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Finaler Biss


Myrna

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Hallo!

Wir hatten vor kurzem eine furchtbare Hundebegegnung, die damit endete, dass ein Hund den anderen Hund im Nacken packte und hin und her schüttelte.

Beim "googlen" bin ich dann auf den Begriff "Finaler Biss" gestoßen, der eine Tötungsabsicht sein soll. Viel mehr konnte ich leider nicht herausfinden.

Weiß jemand von euch was mit dem Begriff etwas anzufangen und weiß, woher ein solches Verhalten unter Hunden kommt?

Das Schlimme an der Situation war, dass der attackierte Hund schon - wenn ich auch das richtig gegooglet habe - die höchste Form der Unterwerfung zeigte, indem er urinierte. Trotzdem schüttelte der andere Hund weiter.

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Der eine Hund wollte den anderen ganz klar töten, warum auch immer.

Ich hoffe er hat es nicht geschafft.

Finaler biss sicher deshalb weil Beutegreifer wie der Hund oder Wolf, kleinere Tiere durch im nacken packen und schütteln töten.

Ich denke mal durch genickbruch.

Viele Hunde machen das ja auch bei Spielzeug. Sie schnappen es und schütteln.

Größere Beute wird meines Wissens nach eher in die Kehle wie in den Nacken gebissen.

Nehmt euch bitte vor dem einen Hund in acht. Er hat eine falsche Sozialisation wenn er Artgenossen so direkt töten will.

Damit ist nicht zu spaßen.

Hätte er nur im Nacken gehalten ohne schütteln ist es meist nur eine Maßregelung.

Wie geht's dem unterwürfigen Hund den ?

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Dieses Verhalten kommt aus dem Funktionskreis "Beutefangverhalten" und läuft beim Wolf nach einem Muster ab: grob aus dem Kopf ist das:anpirschen, fixieren, hetzen, packen, schütteln, töten, fressen. Damit ist der Kreis dann geschlossen.

Beim Wild würden sich viele unserer Hunde ähnlich verhalten, die wenigsten haben allerdings Erfolg damit, Wild wirklich zu bekommen. Zum töten und fressen kommen die meisten nicht, es sei denn, sie jagen gezielt in der Gruppe.

Nun sind unsere Hunde keine Wölfe mehr, Funktionskreise geraten durcheinander. Es gibt Hunde, die geraten durch anfängliches Spiel in den Jagdmodus und folgen automatisch dann diesem Muster.

Dazu gehören zum Beispiel auch Mobber, die sich bewusst ein "Opfer" aussuchen und an diesem dann die oben genannten einzelnen Verhaltensweisen zeigen. Manche eben auch bis zum Schluss, oft auch angeheizt durch eine Meute Hunde, die mit macht.

Einen anderen Hund im Nacken zu schütteln kommt daher aus dem Bereich Beutefangverhalten und muss nichts mit fehlender Sozialisation oder einer Antipathie dem anderen Hund gegenüber zu tun haben.

Die Unterwerfung des anderen Hundes spielt dann keine Rolle mehr, es geht dabei nicht mehr um hundliche Kommunikation, wenn der angreifende Hund sich in einem anderen Funktionskreis bewegt und kopfmäßig auf einem anderen Programm läuft.

Ob man sich per se von so einem Hund fern halten muss, ist die Frage.

Wie war die Situation genau, was lief vorher ab. Der Hund wird ja wohl kaum zum anderen hin gegangen sein, ihn in den Nacken gepackt und geschüttelt haben.

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lupus_berlin

sorry vreny, damit ist nicht zu spassen! Hier muss man sehr wachsam sein!

Wenn ein Hund einen anderen als Beute betrachtet, dann will er eine Beute. Und der betroffene Hund spürt das und leidet

Und das darf nicht verwechselt werden mit dem zärtlichen Biss eines Ruden in den Nacken seiner "Angebeteten" .. wenn er ihr ein unmoralisches Angebot macht. Aber auch in diesem Fall ist es eine Aufforderung "Sei doch jetzt mal meine kleine Liebesbeute" Nicht jeder Rüde schafft das in der richtigen Form

Aber ein anderer Hund als Beute .... das muss unterbunden werden.

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Also, wenn ich "Finaler Biss" bei Google eingebe, bekomme ich Seitenweise nur Infos zum letzten Teil der bescheuerten Twilight-Saga ;)

Aber ernsthaft.

Vreni hat das schon ganz gut beschrieben, finde ich.

Bei Katzenartigen gibt es einen spezifischen Tötungsbiss (durch Anordnung der Zähne), da sieht man dann in der Tat auch auf Video, dass zb Leoparden/Geparden/Tiger an die Kehle der Beute gehen, wenn sie sie erstmal zu Fall gebracht haben mit nem beherzten Prankenschlag.

Bei Caniden gibt es das in dieser Form nicht. Die haben zwar nen sog. "Beutegriff", aber der ist nix anderes als ein "sich in der Beute verbeißen"/festhalten der Beute mit dem vorderen Teil des Gebisses (der hintere ist dann zum zerreißen der Beute gedacht, wenn ich das so richtig im Kopf hab - kann mich aber auch irren, weil ich mich mit diesen Details noch nich so arg viel beschäftigt hab).

