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Neuer Hund, obwohl das Herz noch nein sagt?


HalloHund

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HalloHund

Hallo,

ich bin neu hier und benötige den ein oder anderen Denkanstoß oder ggf. auch Erfahrungsbericht.

Hier meine Geschichte, ich hoffe ich bekomme es etwas "abgespeckt" hin:

Im Juli 2007 zog nach 3 Jahren "Hundlos" wieder ein Familienhund bei uns ein. Ein Westi (Jimmy, derzeit 11 Monate alt).

Jimmy war nie krank, war sehr leicht zu erziehen, war der absolute Kuschelhund und kurz um - einfach der perfekte Hund für uns.

Im Mai 2011 verstarb er an Krebs. Alles ging furchtbar schnell und uns riss es den Boden unter den Füßen weg, weil niemand in diesem Alter mit Krebs gerechnet hätte.

Nichts desto trotz zog 1 Monat später erneut ein Westi-Welpe bei uns ein. Doro, damals 14 Wochen alt. Doro war von Anfang an komplett anders, was auch erstmal gut war. Sie war den ganzen Tag unterwegs und hielt uns alle mächtig auf Trapp. Sie war eher der Eigenbrödler und war mehr auf alles andere bezogen, als auf uns. Knuddeln mit ihr - Fehlanzeige. Gespielt hat sie am liebsten mit Hunden, mit Menschen hatte sie wenig am Hut. Nachdem unser erster Hund vom Tierschutz war und aufgrund seiner recht frühen Erkrankung starb, holten wir Doro bewusst von einem (seriösen?) VDH Züchter.

Leider erkrankte sie nach bereits 2 Tagen erneut. Sie hatte schreckliche Durchfall-Atacken und nichts half. Wir liefen von einem Tierarzt/Tierklinik zum nächsten und haben dabei wirklich alle Ersparnisse zusammen gekratzt. Keiner fand eine Ursache. Alle Untersuchungen ergaben nichts. Die einzigste Erklärung die uns 2 mal gesagt wurde, dass es sein könnte das sie einfach als Einzelhund nicht glücklich sei. Ein zweiter Hund wäre für mich immer schon denkbar gewesen aber zu diesem Zeitpunkt einfach nicht richtig und finanziell nicht machbar. Was wäre gewesen wenn es davon nicht besser geworden wäre oder noch schlimmer, der poteniell neue Hund ebenfalls krank werden würde. Wir entschlossen uns nach wirklich langem und tränenreichen überlegen dazu, sie an einen Haushalt mit einem bereits vorhandenen Hund abzugeben. Leider war unser Super-Duper Züchter nicht gewillt, seinen Welpen wieder zurück zu nehmen. Gut vermittelt sei ihm lieber, er habe momentan zu viele Hund. Wir fanden einen guten Platz über unsere Hundefriseurin und ließen sie probeweise dort. Alles lief wunderbar. Doro blühte auf aber der Durchfall stellte sich erneut ein. Für mich wurde das ganze zur nervlichen Zerreisprobe. Die neuen Besitzer, ein Ehepaar das im Tierschutz aktiv ist, wollten sie trotzdem behalten. Wir überlegten hin und her und entschieden uns dafür, sie dort zu lassen.

In dieser Zeit sind wir alle an unsere Grenzen gestoßen. Nervlich und finanziell. Das schlechte Gewissen hat mich schier aufgefressen und nächtelang lag ich wach, war ich niemals ein Tier abgeben wollte und es nun plötzlich getan habe.

Nun halte ich regelmäßigen Kontakt mit den neuen Besitzern und endlich, sie ist Durchfallfrei. Nach wie vor hat sie keine Lust auf Menschen und springt den ganzen Tag mit dem anderen Hund durch die Gegen. Mir fiel ein Stein vom Herzen und ich hoffe das es weiterhin so bleibt.

Wer bis hier hin gelesen hat - Glückwunsch :kaffee:

Jetzt ist es so, das ich mich verliebt habe. Einfach so stand dieser Hund vor mir und ich war/bin hin und weg! Er ist aus dem Tierheim, 6 Jahre alt und ein Mischling. Vom Aussehen her, wäre ich ehrlich gesagt weiter gelaufen aber die Art und Weise von ihm, war einfach vom ersten Momentan an einfach so "passend".

Jetzt quält mich mein Herz. Ich kann doch nicht einen Hund abgeben und so kurze Zeit später wieder einen neuen holen. Das ist doch unfair und fühlt sich schrecklich an.

