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Darf man seine Traurigkeit wirklich nicht zeigen?


Tröte

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naja... ich glaube, man kann sich vorstellen, was es heissen soll sich normal zu verhalten, wenn man schonmal die Erfahrung gemacht hat mit Menschen, die das eben nicht tun...

Wir hatten zum einen schon oefter die Situation, dass Menschen ihren Hund mehr oder weniger bei uns abgegeben haben und zwar daneben standen, aber nicht mal in der Lage waren den Hund eim langsamen einschlafen festzuhalten, damit er sich nicht weh tut... versteht mich jetzt nicht falsch bitte! wenn jemand nicht dabei bleiben moechte, dann ist das voellig in Ordnung! da bin ich die letzte, die das verurteilt, aber man kann seinen Hund auch allein lassen wenn man neben dran steht und das war fuer die Hunde eine schlimmer Erfahrung...

genauso hatten wir es auch schon, dass eine komplette Grossfamilie hysterisch zusammengebrochen ist und der Hund und der 17 Jahre alte Besitzer mittendrin standen und nicht mehr wussten wo oben und unten ist... das war eine so groteske Situation... schlussendlich haben wir sie schlicht alle rausgeschmissen und nur der Besitzer und wir sind geblieben und haben den Hund begleitet...

in beiden Faellen ging es den Leuten gar nicht um den Hund, sondern nur um sich und die eigene Trauer und das wird dann fuer das Tier zum Problem... das meine ich mit nicht normal...

Normal ist es zu trauern! und normal ist es auch zu weinen und dass es schwer ist, das Tier gehen zu lassen... Bei Ronja stand das ja durchaus auch schon zur Debatte und mir graut es ehrlich gesagt vor dem Tag an dem es nicht mehr geht... aber wenn es so weit ist, dann werde ich mir sicher sein das richtige zu tun und dann kann ich das auch vermitteln... mit Traenen, aber das gehoert nunmal dazu :)

Trauer macht den Tieren, meiner Erfahrung nach, auch keine Angst... aber wenn Herrschen oder Frauchen voellig ausser sich sind, dann schon...

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Trauer macht den Tieren, meiner Erfahrung nach, auch keine Angst... aber wenn Herrschen oder Frauchen voellig ausser sich sind, dann schon...

Und dieses "Außer-Sich-Sein" ist, wie ich glaube, genau das, was du auch in deinem ersten Beitrag schon ankllingen ließt. Nämlich dieses "wie schrecklich für MICH, wie soll ICH das nur aushalten"?! Da geht es dann weniger um das sterbende Tier, sondern, genauso wie du das ja auch beschreibst, um MEIN Befinden.

Ich finde deine Beiträge hier prima aber in einem bin ich nicht mit dir einig:

versteht mich jetzt nicht falsch bitte! wenn jemand nicht dabei bleiben moechte, dann ist das voellig in Ordnung! da bin ich die letzte, die das verurteilt

Ich empfinde das als überhaupt nicht in Ordnung und kann es absolut gar nicht verstehen. Sorry, aber ich möchte nicht der Hund eines Menschen sein, der mich wenn's ans Sterben geht, einfach abgibt und davonläuft.

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naja... sagen wir mal so... da bin ich pragmatisch... mir ist es lieber jemand weiss, dass er es nicht kann, als dass er dabei bleibt und es damit schlimmer macht... was wir oefter haben ist, dass die Leute bei der Narkose noch dabei sind, aber gehen sobald das Tier richtig schlaeft und die 2. Spritze nicht miterleben wollen... finde ich absolut in Ordnung...

wir haben auch Kunden, die wissen, dass sie ihrem Hund nicht gut tun, wenn, sie bei der Behandlung dabei bleiben und uns den Hund im Wartezimmer uebergeben...find ich klasse! Da wuerde ich mir wuenschen, dass es das haeufiger gibt! denn manchmal ist das fuer alle Beteiligten (inklussive Hund) deutlich stressfreier :)

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Ich habe nur das Eingangspost gelesen. Ich finde man darf ruhig seine Traurigkeit zeigen, wie soll man diese auch verstecken. Tiere, sowie auch Menschen haben in einer solchen Situation so feine Antennen, das sie es eh merken würden. Ich denke aber man sollte probieren nicht panisch zu werden. Als ich im letzten Jahr meine Freundin beim sterben begleiten durfte, haben wir anfänglich zusammen geweint und das war gut, irgendwann war sie kaum noch ansprechbar und wurde leicht panisch. Da es so nah auch für mich das erste mal war bekam ich auch Angst und das übertrug sich natürlich. Die Hospizmitarbeiterinnen, haben mir dann alles erklärt und ich konnte mich ruhig darauf einlassen und diese Ruhe übertrug sich auf meine Freundin. Ich denke bei Tieren wird es ähnlich sein.

