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Was ist eigentlich artgerecht?


luftkraft

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Originalbeitrag

Aber das ändert nicht die Tatsache, dass wir auch nur die paar Dinge WIRKLICH brauchen würden:

Nahrung

Schutz

Gesellschaft

Fortpflanzung

(Bewegung)

Genau.

Aber vieles was hier schon genannt wurde, könnte man eher als "natürlich" im Sinne von "wenn der Hund frei in der Wildnis leben würde" verstehen, z.B. das Schwächere im Winter sterben oder fremde Welpen getötet werden. Ist es das, was man unter artgerecht versteht? Oder ist es nicht eher wild oder naturgerecht?

Artgerecht definiert doch eher, welche Bedürfnisse ein Tier hat und wie man diese zufriedenstellt, oder? Gar nicht so einfach :???:)

Hm....demnach lebt ein Hund doch artgerecht, wenn er von klein auf gut sozialisiert wird und somit problemlos in unsere Welt eingebunden wird. Er kann Artgenossen treffen, mit Menschen Kontakt haben, er bekommt Futter, ein Dach über den Kopf, Bewegung. Einzig bei der Fortpflanzung harperts etwas.

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Hat denn der domestizierte Haushund (Canis familiaris) jemals frei und wild in der Wildnis gelebt?

Es gibt Wölfe, Wildhunde, Schakale, Kojoten... und all die anderen wilden Caniden.

Die leben "da draußen", und halten gebührlichen Abstand zum Menschen.

Und es gibt den domestizierten Haushund... der m.M.n. eben NICHT wild in der Wildnis zurecht kommen mußte (Einzelfälle ausgeschlossen).

Auch verwilderte Haushunde leben in der Peripherie des Menschen und profitieren z.B. von Abfällen, Nahrungsresten, buddeln sich nur teilweise Löcher oder Höhlen und nehmen auch ne alte Holzkiste als "Bau" an - was ein Wolf wohl nicht tun würde.

Artgerecht für eine so hochgezüchtete Spezies, die seit Tausenden von Jahren mit und von dem Menschen lebt, hat doch nix mehr mit Wildnis zutun... mein ich.

:)

Edit Fehler korrigiert

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Wenn ich Artgerecht mit Wildleben und Draußen verbinde, dann müssten auch für viele Wildtiere die den Weg in die Städten und an die Mülltonnen finden, deren Leben nicht mehr artgerecht sein.

Sie sind nicht domestiziert und leben doch in der Nähe mit dem Menschen. Zumindest suchen sie sich daraus ihren Vorteil!

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Jo...

dann kann man doch nur zu der Schlußfolgerung kommen, dass in erster Linie Grundbedürfnisse gestillt werden müssen, wie bei jedem andern Lebenwesen:

Luft, Wasser, Licht, Nahrung, Unterkunft, Bewegung, soziale Kontakte, Fortpflanzung. Alles was danach kommt, ist "nice to have", aber nicht zum Überleben des Indiviuums notwendig.

Ohne Luft geht ja sehr schnell garnix mehr, ohne Licht/Sonneneinstrahlung isses auch nicht toll, ohne Wasser macht man es auch net lange, usw....

Bestes Beispiel: Bender.

Alles was dann kommt, ist individuell zu betrachten:

- Welche Nahrung, wann?

- Welche Bewegung, wieviel?

- Welche intellektuelle Beschäftigung / Kopfarbeit / rassegemäße Auslastung?

- Liste beliebig fortsetzbar...

Die Pizzahunde, beobachtet von G.Bloch, haben ja einiges gezeigt, woraus man Rückschlüsse ziehen kann.

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Christa,

du hast Recht.

Aber viele Wildtiere sind in den Nähe des Menschen nur deshlab, weil dieser die natürlichen Lebensräume der Tiere besetzt, das Nahrungsangebot der Tiere reduziert und die Gebiete, in denen die Tiere sich sonst bewegt haben, drastisch verkleinert.

Es gibt halt zu viele Menschen... ;)

Edit:

... die meines Erachtens auch längst nicht mehr "artgerecht" leben.