Mein Mann hat ganz andere Sorgen. Woher das Geld nehmen und außerdem empfand er die Zeit als wir uns permanent im Kreis gedreht haben, als unheimlich belastend und einfach nur schrecklich. Er hat nie fiel mit den Hunden am Hut gehabt und hat sie eher nur akzeptiert/respektiert. Er braucht kein Haustier und macht sich auch nichts draus. So wie es jetzt ist, sei alles besser und perfekt. Wir können kommen und gehen wann wir wollen und haben keine unvorhersehbaren Kostenfaktor mehr.

Er wehrt sich mit Händen und Füßen dagegen und will nie wieder einen Hund im Haus haben.

Ich muss dazu sagen, wir knabbern nicht gerade am Existenzminimum. Haben beide sehr gut bezahlte Jobs und hätten eine Urlaubsbetreuung sofort greifbar. Aber er will definitv nicht.

Dann kommt immer wieder meine Angst und mein schlechtes Gewissen.

Hat jemand ähnliches schon mal durch. Sind Eure Partner auch 100% Hundeliebhaber und habt ihr schon mal einen Hund abgegeben und trotzdem wieder einen neuen geholt?

Ich hoffe das ich nicht sofort abgestempelt werde und vielleicht der ein oder andere sich nur ansatzweise versucht in unsere Situation reinzuversetzen.

Vielen lieben Dank und viele Grüße!

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Hallo und herzlich willkommen... Und mein Beileid zu Deinen Verlusten...

Weißt Du, für mich liest sich das so, als müsstest Du erstmal Ruhe in Dein Gefühlsleben bringen - und mit dieser Ruhe kann man dann besser entscheiden, ob ein anderer Hund ins Leben "passt".

Wie sich das liest, hätte ich bei einem jetzt neu geholten Hund Bedenken - er sollte von beiden gewollt, oder vom anderen zumindest wohlwollend akzeptiert werden. Ablehnung, auch wenn sie nicht offen gezeigt wird, spürt ein Hund... Das hat kein Hund verdient...

Mit etwas Abstand kann man dann immer noch beratschlagen, ob man genügend Zeit hat, den Willen, sich wieder über Jahre zu binden, die finanziellen Ausgaben... Die sind ja auch wirklich nicht außer Acht zu lassen, da muss man schon beherzt ja zum Hund sagen, sonst ist da ein "Stachel"...

Wäre es nicht besser, momentan vielleicht dem Hund zu helfen, ein neues Zuhause zu suchen? Und wenn Du das hundige Gewusel vermisst, Gassigänger imTierheim z.B. zu werden, solange bis Ihr Euch geeinigt habt?

Und zu dem anderen Zwerglein, ich kann da nicht "werten" - manchmal heißt wohl lieben auch loslassen können...

LG Crissy

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Hallo HalloHund !!

hab die Geschichte ganz gelesen und kann mit dir fühlen. Aber ich denke, du hast es für den Hund richtig gemacht, ihn abzugeben. Es scheint ihm ja gut zu gehen, und das ist das Wichtigste. Die Sorgen und schlaflosen Nächte während der Zeit kann ich sehr gut nachvollziehen. Und ich finde es auch nicht schlimm, dass du dich wieder in einen neuen Hund verliebt hast.

Problem ist halt nur, wenn der Partner nicht mitspielt. Denn Sorgen und Probleme kommen mit einem Hund wohl immer, egal welcher Art. Und da tut's natürlich gut und hilft, wenn der Partner mitfühlt und vor allem mithilft. Einfach, dass man nicht so alleine dasteht.

Aber egal, wie du dich entscheidest, Hunde bedeuten nicht nur Spass und Freude, sondern auch oft sehr viel Herzleid. Wir haben im Moment unseren 6. Hund ( ein Problemhund) , ich weiß von was ich rede. Und ich bin auch noch lange nicht über unseren vorherigen Hund drüberweg, er starb dieses Jahr am 11.Feb.

Ich wünsch dir alles Gute !!

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MaramitJule

Oh Mann, da habt Ihr ja einiges durch.

für mich klingt es so, als hättet Ihr alles getan, damit es auch Doro gut geht.

Manchmal passt es einfach nicht, auch wenn man noch so viel dafür tut.

Dann ist es manchmal das Beste, so wie Ihr es getan habt, ein neues Zuhause zu suchen.

Ob es jetzt das Richtige ist, den Hund aus dem Tierheim zu holen, kann ich Dir nicht beantworten.

