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Wie das Maßregeln von großen Hunden bei kleinen Hunden abgewöhnen?


Myrna

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Hallo!

Wie vielleicht bekannt, hat meine Genie (9 monate alte DSH) mit einigen Hunden Bell-Frequenzen, andere lässt sie links liegen. Heute nun hat sich etwas zugetragen, was mir fürchterliche Angst gemacht hat.

Ich war mit meiner besten Freundin und unseren Hunden (ich zwei 9 Monate alte DSH), sie eine 1 1/2 Jahre alte Boarderhündin und eine 8 monatige Dackel-Yorki- Hündin zum Spazierengehen verabredet.

Ihre kleine Dackel-Yorki-Hündin bellt und knurrt alle fremden Hunde an, schnappt wohl auch mal ganz gerne zu, wenn ich meine Freundin richtig verstanden habe. Bei unserem gemeinsamen Spaziergang lief aber alles tutti zwischen unseren Hunden, sie kennen sich schließlich.

Bis dann folgende Situation eintrat: Ich warf einen Ball in den See, welchem die drei großen Hunde anfangs mit Begeisterung hinterherschwammen, während unser Mini am Rand plantschte. Da alles so friedlich war, setzte sich meine Freundin ins Gras und relaxte. Irgendwann kam ihre Mini-Hündin (Phoebe) und legte sich neben sie. Kurze Zeit später kam meine Genie dazu und versuchte, an meiner Freundin zu schnüffeln, um an ihre Tasche mit den Leckerlis zu kommen. Klein Phoebe knurrte meine Genie einmal böse an, was diese vorerst noch ignorierte. Daraufhin schnappte die Kleine zu - wahrscheinlich um ihre Aussage zu untermauern.

Und das war der Punkt, an dem es dann hoch zur Sache ging.

Genie sich knurrend und zähnefletschend über sie geworfen. Die Kleine sich sofort auf den Rücken geschmissen und fürchterlich geschrieen. Nach kurzer Schockphase war ich mir relativ schnell sicher, Genie maßregelt, denn würde sie es wirklich ernst meinen, hätte die Kleine nicht mehr so viel Zeit zum Schreien gehabt (hört sich fies an, ist aber so).

Die Sache war auch schon fast beendet (meiner Meinung nach, die natürlich nur ein subjektives Empfinden ist) , als meine Freundin versuchte, Genie am Halsband wegzuziehen. Ich rief noch, sie solle das lassen - eben um nicht noch Aggressivität zu schüren - aber da war es schon zu spät. Denn genau nach dieser Aktion meiner Freundin setzte Genie - die sich vorher schon abwenden wollte - noch mal nach.

Naja, und wer mal gesehen hat, wie ein großer Hund knurrend und zähnefletschend über so einem kleinen, fiepend-schreiendem Hund gehangen hat, kann sich sicher auch vorstellen, WIE gestresst meine Freundin und ich dann waren.

Ich habe dann Genie fest an der Rute gezogen, damit ich wenigstens kurz ihre Aufmerksamkeit habe. Hatte ich und dann konnte ich sie auch endlich abrufen - was vorher gar nicht möglich war.

Außer Angst hatte der Kleine meiner Freundin zum Glück gar nichts, sodass wir dann auch friedlich unseren Spaziergang fortführen konnten ohne weitere Kontroversen.

Mein Problem ist nun: Ich denke, der kleine Hund wollte durch sein Verhalten nur sein Frauchen und die Leckerlis schützen, was ja sein gutes Recht ist.

Wie bekomme ich meine Hündin dazu, dass sie akzeptiert, das hier eine Grenze für den kleinen Hund ist und dieses auch annimmt?

Dann gelassen reagiert und von dannen zieht?????

Ich gebe zu, ich habe oft gedacht, dass Halter von Kleinhunden, die ewig die großen Hunde ankläffen und anknurren, obwohl diese sich nicht für sie interressieren, sich nicht wundern sollen, wenn dann mal ein großer Hund zeigt, wo der Hammer hängt, aber doch bitte nicht so!