Zu wenig Bewegung, zuviele Reize (Reizüberflutung), denaturierte Nahrung, Streßfaktoren, ohne die Möglichkeit "natürlich" damit umzugehen, Gifte als vermeintliche "Lebensmittel": Kaffee, Nikotin, Alkohol ... ;)

Aber ich will den Fred nicht mißbrauchen, das geht vom Thema weg :)

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Ja, das stimmt schon.

Wenn ich an die Wildschweinplage denke, dann hat der Mensch Schuld, wenn die Tiere über Siedlungen einbrechen und nicht mehr "artgerecht" draußen ihr Futter suchen.

Demnach wäre der Begriff "artgerecht" wohl von anderen Faktoren abhängig und nicht auf die Grundbedürfnisse (Essen, Trinken etc.)- die jedes Tier/Mensch hat - auszulegen.

Die elementarsten Bedürfnissen können die Tiere anscheinend gut selbst befriedigen, so fern sie die Möglichkeit dazu haben.

Demnach wäre "artgerecht" eher auf die spezielle Art der Spezis zu beziehen.

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hansgeorg

Hey

Es ist schon einiges geschrieben worden, obwohl ich nicht alles gelesen habe, deshalb lässt sich nicht so leicht etwas noch nicht Bekanntes hinzufügen.

Möchte aber trotzdem versuchen, einem etwas anderen Ansatz zu verfolgen.

Kaniden die Hundeartigen, diese Subsumierung sagt uns (a) das diese Gemeinsamkeiten (B) aber auch Unterschiede aufweisen, ohne jetzt näher darauf eingehen zu wollen.

Nur soviel, wir wissen das Kojoten und Hunde sich Paaren können, die Fortpflanzung deren Hybriden aber große Probleme aufwirft, bei den Hybriden liegen die Probleme schon in der unterschiedlichen Interaktion/Kommunikation.

Bei den Wölfen und auch Dingos ist die Fortpflanzung und Interaktion/Kommunikation kein wesentliches Problem, beides ist kein wirkliches Hindernis. Daher können sich Wolf und Hund paaren und auch deren Hybride sind voll Fortpflanzung fähig usw.

Das liegt daran, wie wir wissen, dass Wolf und Hund sehr nahe Verwandte sind, beim Dingo ist es noch klarer, als ursprünglich wieder verwilderter Haushund, nach heutigem Wissensstand.

Diese Besonderheit gibt uns die berechtigte Möglichkeit, Wolf und Hund als eine Bio-Art zu klassifizieren.

Was aber unterscheidet die Wölfe und die Hunde, wenn ihre Genetik letztendlich keine Fortpflanzungsschranke bedeutet?

Dafür muss man als Erstes zu einer wesentlichen Erkenntnis aus der Evolutionsbiologie zurückgreifen, der in uns bekannter Kurzform, die da lautet.

Genotyp + Umwelt + (der Ergänzung heute) Epigenetik = Phänotyp (Äußeres- Erscheinungsbild / Verhalten).

Was schon geschrieben wurde, gibt es unter den Wölfen selbst Umwelt bedingt, je nachdem wo sie beheimatet sind, einige Unterschiede, die sich über das sichtbare Erscheinungsbild und Verhalten (Phänotyp) am ehesten ableiten lassen.

Somit ist Wolf nicht gleich Wolf als Art, ohne jetzt auf die Individualität in den einzelnen Wolfspopulationen eingehen zu wollen und zu können, denn das würde den Rahmen sprengen.

Lassen wir auch einmal die bekannten Hindernisse der Bio-Arten von Wolf und Hund / Hund und Hund außen vor, z. B. die Körpergröße von Dackelin und Doggerisch usw.

Dann wird offensichtlich, dass hier wohl den wahrscheinlich größten Unterschied (a) die Umwelt und somit auch (B) der Phänotyp (Äußeres und Verhalten) ausmacht.

Stichwort „künstliche Selektion“ beim Hund, also den Eingriff (die Zuchtauswahl) durch den Menschen, hat sicherlich die größten Veränderungen hervorgebracht, ob sinnvoll oder nicht, sei mal dahingestellt.

Man könnte es auch anders ausdrücken, diese Vielfalt an Hundetypen, lässt kaum zu, von einer allgemeinen artgerechten Haltung zu sprechen.

