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Hyperaktiv


naphty

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Hallo Leute,

ich bin neu hier und suche Tipps und Anregungen, die mir bei unserem "Problem" helfen.

Mein Hund ist hyperaktiv, damit meine ich nicht, dass sie "nur" Zuviel Energie hat, ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll, ohne sie mit einem Menschen zu vergleichen, aber was "normale" Hunde nicht interessiert, ist für Sie ein hyper- Reiz. Ich war bei einer Verhaltensexpertin, welche mir schon mal ein paar gute Tipps gegeben hat, nur leider war jeder Hundetrainer mit ihr überfordert.

Die Ursachen ihrer Hyperaktivität liegen wohl in ihrer Aufzucht (die ersten 8 Wochen), zu dem kam, dass sie eine Entwicklungsstörung hatte, (mit 2 Jahren benahm sie sich wie ein 6 Monate alter Hund).

Ich habe bis jetzt schon relativ gute „Erfolge“ erzielt, zu mindest besitz sie einen guten Grundgehorsam, ist fast immer abrufbar (was lange nicht denkbar war) und ein Spaziergang ohne Ablenkungen ist auch relativ entspannt.

Mir ist schon bewusst, dass ich kontinuierlich üben muss und dass es nicht von heute auf morgen geht, aber mir gehen langsam die Ideen aus, weil ich sie ja auch nicht überfordern will.

Wenn jemand Erfahrung auf diesem Gebiet hat oder einige Ideen wäre ich super dankbar.

Liebe Grüße

Naphty und Luca

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Wurde sie denn auch schon einmal von einem Tierarzt untersucht?

Wo genau liegen denn die Probleme und wo gehen dir die Ideen aus?

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Herzlich willkommen hier bei uns,

ich denke die "Probleme" die du mit ihrer Aktivität hast, sind auch den Rassen geschuldet die sich in deinem Hund vereinen.

Wie lastest du sie denn Tagsüber aus?

Ich versteh gut was du mit Hyperaktivität meinst, mein Hund ist auch so (leider). Ich vergleich sie immer gern mit einem Kind das ADHS hat.

Das A und O um dem "Problem" Herr zu werden ist, bei uns zumindest, sinnvolle Auslastung. Genauso wichtig sind aber auch die Ruhephasen. Sie muss lernen auchmal zur Ruhe zu kommen.

Schwierig, ich weiß. Aber machbar.

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gibbs0704

Einen "hyperaktiven" Hund habe ich auch...

Direkt vergleichbar mit einem ADHS-Kind - kann ich auch tun, denn unser Sohn (fast 10 Jahre alt) HAT ADHS... ;)

Meine Männe wollte auch dem Hund schon mal Jannik´s Kapseln geben versuchsweise - und die gleiche (scherzhafte, manchmal aber auch weniger scherzhafte) Idee hatte ich auch schon... :Oo

Auslastung ist das A&O. Wobei das bei uns bedeutet: auf Spaziergängen immer wieder Training (Hier, Fuß, Platz... alles für den Hausgebrauch) und dabei verdient sich der Hund das Futter !

Ohne den "Futterentzug" bzw. Futternapf-Entzug bin ich gar nicht an den Herrn herangekommen - seine Aufmerksamkeit war überall, bloß nicht bei mir.

In der ersten Stunde mit unserer Trainerin im "reizarmen Gebiet" war mein Hund total zappelig - wenn es nichts interessantes zu sehen gab, hat er sich halt was gesucht, und wenn es ein grashalm war, der vielleicht gerade "wächst"... :wall:

Und auch estrem wichtig: DU !