Bei Spaziergängen habe ich versucht, meinem Hund diesen Kläffern gegenüber Gelassenheit beizubringen (DANKE übrigens für den Tipp, sich zwischen die Hunde zu stellen und den eigenen Hund mit Signalwort vorbeizulotsen, klappt prima!!!), was gut funktioniert.

In dieser speziellen Situation war daran leider nicht zu denken.

Ich würde der Sache wahrscheinlich gar nicht so große Bedeutung beimessen, wenn ich vor kurzem nicht Folgendes gelesen hätte:

1. Ein Hund erkennt in Maßregelung oder Kampf keinen Unterschied in der Größe. Hund ist Hund. So wird er bei kleinen Hunden nicht zärtlicher zubeißen. Ausnahme sind Welpen, da sie sie einen besonderen Geruch vertrömen.

2. Gerade kleine Rassen wie Yorkie, Dackel und Jack Russel haben ein ausgeprägtes Selbstbewußtsein und lassen sich auch nicht von großen Hunden einschüchtern.

Womit für mich - bezugnehmend auf vorliegende Situation - klar ist: Der kleine Hund meiner Freundin kann gar nix dafür, ich muss also meinen Hund konstitutionieren.

Frage: Wie kann ich meinen Hund dazu bekommen, in einer solchen Situation beizubringen, dass er die Warnzeichen des kleinen Hundes ernst nimmt und akzeptiert, ohne zu demonstrieren, dass er ja der Größere ist. Also wahre Größe durch Gelassenheit und Rückzug zu demonstrieren???

Und dann hätte ich noch gerne einen Tipp in eigener Sache: Kann mir BITTE jemand einen Tipp geben, wie ich Sachverhalte kurz und prägnant rüberbringe, damit die armen User nicht jedesmal gegen meine Textwand laufen??? :wall::wall:

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Norwich
1. Ein Hund erkennt in Maßregelung oder Kampf keinen Unterschied in der Größe. Hund ist Hund. So wird er bei kleinen Hunden nicht zärtlicher zubeißen.

Uff - blöde Situation! :knuddel Ich kann das Zitierte nur unterstreichen und mein Rat ist: Hunde mit derartigen Größenunterschieden niemals nicht aus den Augen lassen, schon gar nicht wenn Ressourcen (Ball, Leckerli, Frauchen...) im Spiel sind, und eigentlich am Besten gar nicht zusammen spazieren gehen - oder zumindest nicht, ohne Abstand zu wahren und höllisch aufzupassen. Mir wäre es einfach zu riskant! :(

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So, wie sich die heutige Situation dargestellt hat, kann ich dir einfach nur Recht geben!!

Aber sie ist nun mal auch meine beste Freundin. Und abgesehen von der Tatsache, dass ich meine DSH-Hündin gerne relaxter hätte (auch GERADE, weil sie eine DSH ist), würde ich mir wünschen, einen Weg zu finden, wie wir alle entspannt miteinander den Tag verbringen können...

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Norwich

Ich verstehe das durchaus - dennoch müsstest Du meiner Meinung nach die Hunde dafür sehr "verbiegen", denn aus hündischer Sicht haben sie wahrscheinlich vollkommen normal miteinander kommuniziert. Bloß solche Größenunterschiede sind in der hündischen Kommunikation nun mal nicht vorgesehen. ;)

Ist es das wirklich wert, die normale Kommunikation soweit zu unterbinden, dass Zwerg und Riese sich in der Situation aus menschlicher Sicht "benehmen"? Oder wäre es evtl. eine Möglichkeit, die Hunde an der Leine zu lassen und sich zwischen die Hunde zu stellen, wenn man schon zusammen unterwegs ist?

