Finaler Biss

[hansgeorg]

Lemmy & marcalino

Originalbeitrag

Originalbeitrag

Und dann frag dich: Welche andere Motivation sollte der Hund' als Raubtier! haben, eine Herde Schafe zu sortieren?

Dann sind Herdenschutzhunde wohl keine Hunde?

Oder wurde ihnen das Raubtier aberzogen, weil sie ja nicht "sortieren"?

HSH werden doch sozialisiert auf Nutztiere (=Beutetiere), gehen dementsprechend eine außerartliche Interaktion ein... (Quelle: Timberwolf Yukon & Co/die Sozialisation...von 2 Tatra-Berghunden/ G. und K. Bloch)

Ich finde es zu einfach, das Verhalten und die Selektion des Haustieres Hund auf die Handlungskette "Jagd" zu reduzieren.

Als Hütehundbesitzer wäre ich auch erleichtert festzustellen, dass mein Hund nicht etwa übersensibel-gestresst auf Interaktionen anderer Hunde reagiert, sondern rassetypisches Hüteverhalten zeigt - letzteres läßt sich (genauso wie Jagdverhalten) lenken innerhalb der Grenzen, die der jeweilige Halter zuläßt.

Doch, natürlich sind HSH Hunde!

Aber sie sind auch Raubtiere und da sie ihre Herde nicht sortieren sondern "schlicht" bewachen, sind sie in diesem Beitrag nicht gemeint gewesen.

In der Tat hatte ich die Herdnschutzhunde aus dem Beitrag bewusst heraus gelassen. Aus genau dem Grund - sie jagen ja ihre Herde nicht, und sie schützen sie auch nicht als "ihr Futter", sondern als ihr ... hm, "Rudel"? Oder wie immer man das nennen will.

Warum verhalten sich HSH so, wie sie sich verhalten?

In Kurzform:

Da sie möglichst in einer Herde aufwachsen (Sozialisierung), gehen sie interartlich eine Bindung mit den Nutztieren ein.

Was motiviert sie zu beschützen/verteidigen?

Sie schützen/verteidigen in erster Linie sich selbst und damit auch die Herde, in der sie leben.

Ein Theoretiker ist ein Mensch, der praktisch nur denkt (W. Mitsch).