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Atypische Lungenentzündung


happyy_mainz

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happyy_mainz

Guten Morgen,

@Renate: Danke für deine lieben Worte. Du hast recht, die Trauer gepaart mit der Wut war anfangs wirklich keine gute Mischung, allerdings glaube ich fast, dass ich das langsam etwas unter Kontrolle habe. Ich genieße auch jeden Tag, an dem es mir psychisch gut geht und ich das Leben wieder genießen kann. Zum Glück werden diese Tage mittlerweile immer etwas häufiger.

@Stefanie: :kuss:

@Evchen: die Überraschung war tatsächlich auch für uns groß damals, auch wenn sie durchaus sehr negativ war... Und ja, es war leider ein Karzinom. Allerdings nicht wie vermutet in der Lunge, sondern ein Nierenzellkarzinom - im Endeffekt hat sich herausgestellt (obwohl die Ärzte nach allen Untersuchungen der anderen Organe etc. gesagt haben, dass alles so gut aussieht, nur die Niere vergrößert wäre), dass der Krebs quasi überall war. In der Niere, mittlerweile in beiden Lungenflügeln (laut einer anderen Ärztin, weil nach der Biopsie nichts mehr gemacht wurde bis sie gestorben ist, somit hatten die Krebszellen viel Zeit, um sich weiter auszubreiten), die Lunge war quasi ein einziger "Krebshaufen". Auch im Hirn hatte sie eine Metastase.

Anfang August wurde uns gesagt, dass sie Krebs hat. Erst am 19. September haben wir die genaue Diagnose bekommen - in der Zwischenzeit lag sie mal 2 Wochen in einer Klinik, in der in den 2 Wochen NICHTS passiert ist, keine einzige Untersuchung. Am Tag der Diagnose haben wir einen Anruf bekommen, Mama liegt im Sterben. Sie wird die Nacht nicht überstehen.

Wir sind direkt in die Klinik, sie hat so sehr gekämpft. Als meine Schwester und ich um ihr Bett standen und ihre Hände hielten, kam Papa rein, und er sagte, er wird das Bild nie vergessen. Mama war so glücklich, dass ihre Töchter bei ihr waren.

Erst am 21. September ist sie morgens eingeschlafen - meine Schwester und ich waren nach 24 Stunden in der Klinik heimgefahren um uns hinzulegen, Papa, ihre Lieblingskrankenschwester und eine wirklich tolle Ärztin waren in den letzten Minuten bei ihr und haben ihr geholfen, sanft einschlafen zu können. :kuss:

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Lass dich mal gaaaanz lange und lieb umarmen :kuss:

Mir laufen hier gerade die Tränen runter, weil mein Popsi im Februar auch am Lungenkrebs verstorben ist.

56 Tage nach seiner Diagnose ist er nach einer Lungenetzündung einfach eingeschlafen, ohne dass wir den Hauch einer Chance hatten.

Es war für Chemo schon zu spät, bevor er noch die ersten Symptome für Lungenkrebs erkennbar waren, geschweige denn die Diagnose stand.

Weisst du, mir geht es genauso wie du.

Ich weine tagelang, verzweifel, schimpfe und tobe. Genauso gibt es Tage, in denen ich lächeln kann, mit meinem Hund über die Wiesen flitze und alles "wie immer" ist. :)

Bin psychisch auch nicht die Stabilste, aber ich lerne gerade, damit zu leben und von den Erinnerungen an ihn zu zehren.

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happyy_mainz

Danke Uli :kuss:

Judith, das tut mir sehr leid für dich, dass auch du so einen schlimmen Verlust hinter dir hast.

Manchmal frage ich mich, was besser ist. Wenn es so schnell geht wie bei uns (und ja auch bei euch), sie eigentlich immer ein schönes Leben hatte ohne große Beschwerden, und für uns bleibt ein riiiiesiger Schock zurück... oder wenn man noch Zeit hat und sich bewusst voneinander verabschieden kann.

Eigentlich war ich sehr dankbar, dass meine Mama nicht mehr so viel leiden musste, nicht monate- oder jahrelang mit den schlimmen Nebenwirkungen von Chemo etc. leben musste.