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Originalbeitrag

Ist es das wirklich wert, die normale Kommunikation soweit zu unterbinden, dass Zwerg und Riese sich in der Situation aus menschlicher Sicht "benehmen"? Oder wäre es evtl. eine Möglichkeit, die Hunde an der Leine zu lassen und sich zwischen die Hunde zu stellen, wenn man schon zusammen unterwegs ist?

Nun, die zumindest "scheinbar" normale Kommunikation zwischen Hunden hatten wir ja heute. Wir beide Frauen zwar kurz vor dem Herzinfarkt, aber keinem der Hunde ist etwas zugestoßen, da scheinbar - entgegen dem menschlichen Empfinden - die Kommunikation (zumindest letztendlich) funktioniert hat. Sprich, in der direkten Auseinandersetzung.

Menschlich ist eher mein Wunsch, dass meine Hündin akzeptiert, wenn dieser KLEINE Hund seine Rechte genauso geltend macht, wie ein großer Hund das tut, und dabei nicht darauf herumreitet, dass sie aber die Größere/Stärkere ist, was wieder der normalen Caniden-Natur widersprechen würde..

Mein Wunsch für die Konstellation ist halt, dass die Richtung klar abgestimmt ist, aber die Kommunikation friedlich verläuft. Und bei der Lösung dieses Problemes stoße ich halt an meine Grenze, bzw. weiß nicht mal, ob eine Lösung, wie mir sie vorschwebt, überhaupt möglich ist.

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Wie bekomme ich meine Hündin dazu, dass sie akzeptiert, das hier eine Grenze für den kleinen Hund ist und dieses auch annimmt?

Kannst du nicht.

Wenn die Yorki-Dame es nicht von sich aus schafft, diese Situation zu dominieren, sich also durchzusetzen mit ihrem Anliegen, dann ist das eben so. Wieso sollte sich dein Hund von ihr beeindrucken lassen, wenn sie doch offenbar die schlechteren Argumente hat? Und das ist NICHT unbedingt (für jeden Hund) eine Frage der Größe.

Möchte man nicht, dass hündisch kommuniziert wird, dann muss man als Mensch früher einschreiten und darf sich nicht so passiv machen.

ZB hätte deine Freundin sowohl das Gepampe ihrer Hündin unterbinden können und/oder gleichzeitig deinen Hund daran hindern an ihr zu schnüffeln und nach Leckerchen zu suchen.

Man kann als HH das Anliegen seines eigenen Hundes unterstützen, wenn man es für richtig hält (zB den Fremdhund mit ner sachten Handbewegung fort schicken, wenn er aufs Knurren des eigenen Hundes nicht angemessen reagiert).

Oder man zeigt beiden Hunden gleichermaßen an, dass man sich im Dunstkreis des Menschen nicht so aufführt und um Ressourcen streitet, die EINDEUTIG nicht den Hunden gehören ;)

Oder man lässt der Natur freien lauf und geht am Ende evt mit einem Hund weniger nach Hause.

Muss jeder selber wissen und ist sicher auch situationsbedingt.

Macht euch keinen Kopf. Die Hunde machen sich auch keinen.

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Hallo,

also meines Erachtens ist der Grundfehler bei der ganzen Sache eher, das es Ressourcen gab ...

das hätte statt der Leckerchen auch durchaus mit dem Ball passieren können.

Meine Frage wäre daher: sollte Mensch in dieser Konstellation 4 Hunde unterschiedlichen Alters und Größe Ressourcen zur Verfügung stellen (hinsetzen/legen) und so unbewußt eine brenzlige Situation provozieren?

Ja, ich hab das aus eigener Dummheit auch schon erleben dürfen.

Futterneidischer ca 75 kg Bernhardiner hat 11 kg Westi/Spitz Mix quer in der Schnauze. Ist zum Glück nix passiert. Das alles wegen Leckerlis. Jetzt passe ich höllisch auf, das diese Situation so nicht wieder von mir hervorgerufen wird.

Schon mal über die Teilnahme an einer Spielstunde in einer Hundeschule nachgedacht?