Noch etwas zu den Genen, wir sprechen zwar über „künstliche Selektion“, was einwenig irreführend ist, denn es ist die Zuchtauswahl durch den Menschen, der nicht immer (Straßenhunde/sogenannte Unfälle usw.), aber zu einem nicht unerheblichen Teil, die Verpaarungen von Hündin und Rüden bestimmt hat.

Dabei wurde die Weitergabe der Gene / Erbanlagen vom Menschen nur indirekt beeinflusst die Mischung der Gene erfolgt somit auf dem natürlichen direkten Weg.

D. h. aber auch, dass die Bandbreite des Erscheinungsbildes unserer Haushunde auf dem vorhandenen Erbgut basiert und sich daraus entwickelt hat. Und zeigt, welche potenzielle Vielfalt in den Genen dem Genom des Vorfahren unserer Hunde gesteckt haben muss, sonst wäre das nicht möglich gewesen.

Daraus ergibt sich für mich, dass es keine allgemeine artgerechte Hundehaltung geben kann, denn verschiedene Hundetypen haben auch ganz unterschiedliche Bedürfnisse, seien es Jagdhunde, Herdenschutzhunde, Hütehunde, Windhunde usw.

Man könnte fragen, was ist mit einem HSH, der seine Familie schützen will und das nicht und/oder wenn überhaupt nur eingeschränkt darf.

Die Schlittenhunde, die an Kälteregionen angepasst sind und (gerne?) etwas ziehen, wollen.

Windhunde, die hetzen wollen usw.

Nun wurde ja schon von einigen angemerkt, das nicht alle Hundetypen (Jagdhunde / HSH / Hütehunde / Windhunde usw.), auch die typischen Merkmale ihrer Rasse zeigen.

Also auch hier ist es nicht wirklich allgemein zu beantworten, ob es artgerecht (Hundetyp) sei, wenn sie nicht das ausüben müssen / dürfen, was wieder für den typischen Rassevertreter unabdingbar scheint.

Es ließe sich noch sehr vielmehr argumentieren bei einem solch komplexen Thema, deshalb noch zum Schluss.

Was mich immer wieder am Meisten an unseren Hunden beeindruckt, ist die Tatsache, ihrer enormen Anpassungsfähigkeit an ihre jeweilige Umwelt, sodass es mir scheint, sie kommen viel besser damit klar, als wir Menschen uns das scheinbar vorstellen können.

Die Bedingungen für meine Hunde sind vielleicht nicht die allerbesten, wenn sie es sich selbst aussuchen könnten, würden sie womöglich anders leben wollen, das bleibt mir verborgen, aber ich bin mir sicher das es ihnen bei mir gut geht und sie sich ganz wohlfühlen.

Zumindest machen sie nach meiner Meinung diesen Eindruck, ich hoffe nur, dass ich mich nicht zu sehr irre.

Die Wahrheit liegt innerhalb eines kleinen bestimmten Kreises, doch der Irrtum ist immens (Henry St. John).

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@ Christa (hat Edit eingefügt, sonst mißverständlich) :)

Ja, und ich denke, auch sehr individuell auf den einzelnen Hund bezogen.

Mein Hund z.B. kann täglich Hundekontakte haben, Hunde, die wir seit 4 Jahren immer wieder treffen, mit denen wir auch mal ein Stück gehen.

Da sind verschiedene Rassen, Altersgruppen dabei, Rüden, intakt und kastr., Hündinnen (eine von denen liebt ihn sehr, die jankt immer vor unseren Haus rum, wenn die dort lang gehen: "Oh, da wohnt Blaze *HerzchenindenAugenhat*, mein süßer Blaze..." - aber Blaze ignoriert sie beharrlich, seit 4 Jahren, der Stiesel.)

Aber: er will keine Hundekontakte, und ich glaube mittlerweile, er braucht das auch nicht.

Er ist nicht agressiv, macht aber den anderen Hund klar, dass er ihn in Ruhe lassen soll.

So.

Artgerecht... sind soziale Kontakte innerhalb der Spezies.

Was mach ich denn jetzt?

Mein Hund WILL keine artgerechten Kontakte :Oo der will am liebsten mit mir und meinem Mann zusammen sein :D Dann ist seine Welt rund.

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