Mist, jetzt kommen mir die Tränen und ich hoffe, das wir noch lange Zeit damit haben.

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Ach was Andrea, auch das erneute durchleben, Situationen wieder zu fühlen ist normal. Und mit jedem mal tust ein bisschen weniger weh. Ich ich rede ganz bewusst davon, dass ich im Falle meiner Freundin das sterben und den Tod erleben "durfte" und nicht musste. Es war auch eine schöne und innige Zeit, auf der anderen Seite auch furchtbar. Ich habe es als ganz großes Geschenk von ihr an mich empfunden, dass ich im heftigsten Moment bei ihr sein durfte. Ihr Mann kam erst später, als sie ganz ruhig war, ich glaube sie wusste, dass er es vorher nicht ausgehalten hätte und hat sich mich für dieses Stückchen Weg ausgesucht. Und darüber freue ich mich.

So, das war jetzt völlig OT. Sorry!

Ich hoffe, das ich es genauso empfinden kann, wenn es bei den Hunden mal soweit ist.

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Hm, ja vielleicht ist es auch genau der Grund, warum ich Spike auf keinen Fall alleine gehen lassen will.

Meine Eltern sind jedesmal gegangen ohne das ich dabei war.

Meine Schwester und ich hatten bei meiner Mutter z.B. das Gefühl, das sie das nicht wollte.

Ich bin mir aber grad nicht sicher, ob wir das hier wirklich so mit einander verbinden sollten :think: :think:

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Ich glaube, man kann es schon miteinander verbinden ( ich denke du meinst da Sterben eines Tieres und das eines Menschen) und ich glaube, dass wir Menschen dabei eine Menge von den Tieren annehmen können. Ich glaube ein Tier spürt, wenn es zuende geht und kann es als was natürliches annehmen. Und das ist es, was uns Menschen so schwer fällt, da unser Kopf uns ständig im Weg steht lösst diese Ungewissheit Angst aus. Ich glaube auch nicht, dass es am schlimmsten ist die Traurigkeit zu ertragen, sondern eher die Panik, in die man in solchen Situationen schnell verfällt.

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@ neeroa: Deinen Pragmatismus kann ich nun wieder vollauf verstehen. ;)

Wenn der Hund in Narkose ist, kriegt er das - vielleicht - nicht mehr mit, dass sein Mensch abhaut. Aber auch nur vielleicht. Mir persönlich war es hingegen sehr wichtig zu wissen: definitiv tot. Schauen diese Leute ihre Hunde nochmal an wenn sie tot sind? Nehmen sie sie mit? Ist das unterschiedlich?

Es gibt Menschen, die können mit dem Tod - ob Mensch, ob Tier - einfach nicht umgehen. Ich habe das schon öfter erlebt, verstanden habe ich es nie. Das ist auch Teil unserer Kultur. Über den Tod spricht man nicht, man muss "stark" sein, das Leben geht weiter (ja, nur anders und es muss nicht unbedingt ein Schlechteres sein). Ich habe mich manchmal schon gefragt ob solche Menschen einfach nur so kalt und unempfindsam sind oder ob es innen ganz anders aussieht und sie Meister des Verdrängens sind. Mir ist das unheimlich.

Zum Zweiten: dass ihr froh seid wenn Leute einsehen, nur Stress zu erzeugen und euch die Hunde lieber alleine übergeben, ist ja klar. Ich kenne das aus meiner Zeit als ich mit auf Pferdepraxis gefahren bin. Da haben wir so manchen Besitzer bzw. Besitzerin auf den Mond gewünscht weil sie ihre Pferde so huschig gemacht haben. Bei besonders anstrengenden Kandidaten konnten wir dann leider nur zu Zeiten, an denen Besitzer verhindert war und hatten dann viel entpanntere Pferdepatienten. ;)

Nun fände ich es noch interessant zu wissen, ob da ein Zusammenhang besteht. Sind diejenigen, die einsehen, dass es besser ist, den Hund von euch alleine behandeln zu lassen dieselben wie die, die das Einschläfern nicht ertragen?

@ SetterJungs: ich danke dir sehr herzlich für deinen Beitrag!

Und doch, Andrea, auch ich verbinde das durchaus miteinander.

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Ich war auch dabei als mein Vater seinen letzten Atemzug gemacht hat - und ich werde bei allen, die mir lieb sind bis zum Ende dabei sein, wenn es eben machbar ist, sei es Mensch oder Tier.

Und ja, ich habe mir Dasty nochmal angeschaut bevor er in eine Decke gewickelt wurde. Er sah irgendwie friedlich aus.

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