Ohne Deinen Mann wird es schwierig, er sollte zumindest einverstanden sein.

Begeisterung ist ja nicht notwendig.

Fragt doch mal im Tierheim nach, ob es die Möglichkeit gibt, dass der Hund regelmäßig besucht wird.

Und vielleich gibt es ja die Möglichkeit, ihn für 2 Wochen aufzunehmen, mit der Option einer Übernahme?

Dann könntet Ihr genauer schauen und es wäre kein Weltuntergang, wenn es dann nicht klappt.

Optisch wäre meine auch nicht mein Fall gewesen, aber ich bin absolut glücklich mit ihr.

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Hallo und herzlich willkommen im Forum!

Wenn ich das so lese, dann glaube ich nicht, dass dein Herz "nein" sagt... das ist dein Kopf! Was nun aber nicht heisst, dass du nicht auf ihn hören sollst.

Ginge es nur um dich, würde ich nach deiner Schilderung sagen: nimm ihn. Aber das mit deinem Mann ist echt schwierig. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich vermutlich keinen Hund hätte, wenn mein Mann nicht mitziehen würde und ich ganz alleine für den Hund verantwortlich wäre. Andererseits kenne ich einige, auch hier aus dem Forum, wo der Hund ganz klar der Frau gehört und die Männer nicht gross was damit zu tun haben wollen. Und auch das funktioniert.

Meiner Meinung nach ist die Frage, die du dir stellen musst, weniger die, ob du dir nach der Abgabe von Doro jetzt schon wieder einen Hund holen "darfst" (Antwort: ja, darfst du!), sondern ob du dich mit deinem Mann so arrangieren kannst, dass ihr alle mit der Situation leben könnt.

Wünsche euch eine gute Entscheidung!

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HalloHund

Vielen lieben Dank für Eure Antworten und das ihr mich nicht verurteilt.

Ich bin bereits Gassigänger und darf mit dem Kleinen spazieren gehen. Allerdings macht das die Sache nicht wirklich rund weil es mir wirklich schwer ums Herz wird, wenn ich ihn dort zurück lassen muss... Er ist wirklich toll und bedingt durch ein völlig anderes Aussehen, ziehe ich absolut keine Vergleiche zu den anderen beiden. Was ich teilweise bei Doro wirklich gemacht habe.

Ich hoffe so sehr für den Kerl, dass bald eine tolle Familie kommt, alles super passt und sie ihn mitnehmen. Damit wäre in erster Linie ihm geholfen und mir wäre die Entscheidung abgenommen worden...

Ja, Lieben heißt auch manchmal los lassen. Allerdings ändert das nichts an meinen Feelings das ich ein Tier hergegeben habe. Dort geht es ihr besser und es brauchte noch nicht mal einen Tag, bis ich mir das Eingeständnis machen konnte. Trotzdem bin/war ich immer der Meinung, dass hier jedes Tier bis zum Ende bleibt!

Mein Mann hatte nie wirkliches Interesse an unseren Hunden. Es war immer der Wunsch von mir und den Kindern und mir war von Anfang an klar, dass der größte Teil der Arbeit an mir hängen bleibt. Das war auch völlig in Ordnung für mich. Mein Mann ist höchstens mal eine Gassirunde mitgelaufen aber auch nur wenn ich dabei war. Die Kids selbst wollte ich nicht alleine mit Hund laufen lassen.

Er hat zwei Probleme bei dem Gedanken.

1. Ich - weil ich mich seiner Meinung nach "too-much" kümmere und mich im Laufe der Zeit bei jedem Pups sofort beim Tierarzt einfinde. Wo wir auch schon bei Problem Nr. 2 wären, die finanzielle Nummer. Wir haben seit letzem Jahr in Summe 4.700 € an Tierarztkosten gezahlt.

Im Gesamtpaket also eine schwierige Angelegenheit, wenn man nie mit Tieren groß geworden ist und kein Interesse an ihnen hat. Das macht ihn selbstverständlich nicht zu einem schlechteren Mensch aber natürlich auch nicht leichter für uns, die wir unbedingt Tiere um uns haben wollen.

Natürlich kann man nicht nur Sonnenscheintage erwarten und klar wird Hundi auch krank, verursacht kosten, bringt einen bei der Erziehung zur Weißglut. Bei Regen, Schnee und Hagel läuft es sich auch nicht immer sooo romantisch durch den Wald ABER mir fehlt ein Hund so schlimm.