LG

Susanne

PS: Fand die Textwand völlig ok ;)

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Fiona01

Wenn ich in eurer Situation gewesen wäre, dann wäre ich bei dieser Yorki-Hündin, deren Verhalten anderen Hunden gegenüber bekannt war, (Bellen, Schnappen/ist das Unsicherheit anderen Hunden gegenüber bei ihr?!) auch von vornherein schon vorsichtig gewesen.

Leckerlies, Ball und Co. (also alles, was verteidigt werden kann) hätte ich von vornherein schon weg gelassen.

Bei der Ressource Mensch (deine Freundin), sieht das natürlich schwierig aus, die kann man ja nicht einfach weg lassen. ;)

In dem Moment, wo die Yorki-Hündin sich zu ihrer Besitzerin gelegt hat, hättet ihr vorsichtig sein müssen.

Durch das Knurren hat die Yorki-Hündin ihre Ressourcen (Besitzerin, Leckerlies, Sitzplatz) verteidigt und hier hättet ihr in die Situation eingreifen müssen, wenn ihr nicht wollt, dass die DSH-Hündin hündisch reagiert.

Sprich ihr hättet die Yorky-Hündin vorher schon abschirmen müssen und die DSH-Hündin wegdrängen bzw. per Kommando weglotsen müssen.

Ich denke aber, dass das alles sehr schnell von statten gegangen ist, so dass ihr in dem Moment einfach nicht damit gerechnet habt.

Passiert ist ja auch GsD nichts.

PS.: Ich persönlich würde, wenn die Vorgeschichte so wie hier bei der Yorki-Hündin bekannt ist (Bellen, Schnappen) diese Hunde gar nicht ofline zusammen lassen. Ich würde max. einen Spaziergang an der Leine machen und damit wäre es für mich gut gewesen. :)

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Das die Situation sich so entwickelt hat, liegt nicht am Grössenunterschied (den Hunde nicht so sehen wie wir), sondern daran, wer sich mehr durchsetzen kann.

Ich habe ja nun auch nicht die grössten Hunde, lasse diese aber mit Hunden aller Grössen spielen und gehe auch mit anderen HH, die teils deutlich grössere Hunde haben Gassi.

Aber vor allem Lindo kann sich extrem gut durchsetzen, der hat mal nen frechen aufdringlichen Dobermann so angepfiffen (nachdem er x-mal nur warnte), das dieser den Schwanz einzog und einen Bogen um Lindo machte.

Wie man weiter handeln soll, hängt auch von der Souveränität der DSH Hündin ab.

Wenn sie wirklich nur massregelt, dann sehe ich da keine Riesengefahr.

Massregeln geschieht ohne, das dem anderen Hund Schaden zugefügt wird.

Ich wäre mit Resourcen (Ball, Leckerli usw), aber grundsätzlich vorsichtig, den wegen sowas kanns halt schnell eskalieren.

Mit den Leute wo ich regelmässig Gassi gehe, haben wir vereinbart, keine Bälle oder andere Spielsachen mitzunehmen und auch keine Leckerlisuchspiele oder sowas zu machen.

Ich würde das auf jeden Fall beim nächsten Mal beherzigen.

Ansonsten sind halt alle Hunde nocht recht jung und da wird sich auch versucht zu messen.

Schlussendlich müsst aber ihr entscheiden, ob ihr noch entspannt Gassi könnt, zusammen oder nicht.

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In erster Linie würde ich daran arbeiten das der Yorkie erstmal lernt das er Ressourcen nicht verteidigt. Das ist Aufgabe des Hundeführers.

Der Schäfer ist nach deiner Schilderung nicht das wirkliche Problem. Der kann mit seinen 9 Monaten nicht souverän sein. Sicherlich werden viel Situationen wie die erlebte den Hund(Schäfer) negativ fördern.

Also nicht am Symptom rum doktern sondern Yorkie erziehen und alles läuft wieder rund.

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