Allerdings konnte sie auch leider nicht mehr sprechen, als wir abends bei ihr im Krankenhaus waren. Zum Glück hat sie uns noch verstanden, ich konnte ihr sagen, wie sehr ich sie liebe, dass sie die beste Mama der Welt ist und ich so stolz auf sie bin. Dass sie Charly, Oma, Opa und eine liebe Freundin grüßen soll.

Die letzten Stunden musste sie trotzdem sehr leiden. Sie war unglaublich unruhig, hatte viel Panik und die Hirnmetastase quoll ihr bereits aus dem Auge...

Ich wünsche dir sehr viel Kraft für die kommende Zeit, bei euch ist ja alles noch viel frischer.

Glaub mir, die guten Tage werden mehr und mehr kommen...

Wenn du jemanden zum reden/schreiben brauchst, kannst du dich gerne melden... ich glaube, wir wissen genau, wie es dem anderen geht.

Fühl dich gedrückt :knuddel

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Danke für deine lieben Worte :kuss:

Es ist irgendwie einfacher wenn man merkt, dass man mit so Geschichten und Schicksalen nicht alleine dasteht.

Mein Popsi war die letzten 10 Lebenstage im KH, weil er eben diese Lungentzündung ausbrütete. Danach wollten wir eigentlich mit der Chemo beginnen, aber er hat durch das hohe Fieber derart an Kraft verloren, dass der Tumor anfing zu wuchern und die Lunge sich zersetzt hat. Er hatte einfach keine Kraft und Energie mehr dagegen zu kämpfen.

Diese 10 Tage waren für mich sehr sehr intensiv, weil ich jeden Tag stundenlang dagewesen bin, ihn gewaschen, gefüttert, umgezogen, was erzählt, aufs Klo gebracht habe und und und.

Er war bis zu vorletzten Tag ansprechbar und hat immer daran geglaubt, wieder nach Hause zu kommen.

Er war auch am Morphiumtropf wegen der Luftnot, Schmerzen und Panikattacken, aber er hat bis zuletzt alles mitgekriegt und auf uns reagiert.

Ich bin heute froh, dass es so schnell ging und er nicht noch unnötig hat leiden müssen. Er war die ganze Zeit klar im Kopf und es war für mich ein Segen, als er anfing sich mit dem Tod auseinander zusetzen und endlich zum Sterben loszulassen.

Er war so dünn und hatte keine Kraftreserven mehr. Jede Infektion während der Chemo hätte ihn umhauen können. Dazu noch all die möglichen Nebenwirkungen.

Nein, so ist es besser für ihn gewesen.

Wenn auch für uns und ihn ungerecht, weil wir zusammen noch so viel vorhatten.

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happyy_mainz
Originalbeitrag

Jede Infektion während der Chemo hätte ihn umhauen können. Dazu noch all die möglichen Nebenwirkungen.

Nein, so ist es besser für ihn gewesen.

Wenn auch für uns und ihn ungerecht, weil wir zusammen noch so viel vorhatten.

Das war auch das, was mich ein wenig getröstet hat - meine Mama hatte auch keine Chemos oder Bestrahlungen mehr, keine Behandlungen, die sie in irgendeiner Weise geschädigt haben.

Unser Nachbar hatte jetzt 5 Jahre lang Krebs, er hatte etliche Behandlungen, viele Nebenwirkungen, hatte einen richtigen Kampf, bis er endlich einschlafen durfte.

Er ist nun auch im Februar gegangen, und als wir seine letzten Monate mitbekommen haben, waren wir sehr, sehr dankbar für diesen doch recht "harmlosen" Verlauf, wenn auch mit keinem schönen Ende.

Darf ich fragen wie alt dein Popsi war?

Wobei es im Endeffekt nie auf das Alter ankommt - egal ob 55, 75 oder meinetwegen auch 95 - es sind und bleiben eben doch die Eltern und es ist immer schlimm.

So traurig und hart die Schicksale auch sind, die Hauptsache ist, dass man immer jemanden hat, der einen in schlimmen Momenten auffangen kann.

Solche Personen wünsche ich dir, ganz viele davon, das macht alles so viel leichter... :kuss:

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SarahLoe

Mir kommen die Tränen, wenn ich eure Geschichten lese :(

Ich beginne dann wieder, mir große Sorgen zu machen. Mei Eltern rauchen Kette, seit ich denken kann...

Ich wünsche euch ganz viel Kraft und dass irgendwann die schönen Erinnerungen mehr wiegen, als die Trauer.