Mein Herz sagt teils wirklich bereits ja, den Kopf brauch ich garnicht fragen, da würde die Vernunft siegen weil mir die Zwischenmenschliche Harmonie natürlich auch wichtig ist.

Was mach ich bloß :(

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MaramitJule

Also, um die Kosten für eventuelle OPs oder Krankheiten im akzeptabeln Bereich zu halten, gibt es Versicherungen.

Rein für Dich gesehen, würde ich eine abschließen, dann zahlt ihr zwar monatlich, aber müsst Euch keine Sorgen machen, wenn etwas ist.

Damit könntest Du Deinen Mann vielleicht auch überzeugen.

Zum Rest:

Ich finde, dass Du nicht versagt hast, denn Du hast im Sinne des Tieres entschieden.

Viele hätten den hund behalten und alles mögliche getan, worunter der Hund vermutlich gelitten hätte

Du hattest den Mut zu sagen, wir tun ihr nichts Gutes, wenn wir sie behalten.

Dafür hast Du meinen vollsten Respekt.

Ob der Hund einziehen soll, musst Du mir Deinem Mann besprechen.

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HalloHund

Danke, so Worte gehen wirklich runter wie Öl und es tut gut zu hören das einige mich verstehen!

Über eine Tierversicherung hatten wir damals bei Doro schon drüber nachgedacht, haben aber nur die Info bekommen, dass die Versicherung selbst nur mögliche OP-Kosten deckeln würde.

Eine OP gab es bei ihr nicht wirklich. Die ganzen Untersuchungen, Kotprofile, Blutbilder, Medikamente, Röntgen, Ultraschall, etc., wurde nicht über Op-Kosten abgerechnet. Gibt es noch andere Versicherungen die auch die o.g. Posten decken? Das wäre wirklich ein Versuch es ihm doch noch "irgendwie schmackhaft" zu machen...

Ich hatte sowieso früher schon immer jeden Monat 20 € auf ein Hundesparbuch gepackt. Kurz nachdem ich damit anfing, wurde Jimmy aber krank und somit war das kleine Budget bereits nach kurzer Zeit erschöpft.

Vielen Dank für den Hinweis, ich such schon parallel im Netz :-)

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Beulchen

Meine Hunde sind bei Agila versichert. Die Komplett-Versicherung. Da wird alles gezahlt, Impfungen, Flohmittel alle Untersuchungen und OP`s.

Hatte noch nie Probleme. Selbst Smilla`s Kosten letztes Jahr mit 3500.-€ wurden innerhalb von 3 Tagen auf mein Konto überwiesen.

Hut ab, dass du es geschafft hast den Kleinen abzugeben. Es scheint ihm ja gut getan zu haben.

Doch für die Anschaffung von einem neuen Hund solltest du dir schon mit deinem Mann einig sein. Sonst wird das immer ein Streitpunkt fürchte ich.

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Aus dem Bauchgefühl heraus:

Die Abgabe des Westis war eine gute Entscheidung. Er ist dort angekommen, wo er von seinem naturell her gut Leben kann. Auch das Umfeld stimmt. Von daher hast Du nichts falsch gemacht!

Es wäre egoistisch gewesen, dem Hund ein "unerwünschtes Leben" auf Jahre hinaus vor zuspielen.

Es geht ihm gut. alle Beteiligten sind glücklich!

Mhmmm., was Deinen nächsten Hundewunsch anbelangt: rede mit Deinem Mann wie wichtig dieser Hund für Dich ist und, dass Du ohne Hund einfach nicht sein magst. Wegen den Kosten gibt es eine Hundekrankenversicherung, die monatlich nur geringfügig zu Buche schlagen wird.

Vielleicht kannst Du ja - geringsfügig was zur Haushaltskasse dazu verdienen und Dir damit diesen Traum erfüllen!

Sei Dir gewiss, Du wirst sicherlich nur wenig Unterstützung durch Deinen Mann finden. Das muss nicht auf Dauer so sein. Beziehungen können wachsen!

Hunde kann man während der Urlaubszeit gut in Pension geben, wenn man frühzeitig anmeldet.

Wenn Du geringfügig dazu verdienst - glaube ich kaum, dass Dein Mann Dir Deinen Hund abschlagen kann. Das verdiente Geld kannst Du zurück legen - für Notfälle!

Und irgendwann merkt auch Dein Mann, wie wichtig Dir ein Hund ist!

Reden ist alles! Es gibt für alles eine Lösung!

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