Meine Trainerin hat mir letzt gesagt, daß ich auch schon viel ruhiger geworden bin - obwohl ich meiner Meinung nach schon ruhig im Umgang war mit dem Hund... :so;)

Zusätzlich machen wir Nasenarbeit - Zielobjektsuche, findet er RICHTIG KLASSE ! - und ich fahre 3-4x in der Woche mit ihm Fahrrad, mittlerweile so 6km jeweils. Hierbei aber in ruhigem, gleichmäßigem Tempo, damit er durch die gleichförmige Bewegung zur Ruhe kommt, und strikt an lockerer Leine mit dem Kopf neben meinem Knie.

In der Wohnung ist Ruhe angesagt. Auch draußen gibt es immer mal Momente, in denen ich ihn quasi "zur Ruhe zwinge". Dann muß er liegen, ich setze mich daneben und warte, bis er sich entspannt - was ab und an auch mal seeehr lange dauern kann... Das mache ich momentan natürlich erstmal in reizärmeren Gegenden, damit er sich auch in fremder Umgebung mal entspannen kann später.

Bei der ZOS merkt man übrigens auch seine "Hyperaktivität". Generell macht er es absolut klasse, zeigt gut an, die Nase bleibt Sekundenlang liegen und er verweist - aber dann gibt es immer wieder einen Moment, in dem ich seiner Meinung nach nicht schnell genug bin und er meint, das Objekt für mich hervorholen zu müssen... :Oo

Da arbeiten wir gerade dran - auch hier mehr Geduld zu haben...

Achja, Schilddrüse und andere mögliche Auslöser wurden untersucht - ohne Befund...

Er ist einfach so...

Aber es wird langsam, aber sicher besser - in den letzten 6 Monaten mit unserer Trainerin haben wir schon sehr viel erreicht.

Wir laufen momentan IMMER mit Leine - in der Feldmark halt mit der Schleppleine.

Aber ich habe Hoffnung, daß er im Laufe des nächsten Jahres auch mal ohne laufen darf - vorausgesetzt, wir kriegen den Jagdtrieb in den Griff.

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bei meiner Schäferhündin wurde ADHS diagonstiziert. Ich war damals skeptisch gewesen wegen der Diagnose und bin es heute noch mehr

Keine Ahnung woran es lag, sicher eine genetische Komponete, als Hochleistungsschäfer dreht man einfach gerne etwas zu hoch und ist gerne etwas zu triebig. Dann hat sie sich mit 6 Wochen das Bein gebrochen, kam weg von Mama/Geschwistern und kam in eine Hundebox.. Bein musste schließlich ruhig gestellt werden. Wochenlang nur raus zum Geschäftchen machen und fressen. Mehr nicht.. ruhig beschäftigen konnte man sich mit ihr nicht, weil sie nur am überdrehen war, wenn sie mal aus der Box draußen war. Als das Bein verheilt war, wurde es nicht besser. Monatelanges Training, dass der Hund Ruhe gab. Zwangspausen außerhalb der Box im Haus, im Garten, auf dem Hundeplatz, in der Pampa.. meist erzwungen mit Leine. War keine schöne Zeit, war eine verdammt harte Zeit.. das erste Mal, dass sie sich freiwillig ins Haus legte war mit gut einem Jahr! Vorher ist sie in einer Tour durchs Haus gelaufen, kam nie zur Ruhe. Hab alles getestet.. von einer ganztägigen Wanderung, große Toberunde mit Hunden, viel Kopfarbeit, nichts machen außer kurzen Pinkelrunden.. egal wie sehr oder wie wenig man sie beansprucht hat - rumlaufen. Wie glücklich war sie, wenn man sie in die Box geschickt hat (da ist sie allerdings nicht alleine rein, ums ich hin zu legen, weil man kann da was verpassen) und die Tür zugemacht hat. Umgefallen, Tiefschlaf. Heute holt sie den ganzen Schlaf der Jugend nach. Also sie ist ein sehr fauler Hund, kann tagelang ohne große Beschäftigung sein, liegt dann nur rum und schläft. Also mittlerweile tiefenentspannt, aber wenn man sie fordert, dann macht sie alles mit und kennt auch keine Pausen (außer man bietet ihr welche an)