Ganz liebe Grüße,

Sarah

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Er war 72, aber wie gesagt immer topfit.

War viel mit seinem Boot unterwegs oder im Garten. Hat alles selbst gemacht und wehe du hast ihn als alt bezeichnet :Oo:)

Der ist ja selbst noch mit Holly spazieren gegangen.

Das war die erste ernsthafte Erkrankung seit Jahren und dann direkt so. :Oo

Hab vor 2 Jahren auch den Lungenkrebs von meinem Schwiegervater miterlebt. 2 Jahre Chemo mit Nebenwirkungen und letztendlich auch an Hirnmetastasen und Lungenversagen gestorben.

Da gingen mir bei meinem Popsi echt die Alarmglocken an, als wir die Diagnose hatten...

Nur, dass alles anders kam :Oo Und noch schneller :wall:

Ich habe zum Glück einige wirklich liebe, verständnisvolle Menschen um mich rum, die das mit mir gemeinsam tragen.

Anders wäre es nicht auszuhalten. So was passiert ja nicht alltäglich um dich rum. Deshalb ist das Verständnis, die Hilfe und der Zusammenhalt so wichtig.

Auch, wenn man fremde Leute mit gleichen Schicksalen plötzlich trifft. ;)

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happyy_mainz

@Sarah: och Mensch, dass du dir Sorgen machst, ist vollkommen normal... klar ist rauchen ein Risiko, aber wenn ich bedenke, dass meine Mutter nur in ihrer Jugend 2-3 Jahre geraucht hat und danach NIE mehr eine Zigarette angefasst hat... und trotzdem hat sie diese blöde Krankheit bekommen. Allerdings haben wir auch noch einen anderen Nachbarn, der ebenfalls seit etlichen Jahren Kettenraucher ist, und er ist kerngesund.

Hier kann man nicht wählen, wenn es so sein soll, soll es leider so sein.

Mach dir nicht so viele Gedanken, ich weiß, es ist leichter gesagt, als getan.

Und danke für deine Lieben Worte :)

@Judith: klingt nach einem tollen, aktiven Mann, der dein Papa war.

Es ist toll, dass du so viel Zusammenhalt in deinem Verwandten- und Bekanntenkreis erfährst, alleine dreht man mit so einer Situation glaube ich durch. Allein das Gefühlschaos, das auf einen einbricht... ich glaube, ich konnte noch nie so viele unterschiedliche Gefühle auf einmal erleben. Wut, Trauer, Ohnmacht, Besorgnis, gleichzeitig Frieden, Erleichterung und Glück, dass man trotz allem immer wieder aufgefangen wird.

Ich finde, du machst einen sehr starken Eindruck, auch wenn du sagst, dass du psychisch nicht die Stabilste bist - du machst das ganz toll, und dein Popsi wird so stolz auf dich sein! :kuss:

und PS: man muss auch mal schwach sein dürfen... denk dran: ohne Regen gibt es keinen Regenbogen :)

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Dankeschöööön :kuss:

Ja, mein Popsi war immer sehr aktiv, lebensfroh und für jeden Mist zu haben.

Deshalb liebte ich ihn auch sooooo sehr :)

Am meisten hat mir wehgetan, dass seine Ziele die er noch hatte einfach nicht mehr zu erreichen waren. Er hatte noch so viele tolle Sachen vor und da wo er jetzt ist, gibt es das ja nicht mehr. Egal wie alt jemand ist - wenn er noch Ziele hat, find ich so einen schnellen harten Tod noch um so schmerzhafter.

Vom Verwandtenkreis aus gibts so gut wie gar keine Unterstützung. Von der engsten Familie schonmal gar nicht, aber ich hab mich damit arrangiert und hole mir meinen Trost und die Unterstützung, die ich jetzt brauche einfach bei guten Freunden.

Das funktioniert ganz gut :)

Glaub mir, ich habe auch genug schwache Momente und ich liege hier oft und weine um ihn. Das brauch ich dann auch.

Und er hat es verdient, dass ich dann so um ihn trauer :kuss:

Wo viel Liebe war, ist auch viel Trauer und Schmerz ;)

Bei dir merke ich aber auch, dass du sehr an deiner Mutter gehangen hast und sie dir so viel wert war.

So muss das auch sein :kuss:

Es ist auch nicht fair, dass genau diese Leute so früh von uns genommen werden :Oo

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