder heute ( 21 und 18 Jahre alt ) ,hatten im Kindergarten und Schulalter, leider mehrmals eine atypische Lungenentzündung.

Beim Abhorchen war immer alles frei ,es ging ihnen tagsüber immer gut ,ab

nachmittags bauten sie dann immer massiv ab,ihnen wurde kalt und das Fieber stieg.

Die Lungenentzündungen wurden immer erst beim Röntgen entdeckt.

Dauerte auch manchmal bis das richtige Antibiotikum gefunden wurde.

[caronna]

Kenn ich persönlich mit der Atypischen Lungenentzündung: habe mich n halbe Ewigkeit damit rumgequält: Allgemeine schlappheit, kein Fieber, Husten usw.

Mit Antibiotika bekam der Arzt das in den Griff, übrig blieb Astma, vermutlich weil ich so lange verschleppt hatte.

[happyy_mainz]

Danke für eure Antworten, das klingt alles sehr nach meiner Mama...

Hattet ihr auch eine Bronchoskopie?

Heute ist sie ins KH gekommen, da wird nochmal Blut abgenommen und der Bauch geschallt, um zu sehen, ob dort "irgendwas" ist...

Morgen dann die Bronchoskopie. Sie muss bis das Ergebnis da ist und zur Behandlung im KH bleiben, mal sehen, wie lange das dauert...

Brauche also alle eure Daumen!

[Evchen]

Mein Sohn war damals drei und hatte keine Bronchoskopie, ich hätte aber darauf gedrängt, hätte die Genesung noch länger gedauert. Die Diagnose stand, nachdem im Krankenahus radiologisch die Pneumonie gesichert war, sehr schnell, der Erreger war Mycoplasma pneumoniae.

Der Junge war sechs Wochen krank, sah nach der Genesung wie ein Kind aus dem KZ aus. Wir sind dann an die Nordsee gefahren, damit er wieder Appetit bekam. Ich war damals beinahe am verzweifeln.

Er hat dann ein Jahr Apsomol inhalieren müssen, weil eine Spastik zurückgeblieben ist.

Das ist Gott sei Dank alles Vergangenheit, heute ist er gesund.

[Gast]

Ich kann leider nichts zum Thema beitragen, ausser die Daumen zu drücken und Deiner Mama alles

Gute zu wünschen.

[Stefanie79]

Da sie ja im KH ist soll sie sich mal wegen einer Vibrax-behandlung erkundigen.

Das wird im KH gemacht und ist wie ein Rüttler mit dem über den Rücken gegangen wird (ca 5min). Tut nicht weh und man glaubt gar nicht was danach so alles gelöst ist und hoch kommt.

Hatte ja auch vor kurzem das Vergnügen einer Lungenentzündung. Auch kein Fieber gehabt usw.

Diese Therapie hat mir mehr geholfen als all die Schleimlöser und Co. Das wird auch in der Intensivmedizin bei Querschnittsgelähmten etc eingesetzt da die ja nicht abhusten können.

Nachfragen kostet nix.

Gute Besserung!