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Sozial- bzw. erzieherisches Verhalten angeboren?


BeSt

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Pleistozaen

Die Frage nach angeboren oder erlernt war vor einigen Jahrzehnten sehr interessant für die Verhaltensforschung. Es wurden auch Kaspar-Hauser-Experimente durchgeführt, also Lebewesen ganz reizarm und isoliert aufgezogen, um herauszufinden, was dann noch an Verhalten übrig bleibt, welches ja wohl angeboren sein müsse.

Inzwischen ist die Ethologie im Denken aber etwas weiter und geht davon aus, dass zur Entwicklung von Verhalten Interaktionen zwischen Umwelt und Genom notwendig sind.

Pointiert gesprochen: Eine Unterscheidung zwischen angeboren und erlernt ist nicht sinnvoll, da es höheren Tieren angeboren ist, etwas zu erlernen.

SG

Viktoria

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Pointiert gesprochen: Eine Unterscheidung zwischen angeboren und erlernt ist nicht sinnvoll, da es höheren Tieren angeboren ist, etwas zu erlernen.

SG

Viktoria

Vik, Du hast das aber sowas von auf den Punkt gebracht :D

(Nur bei Menschen scheint das nicht immer zu funktionieren, das erlernen ;) )

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Aber!!

Meine ältere, also Dolly konnte nur 8 Wochen lang von Ihrer Mutter bzw. von Ihren Geschwistern lernen.

Danach war Sie 8 Monate isoliert in einem Hinterhof, als ich sie bekam, verstand Sie nicht einmal die Aufforderung zum Spiel eines anderen Hundes und verstand auch nicht warum die anderen Hunde nicht mit ihr mitliefen, wenn sie vor denen weglief.

Jetzt wo die kleine da ist, zeigt sie zum Einen erzieherisches Verhalten und auch Sozialverhalten (Distanz fordern, zum Spielen auffordern etc...).

Wenn man jetzt sagt, sie müsste das erlernt haben, dann frage ich mich ob denn die 8 Wochen im Welpenalter dazu ausreichen??

Ich glaube nicht, immerhin können sich Welpen auch nicht mehr an den Tierarzt erinnern der Ihnen die ersten Spritzen gegeben hat!

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Der Tierarzt war eine einmalige Aktion, bei der der Tierarzt selber bei all dem Spannenden drumrum (fremder Mensch, Praxis neue Gerüche.....) sicherlich "unterging".

8 Wochen soziale Prägung durch die Mutter läßt sich damit nicht vergleichen.

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Ok, mag ein schlechtes Beispiel gewesen sein, aber glaubst du denn das 8 Wochen reichen um die gesamte Körpersprache, die zu setzenden Aktionen und ähnliches in diesen 8 Wochen (Wovon sie ca. 2 Wochen Blind sind) wirklich zu erlernen sind?

Ein menschliches Kleinkind erkennt mit ein paar Wochen ein Lächeln, aber zum Beispiel ein böses Gesicht nicht.....

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Naja, ein Fohlen lernt mit 1 Stunde laufen... ;)

Jede Art so, wie es für das Überleben der Art am besten ist :)

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Also bist du der Meinung, dass es genetisch gestgelegtes Verhalten ist?

Weil das Fohlen lernt wohl kaum zu laufen, weil es das sieht?

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hansgeorg

Hey Pleistozaen & Skita

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Pointiert gesprochen: Eine Unterscheidung zwischen angeboren und erlernt ist nicht sinnvoll, da es höheren Tieren angeboren ist, etwas zu erlernen.

SG

Viktoria

Vik, Du hast das aber sowas von auf den Punkt gebracht :D

(Nur bei Menschen scheint das nicht immer zu funktionieren, das erlernen ;) )

Ich nehme mal dieses Teil-Zitat und komme später noch auf das, was Pleistozaen im Original (Zitat) geschrieben hatte zurück.

Natürlich macht es Sinn eine Unterscheidung zwischen angeboren und erlernt zu machen, da es sich um ein sehr komplexes Thema handelt.

Unter angeboren versteht man alles, was ein Organismus ohne das er es erst lernen/erfahren muss kann.

Ein klassischer Kaspar-Hauser-Versuch:

Eine Taube, die in eine Röhre gesteckt wird, in der sie keine Bewegungsmöglichkeiten hat, kann, ohne dass sie die Möglichkeit hatte, von anderen das Fliegen zu beobachten, also ohne ein Modell zu haben, wird zum gleichen Zeitpunkt, wie alle anderen (Jung-) Tauben flügge und fliegt.

Hier fehlt z. B. der sogenannte Umwelt-Effekt und trotzdem kann sie fliegen, da fliegen angeboren ist, nur der Zeitpunkt ist durch die Reifung, etwas verschoben.

Mit anderen Worten, Lernen ist nicht angeboren, sondern die Fähigkeit etwas lernen zu können, was das Lernen/Erfahrung nicht ersetzen kann.

Das aber wiederum nur dann, wenn die notwendigen Umweltbedingungen gegeben sind.

Somit sind wir bei einem alten Problem, „Nature vs. Nurture“ vereinfacht (Genetik vs. Umwelt), was aber wiederum etwas ganz anderes ist.

Auch ist es nicht ganz zutreffend, dass es nur Lernen bei höheren Tieren gäbe, aber das ist ein anderes Thema.

Beweise haben nicht wirklich die Aufgabe, jemanden davon zu überzeugen, dass etwas wahr ist. Sie dienen nur dazu, um zu zeigen, warum etwas wahr ist. (Andrew Gleason)

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hansgeorg

Hey

Originalbeitrag

Ok, mag ein schlechtes Beispiel gewesen sein, aber glaubst du denn das 8 Wochen reichen um die gesamte Körpersprache, die zu setzenden Aktionen und ähnliches in diesen 8 Wochen (Wovon sie ca. 2 Wochen Blind sind) wirklich zu erlernen sind?

Ein menschliches Kleinkind erkennt mit ein paar Wochen ein Lächeln, aber zum Beispiel ein böses Gesicht nicht.....

Hunde machen ihre Entwicklungsphasen in einem ganz anderen Zeitfenster, als wir Menschen durch.

Babys erkennen und ahmen sehr früh die Mimik ihrer Eltern (Bezugspersonen) nach, z. B. Lächeln, Ärger, Zunge rausstrecken usw., das liegt an den Spiegelneuronen, die es auch bei Tieren gibt.

Zuerst wurden sie bei Primaten-Experimenten entdeckt.

Der wahre Egoist kooperiert.

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