Medizinisch ist alles ok, wurde alles durchgecheckt. Wurde zusammen mit einer Verhaltensgutachterin/Ernährungsspezialistin (keine Ahnung was der genaue Beruf ist) gemacht. Sie bekam Zylkene zum kurzfristigen ruhig stellen, hat bei Tyra auch gut geklappt, wobei ich von einer Tierarzt weiß, dass die meisten Hunde auf das Mittel wohl gar nicht reagieren. Aber bei uns lief einfach zu viel Hand in Hand, kann auch sein, dass es das Training war oder alles zusammen. Das ADHS wurde mit Hilfe eines sehr langen Fragebogens herausgefunden, sie hatte damals aber auch alle Ergebnisse vom Tierarzt und stand mit meinen beiden Hundetrainerinnen im engen Kontakt. Dann bekam sie Bachblüten - mehrere Mischungen über Woche hinweg.. immer wieder neu ermittelt und zusammengestellt.. dann wurde ihr Futter umgestellt. Sie bekam eine Ausschlussdiät mit Pferd und Gemüse ohne Kohlenhydrate. Weitere Gespräche, Umstellung auf Lamm, ich glaub noch Ente und Wild, bin mir grad nicht sicher. Gemüse durfte sie alles, Obst nur noch Erdbeeren. Was sie in keiner Form fressen durfte war Rind. Haben das auch lange durchgezogen und irgendwann hab ich sie dann auf normal-Barf umgestellt. Heute futtert sie alles, kann immer noch supertoll hoch- und überdrehen, aber es ist kontrollierbar und sie findet auch von sich aus zur Ruhe. Denke das ist alles ein Lernprozess. Es lief etwas falsch und sie hat nicht verstanden wie sie sich die nötigen Ruhephasen selbst ermöglichen kann. Box = Ruhe, außerhalb der Box war Action und diese Action war ihr soooo wichtig, dass sie als sie nur noch draußen war, ich sie total überfordert habe. Dabei haben wir die Zeiten nur langsam gesteigert wegen ihrem Bein, aber vielleicht war das der Fehler.. aber es gibt Hoffnung ;)

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Getreide in der Hundenahrung wirkt sich häufig ungünstig aus. Viele Hunde werden zumindest etwas ruhiger, wenn sie konsequent getreide- bzw. glutenfrei ernährt werden.

Und, wie eine Vorrednerin schrieb: DU mußt ruhig sein. Nicht nur oberflächlich, wenn du mit deinem Hund unterwegs bist, sondern deine Streßtoleranz muss sich erhöhen, auch im normalen Alltag, wenn der Hund grad nicht im Focus steht.

Zusätzlich kannst du "Entspannung" auch mit dem Hund üben.

Nach einem ausgiebigen Spaziergang legst du dich mit ihm zusammen hin, auf den Boden, an seinen Platz.

Dann wird sehr ruhig gekuschelt/gestreichelt, vielleicht legst du nur eine Hand auf, oder massierst. Das musst du selbst herausfinden, welche Berührungen genau deinen Hund zur Ruhe kommen lassen.

Während dessen kannst du ein Schlüsselwort einführen, z.B. "cooool doooowwwnnn", das hört sich schön weich an und man kann es sehr gedehnt sprechen.

So kann auch der Hund "Entspannung" lernen.

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Swissmountaindog

Kennst du das Buch " Der hyperaktive Hund" von Maria Hense?

Versucht Erklärungen und Lösungsansätze.... finde ich auf jeden Fall hilfreich.

Ich habe eine hyperaktive Entlebucherin, die nach dem schon erwähnten Fragebogen auch viele ADHS-Merkmale zeigt.

Wir haben eine verhaltensbiologische Beratung bei Gansloßer gemacht- seine Ratschläge: umgesetzt wie Nahrungsumstellung, Zusatzstoffe ( Tryphophan ), Verhaltensmanagement, mögliche körperliche Ursachen abklären ....