Jedenfalls weist so ein im Nacken packen und schütteln doch eher vorsichtig darauf hin, dass ein Hund in Beutebereiche gekippt ist, da die Verletzungsmuster bei gezielten/bewussten Auseinandersetzungen mit Artgenossen doch eher anders aussehen (da hat man dann keinen Beutegriff - einmal reinbeißen, festhalten und ggf schütteln - der Verletzungen verursacht, sondern ein permanentes Reinbeißen - loslassen, Reinbeißen- loslassen, Reinbeißen - loslassen... usw).

ABER: sicher ist das alles nicht. Ich las irgendwann mal, dass Hundekämpfe unter Pittis früher, nichts anderes waren als Auseinandersetzungen die rein über den Beutebereich abliefen --> nur hatte man den Hunden beigebracht, ihr Aggressionspotential aus diesem "Schaltkreis" in eine Auseinandersetzung mit nem Sozialpartner fließen zu lassen.

Also je nachdem, was ein Hund im Leben lernt, mit welcher Art von Biss er zum Ziel kommt, wird das Einfluss darauf haben, wie er sich verhält. Das hat auch was mit Motivationsräumen und Triebkanalisation zu tun - alles nicht ganz einfach.

Übrigens: dass Hunde kurzfristig (manche auch längerfristig *hust*) mal in Beutebereiche verfallen, sehe ich jeden Tag auf der Hundewiese. Hunde die spielen zB üben diese Dinge auch ein, nur sehr viel kontrollierter im Bewusstsein einen Sozialpartner und keine Beute vor sich zu haben ---> aber auch das kann kippen, wie wir alle wissen. "Lustige" Rennspiele enden plötzlich in ner Keilerei - ja, warum wohl?

Oder: größere Hunde sehen am Horizont was kleines umherflitzen und schießen los wie angestochen - kurz vorm Ziel erkennen sie dann noch, dass es ja nur ein kleiner Yorki war und kein Feldhase und kehren um (oder sie erkennen es eben nicht... auch schon erlebt).

Irgendein Wolfsbeobachter hat wohl mal bei Wölfen ne Statistik angefertigt, wie oft bei der Jagd so ein Nackengriff/biss vorkommt. War wohl tatsächlich am häufigsten, hing aber auch von der Größe der Beute ab.

Wenn eine Beute sich nicht wehrt, wird die gar nicht getötet, sondern einfach aufgefressen und wenn sie dabei noch lebt: Pech gehabt.

(ich mag übrigens auch nicht an ein genetisch fixierten Tötungsbiss im Nacken glauben, weil das die Art ist, wie Hundemuttis ihren Nachwuchs durch die Gegend tragen *urgs* kann mir nicht vorstellen, dass das aus den gleichen Kanälen entspringt...)

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Joss the Dog

Hmm, ich möchte mich eher vreni anschließen.

@ lupus_berlin: Erkläre Dir auch warum :) Joss und Hannibal, ein halb so großer Tibetterrier ( ich benenne die beiden, weil es mir bei den beiden am Meisten auffällt, allerdings macht es Joss immer so beim Spielen egal mit wem ) toben unheimlich gern, übereinander her, jagen sich.

Joss packt gerne mal während des Rennens in den Nacken und hält auch fest, schüttelt höchst selten, das aber dann recht zaghaft, hält weiter fest.

Egal, mit wem er spielt letztendlich, Joss packt immer am Nacken bei so exzessivem Toben.

Mit den gleichen Hunden kann er sich aber auch in der nächsten halben Minute zu Boden werfen auf den Rücken und eben diese Hunde auf sich rumtoben lassen - deshalb ( und sorry Myrna nun für dieses Schilderungs - OT :) Ich wusste nicht, wie ich es anders beschreiben soll ^^ ) bin ich mir nicht so sicher, ob dieser Satz von Dir so pauschal stimmt:

Wenn ein Hund einen anderen als Beute betrachtet, dann will er eine Beute. Und der betroffene Hund spürt das und leidet

Finde eben, nicht jeder Hund, der in den Nacken packt, betrachtet den anderen Hund durchweg und ständig als Beute :)

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Mich würde ersteinmal interessieren, was für Hunde (rassen) beteidigt waren und wie sich die Situation überhaupt abgespielt hat?

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Hm ,

Originalbeitrag

Das Schlimme an der Situation war, dass der attackierte Hund schon - wenn ich auch das richtig gegooglet habe - die höchste Form der Unterwerfung zeigte, indem er urinierte. Trotzdem schüttelte der andere Hund weiter.

...was haben denn die Hundehalter gemacht ?

LG Jörg

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Nun ,

hab jetzt mal nachgelesen :

hier

Dort wird Beißschütteln als die höchste Stufe der Eskalation beim Canis lupus familiaris

benannt.

Zitat aus o.g. Quelle :

Beißschütteln wird in angedeuteter Form auch im Spiel imitiert , ansonsten nur beim Beschädigungsbeißen im Ernstkampf gezeigt , wo es zu schweren Verletzungen führen kann.

Zitat Ende

Interessanterweise ,konnte die genannte Autorin diese Form des offensiv-aggressiven

Verhaltens wohl bei Wölfen nicht beobachten....

LG Jörg

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Hier geht es um den "finalen Biss" und nicht wie und warum es dazu kam und was die Hundehalter machten oder nicht machten.

Gibt doch wieder nur seitenlange Empörung über die Hundehalter und ändert nichts mehr!

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