Solange alles "rund" lief hatten wir damit eine erkennbare Besserung- aber es genügt die geringste Kleinigkeit, irgendein Stressfaktor, um wieder alles aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Weniger ist bei einem solchen Hund mehr.... klare, einfache Regeln....

Ich bin mittlerweile überzeugt, daß man allenfalls eine Besserung erreicht und ansonsten irgendwie akzeptieren muss, daß man einen "besonderen" Hund hat.

Wir schauen halt, daß wir beide möglichst wenig Stress haben ;) - das hilft :D !

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gibbs0704

Ach ja, wir üben gerade Entspannung - nicht nur draußen, sondern auch in der Wohnung.

Wenn ich mit meinem Hundi einfach nur kuscheln bzw. etwas Körperkontakt haben will, dreht der immer sofort total auf. Und zwar von klein auf...

Nun gibt es mehrmals in der Woche ein "Morgen-Schläfchen" - ich lege mich auf sein großes Hundekissen und hole ihn zu mir, wobei Getobe und Gewühle verboten ist.

Nun haben wir sogar schon mal fast eine Stunde aneinander angekuschelt "geschlafen" - ja, ich geb´s zu, ich bin das eine Mal tatsächlich eingeschlafen... ;):so

Klappt gut. Im Sitzen bekomme ich ihn momentan noch nicht zum ruhigen Ankuscheln, aber ich denke, das kommt dann auch mit der Zeit...

Zylkene hat bei ihm übrigens auch nicht geholfen.

Er bekommt aber noch Bachblüten begleitend.

Ob die helfen... Keine Ahnung, da wir ja parallel auch an der Ruhe arbeiten und die Erziehung und das Training mit der Hundeschule weiter geht.

Ich denke, es ist das Gesamtpaket, was langsam, aber sicher Erfolge bringt. ;)

Einen wirklich ruhigen Hund wollte ich übrigens auch nicht haben - sonst hätte ich mir bestimmt keinen Riesenschnauzer geholt...

Aber meiner ist dann doch etwas SEHR durchgeknallt... ;)

...aber soooo klasse und im Grunde auch lieb - nur etwas stürmisch... :so:so:so;)

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Bullibande

Ich hab auch einen ADHS-kranken Hund. Das war vermutlich auch der Abgabegrund der Vorbesitzer.

Die ersten Monate waren einen Katastrophe. Er drehte Tag und Nacht am Rad, kam nicht zur Ruhe. Ich war teilweise wirklich mit den Nerven am Enden.

Untersuchungen beim Tierarzt (Schilddrüse etc.) waren alle o.B.

Anfangs haben wir versucht, ihn richtig auszupowern. Aber auch Stunden wilder Tobereien z.B. an der Donau, brachten keine Besserung. Im Gegenteil. Je mehr Aktion er bekam, desdo schlimmer wurde es.

Verließ ich das Haus, zerlegte er unsere Behausung. Riss Vorhänge runter, zerbiss alles, was ihm zwischen die Zähne kam.

Die anderen Hunde waren auch schon genervt ohne Ende.

Seit ca. 4 Monaten haben wir eine deutliche Besserung. Er bekam einige Zeit Hyoscyamos und es wurde ein strenger Tagesablauf festgelegt.

Aufstehen, fressen, Spaziergang, schlafen gehen. Alles zu streng festgelegten Zeiten. Richtige Aktion gibt es nur noch 1 x tgl., danach ist Ruhe angesagt. Auf unzählige Male Sofa rauf- und runterspringen wurde nicht mehr reagiert und auch nicht auf seine ständige Bellerei.

Wir sind zwar noch immer nicht auf der sicheren Seite, sind mit dem IST-Zustand aber schon ganz zufrieden. Er schläft meistens auch schon die Nacht durch. Jede größere Aufregung oder Veränderung wirft ihr allerdings noch immer für einige Zeit aus der Bahn.

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